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Warum mischen sich Geistliche in die Politik ein?Erwachet! 1987 | 22. April
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Vom Dritten Reich bis heute
Die Zeit des Nationalsozialismus weitet den Blick auf die Verquickung von Religion und Politik. Viele denkende Menschen haben sich mit der Frage beschäftigt: „Wie haben sich die katholischen und die evangelischen Geistlichen gegenüber Hitler und seinem grausamen Gefolge verhalten?“
Grundsätzlich ergriffen sie für ihn Partei oder erhielten zumindest einen Zustand der Koexistenz aufrecht. Proteststimmen erhoben sich von kirchlicher Seite nur selten. Professor T. A. Gill nennt eine der wenigen Ausnahmen: „[Der Theologe Dietrich] Bonhoeffer verstand schließlich, was sein Vater und seine Brüder ihm seit seinem fünfzehnten Lebensjahr begreiflich zu machen versucht hatten: Die Kirche ist nicht mehr wichtig genug, um zu den Dingen zu zählen, für die es sich lohnt, sein Leben einzusetzen.“ Verdrossen wegen des Beistandes, den die Kirche Hitler gewährte, oder wegen ihrer Untätigkeit, schloß sich Bonhoeffer einem Kreis an, der den Tod Hitlers plante. Bonhoeffer war aber eine Ausnahme von der Regel.
Die Regel beschreibt Paul Johnson in dem Werk A History of Christianity (Eine Geschichte des Christentums): „Im großen und ganzen haben beide Kirchen das Regime massiv unterstützt.
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Warum mischen sich Geistliche in die Politik ein?Erwachet! 1987 | 22. April
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[Kasten auf Seite 6]
„Die katholische Kirche in Deutschland war durch und durch deutsch und unterstützte ebenso wie die evangelische Kirche den Staat und dessen Autorität“ (The German Churches Under Hitler [Die Kirchen in Deutschland unter Hitler]).
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