-
Jehovas Vorkehrung — die „Gegebenen“Der Wachtturm 1992 | 15. April
-
-
Für einen besonderen Dienst gegeben
14, 15. (a) Welche zwei Gruppen zurückkehrender Nichtisraeliten wurden gesondert aufgeführt? (b) Wer waren die Nethinim, und was taten sie?
14 Unter den Tausenden von Nichtisraeliten, die der Geist zur Rückkehr veranlaßte, gab es zwei kleine Gruppen, die Gottes Wort gesondert aufführt — die Nethinim und die Söhne der Knechte Salomos. Wer waren sie? Was taten sie? Und wem mögen sie heute entsprechen?
15 Die Nethinim waren eine Personengruppe nichtisraelitischen Ursprungs, die das Vorrecht hatte, die Leviten zu unterstützen. Man erinnere sich an die Kanaaniter aus Gibeon, die zu „Holzsammlern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar Jehovas“ gemacht wurden (Josua 9:27). Wahrscheinlich gehörten zu den Nethinim, die aus Babylon zurückkehrten, einige ihrer Nachkommen sowie Nachkommen derer, die während der Herrschaft Davids und zu anderen Zeiten zu dieser Gruppe hinzugekommen waren (Esra 8:20). Was taten die Nethinim? Die Leviten wurden gegeben, um den Priestern zu helfen, und die Nethinim wurden später gegeben, um den Leviten zu helfen. Das war für beschnittene Ausländer ein besonderes Vorrecht.
16. Wie änderte sich im Laufe der Zeit die Rolle der Nethinim?
16 Als die Gruppe aus Babylon zurückkehrte, befanden sich darunter nur wenige Leviten im Vergleich zu den Priestern, den Nethinim und den „Söhnen der Knechte Salomos“ (Esra 8:15-20). In einem Werk von Dr. James Hastings heißt es dazu: „Nach einiger Zeit haben sich ... [die Nethinim] so vollständig als heilige Dienstklasse etabliert, daß ihnen Vorrechte übertragen werden“ (Dictionary of the Bible). Die Fachzeitschrift Vetus Testamentum schreibt: „Ein Wechsel erfolgte. Nach der Rückkehr aus dem Exil wurden diese ... [Ausländer] nicht mehr als Sklaven des Tempels betrachtet, sondern als darin Dienende, die einen ähnlichen Status genossen wie die anderen Personengruppen, die im Tempeldienst standen.“ (Siehe den Kasten „Ein geänderter Status“.)
17. Warum wurde den Nethinim mehr zu tun gegeben, und welche biblische Stütze gibt es dafür?
17 Natürlich wurden die Nethinim den Priestern und Leviten nicht gleichgestellt. Die beiden letztgenannten Gruppen waren Israeliten, die von Jehova selbst erwählt worden waren, und sie sollten keinesfalls durch Nichtisraeliten ersetzt werden. Wie aus der Bibel hervorgeht, wurde den Nethinim angesichts der geringen Zahl an Leviten im Dienst für Gott allerdings mehr zu tun gegeben. Ihnen wurden auch Wohngebiete in der Nähe des Tempels zugeteilt. In den Tagen Nehemias arbeiteten sie zusammen mit den Priestern an der Wiederherstellung der Mauern nahe dem Tempel (Nehemia 3:22-26). Und der König von Persien bestimmte, daß die Nethinim von Steuern befreit wurden, genau wie die Leviten, die wegen ihres Tempeldienstes davon ausgenommen waren (Esra 7:24). Das zeigt, wie eng diese „Gegebenen“ (Leviten und Nethinim) damals mit religiösen Dingen verbunden waren und wie sich die Aufgaben der Nethinim entsprechend den Bedürfnissen vergrößerten, obwohl sie nie den Leviten zugezählt wurden. Als Esra später weitere ins Exil Geführte zur Rückkehr sammelte, waren anfänglich keine Leviten darunter. Daher verstärkte er seine Bemühungen, einige zum Mitkommen zu bewegen. Er erreichte, daß 38 Leviten und 220 Nethinim zurückkehrten, um „Diener für das Haus unseres Gottes“ zu sein (Esra 8:15-20).
-
-
Jehovas Vorkehrung — die „Gegebenen“Der Wachtturm 1992 | 15. April
-
-
Heute etwas von uns selbst geben
19. Welches Verhältnis besteht heute zwischen den Gesalbten und den anderen Schafen?
19 In unserer Zeit hat sich Gott in außergewöhnlicher Weise des gesalbten Überrests bedient, der in der wahren Anbetung führend vorangeht und die gute Botschaft verkündigt (Markus 13:10). Welche Freude es für ihn war, zu sehen, wie sich ihm in der Anbetung zunächst Zehntausende, dann Hunderttausende und schließlich Millionen andere Schafe angeschlossen haben! Und wie hervorragend der Überrest und die anderen Schafe zusammenarbeiten! (Johannes 10:16).
20. Welches neue Verständnis bezüglich der Entsprechung der Nethinim und der Söhne der Knechte Salomos ist vernünftig? (Sprüche 4:18).
20 Alle Nichtisraeliten, die aus dem Exil im alten Babylon zurückkehrten, entsprechen den anderen Schafen, die jetzt mit dem Überrest des geistigen Israel dienen. Wie verhält es sich jedoch damit, daß die Bibel die Nethinim und die Söhne der Knechte Salomos gesondert aufführt? Im Vorbild wurden den Nethinim und den Söhnen der Knechte Salomos größere Vorrechte übertragen als anderen nichtisraelitischen Rückkehrern. Dies könnte durchaus andeuten, daß Gott heute für einige reife, bereitwillige andere Schafe größere Vorrechte und zusätzliche Aufgaben vorgesehen hat.
21. Was für zusätzliche Aufgaben und Vorrechte haben einige Brüder mit irdischer Hoffnung erhalten?
21 Die zusätzlichen Vorrechte der Nethinim standen direkt mit religiösen Tätigkeiten in Verbindung. Die Söhne der Knechte Salomos erhielten anscheinend Verwaltungsaufgaben. In ähnlicher Weise hat Jehova sein Volk heute mit „Gaben in Form von Menschen“ gesegnet, die sich um dessen Bedürfnisse kümmern (Epheser 4:8, 11, 12). Zum Beispiel beteiligen sich Hunderte von reifen, erfahrenen Brüdern am ‘Hüten der Kleinviehherden’, indem sie als Kreis- oder Bezirksaufseher tätig sind oder in einem der Zweigkomitees in den 98 Zweigbüros der Gesellschaft dienen (Jesaja 61:5). Im Hauptbüro der Gesellschaft werden unter der Anleitung des „treuen Verwalters“ und seiner leitenden Körperschaft befähigte Männer unterwiesen, um bei der Vorbereitung des geistigen Speisevorrats zu helfen (Lukas 12:42). Andere Freiwillige, die schon viele Jahre Gott hingegeben sind, wurden geschult, Bethelheime und Druckereien zu führen oder irgendwo auf der Erde Bauvorhaben zu beaufsichtigen, sei es die Errichtung von neuen Zweiggebäuden oder von Sälen, die der christlichen Anbetung dienen. Sie haben sich in ihrem Dienst als getreue Helfer des gesalbten Überrests erwiesen, der einen Teil der königlichen Priesterschaft bildet. (Vergleiche 1. Korinther 4:17; 14:40; 1. Petrus 2:9.)
22. Wieso ist es angebracht, daß einigen anderen Schafen heute große Verantwortung übertragen wird, und wie sollte uns das berühren?
22 In alter Zeit dienten unter den Juden die Priester und die Leviten weiterhin (Johannes 1:19). Der heute noch auf der Erde befindliche Überrest des geistigen Israel wird dagegen immer mehr abnehmen. (Vergleiche Johannes 3:30.) Nach der Vernichtung Babylons der Großen werden sich alle 144 000 ‘Versiegelten’ zur Hochzeit des Lammes im Himmel befinden (Offenbarung 7:1-3; 19:1-8). Die Zahl der anderen Schafe muß jetzt noch weiter zunehmen. Daß einige von ihnen — vergleichbar mit den Nethinim und den Söhnen der Knechte Salomos — unter der Aufsicht des gesalbten Überrests große Verantwortung tragen, ist für sie kein Grund, überheblich zu sein oder sich für wichtig zu halten (Römer 12:3). Wir können zuversichtlich sein, daß erfahrene Männer — „Fürsten“ —, die unter den anderen Schafen die Führung übernehmen können, dasein werden, wenn Gottes Diener „aus der großen Drangsal kommen“ (Offenbarung 7:14; Jesaja 32:1; vergleiche Apostelgeschichte 6:2-7).
23. Warum müssen wir alle in Verbindung mit dem Dienst für Gott einen Geist des Gebens entwickeln?
23 Alle, die aus Babylon zurückkehrten, waren bereit, hart zu arbeiten und zu beweisen, daß ihr Herz und ihr Sinn völlig auf die Anbetung Jehovas ausgerichtet waren. Das ist heute nicht anders. Zusammen mit dem gesalbten Überrest ‘hüten Fremde tatsächlich die Kleinviehherden’ (Jesaja 61:5). Daher wollen wir alle einen selbstlosen, positiven Geist des Gebens entwickeln, ungeachtet dessen, welche Hoffnung Gott uns gegeben hat oder welche Vorrechte noch vor dem Tag der Rechtfertigung Jehovas in Harmagedon vom Geist ernannten Ältesten übertragen werden mögen. Wir können Jehova zwar niemals seine vielen großartigen Segnungen vergelten, aber wir wollen bei allem, was wir in seiner Organisation tun, ganzherzig sein (Psalm 116:12-14; Kolosser 3:23). Wir alle können für die wahre Anbetung etwas von uns selbst geben, indem wir zum Beispiel als andere Schafe eng mit den Gesalbten zusammenarbeiten, die „als Könige über die Erde regieren“ werden (Offenbarung 5:9, 10).
-