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Das Geheimnis des großen Baumes gelüftetDie Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
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[Ganzseitiges Bild auf Seite 91]
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Das Geheimnis des großen Baumes gelüftetDie Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
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16. Wie sollte Nebukadnezar gedemütigt werden?
16 So sehr der stolze Nebukadnezar auch prahlte, er sollte gedemütigt werden. Der inspirierte Bericht lautet: „Während das Wort noch im Mund des Königs war, da fiel eine Stimme von den Himmeln her ein: ‚Dir wird gesagt, o König Nebukadnezar: „Das Königreich selbst ist von dir gewichen, und von den Menschen treibt man dich sogar weg, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein. Pflanzen wird man auch dir zu essen geben so wie Stieren, und sieben Zeiten, sie werden über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ ‘ “ (Daniel 4:31, 32).
17. Was geschah mit dem stolzen Nebukadnezar, und in welcher Lage befand er sich bald?
17 Augenblicklich verlor Nebukadnezar seinen Verstand. ‘Von den Menschen vertrieben’, aß er Pflanzen „so wie Stiere“. Draußen bei den Tieren des Feldes saß er bestimmt nicht im Gras einer geradezu paradiesischen Umgebung, wo er Tag für Tag eine kühle Brise genossen hätte. Im heutigen Irak, wo die Ruinen Babylons liegen, werden Temperaturen gemessen zwischen 50 °C in den Sommermonaten und weit unter dem Gefrierpunkt im Winter. Nebukadnezars langes, verfilztes Haar glich, ungepflegt, wie es war, und den Elementen ausgesetzt, Adlerfedern, und seine ungeschnittenen Finger- und Zehennägel wurden wie Vogelkrallen (Daniel 4:33). Welch eine Demütigung für diesen stolzen Weltherrscher!
18. Was geschah während der sieben Zeiten mit dem Thron Babylons?
18 Der große Baum in Nebukadnezars Traum wurde gefällt und sein Stumpf in Bänder gelegt, damit er sieben Zeiten lang nicht wieder wachsen konnte. Dementsprechend wurde Nebukadnezar „vom Thron seines Königreiches heruntergeholt“, als ihn Jehova mit Wahnsinn schlug (Daniel 5:20). Dadurch veränderte sich sozusagen das Herz des Königs von dem eines Menschen zu dem eines Stieres. Doch Gott hielt für Nebukadnezar den Thron so lange frei, bis die sieben Zeiten zu Ende waren. Unter Ewil-Merodach, der möglicherweise zeitweiliges Staatsoberhaupt war, diente Daniel als ‘Herrscher über den ganzen Gerichtsbezirk Babylon und als Oberpräfekt über alle Weisen Babylons’. Seine drei hebräischen Gefährten wirkten weiterhin bei der Verwaltung dieses Bezirks mit (Daniel 1:11-19; 2:48, 49; 3:30). Die vier Exilanten erwarteten, daß Nebukadnezar als geistig gesunder König auf den Thron zurückkehren und gelernt haben würde, daß „der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“.
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Das Geheimnis des großen Baumes gelüftetDie Prophezeiung Daniels — Achte darauf!
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GIBT ES AUSSERBIBLISCHE BEWEISE?
22. Mit welcher Krankheit haben einige den Wahnsinn Nebukadnezars gleichgesetzt, doch was sollten wir berücksichtigen, wenn es um die Ursache seiner Geistesstörung geht?
22 Einige setzen Nebukadnezars Wahnsinn mit Lykanthropie gleich. In einem medizinischen Wörterbuch heißt es: „LYKANTHROPIE ... von ... [lýkos], lupus, Wolf; ... [ánthrōpos], homo, Mensch. So wurde eine Krankheit genannt, bei der die Betroffenen glaubten, in ein Tier verwandelt zu sein, und dessen Stimme oder Schreie, Gestalt oder Verhalten nachahmten. Gewöhnlich bilden sie sich ein, in einen Wolf, einen Hund oder eine Katze verwandelt zu sein; manchmal auch in einen Stier, wie es bei Nebukadnezar der Fall war“ (Dictionnaire des sciences médicales, par une société de médicins et de chirurgiens, Paris 1818, Band 29, Seite 246). Die Symptome von Lykanthropie gleichen denen von Nebukadnezars Wahnsinn. Da ihm seine Geisteskrankheit jedoch von Gott auferlegt worden war, läßt sie sich nicht eindeutig mit einer heute bekannten Krankheit gleichsetzen.
23. Welches außerbiblische Zeugnis liegt über die Geisteskrankheit Nebukadnezars vor?
23 Der Gelehrte John E. Goldingay verweist auf mehrere Parallelen zu dem Bericht über Nebukadnezars Wahnsinn und seine Rückkehr auf den Thron. Er bemerkt zum Beispiel: „In einem fragmentarischen Keilschrifttext wird anscheinend auf eine Geistesstörung Nebukadnezars Bezug genommen und wahrscheinlich darauf, daß er Babylon vernachlässigte und verließ.“ Goldingay führt ein Dokument an, „Der babylonische Hiob“ genannt, und sagt: „[Es] bezeugt Züchtigung von Gott, Krankheit, Demütigung, Suche nach einer Deutung eines schrecklichen Traumes, Sturz wie bei einem Baum, der gefällt wird, Essen von Gras, Verlust des Verstandes, stiergleiches Verhalten, Aufenthalt im Regen Marduks, Verunstaltung der Nägel, üppigen Haarwuchs sowie ein Gefesseltsein und dann eine Genesung, derentwegen er Gott preist.“
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