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  • Religion — Kraft für moralisch einwandfreies Handeln?
    Der Wachtturm 1987 | 15. Oktober
    • Religion — Kraft für moralisch einwandfreies Handeln?

      MILLIONEN werden diese Frage wahrscheinlich wie George Bernard Shaw beantworten, der schrieb: „Die Religion ist eine gewaltige Kraft — die einzige echte Antriebskraft in dieser Welt.“ Im Gegensatz dazu spöttelte John Ruskin, ein englischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, als er sich über die Grundlage der Ehrlichkeit äußerte: „Das Schlimmste an einem Schurken ist stets seine Religion.“ Welche Ansicht kommt deiner Meinung nach der Wahrheit näher?

      Um zu beweisen, welche moralische Kraft die Religion besitzt, mag auf jemand verwiesen werden, der ein „anderer Mensch“ wurde, als er sich „Jesus Christus hingab“. So drückte es jedenfalls ein internationales Nachrichtenmagazin aus, das über die „Bekehrung“ von Charles Colson berichtete, der seinerzeit in den Watergate-Skandal verwickelt war. Oder es werden solche angeführt, die behaupten, daß der Glaube sie vor der Prostitution oder dem Alkoholismus bewahrt hat. In nichtchristlichen Ländern sind Millionen von Bibeln verbreitet worden, die zweifellos vielen Menschen geholfen haben, ihr Leben nach höheren moralischen Grundsätzen auszurichten. Die Religion hat offensichtlich einen positiven Einfluß auf die Moral der Betreffenden ausgeübt.

      Die Kehrseite der Medaille

      Andererseits hat die religiöse Erziehung einen Mann wie Hitler nicht von seinem Tun abgehalten. Aufrichtigen Menschen war es daher unverständlich, warum Papst Pius XII. nicht auf die Aufforderung reagierte, Hitler zu exkommunizieren. Die katholische Zeitung Catholic Telegraph-Register, die in Cincinnati (Ohio) erscheint, berichtete unter der Überschrift „Als Katholik erzogen, mit Glauben aber im Widerspruch, sagt Telegramm an Papst“: „Papst Pius XII. wurde aufgefordert, Reichsführer Adolf Hitler zu exkommunizieren.“ Hätte ein solcher Schritt nicht den Ausgang des Krieges beeinflussen und dazu beitragen können, der Menschheit unsägliches Leid zu ersparen? Leider hat sich der Papst niemals dazu geäußert.

      In einigen katholischen Ländern Südamerikas ist es üblich, daß Paare unverheiratet zusammenleben. Und in Nordamerika schrieb ein Monsignore einen Leitartikel mit dem Thema „Legalisiert die Prostitution — Es ist die heilige Lösung“ (Philadelphia Daily News). Man betrachte auch einmal die Zustände in einigen protestantischen Ländern, wo Partnertausch, vorehelicher Geschlechtsverkehr und Ehen ohne Trauschein an der Tagesordnung sind. Einen Grund dafür können wir folgender Zeitungsüberschrift entnehmen: „Pastoren schweigen zu vorehelichem Sex“. In dem Artikel hieß es: „Die Pastoren Amerikas versündigen sich, weil sie sich in ihren Predigten über vorehelichen Sex ausschweigen ... Sie fürchten sich davor, einige ihrer Gemeindeglieder zu verlieren“ (Telegraph, North Platte [Nebraska]). Stärkt somit jede Religion die Moral?

      Daß es der Christenheit an moralischer Kraft fehlt, wird besonders in Kriegszeiten deutlich. Was hältst du zum Beispiel von folgenden schön klingenden Worten von Walter W. Van Kirk, Sekretär einer Abteilung des Rates der Kirchen Christi in Amerika, der 1934 schrieb: „Geistliche und Laien haben eine feste Haltung gegen den Krieg eingenommen ... Dieser Kreuzzug der Kirchen für den Frieden entspringt der Überzeugung, daß Krieg mit dem Predigen und dem Handeln Jesu absolut unvereinbar ist“ (Religion Renounces War [Religion gegen den Krieg]). Am Schluß dieses Buches, in dem zahlreiche Kirchen und Geistliche zu Wort kommen, heißt es: „Die Kirchen haben vor allem deutlich erklärt, daß sie keine Verbündeten mehr sein wollen, wenn es darum geht, Menschen zu töten und zu verstümmeln. Die Geistlichen ... reinigen ihre Hände von dem Blut ihrer Mitmenschen; sie trennen sich vom Cäsar.“

      Diese optimistische Voraussage ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, hat keine der großen Kirchen der Christenheit mit fester Haltung den Krieg abgelehnt. Wie haben sich die Kirchen in deinem Land damals verhalten?

      Die sittlichen Schranken niedergerissen

      Bist du, nachdem wir in dieser Angelegenheit beide Seiten betrachtet haben, nicht auch zu der Überzeugung gelangt, daß die großen Religionen der Welt nicht unbedingt zur Stärkung der Moral beitragen? In der Zeitschrift Look hieß es: „Die Kirchen ... haben versäumt, auf dem Gebiet der Sittlichkeit wegweisend zu sein, und weil sie die größte Verantwortung tragen, ist ihre Schuld am schwersten.“ Die in Brisbane (Australien) erscheinende Zeitung The Courier-Mail kommentierte das Versagen der Kirchen der Christenheit, die Unmoral einzudämmen, wie folgt: „Wenn gar Bischöfe und andere hohe Geistliche ... schreiben, der außereheliche Geschlechtsverkehr sei eine Tat der Nächstenliebe, durch die ‚die Herrlichkeit Gottes verkündet‘ werde ..., Hurerei an sich sei nichts Verwerfliches und Ehebruch sei nicht unbedingt ein Unrecht, ist das Volk, Mann und Frau, ganz besonders aber die Jugend, darüber verwirrt, was recht und unrecht ist. Diese Propaganda für die neue Moral ist nichts anderes als ein Niederreißen der sittlichen Schranken.“

      Nein, die Weltreligionen tragen im großen und ganzen nicht zur Hebung der Moral bei. Im Gegenteil, sie sind sogar für den gegenwärtigen traurigen Zustand auf moralischem Gebiet mitverantwortlich. Aber müßte die Religion nicht, da sie die „gläubige Verehrung eines Gottes, einer göttlichen Macht“a sein soll, in den Ländern, wo die Mehrheit gläubig ist, eine Kraft zum Guten sein? Woran fehlt es denn? Wie kann eine Religion heute eine solche Kraft sein?

      [Fußnote]

      a Brockhaus-Wahrig, Deutsches Wörterbuch.

  • Liebe zu Gott — die Kraft, die zu moralisch einwandfreiem Handeln antreibt
    Der Wachtturm 1987 | 15. Oktober
    • JEDER vernünftige Mensch wird zugeben, daß der Unmoral Einhalt geboten werden muß. Ein Prediger der kanadischen Unionskirche sagte: „Die Folgen sind erschreckend, wenn einzelne und ganze Gesellschaftsschichten das Sittengesetz ignorieren: Kriege, Inflation, Watergate und Anarchie.“ Wie im vorangegangenen Artikel gezeigt wurde, haben sich die großen Religionen der Welt keineswegs als eine Kraft erwiesen, die zu moralisch einwandfreiem Handeln antreibt. Wenn wir daher als einzelne ein untadeliges Leben führen möchten, müssen wir uns einer anderen Autorität, die uns diese Kraft geben kann, zuwenden und bereitwillig unterwerfen.

      Den Einfluß einer übergeordneten Autorität verdeutlicht uns ein Ereignis im Leben des Hebräers Joseph, der als Verwalter in den Diensten eines ägyptischen Hofbeamten stand. Als die Frau des Hofbeamten Joseph dazu verleiten wollte, mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben, weigerte er sich und sagte: „Wie ... könnte ich diese große Schlechtigkeit begehen und in Wirklichkeit gegen Gott sündigen?“ (1. Mose 39:7-9). Da Joseph die Autorität Gottes anerkannte und ihm gefallen wollte, besaß er die nötige moralische Stärke, ihrem Ansinnen zu widerstehen.

      Zweihundert Jahre später empfing die Nation Israel, die Nachkommenschaft Jakobs, des Vaters Josephs, durch Moses das Gesetz, zu dem auch die Zehn Gebote gehörten. Wer gegenüber Jehovas Gesetz ungehorsam war, zog sich Gottes Mißfallen zu; wer es beachtete, empfing göttlichen Segen. Diese Gebote dienten als sittliche Richtschnur für die Nation.

      Die Zehn Gebote — eine Kraft zum Guten

      Erwiesen sich die Zehn Gebote als eine solche Kraft? Tatsache ist, daß man ihren Einfluß sogar noch im 20. Jahrhundert spürt. Im Jahre 1962 sagte der damalige Generalgouverneur von Neuseeland: „Mir scheint, daß einige Leute der Meinung sind, die Zehn Gebote seien überholt. Es dürfte jedoch nicht ohne Belang sein, daß das bürgerliche Gesetz dieses Landes überflüssig wäre, wenn wir alle diese Gebote heute treu beachten würden.“

      Jesus Christus zeigte jedoch in einem Gespräch mit einem jungen Mann, einem hochgestellten Juden, daß mehr erforderlich ist, als lediglich die Zehn Gebote zu halten. Der junge Mann hatte ihn gefragt: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erhalten?“ Als Jesus zu ihm sagte, er solle ‘stets die Gebote halten’, und einige der Zehn Gebote aufzählte, entgegnete der Mann: „Ich habe das alles gehalten; was fehlt mir noch?“ Jesus erwiderte: „Geh, verkauf deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“ In dem Bericht heißt es weiter: „Als der junge Mann dieses Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Besitztümer“ (Matthäus 19:16-22).

      In Lukas 10:25-28 finden wir einen ähnlichen Bericht. Vergleicht man beide miteinander, wird das eigentliche Problem des Mannes deutlich. Es heißt dort: „Ein gewisser Gesetzeskundiger stand auf, um ihn auf die Probe zu stellen, und sprach: ‚Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu ererben?‘“ Jesus half ihm, über die Angelegenheit nachzudenken, so daß der Mann in der Lage war, sich seine Frage selbst zu beantworten. Die Antwort lautete im wesentlichen: ‘Liebe Jehova Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzer Kraft, ganzem Sinn und deinen Nächsten wie dich selbst.’ Jesus sagte abschließend: „Tu das weiterhin, und du wirst Leben erlangen.“

      Erkennst du jetzt, welches Problem der junge hochgestellte Mann hatte? Seine Liebe zu Gott und zu seinem Nächsten war nicht so groß wie seine Liebe zu materiellen Besitztümern. Wie traurig! Obwohl er sich bemühte, die Zehn Gebote zu halten, stand er in Gefahr, kein ewiges Leben zu erhalten.

      Was bedeutet es, Gott zu lieben?

      Wir leben in einer Zeit, in der die meisten eher sich selbst, den materiellen Besitz und den Sex lieben als Gott und den Nächsten. Viele haben sogar den Glauben an einen Schöpfer verloren und akzeptieren eher die unbewiesene Evolutionstheorie. Wie ist es dazu gekommen?

      Jahrhundertelang versuchte die Geistlichkeit der Christenheit mit Hilfe der unbiblischen Lehre von einem furchtbaren Höllenfeuer Einfluß auf das sittliche Verhalten der Menschen zu nehmen. In der Encyclopedia International heißt es: „Die stärkste Kraft, die im Mittelalter den gewöhnlichen Menschen zum Guten beeinflußte, war zweifellos die Angst vor dem Höllenfeuer, die sogar Könige und Kaiser der Kirche unterwürfig machte. Es war wahrscheinlich das einzige, was letzteren in ihren zügellosen Leidenschaften Zurückhaltung auferlegte.“ Durch die Lehre vom Höllenfeuer entstand der Eindruck, Gott sei lieblos, unbarmherzig und rachsüchtig. Die Lehre mag zwar einige vom Schlechten zurückgehalten haben, viele andere hat sie jedoch veranlaßt, sich von Gott abzuwenden, wodurch sie eine leichte Beute für unbiblische Lehren und Gedanken wie zum Beispiel die Evolutionstheorie wurden.

      Die Bibel lehrt jedoch nicht, daß Gott Seelen in einem Höllenfeuer quält. Vielmehr erfahren wir vom Apostel Johannes, daß „Gott Liebe ist“. „Er [ist] treu und gerecht, uns die Sünden zu vergeben.“ Moses schrieb: „Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ (1. Johannes 4:8; 1:9; 2. Mose 34:6). Das sind nur einige wenige der wunderbaren Eigenschaften Gottes, durch die wir uns zu ihm hingezogen fühlen. Diese Eigenschaften, insbesondere seine Liebe, veranlassen uns, ihn zu lieben. „Was uns betrifft, so lieben wir, weil er uns zuerst geliebt hat“ (1. Johannes 4:19). Die Liebe zu Gott ist die stärkste Kraft, die zu moralisch einwandfreiem Handeln antreibt. Daher kann es ewiges Leben bedeuten, sie zu bekunden.

      Wahre Liebe zu Gott ist keineswegs nur ein abstrakter Begriff. Sie veranlaßt einen, im Interesse anderer zu handeln. Der Apostel Paulus führte viele Möglichkeiten an, wie diese Liebe zum Ausdruck gebracht werden kann. Um nur einige zu nennen: „Die Liebe ist langmütig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen“ (1. Korinther 13:4, 5). Dadurch, daß wir diese Liebe bekunden, zeigen wir, daß wir uns bemühen, unseren himmlischen Vater nachzuahmen. Jesus sagte: „In diesen beiden Geboten [Gott und den Nächsten zu lieben] ist alles zusammengefaßt, was das Gesetz und die Propheten fordern“ (Matthäus 22:40, Die Gute Nachricht). Mit anderen Worten: Wenn diese Liebe in uns ist, werden wir unseren Nächsten weder bestehlen noch ihn töten, noch mit seiner Frau Ehebruch begehen. In Übereinstimmung damit sagte der Apostel Johannes: „Darin besteht die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5:3).

      Die Liebe zu Gott — eine Kraft zum Guten

      Beachte, welche Auswirkungen die Liebe zu Gott auf die ersten Christen hatte. Tertullian, der im zweiten Jahrhundert lebte, forderte seine Gegner auf, ihm unter den Verbrechern nur einen einzigen Christen zu zeigen. Da sie es offensichtlich nicht konnten, fügte er hinzu: „Wir allein sind unschuldig!“ Das Buch The Old Roman World (Die alte römische Welt) unterstützt diese Auffassung. Es heißt darin: „Wir haben Beweise für ihr untadeliges Leben, für ihre einwandfreie Moral.“ In der Zeitschrift Christianity Today stand außerdem folgendes Zitat des Kirchenhistorikers Roland Bainton: „Vom Ende der neutestamentlichen Periode bis zu dem Jahrzehnt 170 bis 180 n. Chr. gibt es nicht den geringsten Beweis dafür, daß Christen Heeresdienst geleistet haben.“ Die Liebe zu Gott veranlaßte sie, ihm zu gehorchen, indem sie ein moralisch einwandfreies Leben führten. Man mag sich jedoch fragen, ob Beweise dafür vorliegen, daß diese segensreiche moralische Kraft auch heute noch vorhanden ist.

      Das ist tatsächlich der Fall! Der Kolumnist Mike McManus schrieb in der Zeitung Herald & Review, daß er noch nie eine Predigt gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr gehört habe. Einen Monat später berichtete er, daß sich unter den Leserbriefen, die er daraufhin erhalten habe, auch der Brief einer 14jährigen Zeugin Jehovas befand, die auszugsweise schrieb: „Nur der Gedanke daran, sich mit einer Krankheit anzustecken, sollte die meisten Menschen [vom vorehelichen Geschlechtsverkehr] abhalten. Die Zeugen unterlassen es jedoch, weil Jehova uns auffordert, vor der Hurerei zu fliehen“ (Kursivschrift von uns). In seinem Kommentar zu diesem Brief fragte Mike McManus: „Wie viele 14jährige in Ihrer Gemeinde könnten St. Paulus so unmißverständlich zitieren (1. Kor. 6:18)?“

      Die Zeugen halten sich auch auf anderen Gebieten an den Grundsatz, den das junge Mädchen in seinem Brief anführte, nämlich Jehova zu gehorchen. Einige der Gebote Gottes, die in der Bibel aufgezeichnet sind, lauten, wenn man sie auf das Wesentliche beschränkt: ‘Seid ehrlich in allen Dingen.’ ‘Hütet euch vor Götzen.’ ‘Enthaltet euch des Blutes und der Hurerei.’ ‘Redet die Wahrheit.’ ‘Unterweist eure Kinder in Gottes Wegen’ (Hebräer 13:18; 1. Johannes 5:21; Apostelgeschichte 15:29; Epheser 4:25; 6:4). Ist dir aufgefallen, daß sich Jehovas Zeugen in deiner Nachbarschaft oder an deinem Arbeitsplatz bemühen, diese Gebote zu halten? Hast du dich schon einmal gefragt, warum sie das tun oder warum sie Bluttransfusionen ablehnen, warum sie sich weigern, in den Krieg zu gehen, warum sie bei dir zu Hause vorsprechen, kurz gesagt, warum sie anders sind? Die Antwort lautet: Aus Liebe zu Gott.

      Liebe versagt nie

      Da Jehovas Zeugen Gott gefallen möchten, nehmen sie sich folgenden Rat zu Herzen: „Werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr durch Prüfung feststellen könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12:2). Wenn sie erfahren, was der „Wille Gottes“ von ihnen verlangt, bemühen sie sich, ihn zu tun. Die Liebe zu Gott ist die Kraft, die sie antreibt. Bist du der Ansicht, das sei in unserer Zeit wirklichkeitsfremd, unpraktisch? Beachte einmal die folgenden Berichte:

      Im Jahre 1963 zog José aus São Paulo (Brasilien) mit Eugênia zusammen, obwohl sie bereits mit einem anderen Mann verheiratet war. Zwei Jahre später begannen sie, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Durch das Studium lernte das Paar Gottes Forderung kennen: „Die Ehe sei ehrbar unter allen“ (Hebräer 13:4). Die beiden verstanden nun, daß sie heiraten müßten. Da zu jener Zeit die brasilianischen Gesetze keine Scheidung zuließen, gab es für Eugênia keine Möglichkeit, frei zu werden, um José zu heiraten. Erst 1977, als in diesem Land ein Scheidungsgesetz in Kraft trat, konnte sie die Scheidung einreichen. José und Eugênia heirateten dann im Jahre 1980 und konnten so Gottes Anforderungen erfüllen. Ihre Liebe zu Gott ist belohnt worden.

      Inire aus New York hatte schon alle Arten von Drogen ausprobiert. Er lebte mit seiner Freundin Ann zusammen. Da sie Geld brauchten, hatte er sie überredet, Bilder von ihr an ein bekanntes Männermagazin zu schicken. Ihr wurde daraufhin eine hohe Summe für Aktaufnahmen geboten. In der Zwischenzeit hatte Inire mit Jehovas Zeugen ein Bibelstudium begonnen, dem sich später auch Ann anschloß. Schon bald nahm Inire keine Drogen mehr. Nach drei Wochen entschieden sich Inire und Ann zu heiraten. Als sie dann aus der Bibel erfuhren, daß sich ein Christ bescheiden kleiden muß, wurde Ann klar, daß sie sich nicht mit gutem Gewissen für die erwähnten Aufnahmen zur Verfügung stellen konnte, ganz gleich, wieviel Geld man ihr bieten würde (1. Timotheus 2:9). Was hat deiner Meinung nach eine solche Umwandlung bewirkt? Wie Ann sagte, wurde ihr bewußt, daß sie schnell Änderungen vornehmen mußte, denn ein Zeuge Jehovas zu werden bedeutet, sich nicht nur einer Glaubensgemeinschaft anzuschließen, sondern auch ein Leben zu führen, das für Gott annehmbar ist. Die Liebe zu Gott ist wirklich eine Kraft zum Guten.

      Jemand mag meinen, das seien Einzelfälle. Doch das stimmt nicht. Überall dort, wo Jehovas Zeugen tätig sind, hat man ähnliche Veränderungen beobachten können. Warum solltest du dich nicht einmal näher mit den Zeugen befassen? Du kannst dich persönlich davon überzeugen, daß die Liebe zu Gott, wie sie in der wahren Religion zum Ausdruck kommt, immer noch die Kraft ist, die zu moralisch einwandfreiem Handeln antreibt.

      [Herausgestellter Text auf Seite 6]

      Über die ersten Christen heißt es in dem Buch „The Old Roman World“: „Wir haben Beweise für ihr untadeliges Leben, für ihre einwandfreie Moral.“ Welche Kraft stand hinter ihrer „einwandfreien Moral“?

      [Bild auf Seite 7]

      Die Liebe zu Gott kann dir helfen, der Versuchung zum Unrechttun zu widerstehen

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