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An der Schwelle einer neuen WeltDer Wachtturm 1988 | 15. November
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An der Schwelle einer neuen Welt
DIE heutige Welt ist dem Tode nahe. Stimmt das? Nun, sehen wir uns doch einmal aufmerksam die Weltverhältnisse an.
Es gibt genügend Atomwaffen, um die gesamte Weltbevölkerung mehrfach auszurotten. Viele Länder, so zum Beispiel Angola und Moçambique, werden von Bürgerkriegen erschüttert. In Südafrika, Sri Lanka und in anderen Staaten stehen sich verfeindete Volksgruppen gegenüber. Terrorismus und Hunger fordern einen furchtbaren Tribut an Menschenleben.
Oder nehmen wir die Aidsepidemie. Die südafrikanische Zeitung Sunday Times bezeichnete in ihrer Ausgabe vom 25. Oktober 1987 diese Krankheit als den „neuen Schwarzen Tod“. Weiter führte sie aus: „Jetzt wird deutlich, welche furchtbaren Folgen Aids in Afrika tatsächlich hat: In einigen Ländern werden bis 1994 voraussichtlich sechs von zehn Menschen sterben.“
Angesichts solcher Zustände wird die Furcht immer größer. Der Nobelpreisträger Harold C. Urey sagte vor einigen Jahren: „Wir werden in Furcht essen, in Furcht schlafen, in Furcht leben und in Furcht sterben.“ Bezeichnenderweise sagte Jesus Christus, der größte Prophet, der je auf Erden lebte, voraus, daß die Menschen in den letzten Tagen der gegenwärtigen Welt „ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:26).
Viele haben jedoch keine Furcht. Sie freuen sich sogar. Warum? Weil sie wissen, daß das Ende des gegenwärtigen Weltsystems (nicht des Planeten Erde) nahe ist und wir an der Schwelle einer neuen Welt stehen. Wieso können sie so sicher sein? Weil sich gegenwärtig eine ganze Reihe von biblischen Prophezeiungen erfüllen.
Als Jesus Christus beispielsweise gefragt wurde, was das Zeichen seiner Gegenwart und des Endes der Welt sein würde, sagte er: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich.“ Im Jahre 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Nie zuvor wurde durch Kriegseinwirkungen ein so großer Verlust an Menschenleben verursacht. Etwa 9 000 000 Soldaten wurden getötet, hinzu kamen Millionen von Ziviltoten. Doch der Zweite Weltkrieg war noch weit zerstörerischer und forderte etwa 55 000 000 Menschenleben! Jesus wies darauf hin, daß es gleichzeitig Nahrungsmittelknappheit, Erdbeben, Seuchen und Gesetzlosigkeit geben würde (Matthäus 24:7-13; Lukas 21:10, 11).
Der christliche Apostel Paulus sagte die gegenwärtigen Weltverhältnisse ebenfalls genau voraus. Er schrieb: „In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten dasein ..., mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die Vergnügungen mehr lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen; und von diesen wende dich weg“ (2. Timotheus 3:1-5). Paulus konnte die heutigen Zustände so genau voraussagen, weil Gott ihn inspirierte, das zu schreiben.
Jesus sagte über die Zeit des Endes allerdings auch: „Wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist“ (Lukas 21:31). Millionen beten im Vaterunser, das Jesus lehrte, um das Kommen des Königreiches Gottes (Matthäus 6:9, 10). Wenn man die Menschen jedoch fragt, was dieses Königreich tatsächlich tun wird, können sie die Frage nicht beantworten. Im Gegensatz dazu wissen Millionen, die die Bibel eifrig studieren, daß dieses Königreich der gegenwärtigen alten Welt ein Ende machen und eine stabile neue Welt herbeiführen wird, die zahllose Segnungen für die Menschheit bringt. Doch wie wird das geschehen? Und wann?
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Die neue Welt — Das Paradies wiederhergestelltDer Wachtturm 1988 | 15. November
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Die neue Welt — Das Paradies wiederhergestellt
EIN neuvermähltes Paar hatte ein sehr schönes Zuhause — einen großen Park voller Blumen, Bäume, Vögel und anderer Tiere. Es war ein Paradies — das großzügige Geschenk eines liebevollen Vaters für seine Kinder. Lebten sie dort „für immer glücklich und zufrieden“? Leider nicht. Sie verloren schon nach relativ kurzer Zeit dieses Zuhause. Aber warum?
Die paradiesische Wohnstätte ging verloren, weil die beiden das, was ihr Vater für sie getan hatte, nicht schätzten. Ja schlimmer noch — sie waren ungehorsam. Um ihre Lauterkeit zu prüfen, hatte er ihnen gesagt, daß sie von der Frucht aller Bäume essen dürften — mit Ausnahme eines Baumes. Aber sie waren in rebellischer Weise ungehorsam und nahmen trotzdem davon (1. Mose 2:15-17; 3:6, 7).
Warum wurde eine so strenge Strafe für etwas verhängt, was man als geringes Vergehen betrachten könnte? Eine Veranschaulichung mag uns helfen, diese Frage zu beantworten. Ein Ladenbesitzer stellt einen Geschäftsführer ein, der über die nötigen Referenzen verfügt. Um sich zu vergewissern, daß er seinem neuen Angestellten vertrauen kann, händigt er ihm die Schlüssel aus, sagt jedoch, daß er eine bestimmte Schublade unter keinen Umständen aufschließen darf. Andernfalls würde er entlassen. Sobald der Geschäftsführer allein ist, wird er von der Neugier übermannt und öffnet die Schublade. Der Besitzer überrascht ihn dabei und entläßt ihn auf der Stelle.
Das Paradies verloren
Doch wie läßt sich das auf das junge Paar beziehen? Weil die beiden von der verbotenen Frucht aßen, vertrieb ihr Vater sie aus ihrem schönen Zuhause. Außerhalb des Paradieses fand dieses Ehepaar, bei dem es sich um Adam und Eva handelte, Dornen und Disteln vor. An die Stelle der Vollkommenheit trat nun Unvollkommenheit. Und statt für immer zu leben, setzte bei ihnen der Alterungsprozeß ein, der zum Tod führte. Ihre Kinder ererbten von ihnen Unvollkommenheit, Sünde und Tod (Römer 5:12).
Schließlich „sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war“. Daher bediente sich Gott in den Tagen Noahs der Flut, um die Erde zu reinigen. Gab es Menschen, die sie überlebten? Nur acht Personen — Noah, seine drei Söhne und ihre Frauen. Sie bereiteten sich auf ihre Reise, die sozusagen in eine andere Welt führte, vor, indem sie Gottes Anweisungen befolgten und eine riesige Arche bauten, die sie selbst, viele Tierarten und einen angemessenen Nahrungsmittelvorrat aufnehmen konnte (1. Mose 6:5-7, 13-22). Der Garten, in dem Adam und Eva einst gelebt hatten, wurde durch die Flut zerstört. Auf diese Weise ging das Paradies verloren — aber nicht für immer.
Das Paradies wiederhergestellt
Jahrhunderte später sandte Gott seinen einziggezeugten Sohn auf die Erde, um die Menschheit von Sünde und Tod zu erlösen. Für diejenigen, die Glauben an Jesus Christus ausübten, war es dadurch möglich, ewiges Leben zu erlangen (Johannes 3:16). Jesus sagte auch voraus, daß das Paradies wiederhergestellt werden wird. Als er sterbend am Marterpfahl hing, versicherte er einem Verbrecher, der neben ihm an den Pfahl gebracht worden war: „Du wirst mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23:43).
Die Wiederherstellung des Paradieses folgt auf das, was oft als das Ende der Welt bezeichnet wird und von Jesus vorausgesagt wurde, als ihn seine Jünger fragten: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ In seiner Antwort führte Jesus Kriege, Lebensmittelknappheit, Erdbeben, Seuchen, zunehmende Gesetzlosigkeit und einen weltweiten Feldzug zur Verkündigung der Königreichsbotschaft an. Diese und weitere Merkmale des Zeichens sind seit 1914 zu erkennen (Matthäus 24:3-14). Sie sind Vorboten des Endes für dieses System und der anschließenden Wiederherstellung des irdischen Paradieses.
In derselben Prophezeiung sagte Jesus auch: „Von dem Feigenbaum als Gleichnis lernt nun folgendes: Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervortreibt, erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist. Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, daß er nahe an den Türen ist. Wahrlich, ich sage euch, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen“ (Matthäus 24:32-35). Andere biblische Prophezeiungen lassen ebenfalls erkennen, daß die Wiedererlangung oder Wiederherstellung des Paradieses sehr nahe ist, ja daß wir an der Schwelle einer neuen Welt stehen. Doch wie wird diese neue Welt aussehen?
Die neue Welt — wirklich anders
Die gegenwärtigen Regierungen werden durch Gottes Königreich ersetzt (Daniel 2:44). In der neuen Welt wird es unter der Königreichsherrschaft Jesu Christi, des „Fürsten des Friedens“, Gerechtigkeit und dauerhaften Frieden für alle geben (Jesaja 9:6, 7). Da er die bösen und gesetzlosen Elemente vernichtet, die heute die Menschheit beherrschen, werden nur die „Untadeligen“ übrigbleiben (Sprüche 2:21, 22; Offenbarung 19:11-21; 16:14-16). Ja, die Überlebenden werden sanftmütige, friedliebende Menschen sein. Welch eine Befreiung!
Rassenvorurteile und andere Vorurteile wird es in der neuen Welt nicht geben. Einer großen Gruppe von Menschen ist es bereits gelungen, solche Vorurteile zu überwinden. Um wen handelt es sich? Es sind Jehovas Zeugen. Und warum sind sie anders? Weil sie eifrig die Bibel studieren, das Gelernte im Leben anwenden und einander lieben (Johannes 13:34, 35; Apostelgeschichte 10:34, 35). Die Zahl der Zeugen weltweit geht bereits in die Millionen, doch die Bibel sagt voraus, daß die irdischen Anbeter Jehovas schließlich „eine unübersehbar große Zahl von Menschen“ ausmachen würden, „unzählbar, aus allen Völkern, Stämmen, Nationen und Sprachen“ (Offenbarung 7:9, Zink).
Nie mehr wird ein Mensch Opfer eines Krieges werden. Nie mehr werden Milliarden für atomare und konventionelle Waffen oder für andere militärische Zwecke ausgegeben werden. Revolutionen, Rassenkonflikte und jegliche andere Art von Gewalttätigkeit wird es nicht mehr geben (Jesaja 2:4). Militärischer Drill und Einberufungsbefehle werden der Vergangenheit angehören, da sie überflüssig sein werden. Welch ein Tag des Glücks wird es sein, wenn Gott Kriegen ein Ende macht! (Psalm 46:8, 9).
Wahrer Frieden wird herrschen. „Nur noch eine kleine Weile“, sagt der Psalmist, „und der Böse wird nicht mehr sein ... Die Sanftmütigen aber werden die Erde besitzen, und sie werden wirklich ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Psalm 37:10, 11).
Statt Nahrungsmittelknappheit wird Überfluß herrschen. An vielen Orten kämpfen arme Bauern heute gegen Dornen und Disteln, karge Böden, vorrückende Wüsten, Trockenheit und verheerende Heuschreckeneinfälle. All das wird es nicht mehr geben (Jesaja 35:1, 6, 7). Was wird dadurch bewirkt? Eine gewaltige Steigerung der Erträge (Psalm 72:16). Jehova wird Nahrungsmittelknappheit vollständig beseitigen und statt dessen für ein „Festmahl“ sorgen (Jesaja 25:6).
Lohnende Arbeit für alle. Wie befriedigend wird es sein, Häuser zu bauen, Obstbäume zu pflanzen und Gärten zu pflegen! Und wie herrlich, im Schatten des eigenen Feigenbaums zu sitzen und seine köstlichen Früchte zu genießen! (Micha 4:4).
Ausgezeichnete Wohnverhältnisse für alle. Heute leben Millionen in Elendsvierteln oder Barackensiedlungen. Was für ein trauriges Leben! In Afrika ziehen beispielsweise Millionen von Schwarzen aus den Landgebieten in die Städte, wo sie oft unter unhygienischen Bedingungen in armseligen, mit Wellblech gedeckten Lehmhütten leben, in denen kaum eine Privatsphäre möglich ist. In der neuen Welt werden die Menschen dagegen schöne Häuser bauen und sie bewohnen (Jesaja 65:21, 22).
Vollkommene Gesundheit statt Leiden und tödlicher Krankheiten wie Aids. Der inspirierte Prophet sagte voraus, daß niemand mehr sagen wird: „Ich bin krank.“ In der neuen Welt, an deren Schwelle wir nun stehen, werden selbst „die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln“ (Jesaja 33:24; 35:5, 6).
Es wird weder Tod noch Tränen, noch Begräbnisse mehr geben (Offenbarung 21:4). Was ist jedoch mit den Milliarden, die bereits gestorben sind? Als Jesus als Mensch auf der Erde war, auferweckte er mehrere Personen. So traf er einmal vor der Stadt Nain auf einen Leichenzug. Auf einer Bahre wurde ein junger Mann hinausgetragen, der kurz zuvor gestorben war. Nach einem Wort des Trostes an die trauernde Mutter, eine Witwe, sagte Jesus: „Junger Mann, ich sage dir: Steh auf!“ Und er stand tatsächlich auf! (Lukas 7:11-17). Bei einer anderen Gelegenheit gab Jesus die Zusicherung: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, ... herauskommen werden“ (Johannes 5:28, 29). Da Gott Trillionen von Sternen und anderen Himmelskörpern geschaffen hat, die er „alle sogar mit Namen ruft“, wird für ihn die Auferweckung von Milliarden von verstorbenen Menschen kein Problem sein (Jesaja 40:26).
Ist das etwas für dich?
Jehova Gott hatte ursprünglich vorgesehen, daß die Menschen niemals sterben, sondern sich ewig der guten Dinge erfreuen sollten, für die er liebevoll sorgt. Stell dir doch nur die Segnungen des Lebens in der neuen Welt voller glücklicher Familien vor! Kinder werden dann ohne Furcht mit Tieren spielen können, die heute noch gefährlich sind (Jesaja 11:6-9). Führe dir all die anderen Segnungen vor Augen: Frieden, gute Wohnverhältnisse, lohnende Arbeit und eine Fülle von Nahrung. Ja denke daran, was es bedeutet, ewig in einem irdischen Paradies leben zu können.
Könntest auch du das erleben? Durchaus, vorausgesetzt, daß du dir eine genaue Erkenntnis aus Gottes Wort erwirbst und sie anwendest. Jehovas Zeugen sind gern bereit, dir dabei zu helfen, Glauben an Gottes unfehlbare Vorsätze zu erlangen. Du kannst sicher sein, daß das Paradies bald wiederhergestellt wird, da die neue Welt sehr nahe ist.
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