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Das Leben in biblischer Zeit: Der FischerDer Wachtturm 2012 | 1. August
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Gingen die Fischer in tieferen Gewässern auf Fang, arbeiteten die Mannschaften von zwei Booten als Team zusammen. Zwischen den beiden Booten wurde ein Netz befestigt. Die Fischer ruderten nun mit aller Kraft in entgegengesetzte Richtungen, spannten dabei das Netz und umschlossen die Fische dann in einem weiten Bogen. Sobald sich die Boote trafen, saßen die Fische in der Falle. Anschließend holte man die Taue ein, die an den Ecken des Netzes befestigt waren, um den Fang ins Boot zu ziehen. So ein Fischernetz konnte über 30 Meter lang sein und etwa 2,50 Meter tief ins Wasser reichen. Es war also groß genug, um einen ganzen Fischschwarm zu fangen. Die obere Netzkante wurde von Schwimmkörpern an der Wasseroberfläche gehalten, die untere mit Gewichten beschwert. Immer und immer wieder brachten die Fischer das Netz aus und holten es ein — Stunde für Stunde.
In flacherem Wasser fischte man mit einer anderen Methode. Ein Boot nahm ein Ende des Schleppnetzes mit auf den See hinaus und fuhr dann in einem Bogen ans Ufer zurück, um die Fische einzukreisen. Dort zogen ein paar Männer den Fang an Land, leerten das Netz und sortierten die Fische.
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Das Leben in biblischer Zeit: Der FischerDer Wachtturm 2012 | 1. August
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Ein einzelner Fischer konnte auch mit einer Leine, an der Bronzehaken mit Ködern befestigt waren, auf Fischfang gehen. Oder er fischte mit einem kleinen Wurfnetz. Dazu musste er mit dem Netz über dem Arm ins Wasser waten und es dann von sich wegschleudern. Das kreisförmige Netz breitete sich aus, landete auf dem Wasser und versank. Der Fischer zog nun an der Leine in der Mitte des Netzes und hatte mit ein wenig Glück ein paar Fische gefangen.
Da Netze teuer waren und mit viel Aufwand instand gehalten werden mussten, ging man sorgsam mit ihnen um. Nach jedem Fischfang kostete es die Fischer viel Zeit, die Netze zu flicken, zu waschen und zu trocknen (Lukas 5:2). Der Apostel Jakobus und sein Bruder Johannes saßen gerade in ihrem Boot und besserten ihre Netze aus, als Jesus sie aufforderte, ihm zu folgen (Markus 1:19).
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