Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Ist die Evolution eine Tatsache?
    Erwachet! 2006 | September
    • Können durch Mutationen neue Arten entstehen?

      Viele Merkmale von Pflanzen und Tieren sind im Erbgut festgelegt, in den Bauplänen innerhalb jedes Zellkerns.d Genmutationen — zufällige Erbänderungen — können sich nachweislich auf die Nachkommen von Pflanzen und Tieren auswirken. 1946 behauptete der Nobelpreisträger und Begründer der Mutationsgenetik Hermann J. Muller: „Dieses Sichanhäufen vieler selten auftretender, meist geringer Abänderungen ist nicht nur das Hauptmittel zur künstlichen Verbesserung von Tieren und Pflanzen, sondern es ist noch mehr: die Art und Weise, wie die natürliche Evolution, gesteuert durch natürliche Zuchtwahl, vor sich gegangen ist.“

      Tatsächlich beruht die Lehre von der Makroevolution auf der Behauptung, Mutationen riefen nicht nur neue Arten hervor, sondern auch ganz neue Familien von Pflanzen und Tieren. Ist diese kühne Behauptung zu belegen? Betrachten wir dazu, was etwa 100 Jahre genetische Forschung ergeben haben.

      Ende der 1930er Jahre war man hellauf begeistert: Wenn aus zufälligen Mutationen und durch natürliche Zuchtwahl neue Pflanzenarten entstehen können, dann sollte dies durch künstliche Mutationen und menschlich gelenkte Auswahl noch viel besser möglich sein. „Unter Biologen im Allgemeinen sowie Genetikern und Züchtern im Besonderen machte sich Euphorie breit“, sagte Wolf-Ekkehard Lönnig, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, in einem Interview mit Erwachet!. Woher kam die Euphorie? Lönnig, der sich seit über 28 Jahren mit Mutationsgenetik an Pflanzen befasst, erklärte: „Es wurde eine Revolution der traditionellen Pflanzen- und Tierzucht erwartet. Man dachte, man würde durch Induktion und Selektion positiver Mutationen neue und bessere Pflanzen und Tiere erhalten.“e

      In den Vereinigten Staaten, Asien und Europa startete man finanziell gut ausgestattete Forschungsvorhaben und verwendete Methoden, mit denen man die Evolution beschleunigen wollte. Was ist nach mehr als 40 Jahren intensiver Forschung dabei herausgekommen? „Der Versuch, durch Bestrahlung ertragreichere Sorten zu züchten“, sagte der Forscher Peter von Sengbusch, „erwies sich trotz eines großen finanziellen Aufwands weitgehend als Fehlschlag.“ Lönnig erklärte: „Spätestens in den 1980er Jahren erwiesen sich die Hoffnungen und die Euphorie weltweit als Fehlschlag. Als separater Forschungszweig wurde die Mutationszüchtung in den westlichen Ländern eingestellt. Die allermeisten Mutanten wiesen einen ,negativen Selektionswert‘ auf, das heißt, sie waren lebensunfähig oder anfälliger als Wildarten.“f

      Dennoch gestatten die Daten aus rund 100 Jahren Mutationsforschung und aus insgesamt 70 Jahren Mutationszüchtung Schlussfolgerungen in Bezug darauf, ob durch Mutationen neue Arten entstehen können. Nach einer Untersuchung der Ergebnisse kam Lönnig zu dem Schluss: „Durch Mutationen kann aus einer Art [einer Pflanze oder eines Tieres] keine völlig neue entstehen. Diese Schlussfolgerung stimmt sowohl mit der Summe aller Erfahrungen und Ergebnisse der Mutationsforschung des 20. Jahrhunderts überein als auch mit den Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Aus dem Gesetz der rekurrenten Variation folgt also, dass genetisch genau definierte Arten echte Grenzen haben, die durch zufällige Veränderungen des Erbguts weder aufgehoben noch überschritten werden können.“

      Betrachten wir die Bedeutung des zuvor Erwähnten. Es gelingt wissenschaftlichen Spezialisten nicht, durch künstliche Mutationen und Auswahl vorteilhaft veränderter Mutanten neue Arten zu erzeugen. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass durch einen ungesteuerten Prozess mehr erreicht wird? Wenn Versuchsergebnisse zeigen, dass durch Mutationen keine völlig neue Art aus einer anderen entsteht, wie soll dann die Makroevolution abgelaufen sein?

  • Ist die Evolution eine Tatsache?
    Erwachet! 2006 | September
    • f Bei Mutationsversuchen stellt man immer wieder fest, dass die Zahl der neuen Mutanten stetig abnimmt, während die gleichen Mutantentypen regelmäßig erscheinen. Lönnig leitete von diesen Beobachtungen das „Gesetz der rekurrenten Variation“ ab. Außerdem wurden bei Pflanzen nur weniger als 1 Prozent aller Mutanten für die weitere Züchtungsforschung verwendet. Und von diesen wiederum eignete sich für den kommerziellen Gebrauch weniger als 1 Prozent. Bei Tieren fielen die Ergebnisse der Mutationszüchtung noch bescheidener aus als bei Pflanzen, und die Methode wurde ganz aufgegeben.

  • Ist die Evolution eine Tatsache?
    Erwachet! 2006 | September
    • [Bilder auf Seite 15]

      Eine mutierte Taufliege (oben); sie ist zwar missgebildet, aber immer noch eine Taufliege

      [Bildnachweis]

      © Dr. Jeremy Burgess/Photo Researchers, Inc.

      [Bilder auf Seite 15]

      Bei Mutationsversuchen stellt man immer wieder fest, dass die Zahl der neuen Mutanten stetig abnimmt, während die gleichen Mutantentypen regelmäßig erscheinen (abgebildete Mutante hat größere Blüten)

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen