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    Erwachet! 1989 | 22. März
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      Die Welt hat in vieler Hinsicht ihre Werte in die Mülltonne geworfen. Aber wie verhält es sich mit dir? Sind Wertmaßstäbe, die sich jahrhundertelang als wertvoll erwiesen haben, für dich nichts weiter als Müll? Oder wirfst du vernünftigerweise nur Abfall in die Mülltonne und betrachtest weiterhin Wertmaßstäbe als eine wegweisende Kraft in deinem Leben?

  • Was geschieht mit den Werten?
    Erwachet! 1989 | 22. März
    • Was geschieht mit den Werten?

      General Omar N. Bradley erklärte 1948 in einer Ansprache zum Jahrestag des Waffenstillstands vom 11. November 1918: „Wir haben zu viele Männer der Wissenschaft, zu wenige Männer Gottes. Wir haben das Atom erforscht und die Bergpredigt verworfen. ... Unsere Welt ist eine Welt der nuklearen Riesen und der ethischen Säuglinge. Wir wissen mehr über Krieg als über Frieden, wir wissen mehr über das Töten als über das Leben.“ „Die Menschlichkeit“, sagte er, „läuft Gefahr, von moralisch Halbwüchsigen in die Falle der Welt gelockt zu werden.“

      FRÜHER gab es Wertvorstellungen, die eine biblische Grundlage hatten. Aber das ist lange her. Heute werden sie als altmodisch abgetan. Ein neuer Lebensstil ist Mode. „Wahrheit“ ist relativ. Recht und Unrecht waren einmal. Man braucht nichts mehr abzuwägen. Jeder hat seine eigenen Wertvorstellungen, entscheidet, was für ihn richtig ist, tut, was ihm gefällt. Außerehelicher Geschlechtsverkehr, Ehebruch, Scheidung, Vernachlässigung der Kinder — was ist schon dabei? Die Folgen bleiben ungerügt: überhandnehmende Teenagerschwangerschaften, Millionen Abtreibungen, das verpfuschte Leben vieler Kinder. Da nichts bemängelt oder beanstandet wird, bleibt jedes Schuldgefühl aus. Auf diese Weise wirft die Welt ihre Werte in die Mülltonne.

      Das erste Menschenpaar wollte selbst entscheiden, was richtig und was falsch war (1. Mose 2:17; 3:5). Heutzutage haben Millionen für sich entschieden, daß es kein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt. Der Wunsch, nach eigenem Gutdünken zu handeln, veranlaßt die Menschen, überlieferte Wertvorstellungen über Bord zu werfen und auszurufen: „Endlich frei! Alles ist erlaubt!“ Die „Fesseln“ haben sie zwar abgeschüttelt, aber die schmerzlichen Folgen bleiben nicht aus.

      Die Schlagzeile einer bekannten Zeitschrift lautete: „Ein Volk von Lügnern?“, und darunter war zu lesen: „Regierungsbeamte heucheln. Wissenschaftler fingieren Forschungsergebnisse. Arbeiter fälschen Zeugnisse, um einen Arbeitsplatz zu bekommen. Was geht hier vor? Die Antwort, so fürchtet eine zunehmende Zahl von Sozialkritikern, ist ein alarmierender Verfall der Ehrlichkeit.“

      Eine andere namhafte Zeitschrift brachte über das Thema Ethik eine Artikelreihe, die gespickt war mit Bezugnahmen auf skandalträchtige Geschäftsabschlüsse, Verrat am öffentlichen Vertrauen und alle Schattierungen menschlicher Verfehlungen. Man gibt zwar Fehler zu, aber man betrachtet sie nicht als tragisch und schon gar nicht als Sünde.

      In der Serie kam man zu dem Schluß: „Wenn die Amerikaner wirklich ein ethisches Gleichgewicht anstreben wollen, werden sie wohl die Werte neu überprüfen müssen, die ihnen die Gesellschaft auf verführerische Weise vorführt: ein Traumberuf, politische Macht, sexuelle Attraktivität, eine Dachterrassenwohnung, ein Grundstück am See oder ein unerwarteter Spekulationsgewinn. Die eigentliche Herausforderung liefe dann auf eine Neudefinierung der Wünsche hinaus, so daß sie sowohl der Gesellschaft als auch einem selbst dienlich wären, auf die Definition einer einfachen Ethik, die bestimmt, mit welchen Mitteln welcher rechtmäßige Zweck erfüllt werden soll.“

      Folgende Schlagzeile erschien in der New York Times: „FBI: Beamte im ganzen Staat [New York] nahmen 105 von 106 Bestechungsangeboten an“. War der 106. Bestechungsversuch an der Ehrlichkeit eines Mannes gescheitert? Nein, „die Summe war ihm nicht hoch genug“.

      Matthew Troy, ehemaliger Stadtrat und führender Demokrat aus Queens (New York City), referierte vor Studenten über das Thema „Korruption und Integrität in der Regierung“ und sagte, daß Bestechungen an der Tagesordnung sind. Stimmen für die Abgeordnetenwahl werden gegen die Verleihung eines Richteramts getauscht. „Ein Richteramt am obersten Gerichtshof eines Bundesstaates war für 75 000 Dollar zu haben, niedrigere Stellungen am Gericht für 35 000 Dollar.“

      Der Romanschriftsteller James A. Michener stellt folgendes heraus: die Verherrlichung von Finanzabenteurern, die anderer Leute Geld in Höhe von Hunderten von Millionen für sich aufhäufen, skandalöse Insider-Geschäfte, Finanzjongleure, die sich bereichern, ohne richtige Werte zu schaffen, skandalumwitterte religiöse Kräfte, die wegen des Geldes Amok laufen, Terroristen, die die Gesellschaft zerrütten, Politiker, die keine Rücksicht auf Naturschutzgebiete nehmen und ihre Augen vor ökologischen Katastrophen verschließen, eine Regierung, die Waffen an erklärte Feinde verkauft und die Profite in eine mittelamerikanische Revolution leitet.

      Aus alldem zieht Michener den Schluß: „Die 80er Jahre werden als das häßliche Jahrzehnt in die Geschichte eingehen, da so viele Häßlichkeiten ans Tageslicht gekommen sind.“ Das alles ist einfach die Folge einer Entwicklung: Wahre Werte werden auf den Müll geworfen.

      William J. Bennett, ehemaliger amerikanischer Erziehungsminister, kritisierte das Versäumnis der Schulen, moralische Werte zu vermitteln, und zählte die Probleme der Teenager, die diese Vernachlässigung nach sich zieht, Punkt für Punkt auf:

      „Etwa vierzig Prozent der Mädchen, die heute 14 Jahre alt sind, werden zumindest einmal vor ihrem 20. Lebensjahr schwanger werden, und über die Hälfte der Schwangerschaften werden außerehelich sein.

      Selbstmorde unter Teenagern haben eine Rekordhöhe erreicht und sind bei ihnen die zweithäufigste Todesursache.

      Die Vereinigten Staaten stehen unter den Industrienationen in bezug auf den Anteil junger Drogensüchtiger an erster Stelle.

      Können unsere Schulen diese Probleme lösen? Nein. Können sie helfen? Ja. Tun sie alles, was sie können? Nein.

      Weshalb nicht? Zum Teil deshalb nicht, weil sie zögern, sich einem der Hauptziele der Erziehung zuzuwenden: der Moralerziehung. In einem Artikel wurden zum Beispiel kürzlich mehrere Pädagogen aus dem Bereich New York zitiert, die verkündet haben, daß sie es absichtlich vermeiden, den Schülern zu sagen, was ethisch richtig oder falsch ist.

      In dem Artikel wurde über eine Beratungsstunde berichtet, an der 15 Schüler der 11. und 12. Klasse teilnahmen. Während dieser Stunde kamen die Schüler zu der Schlußfolgerung, daß eine Mitschülerin dumm war, weil sie 1 000 Dollar, die sie in einer Geldbörse in der Schule gefunden hatte, zurückgab.“ Der Ratgeber verurteilte diese Schlußfolgerung nicht und erklärte: „Wenn ich von vornherein sage, was richtig oder falsch ist, bin ich nicht ihr Ratgeber.“

      Bennetts Kommentar: „Es war einmal, da gab ein Ratgeber noch Rat. Er beriet die Schüler in vielen Dingen — dazu gehörte auch die Frage, was richtig und was falsch ist.“

      Familie, Schule und Kirche haben versagt

      Die Verödung der Familie schreitet fort, was die Vermittlung von Werten angeht. Durch die Zerrüttung von Familien verwandelt sich das Zuhause in ein armseliges Unterrichtszimmer — beide Eltern sind berufstätig, Scheidungen, Einelternfamilien, in denen der eine Elternteil den Unterhalt verdienen muß, Kinder werden Babysittern oder Tagesmüttern überlassen oder bleiben allein in der Wohnung. Der einzige Gefährte ist das Fernsehgerät, das ihnen zur Unterhaltung Sex anbietet und sie lehrt, Probleme mit Gewalt zu lösen. Der Kolumnist Norman Podhoretz kommentierte die Ergebnisse wie folgt: „Zu den Auswirkungen gehört ein Anwachsen des kriminellen Verhaltens; ein Anstieg des Rauschgift- und Alkoholkonsums; eine Zunahme der Teenagerschwangerschaften und der Abtreibungen; die Ausbreitung der Geschlechtskrankheiten sowie eine steigende Zahl der Todesfälle bei Heranwachsenden zufolge von Verbrechen (Mord und Totschlag, schwere Verkehrsdelikte, Selbstmord). Zurückgegangen ist anscheinend nur die schulische Leistung.“

      Podhoretz fuhr fort: „Zwei Soziologen finden den erdrückenden statistischen Beweis für das, was wir alle aus unserer Umgebung kennen. Sie stoßen auf mehr und mehr Menschen, bei denen ‚Selbstverwirklichung‘ vor allen anderen Werten kommt. Sie finden immer weniger Leute, denen etwas daran liegt, sich für ihre Kinder aufzuopfern oder ihnen zuliebe auf die eigene Bequemlichkeit zu verzichten. Erstaunlicherweise meinen zwei Drittel aller amerikanischen Eltern, es stehe ihnen zu, ihr eigenes Leben zu leben, selbst wenn sie deswegen weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen könnten.“

      John D. Garwood äußerte sich als Dekan der Fort-Hays-Staatsuniversität von Kansas (USA) über den Verlust an wahren Werten folgendermaßen: „Viele der heutigen Probleme gehen darauf zurück, daß Familie, Schule und Kirche es versäumt haben, den unter ihrem Einfluß Stehenden ein solides, dauerhaftes Wertsystem zu vermitteln. Der namhafte britische Historiker Arnold Toynbee sieht in der westlichen Welt einen Rückgang der Ehrlichkeit, ein Fehlen nationaler Ziele und eine verheerende Überbetonung des Materialismus, einen Rückgang des Stolzes auf Qualitätsarbeit und einen Hang zu hohem Konsum mit der Betonung auf Maßlosigkeit. Er erkennt in dem Lebensstil unserer Nation zahlreiche Elemente wieder, die dem Fall des Römischen Reiches vorausgingen.“

      Nachdem die Welt ihre wahren Wertvorstellungen in die Mülltonne geworfen hat, strebt sie unvernünftigerweise danach, von allem mehr zu erhaschen. Reich an materiellen Gütern, doch arm an Geist, müht sich der Mensch ziellos ab. Seine Rettung liegt in der Rückkehr zu wahren Werten.

  • Der Ursprung wahrer Wertmaßstäbe
    Erwachet! 1989 | 22. März
    • Der Ursprung wahrer Wertmaßstäbe

      ALLE Völker haben ein Sittengesetz. Sie verspüren den Drang, sich von einer Kraft leiten zu lassen, die hoch über ihnen steht, ob sie es zugeben wollen oder nicht. Instinktiv wenden sie sich an eine höhere Macht, um sie anzubeten oder ihr zu dienen. Das kann die Sonne sein, der Mond, ein Stern, ein Berg, ein Fluß, ein Tier, ein Mensch oder eine Organisation. Ihr Sittengesetz ist zuweilen in einer der vielen heiligen Schriften der verschiedenen Kulturen aufgezeichnet worden. Dieser Drang ist bei allen Völkern zu finden. Er ist dem Menschen angeboren.

      „Religion“, so erklärte der bekannte Psychiater C. G. Jung, „ist eine dem Menschen eigene instinktive Haltung, und ihre Ausdrucksformen kann man im Verlauf der ganzen Menschheitsgeschichte verfolgen.“ Auch der bekannte Wissenschaftler Fred Hoyle schrieb über „das bei allen Völkern vorhandene Sittengesetz“ und sagte: „Es wäre leicht, erhebliche Beweisgründe dafür anzuführen, daß das Sittlichkeitsempfinden im Menschen trotz aller Versuchungen [und Drangsale] bestehenbleibt, die ihm beständig entgegenwirken.“

      Die bekannteste und verbreitetste aller heiligen Schriften, die Bibel, bestätigt dieses dem Menschen innewohnende Sittlichkeitsempfinden. Sie sagt gemäß Römer 2:14, 15: „Denn wenn immer Menschen von den Nationen, die ohne Gesetz sind, von Natur die Dinge des Gesetzes tun, so sind diese Menschen, obwohl sie ohne Gesetz sind, sich selbst ein Gesetz. Sie zeigen ja, daß ihnen der Inhalt des Gesetzes ins Herz geschrieben ist, wobei ihr Gewissen mitzeugt und sie inmitten ihrer eigenen Gedanken angeklagt oder auch entschuldigt werden.“

      Hoyle betrachtet die Evolution als „einen Freibrief für jede opportunistische Verhaltensweise“ und erklärt ferner: „Offen gesagt, quält mich das Bewußtsein, daß sich die Menschheit nach dem Erscheinen von [Darwins] Die Entstehung der Arten durch den Nihilismus, dem sich die sogenannte gebildete Meinung bereitwillig anpaßte, auf einen Kurs der unwillkürlichen Selbstzerstörung festgelegt hat. Damals wurde das Ticken der Weltuntergangszeitbombe ausgelöst. ... Nicht wenige Menschen von heute spüren, daß mit der Gesellschaft etwas ganz und gar nicht stimmt, aber man vergeudet seine Kräfte und protestiert gegen eine Belanglosigkeit nach der anderen.“

      Intelligenz hinter der Entstehung des Lebens

      Dann beweist Hoyle mit mathematischer Genauigkeit, daß die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Entstehung des Lebens auf der Erde gleich Null ist. Orthodoxe Wissenschaftler sind aber, wie er sagt, durch „die Auswüchse der Religion in der Vergangenheit“ von der Vorstellung einer Schöpfermacht abgebracht worden. Hoyle meint, das Leben sei von einer intelligenten Macht im fernen Weltraum erschaffen worden. Er glaubt, daß das, was auf der Erde unmöglich war, im Weltraum möglich war — aber er setzt selbst dort das Wirken einer gewissen Intelligenz als gegeben voraus. Sogar die einfachste Lebensform, eine Bakterie, ist so erstaunlich kompliziert, daß bei ihrer Erschaffung Intelligenz im Spiel gewesen sein muß, doch Hoyle kann sich nicht dazu durchringen, jene Intelligenz als Gott zu bezeichnen.

      Andere Personen, die „spüren, daß mit der Gesellschaft etwas ganz und gar nicht stimmt“, sind in dieser Hinsicht weniger zurückhaltend. Zu ihnen gehört der zuvor zitierte Psychiater Jung, der schrieb: „Der einzelne, der nicht in Gott verankert ist, kann aus eigener Kraft der fleischlichen und moralischen Schmeichelei der Welt keinen Widerstand bieten. Dazu benötigt er den Beweis innerer, transzendenter Erfahrung, die allein imstande ist, ihn vor dem sonst unvermeidlichen Untertauchen in der Masse zu bewahren.“

      „Der Mensch von heute“, erklärte Francis T. Murphy, Präsident der Appellationskammer, „kennt den ureigentlichen Sinn des Lebens nicht und bezweifelt, daß das Leben irgendeinen Sinn hat. Er hat Gott aus seinem Leben, aus seinem Büro und aus seinem Heim verbannt, welche Ansprüche auf Moral er auch immer für sich erheben mag. Deshalb fehlt ihm der moralische Mittelpunkt.“ Howard Cosell äußerte als Sprecher der Sportwelt die gleiche Meinung, als er den Drogenmißbrauch unter Sportlern anschnitt. Er sagte: „In Amerika gibt es keinen moralischen Mittelpunkt mehr. ... und das Problem betrifft die gesamte Kultur.“

      „Ohne den Glauben an Gott“, so die Kolumnistin Georgie Anne Geyer, „ist eine moralische Gemeinde oder Nation unmöglich, denn alles läuft bald auf das ‚eigene Ich‘ hinaus, und das ‚Ich‘ allein ist bedeutungslos. ... Wenn das ‚Ich‘ zum Maßstab aller Dinge erhoben wird — zu Lasten Gottes, der Kirche, der Familie und der anerkannten Maßstäbe des zivilen und staatsbürgerlichen Verhaltens —, dann befinden wir uns in argen Schwierigkeiten.“

      Alexander Solschenizyn erklärte, er würde, wenn man ihn bitte, in wenigen Worten den Hauptwesenszug des zwanzigsten Jahrhunderts zu beschreiben, wie folgt antworten: „Die Menschen haben Gott vergessen.“ Er fuhr fort: „Das gesamte zwanzigste Jahrhundert ist in den Strudel des Atheismus und der Selbstzerstörung geraten. ... Jeder Versuch, einen Ausweg aus der heutigen Weltmisere zu finden, ist vergeblich, solange wir uns nicht reumütig auf den Schöpfer von allem zurückbesinnen; andernfalls ist kein Ausweg in Sicht, und wir werden ihn vergeblich suchen.“

      Sechstausend Jahre lang hat der Mensch es auf seine Weise ausprobiert, hat entschieden, was richtig und was falsch ist. Heute ist man dazu übergegangen, zu tun, was einem gefällt — Recht und Unrecht gibt es nicht mehr. Die unbeschreiblichen Folgen beider Wege sind in der Geschichte festgehalten worden, und sie beweist, daß es nicht bei dem Menschen steht, seinen Schritt zu richten. „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist, aber sein Ende sind danach die Wege des Todes“ (Sprüche 14:12; Jeremia 10:23). Jehova Gott hat den Menschen erschaffen, er weiß alles über ihn und hat ihm den Weg zum Glück vorgezeichnet: „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad“ (Psalm 119:105). Sein Wort, die Bibel, beschreibt die wahren Wertmaßstäbe, die sich für den Menschen zum Segen auswirken. In dem Kasten werden einige Gebote und Verbote angeführt.

      [Kasten auf Seite 7]

      Wertmaßstäbe, an die man sich halten sollte

      ▸ Liebe Jehova Gott mit deinem ganzen Herzen, deinem ganzen Sinn, deiner ganzen Seele und deiner ganzen Kraft.

      ▸ Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

      ▸ Behandle andere, wie du von ihnen behandelt werden möchtest.

      ▸ Folge Jesus als deinem Vorbild nach.

      ▸ Vergib anderen, so wie du wünschst, daß sie dir vergeben.

      ▸ Ehre deinen Vater und deine Mutter.

      ▸ Laß anderen respektvoll den Vortritt.

      ▸ Sei treu in allen Dingen.

      ▸ Bemühe dich, mit allen in Frieden zu leben.

      ▸ Übe dich in Sanftmut, Freundlichkeit, Selbstbeherrschung.

      ▸ Vergilt niemandem Böses mit Bösem.

      ▸ Besiege das Böse mit dem Guten.

      ▸ Bete keine falschen Götter an.

      ▸ Beuge dich nicht vor Bildnissen nieder.

      ▸ Begehe keinen Mord.

      ▸ Stiehl nicht.

      ▸ Lege kein falsches Zeugnis ab.

      ▸ Gebrauche den Namen Gottes nicht in unwürdiger Weise.

      ▸ Begehre nicht, was deinem Mitmenschen gehört.

      ▸ Laß die Sonne nicht über deinem Zorn untergehen.

  • Welche Werte bestimmen dein Leben?
    Erwachet! 1989 | 22. März
    • Welche Werte bestimmen dein Leben?

      VOR der Beantwortung dieser Frage muß eventuell eine andere in Betracht gezogen werden: Was erwartest du vom Leben? Reichtum, Ruhm, Spannung, Sensationen, sexuelle Erfüllung? Oder möchtest du wegen deiner Ehrlichkeit, deiner Nächstenliebe, deines Mitgefühls, deines Dienstes an der Allgemeinheit und deines Geistiggesinntseins in einem guten Ruf stehen? Unabhängig davon, wie die Antwort ausfallen mag, gilt ein biblischer Grundsatz: ‘Was du säst, wirst du ernten’ (Galater 6:7).

      Wer wahre Werte in die Mülltonne wirft, muß die Folgen in Kauf nehmen. Der Richter Paul R. Huot griff einige heraus. In bezug auf den Verfall des Respekts vor dem Gesetz, der gesellschaftlichen Umgangsformen und der Zucht sagte er: „Die Dinge sind nicht mehr schwarz oder weiß. Alles ist grau. Die guten Manieren sind verlorengegangen. Die Höflichkeit ist verlorengegangen. Der Anstand ist verlorengegangen. Immer seltener unterscheidet man zwischen Recht und Unrecht. Heute ist es keine Sünde, wenn man eine Straftat begeht, sondern wenn man sich erwischen läßt.“

      Je mehr das Wissen und die Macht zunehmen, desto nötiger wird die Moral, um sie richtig handhaben zu können (Sprüche 24:5). Bedauerlicherweise hat aber die Moral einen Zusammenbruch erlebt, als das Wissen und die Macht zunahmen. Der Historiker Arnold Toynbee erklärte diesbezüglich: „Es ist tragisch, daß wir einerseits auf technischem Gebiet erfolgreich gewesen sind und andererseits auf moralischem Gebiet nahezu unbeschreiblich versagt haben. ... Wenn sich diese Kluft weiterhin vergrößert, sehe ich die Zeit kommen, wo Privatleute mit Taschenatombomben herumlaufen.“

      Gegenwärtig neigt man dazu, wahre Werte zu entwerten und den Begriff Sünde auf den Abfallhaufen zu werfen. Die Einstellung gleicht der der ehebrecherischen Frau aus Sprüche 30:20: „So ist der Weg einer ehebrecherischen Frau: Sie hat gegessen und hat sich den Mund abgewischt, und sie hat gesagt: ‚Ich habe kein Unrecht begangen.‘“ Doch die Sünde ist nach wie vor unter uns, und zwar in alter Frische, nur heißt sie anders, nämlich Offenheit, Freiheit, Relativismus, Wertklärung, Nichtverurteilung — all das macht „die neue Moral“ aus.

      Das Unrecht als Recht tarnen

      Seit den Tagen Jesajas hat sich eigentlich nichts geändert. Nach wie vor treffen seine Worte ins Schwarze: „Wehe denen, die sagen, daß Gutes böse sei und Böses gut sei, denen, die Finsternis als Licht hinstellen und Licht als Finsternis, denen, die Bitteres als Süßes hinstellen und Süßes als Bitteres!“ (Jesaja 5:20). Aus Unrecht wird Recht, indem man die Skala des Thermometers verschiebt und so das Fieber auf normal senkt.

      Welche Werte wirken sich gut aus? Welche Werte machen den Menschen glücklich, führen zu treuen Freundschaften, zu innerem Frieden und Zufriedenheit? Möchtest du als jemand gelten, der ehrlich und glaubwürdig ist und sich um andere kümmert? Möchtest du bei anderen beliebt sein und von ihnen respektiert und geliebt werden? Oder besäßest du lieber unermeßliche Reichtümer, um die Macht des Reichtums kosten zu können? Ist die Befriedigung fleischlicher Wünsche denn von vorrangiger Bedeutung? Ist es lebenswichtig, sich auf Selbsterfüllung zu konzentrieren?

      Unerlaubter Sex ist weit verbreitet und wird von den Medien und der Gesellschaft im allgemeinen wohlwollend anerkannt. Aber wie vernichtend sich dies doch auf Ehe und Familie und auf das Wohl der Kinder auswirkt! Auf dem Nährboden der sexuellen Freizügigkeit gedeihen extrem unnatürliche homosexuelle Perversionen, die von den großen Kirchen der Christenheit auch noch geduldet und sogar gutgeheißen werden. In bezug auf solche Praktiken sagt Gottes Wort in Frage und Antwort: „Schämen sie sich wegen ihres schändlichen Lebenswandels? Nein, sie schämen sich nicht im geringsten; sie wissen nicht einmal, was Erröten ist“ (Jeremia 6:15, New International Version).

      Jesus betonte die geistigen Bedürfnisse, als er sagte: „Glücklich sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört“ (Matthäus 5:3). Viele tun diese Bedürfnisse als wertlos ab und stillen sie daher nicht; doch dann versandet ein Leben in Oberflächlichkeit. Trotz vieler weltlicher Erfolge bleibt ein solches Leben oberflächlich, und ihm fehlt wahres Glück und Zufriedenheit. Traurigerweise gehen diejenigen, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind und sie in den Kirchen der Christenheit zu stillen suchen, leer aus, denn in der Christenheit gibt es, wie der Prophet Amos voraussagte, „einen Hunger, nicht nach Brot, und einen Durst, nicht nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören“ (Amos 8:11).

      Überdies haben viele Mitglieder der Kirchen für wohltuende geistige Belehrung gar nicht viel übrig, sondern sie ‘häufen sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer auf, um sich die Ohren kitzeln zu lassen; und sie wenden ihre Ohren von der Wahrheit ab und wenden sich unwahren Geschichten zu’ (2. Timotheus 4:3, 4). Geistliche und Laien haben die gleiche Ansicht wie die Menschen, die in Jesajas Tagen zu denjenigen, die ihre geistigen Bedürfnisse erkannten, sagten: „‚Ihr sollt nicht sehen‘ und zu denen, die Visionen haben: ‚Ihr sollt nicht irgendwelche geraden Dinge in Visionen für uns schauen. Redet glatte Dinge zu uns, schaut in Visionen trügerische Dinge. Weicht ab vom Weg; biegt ab vom Pfad. Veranlaßt, daß der Heilige Israels unsertwegen aufhöre‘“ (Jesaja 30:10, 11).

      Göttliche Wertmaßstäbe müssen tief in dir verankert sein. Wenn du dich entschlossen hast, die von Gott empfohlenen wahren Werte widerzuspiegeln, so enthält das Wort Gottes für dich das folgende Rezept: „Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bild dessen, der sie geschaffen hat“ (Kolosser 3:9, 10).

      Vielleicht mißtraust du aber der Behauptung, die Bibel sei Gottes Wort. Lehren wie die von der ewigen Qual unsterblicher Seelen in einer Feuerhölle oder die Bibelkritik, die das Wort Gottes als Mythos abtut, oder die Frömmelei, die Heuchelei und die Geldgier von Predigern, die unrechtmäßig behaupten, die Bibel zu vertreten, mögen die Ursache dafür sein.

      Wenn du die Dinge selbst untersuchst, wirst du feststellen, daß ‘der Lohn, den die Sünde zahlt, der Tod ist’ und nicht Feuerqualen; daß die moderne Archäologie die historische Genauigkeit der Bibel bestätigt und daß sie kein Mythos ist; daß viele Geistliche der Christenheit ihren abtrünnigen Vorgängern aus biblischer Zeit gleichen und nicht den treuen Propheten und Aposteln jener Tage (Römer 6:23; Matthäus, Kapitel 5 bis 7, 23).

      Die Bibel ist die Quelle wahrer Wertmaßstäbe. Wer sein Leben danach ausrichtet, wird Gottes Anerkennung erlangen und schließlich ewiges Leben in einer gerechten neuen Welt. Dann wird Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen“ (Offenbarung 21:4; Johannes 17:3).

      Richte dein Leben daher nach den wahren Wertmaßstäben aus, die im Worte Gottes hervorgehoben werden, und es wird dir zum Nutzen gereichen. „Ich, Jehova, bin dein Gott, der dir zum Nutzen dich lehrt, der dich auf den Weg treten läßt, auf dem du wandeln solltest. O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Frieden so werden wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie die Meereswellen“ (Jesaja 48:17, 18).

      [Bild auf Seite 9]

      Frieden wie ein Strom

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