Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w06 15. 4. S. 17-19
  • Melito von Sardes — Ein Verfechter biblischer Wahrheit?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Melito von Sardes — Ein Verfechter biblischer Wahrheit?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2006
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Ein „großer Stern“
  • Das Christentum mit der Bibel verteidigt
  • Den Wert des Lösegeldes verteidigt
  • Ein Opfer von Abtrünnigkeit?
  • Das Abendmahl des Herrn — Wie oft sollte es gefeiert werden?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1994
  • Es „soll euch ein Gedenktag sein“
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2013
  • Ist das Datum des Passahfestes für Christen von Bedeutung?
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1974
  • Vom Seder zur Rettung
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1990
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2006
w06 15. 4. S. 17-19

Melito von Sardes — Ein Verfechter biblischer Wahrheit?

JEDES Jahr feiern wahre Christen das Abendmahl des Herrn an dem Datum, das dem 14. Nisan des hebräischen Kalenders entspricht. Sie gehorchen damit dem Gebot, das Jesus gab: „Tut dies immer wieder zur Erinnerung an mich.“ Genau an diesem Tag des Jahres 33 u. Z. führte Jesus nach der Passahfeier die Feier zum Gedenken an seinen Opfertod ein. Er starb noch am gleichen Tag (Lukas 22:19, 20; 1. Korinther 11:23-28).

Im zweiten Jahrhundert u. Z. begannen einige, den Zeitpunkt für das Gedenken und die Art und Weise, wie die Feier begangen wurde, abzuändern. In Kleinasien hielt man sich weiter an das Todesdatum Jesu. In Rom und Alexandria hingegen, so ein Nachschlagewerk, „wurde es Brauch, am darauf folgenden Sonntag die Auferstehung zu feiern“, Auferstehungspassah genannt. Eine Gruppe, die als Quartodezimaner (Vierzehner) bekannt war, hielt das Gedenken an Jesu Tod am 14. Nisan aufrecht. Melito von Sardes stimmte mit ihnen überein. Wer war Melito? Wie verfocht er diese und andere biblische Wahrheiten?

Ein „großer Stern“

Wie Eusebius von Cäsarea in dem Werk Kirchengeschichte berichtet, sandte Polykrates von Ephesus Ende des zweiten Jahrhunderts einen Verteidigungsbrief nach Rom, in dem unter anderem stand: „Diese alle haben gemäß dem Evangelium das Pascha am 14. Tage gefeiert; sie sind keine eigenen Wege gegangen, sondern der vom Glauben gewiesenen Richtung gefolgt.“ Laut diesem Brief gehörte Melito, der Bischof von Sardes in Lydien, zu denen, die den 14. Nisan als Gedenkdatum befürworteten. Wie es in dem Brief hieß, rechneten Melitos Zeitgenossen ihn unter „große Sterne“, die „ihre Ruhestätte gefunden“ hatten. Polykrates erwähnte, dass Melito nicht geheiratet hatte und „stets im Heiligen Geiste wandelte und nun in Sardes ruht, wartend auf die Heimsuchung vom Himmel, da er von den Toten erstehen soll“. Melito könnte daher zu denen gehört haben, die glaubten, dass die Auferstehung nicht vor der Wiederkunft Christi stattfinden würde (Offenbarung 20:1-6).

Allem Anschein nach war Melito ein mutiger und entschlossener Mann. An Mark Aurel (römischer Kaiser von 161 bis 180 u. Z.) schrieb er sogar eine Apologie für die Christen, eine der ersten jemals aufgezeichneten Verteidigungsschriften. Melito fürchtete sich nicht, das Christentum zu verteidigen und böse, gierige Menschen anzuklagen. Diese wollten sich hinter kaiserlichen Erlassen verschanzen, um Christen zu verfolgen und zu denunzieren, damit sie ihrer Besitztümer habhaft werden konnten.

Mutig schrieb Melito dem Kaiser: „Doch tragen wir dir die eine Bitte vor, dass du erst, nachdem du die Urheber dieser Streitsucht kennen gelernt hast, urteilest, ob sie die Todesstrafe oder ein gesichertes Leben verdienen. Wenn aber der Erlass und diese neue Verordnung, die man nicht einmal gegen barbarische Völker anwenden sollte, nicht von dir ausgegangen sind, dann bitten wir dich umso inständiger, du mögest uns, da man uns offen beraubt, nicht im Stiche lassen.“

Das Christentum mit der Bibel verteidigt

Am Studium der Heiligen Schrift lag Melito viel. Es gibt zwar keine komplette Liste seiner Schriften, aber schon die Auflistung einiger Titel zeigt, welche biblischen Themen ihn interessierten: Die rechte Lebensweise und die Propheten; Der Glaube des Menschen; Die Schöpfung; Die Taufe; Die Wahrheit; Glaube und Geburt Christi; Die Gastfreundschaft; Der Schlüssel; Der Teufel und die Offenbarung des Johannes.

Melito bereiste auch Länder der Bibel, um die genaue Anzahl der Bücher der Hebräischen Schriften zu erforschen. Er schrieb an einen anderen Christen: „Da ich in den Orient gereist und an den Schauplatz der Predigten und Taten gekommen bin und über die Bücher des Alten Testamentes genaue Erkundigungen eingezogen habe, so teile ich dir die Bücher im Folgenden mit.“ In der Auflistung fehlen die Bücher Nehemia und Esther, doch bildet die Liste das älteste Verzeichnis kanonischer Bücher der Hebräischen Schriften aus so genannt christlicher Feder.

Im Rahmen dieser Nachforschungen stellte Melito eine Reihe von Versen aus den Hebräischen Schriften zusammen, die Prophezeiungen über Jesus enthalten. Melitos Werk Auszüge zeigt, dass Jesus der lang erwartete Messias war und dass das mosaische Gesetz sowie die Propheten auf Christus hinwiesen.

Den Wert des Lösegeldes verteidigt

In den wichtigen Städten Kleinasiens gab es große, einflussreiche jüdische Gemeinden. Die Juden von Sardes, wo Melito lebte, feierten das Passah am 14. Nisan. Melito zeigte in seiner Homilie Vom Passa, dass das Passah unter dem mosaischen Gesetz rechtens war, und er verteidigte den 14. Nisan als Datum für die christliche Feier des Abendmahls.

Nachdem Melito 2. Mose, Kapitel 12 kommentiert und gezeigt hatte, dass das Passah auf das Opfer Christi vorausdeutete, erklärte er, warum es für Christen unsinnig sei, das Passah zu feiern: Weil Gott das mosaische Gesetz abgeschafft hatte. Dann zeigte er, warum das Opfer des Christus nötig war: Adam, der erste Mensch, hatte von Gott ein Paradies als Zuhause erhalten und hätte ein glückliches Leben führen können. Doch er übertrat das Gebot, nicht von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Dadurch wurde ein Lösegeld dringend notwendig.

Wie Melito weiter erklärte, wurde Jesus auf die Erde gesandt und starb an einem Pfahl, um gläubige Menschen von Sünde und Tod zu befreien. Interessant ist, dass Melito das griechische Wort xýlon verwendete, das „Holz“ bedeutet, als er über Jesu Tod schrieb (Apostelgeschichte 5:30; 10:39; 13:29).

Melito war über die Grenzen Kleinasiens hinaus bekannt. Tertullian, Klemens von Alexandria und Origenes waren mit seinen Werken vertraut. Der Historiker Raniero Cantalamessa bemerkt jedoch: „Nachdem sich der Brauch des Sonntagspassahs durchgesetzt hatte, fing man an, die Quartodezimaner als Häretiker zu betrachten. Damit setzte der schleichende Niedergang Melitos ein, was nach und nach zum Verschwinden seiner Schriften führte.“ Letztlich gingen seine Schriften fast allesamt verloren.

Ein Opfer von Abtrünnigkeit?

Nach dem Tod der Apostel trat, wie vorhergesagt, ein Abfall vom wahren Christentum ein (Apostelgeschichte 20:29, 30). Unter diesem negativen Einfluss stand auch Melito. In seinem anspruchsvollen Schreibstil scheint sich das Schrifttum der griechischen Philosophen und der römischen Welt widerzuspiegeln. Womöglich deshalb bezeichnete Melito das Christentum als „unsre Philosophie“. Auch war er der Meinung, ein gemeinsames Erblühen des so genannten Christentums und des Römischen Reiches sei der „sicherste Beweis“ dafür, dass eine Integration „zum Besten“ sei.

Ganz offensichtlich nahm sich Melito den Rat des Apostels Paulus nicht zu Herzen: „Seht zu, dass nicht jemand da sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und leeren Trug gemäß der Überlieferung der Menschen, gemäß den elementaren Dingen der Welt und nicht gemäß Christus.“ Wenngleich Melito also bis zu einem bestimmten Grad ein Verfechter der biblischen Wahrheit war, kehrte er ihr doch in so mancher Hinsicht den Rücken (Kolosser 2:8).

[Bild auf Seite 18]

Jesus führte das Abendmahl am 14. Nisan ein

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen