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  • Religiöse Toleranz — 500 Jahre später
  • Erwachet! 1993
Erwachet! 1993
g93 8. 1. S. 32

Religiöse Toleranz — 500 Jahre später

VOR fünfhundert Jahren stach Christoph Kolumbus von Spanien aus in See. Nur einen Tag zuvor war eine andere Flotte in eine andere Richtung gesegelt. Kolumbus und seine Männer kehrten jubelnd zurück, weil sie Land entdeckt hatten. Die anderen, unglücklichen Reisenden sollten ihre Heimat jedoch nie wiedersehen.

Wer waren sie, und warum verbannte man sie aus dem Land? Es waren spanische Juden. Zwei Wochen bevor Kolumbus von Ferdinand und Isabella, den katholischen Herrschern Spaniens, die Genehmigung für seine Entdeckungsreise erhalten hatte, hatten diese ein Edikt erlassen, das besagte, daß alle Juden in Spanien „niemals dorthin zurückkehren sollten“. Die Juden wurden beschuldigt, gegen den heiligen katholischen Glauben Verbrechen begangen zu haben.

Dieser Erlaß sowie die kurz vorher eingeführte Inquisition kennzeichneten den Beginn eines Kreuzzugs, der Spanien von allem Nichtkatholischen säubern sollte. Zehn Jahre nachdem die Juden ausgewiesen worden waren, mußte jeder Maure, der dem Islam angehörte, ebenfalls das Land verlassen. Und die Inquisition erstickte das Aufkommen protestantischer Gruppen schon im Keim. Kolumbus, der sich den intoleranten Geist seiner königlichen Gönner zum Beispiel nahm, wollte die Juden von der Kolonialisierung der Länder ausschließen, die er eventuell entdecken würde.

Der Geist religiöser Intoleranz hielt sich in Spanien sogar bis in unser Jahrhundert. Unter der Herrschaft Francisco Francos genoß allein die katholische Religion „offiziellen Schutz“. Viele, die einen anderen Glauben praktizieren wollten, wurden willkürlich festgenommen. Jehovas Zeugen in Spanien mußten ins Gefängnis, weil man sie beschuldigte, die religiöse Einheit Spaniens verletzt zu haben. 1959 gab Minister Camilo Alonso Vega der Polizei Anweisungen, das Werk der Zeugen auszurotten. Doch glücklicherweise haben sich die Zeiten geändert.

Am 31. März 1992, auf den Tag fünfhundert Jahre nachdem die Vorfahren des heutigen spanischen Königs Juan Carlos den Erlaß über die Ausweisung der Juden unterschrieben hatten, besuchte dieser eine Synagoge in Madrid anläßlich eines symbolischen Treffens der spanischen Krone mit den Nachkommen jener verbannten spanischen Juden.

„In Spanien gehört die Intoleranz der Vergangenheit an“, erklärte der spanische Justizminister Tomás de la Quadra-Salcedo. Heute können Juden, Moslems und Protestanten ihre Anbetung ungehindert ausüben. Jehovas Zeugen stehen nicht mehr unter Verbot. In Madrid gibt es eine neue Moschee und eine Synagoge, und dort befindet sich auch das spanische Zweigbüro der Zeugen Jehovas. Mit über 90 000 praktizierenden Gläubigen sollen die Zeugen die größte nichtkatholische Religion Spaniens sein.

Wenn Sie gern weitere Informationen über Jehovas Zeugen und ihre Glaubensansichten haben möchten, schreiben Sie bitte an die nächstgelegene der auf Seite 5 angegebenen Adressen.

[Bild auf Seite 32]

Zweigbüro der Watch Tower Society in Spanien

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