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Jugendlichen helfen, der heutigen Situation gewachsen zu seinErwachet! 2007 | März
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Wachsende Besorgnis der Öffentlichkeit
Die Abteilung für Justiz und Öffentliche Sicherheit in New Jersey (USA) sah sich daher veranlasst, einen Brief an Eltern und Vormunde zu schicken. Darin wird dringend um deren Mithilfe gebeten „wegen der wachsenden Besorgnis über die unpassende Nutzung des Internets durch Kinder, sowohl in der Schule als auch außerhalb“. In dem Brief wird vor allem der Sorge darüber Ausdruck verliehen, dass persönliche Angaben und Fotos ins Netz gestellt werden. Websites, die solche Details preisgeben, wirken oft als Magnet für skrupellose Jugendliche und Erwachsene. In dem Brief heißt es weiter: „Als Eltern müssen Sie wissen, dass diese Sorge sehr berechtigt ist. Sie können entscheidend zur Sicherheit Ihres Kindes beitragen, wenn Sie sich über die Onlineaktivitäten Ihres Kindes noch besser informieren und darin involviert sind.“
Doch manche Eltern wissen erstaunlich wenig darüber, was ihre Kinder machen, wenn sie online sind. Eine Mutter, die genau überwacht, was ihre 16-jährige Tochter im Internet tut, sagt dazu: „Eltern wären absolut entsetzt und peinlich berührt, wenn sie wüssten, was ihre Kinder ins Netz stellen und worüber sie online reden.“ Eine Expertin für Internetsicherheit sagt, dass manche junge Leute Fotos von sich hineinstellen, die sexuell ausgesprochen aufreizend sind.
Negative Folgen
Ist all diese Besorgnis nur das krankhafte Misstrauen von überängstlichen Eltern, die vergessen haben, wie es ist, ein Jugendlicher zu sein? Die Statistiken sprechen eine andere Sprache. So haben mancherorts ein Drittel der Jungen und Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren Geschlechtsverkehr. Über die Hälfte der 13- bis 19-Jährigen sagen, dass sie Erfahrungen mit Oralsex haben.
Tragen Technologien zu diesen ernüchternden Zahlen bei? Mit Sicherheit! „Durch Mobiltelefon und Internet wird Jugendlichen ein nie gekanntes Maß an Privatsphäre geboten, was hooking up wesentlich erleichtert“, ist in einem Bericht des New York Times Magazine zu lesen.b Nur ein paar Tasten gedrückt und schon hat man ein heimliches Treffen mit jemand vom anderen Geschlecht arrangiert. Bei einer Umfrage gaben vier von fünf Mädchen an, sich online nicht so vorsichtig zu verhalten, wie sie es sollten.
Manche, die online auf ein Date oder auf hooking up aus sind, fallen damit furchtbar herein. Wie Jennifer Welch vom Novato Police Department in Kalifornien sagt, nehmen die sexuellen Übergriffe zu. Viele der Opfer hätten den ersten Kontakt zum Täter über das Internet gehabt und sich dann später zu einem persönlichen Treffen bereit erklärt.
Vorsicht vor der „Weisheit der Welt“!
In Teenagerberatungskolumnen von Zeitungen und Zeitschriften wird eher ein laxer Standpunkt vertreten, wenn es um junge Leute und Sex geht. Zwar ist man im Prinzip schon für Enthaltsamkeit und eine saubere Moral, aber hauptsächlich rät man doch dazu, „sicheren“ Sex zu haben anstatt keinen Sex. Es scheint die Devise zu gelten: Wenn man die Jugendlichen schon nicht stoppen kann, dann kann man ihnen wenigstens beibringen, verantwortungsvoll zu sein.
In einem Artikel auf einer geachteten Website für Jugendliche lief es bei der Frage, ob man Sex haben sollte oder nicht, im Prinzip nur auf dreierlei hinaus: 1. Man kann schwanger werden. 2. Man kann sich eine sexuell übertragbare Krankheit zuziehen. 3. Es ist wichtig zu entscheiden, ob beide emotional überhaupt so weit sind. „Letzten Endes musst du die Entscheidung treffen“, war dort zu lesen. Die Möglichkeit, darüber mit den Eltern zu sprechen, wurde nur beiläufig erwähnt. Und ob richtig oder verkehrt — das wurde mit keinem einzigen Wort angesprochen.
Als Eltern möchten wir für unsere Kinder bestimmt eine bessere Anleitung als die Unbeständigkeit und Torheit der „Weisheit der Welt“ (1. Korinther 1:20). Wie können wir ihnen helfen, sich auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu orientieren und den in diesem Artikel aufgezeigten Gefahren auszuweichen? Die Antwort auf diese Frage ist womöglich nicht unbedingt so leicht, wie einfach den Computer auszuschalten oder ihnen das Handy wegzunehmen. Mit Pseudolösungen erreicht man kaum das Herz (Sprüche 4:23). Es gilt außerdem zu bedenken, dass sich unsere Kinder via Handy oder Internet vielleicht etwas holen wollen, was wir ihnen als Eltern viel besser geben können. Was könnte das unter anderem sein?
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Jugendlichen helfen, der heutigen Situation gewachsen zu seinErwachet! 2007 | März
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a Anstatt das Internet einfach zu verdammen, sind Eltern gut beraten, sich mit den Seiten vertraut zu machen, die ihre Kinder häufig besuchen. Dadurch können sie ihnen helfen, ‚ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch zu üben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht’ (Hebräer 5:14). Wenn Eltern auf diese Weise ihre Hausaufgaben machen, wird das den Kindern auf dem Weg zum Erwachsenwerden eine enorme Hilfe sein.
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