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  • Wie schwerwiegend ist Masturbation?
  • Erwachet! 1987
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Erwachet! 1987
g87 8. 9. S. 19-21

Junge Leute fragen sich:

Wie schwerwiegend ist Masturbation?

„Ich frage mich, ob Masturbation in Gottes Augen verkehrt ist. Wird sich diese Gewohnheit auf meine spätere körperliche und/oder geistige Gesundheit auswirken und, falls ich heirate, auf mein Eheleben?“ (Melissa, 15 Jahre).

DIESE Frage beschäftigt viele Jugendliche. Warum? Masturbation oder sexuelle Selbstbefriedigung ist weit verbreitet. Wie verlautet, haben etwa 97 Prozent der Männer und 90 Prozent der Frauen im Alter von 21 Jahren bereits masturbiert. Außerdem hat man der Masturbation die Schuld an den verschiedensten Leiden zugeschoben — von Warzen und geröteten Augenlidern bis hin zu Epilepsie und Geisteskrankheiten.

Die moderne medizinische Forschung konnte jedoch noch bei keiner körperlichen Erkrankung Masturbation als Ursache nachweisen. Die Forscher William Masters und Virginia Johnson sagten: „Man hat keinen medizinischen Beweis erbracht, daß Masturbation, ungeachtet der Häufigkeit, zu Geisteskrankheiten führt.“

Dennoch machen sich viele christliche Jugendliche darüber Gedanken, wie schwerwiegend diese Gewohnheit ist. „Wenn ich es tat [masturbierte], fühlte ich mich, als würde ich Jehova Gott enttäuschen“, schrieb ein junges Mädchen. „Ich war manchmal sehr deprimiert.“ Ein Jugendlicher fragte: „Ist Masturbation eine unverzeihliche Sünde?“

Was sagt die Bibel?

Während sexuelle Vergehen wie vorehelicher Geschlechtsverkehr (Hurerei), Homosexualität, Ehebruch und Sodomie in der Bibel unmißverständlich als schwere Sünden verurteilt werden, wird Masturbation gar nicht erwähnt (1. Mose 39:7-9; 3. Mose 18:20, 22, 23; 1. Korinther 6:9, 10). In biblischen Zeiten war die Masturbation in der griechischsprachigen Welt üblich, und es gab verschiedene griechische Wörter dafür. Interessanterweise kommt nicht einer dieser Begriffe in der Bibel vor.a

Ist Masturbation harmlos, da sie in der Bibel nicht direkt verurteilt wird? Ganz und gar nicht! Auch wer nicht besonders viel auf Gottes Standpunkt gibt, hat oft ein ungutes Gefühl diesbezüglich. Dr. Aaron Hass zum Beispiel berichtet in seiner Studie über die sexuellen Gewohnheiten von 625 Teenagern: „Die meisten masturbierenden Heranwachsenden gaben an, sich schuldig zu fühlen, sich zu schämen und sich schmutzig, dumm oder unnormal vorzukommen.“ Masturbation ist mit Sicherheit eine unreine Gewohnheit. Aber da „Unreinheit“ in der Bibel ein Begriff ist, der sehr unterschiedliche Schweregrade zuläßt, ist Masturbation nicht auf dieselbe Stufe zu stellen wie schwere Sünden, zum Beispiel Hurerei oder andere Arten grober Unsittlichkeit (Epheser 4:19).

Gott weiß, daß es nicht leicht ist, die biblischen Verbote in Verbindung mit grober Unsittlichkeit zu beachten. Daher gibt er Rat, wie man Unsittlichkeit meiden kann. Er ‘lehrt dich dir zum Nutzen’ (Jesaja 48:17). Die Grundsätze seines Wortes zeigen, daß es „dir zum Nutzen“ ist, der Masturbation entschieden zu widerstehen. Sie erregt zum Beispiel „sexuelle Gelüste“.

„Sexuelle Gelüste“

„Ertötet daher die Glieder eures Leibes“, fordert die Bibel, „in bezug auf ... sexuelle Gelüste“ (Kolosser 3:5). Bei diesen „sexuellen Gelüsten“ handelt es sich nicht um die neuen sexuellen Empfindungen, die die meisten Jugendlichen während der Pubertät haben und derentwegen sie sich nicht zu schämen brauchen. Von „sexuellen Gelüsten“ kann man sprechen, wenn diese Gefühle so heftig werden, daß man die Beherrschung verliert. Solche sexuellen Gelüste haben, wie Paulus es in Römer 1:26, 27 beschreibt, zu grober Unsittlichkeit geführt.b

Werden durch Masturbation diese Begierden „ertötet“? Im Gegenteil. Ein Jugendlicher gestand: „Wenn man masturbiert, verweilt man in Gedanken bei falschen Begierden, und dadurch wird das Verlangen, ihnen nachzugeben, gesteigert.“ Oft wird das Lustempfinden durch unsittliche Phantasien erhöht (Matthäus 5:27, 28). Man kann sich dann unter entsprechenden Umständen leicht in Unsittlichkeit verstricken. Ein Jugendlicher, der Hurerei begangen hatte, klagte: „Eine Zeitlang dachte ich, durch Masturbation könne ich meine Frustrationen bewältigen, ohne Gefahr zu laufen, mich mit einem Mädchen einzulassen. Aber ich entwickelte das übermächtige Verlangen, es doch zu tun.“ Eine landesweite Studie ergab, daß die meisten masturbierenden Jugendlichen auch Hurerei begingen. Sie übertrafen an Zahl diejenigen, die noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt hatten, um 50 Prozent. Durch Masturbation werden „sexuelle Gelüste“ bestimmt nicht abgeschwächt.

Auch wenn du meinst, du könntest dich in einer gefährlichen Situation beherrschen, gehst du ein Risiko ein, wenn du dich durch Masturbation sexuell erregst. Wärst du wirklich imstande, nein zu sagen, falls du die Gelegenheit hättest, Hurerei zu begehen?

Den Sinn und das Gefühlsleben befleckend

Masturbation führt auch zu einer Einstellung, die für den Sinn verderblich ist. (Vergleiche 2. Korinther 11:3.) Diese Gewohnheit lehrt einen, den eigenen Körper lediglich als Objekt für Lustgefühle zu betrachten. Beim Masturbieren ist man in die eigenen körperlichen Empfindungen vertieft — man ist ganz und gar auf sich selbst konzentriert. Sex wird von Liebe getrennt und zu einem Reflex degradiert, der Spannungen abbaut. Doch Gott beabsichtigte, daß das sexuelle Verlangen durch Geschlechtsverkehr befriedigt wird, als Ausdruck der Liebe zwischen einem Mann und seiner Frau (Sprüche 5:15-19).

Diesen Standpunkt außer acht zu lassen kann zu Problemen im Umgang mit Personen vom anderen Geschlecht führen. Man betrachtet sie womöglich als Sexobjekte und nicht als empfindungsfähige menschliche Wesen. Auch mag man dann geneigt sein, einen anderen als bloßes Werkzeug für sexuelle Befriedigung auszunutzen. Eine solche verkehrte, durch Masturbation verursachte Einstellung kann den „Geist“, das heißt die vorherrschende Sinnesneigung, beflecken. Mit gutem Grund fordert uns Gottes Wort daher auf: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes“ (2. Korinther 7:1). Zwar sind die meisten Paare nach der Hochzeit in der Lage, die durch Masturbation verursachten Probleme zu lösen, doch viele Beispiele belegen, wie schwierig und hartnäckig einige dieser Probleme sein können. Oft wirken sie sich auf die Harmonie zwischen den Ehepartnern aus.

Was aber, wenn sich jemand bemüht, diese schlechte Gewohnheit zu überwinden, und ihm dies auch im großen und ganzen gelingt, er jedoch immer noch Probleme hat?

Eine ausgeglichene Ansicht über Schuldgefühle

Obgleich Sünde Sünde ist, zeigt die Bibel, daß Gott bei unseren unrechten Handlungen unterschiedliche Schweregrade erkennt und sehr barmherzig ist. „Denn du, o Jehova, bist gut und zum Vergeben bereit; und überströmend ist die liebende Güte all denen gegenüber, die dich anrufen“ (Psalm 86:5). Wenn ein Christ dem Drang zu masturbieren nachgibt, wird er oft von seinem eigenen Herzen verurteilt. Doch die Bibel sagt, daß „Gott größer ist als unser Herz und alles weiß“ (1. Johannes 3:20). Gott sieht mehr als unsere Sünden. Sein großes Wissen ermöglicht es ihm, unser ernstliches Flehen um Vergebung voller Mitgefühl zu erhören. Ein junges Mädchen schrieb: „Ich habe mich in gewissem Maße schuldig gefühlt, aber das Bewußtsein, daß Jehova ein liebevoller Gott ist, daß er in mein Herz sehen kann und alle meine Bemühungen und Absichten kennt, bewahrt mich davor, allzu deprimiert zu sein, wenn ich gelegentlich versage.“ Wenn du gegen die Masturbation ankämpfst, ist es unwahrscheinlich, daß du die schwere Sünde der Hurerei begehen wirst.

In der Begleitzeitschrift Der Wachtturm (15. April 1954) heißt es: „Wir finden [bisweilen], daß wir selbst zufolge einer schlechten Gewohnheit, die sich tiefer, als wir dachten, in unser früheres Lebensmuster eingefressen hatte, oftmals straucheln und fallen. Dann sind wir geneigt, uns sehr entmutigt und ganz unwürdig zu fühlen ... Verzweifle nicht! Folgere nicht, du habest die Sünde begangen, für die es keine Verzeihung gebe. Genau dies möchte Satan dich folgern lassen. Die Tatsache, daß du in deinem Innern betrübt und beunruhigt bist, ist ein Beweis an sich, daß du nicht zu weit gegangen bist. Ermatte nie, dich demütig und ernst an Gott zu wenden und Vergebung, Reinigung und Hilfe von ihm zu empfangen. Geh zu ihm, wie ein Kind zu seinem Vater geht, wenn es in Schwierigkeit ist, ungeachtet, wie oft es wegen derselben Schwachheit gehen muß, und Jehova wird dir gnädig die Hilfe zukommen lassen, weil er dir unverdiente Güte erweist; und wenn du aufrichtig bist, wird er dir das Bewußtsein eines gereinigten Gewissens schenken.“

[Fußnoten]

a Gott brachte Onan zu Tode, weil er „seinen Samen zur Erde verschwendete“. Hierbei ging es jedoch um unterbrochenen Geschlechtsverkehr, nicht um Masturbation. Onan mußte sterben, weil er aus selbstsüchtigen Gründen nicht die Schwagerehe vollzog und somit seinem verstorbenen Bruder die Nachkommenschaft vorenthalten wollte (1. Mose 38:1-10). Der in 3. Mose 15:16-18 erwähnte „Samenerguß“ bezieht sich nicht auf Masturbation, sondern auf einen nächtlichen Samenerguß oder auf eheliche Beziehungen.

b Josephus, ein Historiker des ersten Jahrhunderts, beschrieb mit dem altgriechischen Wort für „sexuelle Gelüste“ (páthos) die Leidenschaft der Frau Potiphars, die den jungen Joseph verführen wollte; auch gebrauchte er dieses Wort in Verbindung mit Amnon, der, von Leidenschaft entbrannt, seine Schwester vergewaltigte. Die Frau Potiphars und Amnon hatten in ihrer Leidenschaft die Beherrschung verloren (1. Mose 39:7-12; 2. Samuel 13:10-14).

[Bild auf Seite 21]

Masturbation kann zwar starke Schuldgefühle hervorrufen, doch ernstlich um Gottes Vergebung zu beten und sich anzustrengen, mit dieser Gewohnheit zu brechen, kann einem helfen, ein gutes Gewissen zu haben

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