-
„Von tiefem Mitgefühl ergriffen“„Komm, folge mir nach“
-
-
Sei beim Predigen mitfühlend
17, 18. (a) Was motiviert uns zu predigen? (b) Wie können wir Mitgefühl mit anderen entwickeln?
17 Was motiviert uns als Nachfolger Christi zu predigen? In Kapitel 9 dieses Buches war davon die Rede, dass wir einen Auftrag, eine Verantwortung, haben: zu predigen und Menschen zu Jüngern Jesu zu machen (Matthäus 28:19, 20; 1. Korinther 9:16). Dazu darf uns allerdings nicht nur reines Pflichtgefühl antreiben. Wir predigen die gute Botschaft von Gottes Königreich vor allem aus Liebe zu Jehova. Ein weiteres Motiv ist Mitgefühl mit den Menschen, die nicht an Jehova glauben (Markus 12:28-31). Wie aber können wir dieses Mitgefühl entwickeln?
18 Wir müssen die Menschen so sehen, wie Jesus sie sah: wie geschundene und herumgestoßene Schafe, die keinen Hirten haben. Stell dir vor, du findest ein Lamm, das sich hoffnungslos verirrt hat. Ohne einen Hirten, der es auf eine gute Weide und ans Wasser führt, wird das arme Tier verhungern und verdursten. Würde dir dieses Lamm nicht von Herzen leidtun? Würdest du nicht alles tun, damit es Futter und Wasser bekommt? Wie diesem Lamm geht es vielen Menschen, die von der guten Botschaft noch nichts gehört haben. Von Hirten der falschen Religion vernachlässigt, leiden sie Hunger und Durst, und das ohne echte Zukunftshoffnung. Wir haben, was sie brauchen: nahrhafte geistige Nahrung und erfrischendes Wasser der Wahrheit aus Gottes Wort (Jesaja 55:1, 2). Wenn wir darüber nachdenken, wie dringend die Menschen die Botschaft der Bibel benötigen, tun sie uns von Herzen leid. Und wenn wir wie Jesus tiefes Mitgefühl mit ihnen haben, werden wir alles daransetzen, ihnen von der Königreichshoffnung zu erzählen.
19. Wie könnten wir jemand, der die Bibel studiert und die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt, zum Predigen ermutigen?
19 Wie können wir andere anregen, Jesu Beispiel zu folgen? Angenommen, wir möchten jemand, der die Bibel studiert und die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt, zum Predigen ermutigen. Oder wir würden gern einem Untätigen helfen, sich wieder voll am Predigtdienst zu beteiligen. Was können wir tun? Wir müssen versuchen, sein Herz anzusprechen. Wie wir gesehen haben, lehrte Jesus die Menschen, weil er „tiefes Mitgefühl“ empfand (Markus 6:34). Wenn wir es also schaffen, bei einem Bibelschüler oder einem Untätigen das Mitgefühl zu wecken, kann es gut sein, dass er sich motiviert fühlt, wie Jesus über die gute Botschaft zu sprechen. Wir könnten fragen: „Was hat die Königreichsbotschaft in deinem Leben Gutes bewirkt? Was ist mit denen, die von dieser Botschaft noch nichts wissen – müssten nicht auch sie davon erfahren? Wie könntest du ihnen helfen?“ Die stärkste Motivation zu predigen ist natürlich die Liebe zu Gott und der Wunsch, ihm zu dienen.
20. (a) Was bedeutet es, ein Nachfolger Jesu zu sein? (b) Womit werden wir uns im nächsten Kapitel befassen?
20 Ein Nachfolger Jesu zu sein bedeutet nicht nur, so zu reden und zu handeln wie Jesus. Wir müssen die gleiche „innere Einstellung“ entwickeln wie er (Philipper 2:5). Wie dankbar können wir doch sein, dass uns die Bibel die Gedanken und Gefühle hinter Jesu Worten und Taten offenbart! Je besser wir „die Denkweise Christi“ kennenlernen, umso feinfühliger und mitfühlender werden wir, und wir behandeln dann andere so, wie Jesus die Menschen allgemein behandelte (1. Korinther 2:16). Im nächsten Kapitel werden wir uns damit befassen, auf welche unterschiedliche Art sich Jesu Liebe insbesondere zu seinen Nachfolgern zeigte.
-