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  • Die Maya — gestern und heute
    Erwachet! 2001 | 8. September
    • Zahlreiche Götter und Göttinnen

      Die Religion spielte im Leben der Maya eine bedeutende Rolle. Sie beteten zahlreiche Götter an; allein in einem Dokument werden 160 verschiedene Gottheiten erwähnt. Beispielsweise gab es einen Schöpfergott, einen Maisgott, einen Regengott und einen Sonnengott, um nur einige zu nennen. Frauen unternahmen Pilgerreisen zum Tempel der Göttin Ixchel auf der Insel Cozumel, um dort Fruchtbarkeit zu erbitten oder, falls sie bereits schwanger waren, eine erfolgreiche Geburt zu erflehen.

      Bei den Maya hatte jeder Tag eine religiöse Bedeutung, und jeder Monat des Maya-Kalenders hatte seinen eigenen Festtag. Bei Bestattungen fanden ebenfalls besondere Zeremonien statt. Man malte den Leichnam rot an und wickelte ihn dann zusammen mit einigen persönlichen Gegenständen in Strohmatten. Dann begrub man ihn unter dem Haus, in dem er gelebt hatte. Ganz anders verfuhr man jedoch beim Tod von Herrschern. Diese wurden in einer Pyramide unterhalb des Tempels beigesetzt. Ihre Diener wurden getötet und mit ihnen beigesetzt, zusammen mit verschiedenen Gerätschaften, von denen die Maya dachten, sie seien im nächsten Leben von Nutzen.

      Zu den religiösen Bräuchen der Maya gehörte es zuweilen auch, sich die Ohrläppchen oder die unteren Extremitäten zu durchstechen. Sie durchstachen sich sogar die Zunge. Auf Skulpturen, Wandreliefs und Töpferarbeiten dargestellte Szenen zeigen deutlich, daß zur Religion der Maya auch Opfer gehörten. In seinem Buch The Precolumbian Child schrieb Dr. Max Shein: „Häufig opferten sie alle möglichen Tiere, doch das wertvollste Opfer war das Menschenopfer. Diesen Riten fielen gegnerische Soldaten und Sklaven zum Opfer, aber auch frei geborene Kinder beiderlei Geschlechts.“ Einige Historiker erklärten, man habe junge Mädchen in einen heiligen Teich in Chichén Itzá geworfen, um sie dem Regengott als Bräute anzubieten. War ein Mädchen bei Sonnenuntergang noch am Leben, wurde dies als Zeichen dafür gedeutet, daß der Regengott mit der zuvor angebotenen Braut zufrieden war. Dann zog man das Mädchen wieder aus dem Wasser.

  • Die Maya — gestern und heute
    Erwachet! 2001 | 8. September
    • Die meisten heutigen Maya sind nominelle Katholiken, und die Kirche bemüht sich sehr um die Gunst der einheimischen Bevölkerung. So hieß es in einem Bericht der Associated Press, „die katholische Kirche von Guatemala hat sich 1992 — genau 500 Jahre nach der Eroberung Guatemalas durch die Spanier — öffentlich für die Übergriffe auf die Indianer während der Evangelisierung Guatemalas entschuldigt“.

      Der Katholizismus wird zwar allgemein akzeptiert, was jedoch nicht bedeutet, daß die Maya die Religion ihrer Vorfahren aufgegeben hätten. Im Gegenteil, viele Priester akzeptieren die Vermischung kirchlicher Praktiken und Lehren mit Ritualen der Eingeborenen. Beispielsweise glauben die Maya schon seit langem an animistische Vorstellungen, das heißt an die Beseeltheit belebter oder unbelebter Dinge. Die Kirche hat diese Vorstellung akzeptiert und hat ihr einen katholischen Anstrich gegeben, was einige führende Geistliche veranlaßt, sich zu fragen, wie viel Heidentum eine Kirche tolerieren und sich dennoch christlich nennen könne.a

  • Die Maya — gestern und heute
    Erwachet! 2001 | 8. September
    • a Oft sieht man Maya das katholische Kreuzzeichen machen, nachdem sie kilometerweit zu Fuß gegangen sind, um den Schrein von San Simón zu besuchen — ein hölzerner Götze ungewisser Herkunft.

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