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  • Macht die Jagd nach Geld krank?
    Erwachet! 2007 | Juni
    • Macht die Jagd nach Geld krank?

      ANGENOMMEN, wir wären von heute auf morgen steinreich. Was würden wir tun? Alles etwas langsamer angehen lassen und das Leben genießen? Die Arbeit aufgeben, um der Familie und Freunden mehr Zeit zu widmen? Unseren Traumberuf ergreifen? Interessanterweise machen viele, die reich geworden sind, nichts dergleichen. Stattdessen widmen sie den Rest ihres Lebens dem Ziel, an noch mehr Geld zu kommen — entweder um neue Schulden abzuzahlen oder um schlicht und einfach noch reicher zu werden.

      Allerdings ist manchen, die sich so entschieden haben, bewusst geworden, dass ihre materialistische Einstellung ihrer Gesundheit, ihrem Familienleben und der Persönlichkeit ihrer Kinder geschadet hat. Schon seit einiger Zeit wird in Büchern, Artikeln, Fernsehsendungen und Videos vor den Gefahren übermäßigen Konsums gewarnt und eher eine „freiwillige Einfachheit“ angeregt. Von verschiedenen Seiten wird darauf hingewiesen, dass die Konzentration auf materialistische Ziele krank machen kann — mental, emotional und sogar körperlich.

  • Der Ehrgeiz, reich zu werden — Mögliche Folgen
    Erwachet! 2007 | Juni
    • Der Ehrgeiz, reich zu werden — mögliche Folgen

      ANGESICHTS von über 850 Millionen hungernden Menschen in der Welt erscheint der Gedanke, zu viel Besitz könne ein Problem sein, möglicherweise absurd. Ist uns jedoch aufgefallen, dass der im vorigen Artikel zitierte Bibeltext nicht einfach vor Geld oder Reichtum an sich warnt, sondern vor der Liebe zum Geld und dem Ehrgeiz, reich zu werden? Wie wirkt es sich aus, wenn jemand nur für den Reichtum lebt und für das, was man mit Geld kaufen kann? Befassen wir uns zunächst mit den Folgen für die Kinder.

      Die Auswirkungen auf Kinder

      In den USA sieht ein Kind innerhalb eines einzigen Jahres schätzungsweise 40 000 Werbesendungen im Fernsehen. Rechnet man dazu die Videospiele, die neuesten Musikabspielgeräte, Computerprogramme und die Markenkleidung, die Kinder in Geschäften und bei Freunden sehen, bekommt man ein Bild von der Flut von Wünschen, die auf Eltern einstürzt. Einige Eltern geben jedem Wunsch ihrer Kinder nach. Warum?

      Manche Eltern mussten in ihrer eigenen Kindheit ohne materielle Annehmlichkeiten auskommen und möchten ihren Kindern um jeden Preis das Gefühl ersparen, benachteiligt zu sein. Andere haben Angst, Nein zu sagen, weil sie befürchten, ihre Kinder könnten sich von ihnen abwenden. „Sie möchten die besten Freunde ihrer Kinder sein und wollen, dass sie Spaß haben“, so die Mitbegründerin einer Elternberatungsgruppe in Boulder (Colorado, USA). Wieder andere Eltern verbringen auf Kosten ihrer Kinder ausgesprochen viel Zeit mit ihrer Arbeit und versuchen, das durch häufige Geschenke wettzumachen. Ein weiterer Grund könnte sein, dass manchen Eltern nach einer schweren Arbeitswoche einfach die Kraft für die Auseinandersetzung fehlt, die unvermeidlich auf ihre Antwort „Nein, das bekommst du nicht“ folgen würde.

      Doch tun Eltern ihren Kindern wirklich etwas Gutes, wenn sie ihnen jeden Wunsch erfüllen? Oder schaden sie ihnen? Paradoxerweise zeigt die Erfahrung, dass verwöhnte Kinder sich sogar eher undankbar verhalten, anstatt ihre Eltern mehr zu lieben. Die Dinge, um die sie so verzweifelt gebettelt haben, schätzen sie nicht einmal. Die Direktorin einer amerikanischen Mittelschule sagte: „Nach meiner Erfahrung landen die Geschenke der Kinder, denen man ihre Wünsche sofort erfüllt, nach zwei Wochen unbeachtet in der Ecke.“

      Wie ergeht es verwöhnten Kindern, wenn sie älter werden? Laut der Zeitschrift Newsweek zeigen Studien, dass sie Erwachsene werden, „die schlecht mit den Enttäuschungen des Lebens zurechtkommen“. Da sie nie gelernt haben, sich etwas zu erarbeiten, scheitern einige von ihnen in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Ehe und bleiben schließlich finanziell auf ihre Eltern angewiesen. Außerdem neigen sie eventuell vermehrt zu Angst und Depressionen.

      Somit sind verwöhnte Kinder letzten Endes sogar benachteiligt. Ihnen entgeht die Möglichkeit, den Wert der Arbeit schätzen zu lernen und Selbstwertgefühl zu entwickeln oder inneren Reichtum kennenzulernen. Die Therapeutin Jessie O’Neill mahnt: „Wer seinen Kindern die Ansicht vermittelt, dass sie alles haben können, was sie wollen und wann sie es wollen, entlässt sie in ein Leben voller Enttäuschungen.“

      Wie ergeht es Erwachsenen?

      An die Adresse Verheirateter gerichtet, schrieb die Zeitschrift Psychology Today: „Ganz gleich, wie lange Sie schon zusammen sind oder wie wohlhabend Sie sind, Ihr nächster Streit wird sich wahrscheinlich um Geld drehen.“ Weiter hieß es, dass „die Art, wie ein Paar Meinungsverschiedenheiten und Enttäuschungen in Geldfragen handhabt, oft erkennen lässt, ob die Beziehung auf Dauer Erfolg haben oder scheitern wird“. Ehen, in denen übertriebener Wert auf Geld und materielle Güter gelegt wird, sind offenbar besonders gefährdet. So sollen tatsächlich in rund 90 Prozent aller Scheidungsverfahren finanzielle Streitigkeiten eine erhebliche Rolle spielen.

      Selbst wenn ein Paar, dessen Leben sich um Geld und Luxus dreht, zusammenbleibt, kann die Qualität der Ehe leiden. Verschuldung beispielsweise kann bewirken, dass beide reizbar und aggressiv werden und einander die Schuld für ihre Geldsorgen zuschieben. In manchen Fällen sind beide Partner so sehr auf Materielles fixiert, dass ihnen kaum Zeit für ihre Beziehung bleibt. Angenommen, einer der beiden macht einen teuren Kauf und hält dies vor dem anderen geheim. Die Folge wären Geheimniskrämerei, Schuldgefühle und Misstrauen — alles Dinge, die an einer Ehe nagen.

      Einige Erwachsene, ob verheiratet oder nicht, opfern ihr Leben buchstäblich dem Materialismus. In Südafrika hat der Druck, westlichen materialistischen Wertvorstellungen zu entsprechen, mehrfach zu Selbstmordversuchen geführt. In den USA tötete ein Mann seine Frau, seinen 12-jährigen Sohn und sich selbst, offenbar aufgrund finanzieller Schwierigkeiten.

      Für die meisten Menschen endet das Streben nach Wohlstand natürlich nicht tödlich. Doch während sie völlig in diesem Streben aufgehen, leben sie möglicherweise am Leben vorbei. Zudem leidet die Lebensqualität, wenn Arbeit oder Geldsorgen so belastend werden, dass sie zu Panikattacken oder Schlaflosigkeit führen oder hartnäckige Kopfschmerzen und Geschwüre verursachen — Beschwerden, die das Leben verkürzen können. Wird dem Betreffenden schließlich doch bewusst, dass er seine Prioritäten ändern muss, kann es unter Umständen schon zu spät sein. Sein Ehepartner misstraut ihm vielleicht, die Kinder sind möglicherweise bereits emotional geschädigt und seine Gesundheit ist ruiniert. Auch nur einen Teil des Schadens zu beheben wird erhebliche Kraft kosten. Der Betreffende hat sich tatsächlich selbst „mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ (1. Timotheus 6:10).

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