Aids — Beginn einer neuen Moral?
EIN kanadischer Leitartikelschreiber zitierte die Äußerung eines Arztes, daß man einzig und allein durch „ein völlig monogames Verhältnis“ ausschließen kann, sich auf sexuellem Wege mit Aids zu infizieren, und fragte dann: „Bewirkt die Bedrohung durch Aids vielleicht den Beginn einer völlig neuen Moral in unserer Welt?“ Der Schreiber fragte auch, ob es nicht „seltsam“ sei, daß die Monogamie, für die die Bibel von jeher eintrete, „jetzt für das Überleben der Menschheit unerläßlich werden könnte“. Auf die heutige Welt „der Drogen, des Tabaks, des Alkohols und nicht zuletzt der sexuellen Übertreibung“ Bezug nehmend, sagte der Journalist weiter: „Wir zahlen nun die Zeche für die pornographische, promiskuitive, verschmutzte Welt, die wir geschaffen haben.“
Es ist zwar gut, daß man auf eine Verbesserung des Lebenswandels und auf den Fortbestand der Menschheit hoffen kann, aber wird allein die Angst vor einem frühzeitigen Tod oder vor dem Ende der Menschheit eine „völlig neue Moral“ bewirken? Nein, denn trotz der Warnungen von Ärzten und Forschern fahren die meisten Raucher und Alkoholiker törichterweise fort, ihre Gesundheit zu schädigen und einen vorzeitigen Tod zu riskieren. Und einige Homosexuelle haben erklärt, daß sie nicht darauf verzichten wollen, viele verschiedene Partner zu haben, selbst auf die Gefahr hin, sich mit Aids zu infizieren (Sprüche 10:21, 23).
Was wird einen denn wirklich davon zurückhalten, Schlechtes zu tun? Bestimmt eine gesunde Furcht und Respekt vor Jehova, was sich durch den Gehorsam gegenüber seinen Sittengesetzen äußert. „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis.“ Und diese Art der Erkenntnis bringt sogar eine Weisheit hervor, die „ihre Besitzer am Leben erhält“ (Sprüche 1:7; Prediger 7:12).
Interessanterweise meinte der Leitartikelschreiber außerdem in Verbindung mit der Feststellung, daß man sich Aids durch eine Bluttransfusion zuziehen kann: „Ist [es] nicht eine Ironie, daß wir früher die Zeugen Jehovas wegen ihrer Ablehnung von Bluttransfusionen rundweg verurteilt haben ... und es heute, wenn auch aus anderen Gründen, selbst tun?“