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Erwachet! 1990
g90 8. 6. S. 6-7

Veränderte Werte im Verlauf der Geschichte

„GESAMTHEIT von Regeln, nach denen sich der Mensch in seinem persönlichen und in seinem gesellschaftlichen Leben ausrichtet (oder ausrichten sollte)“. So definiert die französische Encyclopædia Universalis den Begriff „Moral“.

Diese Definition läßt sich auf jeden anwenden. Sie schließt den Gläubigen ein, der die Grundsätze seiner Religion befolgt, und auch denjenigen, der sich nicht an irgendein ethisches System oder eine Religion hält, aber sein Leben von gewissen Grundsätzen leiten läßt. Selbst der Anarchist, der behauptet, „weder Gott noch Herrn“ zu haben, hat sich Werte erwählt, und sei es auch nur das Recht, seine eigenen Entscheidungen zu treffen.

Was ist jedoch die Grundlage für diese Werte? Worauf gründen sich solche moralischen Prinzipien? Ändern sie sich mit der Zeit?

Verschiedene Werte in der Vergangenheit

Das Wort „spartanisch“ wird in vielen Sprachen gebraucht, um einen Mangel an Komfort zu beschreiben. Der Begriff bezieht sich auf die harten Bedingungen, unter denen junge Bürger der altgriechischen Stadt Sparta erzogen wurden. Sie wurden schon als kleine Kinder von ihren Eltern getrennt und mußten bedingungslosen Gehorsam lernen. Der Zweck dieser Erziehung bestand darin, sie zu vorbildlichen Soldaten zu machen.

Andere Völker hatten andere Werte. Das alte Israel zum Beispiel besaß eine Gesetzessammlung, die Moses von Gott erhalten hatte. Zu diesen Gesetzen gehörten Ernährungs- und Hygienevorschriften sowie sittliche und religiöse Einschränkungen. Die Israeliten durften nur Jehova Gott anbeten.

Was die Geschlechtsmoral betraf, wurde im mosaischen Gesetz Hurerei, Ehebruch, Homosexualität und Sodomie ausdrücklich verurteilt. Der Zweck war, die Israeliten von den Nachbarvölkern zu trennen, und das nicht nur in religiöser, sondern auch in sittlicher Hinsicht. Die benachbarten Völker praktizierten nämlich einen verderbten, schädlichen Sexkult, darunter Tempelprostitution von Männern und Frauen. Einige opferten ihren falschen Göttern sogar ihre Kinder.

Im 1. Jahrhundert u. Z. wurden die Christen durch eine Verordnung der christlichen Apostel und Ältesten in Jerusalem angewiesen, sich im wesentlichen nach derselben Geschlechtsmoral auszurichten wie die Juden, indem ihnen gesagt wurde, sie sollten sich ‘von Hurerei enthalten’. Gemäß dem Werk Dictionnaire de la Bible von Vigouroux war diese Anweisung äußerst wertvoll, da Hurerei unter den Heiden damals üblich war (Apostelgeschichte 15:29).

Der Wandel der Sittenmaßstäbe zieht sich durch die gesamte Geschichte, wobei sich Zeiten der Toleranz mit Zeiten strengerer ethischer Normen abwechselten. Die Homosexualität, die man im Mittelalter aufs schärfste verurteilte, wurde während der Renaissance in Europa mehr oder weniger geduldet. Als sich Calvin in Genf niederließ, führte er im Zuge der Reformation in der Schweiz eine Zeit kompromißloser Sittenstrenge ein. Etwa 200 Jahre später hingegen wurden die zuvor verworfenen Maßstäbe durch die Französische Revolution legalisiert. Diese brachte eine neue „sittliche Freiheit“ mit sich und erleichterte die Ehescheidung.

Die unterschiedlichen moralischen Werte von heute

Heute hat man sogar innerhalb ein und derselben Gesellschaft unterschiedliche Sittenmaßstäbe. Die einen treten für strenge sittliche Normen ein, während andere sittliche „Freiheit“ befürworten.

Sittenkodexe haben sich rasch gewandelt. „Die meisten Franzosen haben von Ehebruch eine klare Vorstellung. Er ist etwas Negatives und unvereinbar mit einer hohen Moral“, heißt es in dem französischen Buch Francoscopie. Dasselbe Buch schreibt allerdings auch, daß für viele andere „eheliche Untreue nicht mehr als ein Ausbrechen gilt, sondern als ein Recht, ein Recht, das keine Zweifel an der Zuneigung des Paares zueinander aufkommen lassen sollte, sondern im Gegenteil die Beziehung bereichern und stärken sollte“.

Abtreibung ist ein weiteres Gebiet, auf dem sich die ethischen Werte rapide geändert haben. In einigen Ländern ist Abtreibung noch strafbar, während sie in anderen geduldet oder sogar gefordert wird. Interessanterweise betrachtete die Medizinische Vereinigung Frankreichs Abtreibung als Straftat, bis sie 1974 legalisiert wurde. Heute ist sie für viele Franzosen moralisch vertretbar.

Worauf gründen sich aber solche Moralbegriffe? Sollten unsere moralischen Werte lediglich relativ sein und sich den Umständen anpassen?

Der Mensch hat seine eigenen moralischen Werte festgelegt

Im Laufe der Jahrhunderte haben Philosophen in dem Bemühen, solche Fragen zu beantworten, etliche Ideen hervorgebracht. Einige haben einen „universellen Sittenkodex“ vorgeschlagen, können sich allerdings nicht einigen, wessen Definition von Moral der Maßstab sein sollte.

Andere sind der Meinung, man solle sich in seinem Verhalten von Interesse am Mitmenschen leiten lassen. Aber nicht alle haben die gleiche Auffassung von rechtem Interesse an anderen. Beispielsweise waren Sklavenbesitzer jahrhundertelang der Meinung, rechtes Interesse an anderen drücke sich darin aus, daß sie ihre Sklaven mit Nahrung und Obdach versorgten. Die Sklaven hingegen meinten, rechtes Interesse an ihnen müsse sich in ihrer Befreiung aus der Sklaverei äußern.

Zweifellos ist die große Vielfalt der oft widersprüchlichen Ansichten, die die Philosophen in bezug auf moralische Werte vertreten, verwirrend. Ihre Ideen haben weder einen allgemeinen Maßstab für Moral hervorgebracht, noch ist die Menschheitsfamilie aufgrund ihrer Philosophien zu Frieden und Einheit gelangt. Wenn durch ihre zahlreichen gegensätzlichen Ideen überhaupt etwas erreicht wurde, dann lediglich, daß immer mehr Menschen zu dem Schluß gelangt sind, der eigene, persönliche Maßstab für Moral sei ebenso gut wie der von „Experten“.

Deshalb schließen sich heute viele dem Standpunkt des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre an, wonach jeder in moralischen Fragen sein eigener Richter sein sollte. Diese Auffassung haben sogar zahlreiche Kirchgänger übernommen. Die Kirche ist besorgt, weil sich viele Katholiken in sexuellen Fragen nicht mehr nach den Kirchenlehren richten und Verhütungsmittel nehmen, was die Kirche verurteilt.

Die Geschichte lehrt uns, daß die Menschen verschiedene Sittenkodexe aufgestellt haben, die aber im Laufe der Zeit in Frage gezogen und verändert wurden oder in Vergessenheit gerieten. Doch die zuvor in diesem Artikel erwähnten biblischen Grundsätze sind nicht wechselnden Gesellschaftsordnungen und den Launen von Philosophen unterworfen. Von welchem Wert sind solche biblischen Grundsätze heute? Ist es möglich, sie auszuleben?

[Herausgestellter Text auf Seite 7]

„EHELICHE UNTREUE [GILT] NICHT MEHR ALS EIN AUSBRECHEN ..., SONDERN ALS EIN RECHT“

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