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Eine neue Welt — Wird es sie je geben?Erwachet! 1993 | 22. Oktober
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Eine neue Welt — Wird es sie je geben?
AM 13. April 1991 hielt George Bush, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, in Montgomery (Alabama) eine Ansprache mit dem Thema: „Die Möglichkeit einer neuen Weltordnung“. Zum Abschluß erklärte er: „Die neue Welt, an deren Schwelle wir stehen, ... ist eine wunderbare Welt der Entdeckung.“
Zwei Monate später schrieb ein Mitteilungsblatt für Atomwissenschaftler, The Bulletin of the Atomic Scientists, mit dem Fall der kommunistischen Regime in Osteuropa scheine „eine neue Weltordnung, basierend auf Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie, nahe zu sein“.
Die „neue Weltordnung“ ist auch noch 1993 Gesprächsthema. Im Januar berichtete die New York Times über einen Vertrag zur Reduzierung von Atomwaffen. Auszugsweise hieß es: „Das bringt Amerika und Rußland, um mit den wohlgesetzten Worten Präsident Bushs zu sprechen, ‚an die Schwelle einer neuen Welt der Hoffnung‘.“
Zwei Wochen darauf sagte der neue amerikanische Präsident Bill Clinton in seiner Antrittsrede: „Heute, wo eine alte Ordnung vergeht, ist die neue Welt freier, aber instabiler.“ Er erklärte sogar: „Diese neue Welt hat bereits das Leben von Millionen Amerikanern bereichert.“
Es wird also weiterhin viel über eine neue Welt gesprochen, eine andere, eine bessere. Gemäß einer Zählung hat George Bush innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne 42mal in der Öffentlichkeit von einer „neuen Weltordnung“ gesprochen.
Doch ist diese Idee wirklich so einzigartig? Oder gibt es sie schon länger?
Nichts wirklich Neues
Im Mai 1919, gleich nach dem Ersten Weltkrieg, fand in Cleveland (Ohio) eine Tagung des Generalrats der Kirchen Christi in Amerika statt, bei der die „Möglichkeit einer neuen und besseren Welt“ angekündigt wurde. Ein Redner erklärte: „Es wird eine neue Welt sein, in der das Konkurrenzprinzip dem Prinzip der Gemeinsamkeit und des Miteinanders Platz machen muß. Es wird eine neue Welt sein, in der das Prinzip der Einheit das Prinzip der Teilung ersetzen wird ... Es wird eine neue Welt sein, in der Brüderlichkeit und Freundschaft alle Feindseligkeiten mit Ausnahme des Kriegs gegen das Böse beseitigt haben wird.“
Wie sollte diese neue Welt nach der Vorstellung der Kirchen kommen? Durch die in der Bibel vorhergesagte Königreichsregierung Gottes? Nein. Sie erwarteten die Aufrichtung der neuen Welt von einer politischen Organisation. „Wovon wir heute als von dem Völkerbund sprechen“, so ein hoher Geistlicher, „ist ein unentbehrlicher und unausweichlicher Bestandteil all unseres christlichen Glaubens und unserer Anstrengungen in der Welt.“ Kirchenführer priesen damals sogar den Völkerbund als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“.
Im Gegensatz dazu bekämpfte Deutschlands mächtiger Mann, Adolf Hitler, den Völkerbund und richtete in den 30er Jahren das Dritte Reich auf. Er behauptete, dieses Reich würde tausend Jahre bestehen und das erreichen, was nach der Bibel nur Gottes Königreich erreichen kann. „Ich fange mit den jungen Menschen an“, sagte Hitler. „Mit ihnen kann ich eine neue Welt erschaffen.“
Um die Macht des Nationalsozialismus zu zeigen, ließ Hitler in Nürnberg ein riesiges Aufmarschgelände bauen. Bedeutsamerweise wurden auf der etwa 300 Meter langen Bühne 144 riesige Säulen aufgestellt. Warum 144 Säulen? Die Bibel spricht von 144 000, die mit dem „Lamm“, Jesus Christus, regieren würden, und ihre Herrschaft würde 1 000 Jahre andauern (Offenbarung 14:1; 20:4, 6). Offensichtlich war die Errichtung von genau 144 Säulen auf dem Gelände in Nürnberg kein Zufall, denn die Verwendung von biblischer Sprache und Symbolik durch die Nationalsozialisten ist gut dokumentiert.
Wie gingen die Versuche des Menschen, das zu tun, was gemäß der Bibel nur Gottes Königreich vollbringen wird, aus?
Versagen des Menschen
Die Geschichte legt ein beredtes Zeugnis ab vom Versagen des Völkerbundes bei der Aufrichtung einer neuen Welt des Friedens. Die Organisation zerfiel, als die Nationen in den Zweiten Weltkrieg gerissen wurden. Und nach nur 12 Jahren lag das Dritte Reich in Trümmern. Es war ein völliger Fehlschlag, eine Schande für die Menschheitsfamilie.
Während der gesamten Geschichte haben sich menschliche Bemühungen, eine friedliche neue Welt zu schaffen, ausnahmslos als vergeblich erwiesen. „Jede Zivilisation, die es bis jetzt gegeben hat, ist schließlich untergegangen“, bemerkte der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger. „Die Geschichte ist ein einziger Bericht über gescheiterte Bestrebungen und unerfüllte Hoffnungen.“
Wie steht es dann aber mit der neuen Weltordnung, für die von den Weltführern in letzter Zeit geworben wird? Ausbrüche ethnischer Gewalt sprechen schon dem Gedanken an eine solche Welt hohn. Beispielsweise spottete der Kolumnist William Pfaff am 6. März dieses Jahres: „Die neue Weltordnung ist da. Sie funktioniert und ist wirklich neu: Sie heiligt Invasionen, Aggressionen und ethnische Säuberungen als annehmbare Verhaltensweisen.“
Es ist entsetzlich, was sich an furchtbaren Konflikten und Grausamkeiten seit dem Fall des Kommunismus abspielt. Selbst George Bush gab im Januar, kurz bevor er aus dem Amt schied, zu: „Die neue Welt könnte mit der Zeit genauso bedrohlich werden wie die alte.“
Berechtigte Hoffnungen?
Heißt das, daß die Situation hoffnungslos ist? Ist eine neue Welt nur ein schöner Traum? Menschen sind eindeutig nicht in der Lage, eine neue Welt zu schaffen. Wie sieht es aber mit der Verheißung des Schöpfers aus, genau das zu tun? „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner [Gottes] Verheißung erwarten“, lesen wir in der Bibel (2. Petrus 3:13).
Die von Gott verheißenen neuen Himmel sind eine neue Herrschaft über die Erde. Bei dieser neuen Herrschaft handelt es sich um Gottes Königreich, seine himmlische Regierung, worum Jesus die Menschen zu beten lehrte (Matthäus 6:9, 10). Diese himmlische Regierung wird sich dann aus Jesus Christus und 144 000 Mitregenten zusammensetzen; und die neue Erde wird eine neue menschliche Gesellschaft sein. In einer wunderbaren neuen Welt wird sie loyal die Herrschaft Gottes unterstützen.
Gottes Königreichsregierung wird über die verheißene neue Welt herrschen. Somit wird diese neue Welt kein Menschenwerk sein. „Unter dem Reich Gottes ist nie ein menschliches Unterfangen oder ein von Menschen gegründetes Reich zu verstehen“, heißt es in einem biblischen Nachschlagewerk. „Das Reich ist ein Werk Gottes, es ist keine menschliche Errungenschaft, ja nicht einmal die Leistung Gott ergebener Christen“ (The Zondervan Pictorial Encyclopedia of the Bible).
Die verheißene neue Welt unter Gottes Königreich wird mit Sicherheit kommen. Wir können der Verheißung glauben, weil sie von „Gott, der nicht lügen kann“, geäußert worden ist (Titus 1:2). Betrachten wir einmal, was für eine Welt Gottes neue Welt sein wird.
[Bildnachweis auf Seite 3]
Foto: NASA
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Was für eine Art Welt wünschen wir uns?Erwachet! 1993 | 22. Oktober
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Was für eine Art Welt wünschen wir uns?
WÜRDEN wir eine neue Welt schaffen, wenn wir die Macht dazu hätten, eine Welt, frei von all den Problemen, von denen die Menschheit heute geplagt wird? Wenn wir Menschen das tun würden, müßte man dann nicht logischerweise erwarten, daß unser liebevoller Schöpfer, Jehova Gott, der die Macht dazu hat, eine neue Welt der Gerechtigkeit aufrichten wird?
Die Bibel sagt: „Jehova ist gut gegen alle, und seine Erbarmungen sind über alle seine Werke. Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden“ (Psalm 145:9, 16). Was schließt dieses Begehren alles ein? Nach was für einer Art Welt sehnen wir uns persönlich?
In ihrem Buch A Sane and Happy Life: A Family Guide schrieben die Doktoren Abraham und Rose Franzblau: „Wenn wir unter der Weltbevölkerung eine Umfrage durchführen würden, um herauszufinden, wie die Welt aussehen müßte, in der wir alle leben möchten, könnte jeder von uns sehr wahrscheinlich gewissen Mindesterfordernissen zustimmen.“
Wollen wir einmal die Erfordernisse, die von den beiden Doktoren aufgelistet wurden, etwas näher betrachten. Stimmen sie vielleicht mit unseren Wünschen überein? Bei der Betrachtung werden wir auch darauf eingehen, ob unser liebevoller Schöpfer genau diese Dinge verheißen hat.
Das erste Erfordernis
Als erstes führten die beiden Doktoren „eine Welt ohne Krieg“ an. Viele, die schon einige schreckliche Kriege erlebt haben, sehnen sich nach einer Welt, in der sich Menschen nie wieder gegenseitig bekämpfen und töten. Ihre Hoffnung kommt in der Inschrift auf einer Wand am UN-Platz in New York zum Ausdruck, wo es heißt: SIE WERDEN IHRE SCHWERTER ZU PFLUGMESSERN SCHMIEDEN, UND IHRE SPEERE ZU WINZERMESSERN; NICHT WIRD NATION WIDER NATION DAS SCHWERT ERHEBEN, UND SIE WERDEN DEN KRIEG NICHT MEHR LERNEN.
Diese Worte sind eigentlich Teil einer Verheißung Gottes. Sie stammen aus der Heiligen Schrift, und zwar aus Jesaja, Kapitel 2, Vers 4. Wie ein Vergleich mit Psalm 46:8, 9 erkennen läßt, ist es Gottes Vorsatz, alle Waffen zu vernichten und ‘Kriege bis an das äußerste Ende der Erde aufhören zu lassen’. In dieser von Gott geschaffenen friedlichen Welt ohne Krieg wird sich die folgende wunderbare Prophezeiung der Bibel erfüllen: „Sie werden tatsächlich sitzen, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird niemand sein, der sie aufschreckt“ (Micha 4:4).
Würden wir nicht auch sagen, daß die Welt, in der wir leben möchten, als Grundvoraussetzung „eine Welt ohne Krieg“ sein müßte? Und genau das hat unser großer Schöpfer versprochen!
Eine Welt des Überflusses
Was wäre unserer Meinung nach das zweite Erfordernis? Wäre es auch „eine Welt ohne Hunger, aus der Hungersnöte und Mangel für immer verbannt wären“? Wäre es nicht wirklich wunderbar, wenn nie mehr ein Kind verhungern würde? Sicherlich würden wir alle gern in einer Welt des Überflusses leben. Doch wer kann eine solche Welt garantieren?
Beachten wir, was Gott verheißen hat: „Die Erde selbst wird bestimmt ihren Ertrag geben.“ „Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben“ (Psalm 67:6; 72:16). In Gottes neuer Welt wird es gute Nahrung im Überfluß geben. Wie die Bibel uns zusichert, wird Jehova „bestimmt für alle Völker ... ein Festmahl von Gerichten, reich an Öl, machen, ein Festmahl von Wein, der auf den Hefen stehengelassen wurde, von Gerichten, reich an Öl, mit Mark gefüllt“ (Jesaja 25:6).
Eine Welt ohne Hunger zu schaffen übersteigt zwar die Fähigkeiten des Menschen, nicht aber die Fähigkeiten Gottes. Sein Sohn Jesus Christus bewies, daß die Versorgung aller Menschen mit Nahrungsmitteln in Gottes Königreich kein Problem darstellen wird. Als er hier auf der Erde war, speiste er Tausende, indem er einige wenige Brote und Fische durch ein Wunder vermehrte (Matthäus 14:14-21; 15:32-38).
Eine Welt ohne Krankheit
In der Welt, die wir uns alle wünschen, würden auch nirgends mehr kranke Menschen zu finden sein. Daher ist das dritte der von den beiden Doktoren erwähnten Erfordernisse auch keine Überraschung: „Es müßte eine Welt ohne Krankheit sein, eine Welt, in der alle die Chance hätten, in Gesundheit aufzuwachsen und im weiteren Verlauf ihres Lebens frei von verhütbaren und heilbaren Krankheiten zu sein.“
Was für eine Erleichterung es doch wäre, wenn niemand mehr eine Erkältung bekäme oder sonst irgendwie krank würde! Menschen können die Krankheiten nicht beseitigen, aber Jehova Gott kann es. Und seiner Verheißung zufolge wird in seiner neuen Welt „kein Bewohner ... sagen: ‚Ich bin krank.‘“ Statt dessen werden „zu jener Zeit ... die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan. Zu jener Zeit wird der Lahme klettern wie ein Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln“ (Jesaja 33:24; 35:5, 6). Ja, Gott „wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein“ (Offenbarung 21:4).
Als Jesus auf der Erde war, zeigte er, was wir in großem Maßstab in Gottes neuer Welt erwarten dürfen. Er stellte Blinden das Augenlicht wieder her, öffnete die Ohren der Tauben, löste die Zunge der Stummen, ließ die Lahmen gehen und brachte sogar die Toten wieder zum Leben (Matthäus 15:30, 31; Lukas 7:21, 22).
Befriedigende Arbeit und Gerechtigkeit für alle
Zweifellos müßte es in der Welt, die sich so gut wie jeder von uns wünscht, für alle befriedigende Arbeit und Gerechtigkeit geben. Daher schrieben die beiden Doktoren: „Viertens müßte es eine Welt sein, in der es für alle, die sich ihren Lebensunterhalt verdienen und für sich und ihre Familie sorgen wollen, Arbeit geben würde.“ Und sie fügten hinzu: „Fünftens müßte es eine Welt sein, in der jeder gesetzlich garantierte Freiheit genießen könnte und in der es Gerechtigkeit für alle gäbe.“
Die Menschenherrschaft ist noch nie in der Lage gewesen, diesen Erfordernissen für ein glückliches Leben zu entsprechen. Doch Gottes neue Welt wird ihnen gerecht werden. Über die segensreiche Arbeit, die von den Menschen dann verrichtet wird, sagt die Bibel: „Sie werden gewiß Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. ... das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen“ (Jesaja 65:21-23).
Wie steht es mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle? Das hat es noch nie gegeben, wie sehr sich auch manche menschlichen Herrscher darum bemüht haben. In der ganzen Welt herrschen nach wie vor Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Wie man sieht, können Menschen dieses Bedürfnis nie befriedigen. Aber Gott, der Allmächtige, kann es. Der von ihm bestimmte Herrscher ist der auferweckte Jesus Christus, von dem Jehova sagte: „Mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat! ... Das Recht wird er für die Nationen hervorbringen“ (Jesaja 42:1; Matthäus 12:18).
Ja, gemäß der Verheißung der Bibel wird unter Gottes Königreich „die Schöpfung selbst auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden ... zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8:21). Was für eine glückliche neue Welt das doch sein wird mit Freiheit und Gerechtigkeit für alle!
Chancengleichheit und Freizeit
Sicherlich hätten in der Welt, die wir uns wünschen, alle Menschen die gleichen Chancen, ungeachtet ihrer Rasse oder Nationalität. So ist es nur folgerichtig, wenn das sechste Mindesterfordernis der Autoren lautet: „Es müßte eine Welt sein, in der jeder Mensch die gleichen Chancen hätte, seine Fähigkeiten und Talente voll zu entwickeln, und für seine Bemühungen vorurteilslos entlohnt würde.“
Die Menschen konnten noch nie eine Welt schaffen, in der alle fair behandelt wurden. Vorurteile und sogar die Verfolgung unbeliebter Minderheiten halten unvermindert an. Hingegen wird der König von Gottes neuer Welt, Jesus Christus, das Beispiel Jehovas, seines Vaters, nachahmen, „der niemand parteiisch behandelt noch eine Bestechung annimmt“ (5. Mose 10:17; Römer 2:11). Alle Menschen werden nicht nur gelehrt werden, Jehovas Unparteilichkeit nachzuahmen, sondern — und das ist das Wunderbare an der neuen Welt — sie werden sie auch wirklich praktizieren (Jesaja 54:13).
Das Leben unzähliger Menschen wird von harter Arbeit aufgerieben, von der es kaum oder gar keine Erholung gibt. Daher werden wir sicherlich mit dem nächsten Mindesterfordernis übereinstimmen: „Siebtens müßte es eine Welt sein, in der alle Menschen genügend Freizeit hätten, um an dem Freude zu finden, was sie als die guten Dinge des Lebens betrachten.
Jehova Gott, der das Bedürfnis des Menschen nach Ruhe und Erholung kennt, verankerte im mosaischen Gesetz, das er Israel gab, einen wöchentlichen Ruhetag (2. Mose 20:8-11). Daher können wir sicher sein, daß er in seiner neuen Welt dafür sorgt, daß unser Bedürfnis nach Erholung und wohltuenden Formen der Entspannung befriedigt wird.
Was für Bewohner?
Als letztes beschrieben die beiden Autoren die Eigenschaften der Bewohner „der Welt, in der wir alle leben möchten“. Untersuchen wir doch einmal, ob wir diese Eigenschaften nicht auch als unabdingbar ansehen würden: „Achtens müßte es eine Welt sein, in der den Eigenschaften der höchste Wert beigemessen wird, die den Menschen von den niedrigeren Lebensformen trennen, nämlich Intelligenz und Kreativität, Ehre und Redlichkeit, Liebe und Loyalität, Selbstachtung und Selbstlosigkeit sowie die Sorge um den Nächsten.“
Würden wir nicht gern in einer Welt leben, in der jeder die guten Eigenschaften der Redlichkeit, Liebe, Loyalität, Selbstlosigkeit und der Sorge um den Mitmenschen an den Tag legen würde? Ganz bestimmt ist das die Art Welt, nach der wir uns sehnen! Kein menschlicher Herrscher könnte je für eine solche Welt sorgen. Nur Jehova Gott kann das. Und er wird es tun, denn seine neue Welt ist kein bloßes Luftschloß (Psalm 85:10, 11).
Wann wird sie kommen?
Wie schon im vorhergehenden Artikel erwähnt, schrieb ein enger Gefährte Jesu Christi: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner [Gottes] Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petrus 3:13). Die Erfüllung dieser Prophezeiung wird, wie Jesus bemerkte, zeitlich einhergehen mit „der Wiedererschaffung, wenn sich der Menschensohn auf seinen Thron der Herrlichkeit setzt“ (Matthäus 19:28).
Gott hatte Adam und Eva, dem ersten Menschenpaar, ursprünglich den Auftrag gegeben, den paradiesischen Garten, in den er sie gesetzt hatte, auszudehnen. Er wollte, daß sie Kinder haben und mit diesen zusammen die ganze Erde zu einem wunderschönen Garten Eden machen würden (1. Mose 1:26-28; 2:7-9, 15). Zwar versagten Adam und Eva und handelten nicht gemäß Gottes Vorsatz, doch wird in der Wiedererschaffung, während Christus in seinem Königreich herrscht, das Paradies auf der Erde wiederhergestellt werden. Schließlich wird die ganze Erde ein Paradies sein. So wird es eine friedliche, gerechte Welt geben — genau wie es der ursprüngliche Vorsatz unseres liebevollen Schöpfers war. Wann wird das jedoch sein?
Viele sagen: „Das wird irgendwann kommen, aber nicht mehr zu meinen Lebzeiten.“ Doch woher wollen sie das wissen? Könnte die beispiellose Bedrängnis unserer Zeit ein Zeichen für die Nähe von Gottes neuer Welt sein? Wie können wir das wissen?
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In der neuen Welt wird es Frieden, vollkommene Gesundheit und Wohlstand geben
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Jungtiere: Mit frdl. Gen.: Hartebeespoortdam Snake and Animal Park
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In der neuen Welt werden die Menschen an produktiver Arbeit Freude haben
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In der neuen Welt wird es Zeit für Freizeitaktivitäten geben
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Wann kommt die neue Welt?Erwachet! 1993 | 22. Oktober
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Wann kommt die neue Welt?
GOTTES neue Welt wird kommen, wenn die gegenwärtige Welt untergeht. Der eine oder andere fragt sich jedoch vielleicht: „Kann man wirklich glauben, daß diese Welt vergehen wird?“ Nun, ist schon einmal eine Welt vergangen?
Ja, schlüssigen Beweisen zufolge ist bereits einmal eine Welt vergangen. „Die damalige Welt [wurde] vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde“, heißt es in der Bibel. Gott „hielt sich nicht davon zurück, eine ehemalige Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte“ (2. Petrus 2:5; 3:6).
Beachten wir, daß „eine Welt gottloser Menschen“ oder ein böses System der Dinge verging. Es war nicht der Planet Erde, nicht der Sternhimmel und auch nicht die Menschheitsfamilie. Als die Überlebenden der Flut an Zahl zunahmen, kam eine andere Welt (die gegenwärtige) ins Dasein. Was wird mit ihr geschehen?
Nachdem in der Bibel gesagt wird, die Welt der Tage Noahs sei vernichtet worden, heißt es weiter: „Durch dasselbe Wort sind die Himmel und die Erde, die jetzt sind, aufgespart für das Feuer“ (2. Petrus 3:7). Das Feuer steht für die Vernichtung der Welt. Ja, „die Welt [die heute existierende] vergeht“ (1. Johannes 2:17). Doch wann?
Jesu Apostel wollten das auch wissen, und so fragten sie: „Sage uns, wann wird das geschehen? und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24:3, Lutherbibel). Als Antwort gab Jesus ein Zeichen, das es Menschen, die zur Zeit der Erfüllung leben würden, ermöglichen sollte, zu erkennen, daß eine Welt bald ihr Ende finden und eine neue Welt deren Platz einnehmen würde. Worin besteht das Zeichen?
Das Zeichen
Das Zeichen besteht aus vielen Teilen, ja aus einer ganzen Reihe von vorhergesagten Ereignissen. Damit das Zeichen erfüllt wäre, müßten all diese Ereignisse auf bemerkbare Weise und im wesentlichen zur gleichen Zeit — während einer Generation — in Erscheinung treten (Matthäus 24:34). Worum handelt es sich dabei?
Unter anderem sagte Jesus: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; und es wird große Erdbeben geben und an einem Ort nach dem anderen Seuchen und Lebensmittelknappheit.“ „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein. ... wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten“ (Lukas 21:10, 11; Matthäus 24:7-9, 12).
Der Apostel Paulus nannte noch andere Begleitumstände als Kennzeichen der „letzten Tage“ dieser Welt. Er schrieb: „In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten dasein, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, ... den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, ... unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die Vergnügungen mehr lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen“ (2. Timotheus 3:1-5).
Sicherlich haben wir schon all diese Dinge gesehen oder davon gehört: internationale Konflikte, welche die Kriege früherer Zeiten in den Schatten stellen, große Erdbeben, weitverbreitete Seuchen und Hungersnöte, Haß auf die Nachfolger Christi und deren Verfolgung, ein Anstieg der Gesetzlosigkeit und kritische Zeiten in noch nie dagewesenem Ausmaß. Daneben sagt die Bibel vorher, Gott werde die „verderben, die die Erde verderben“ (Offenbarung 11:18). Und die Menschen verderben die Erde heute wirklich!
Vergangenen November konnte man in den Zeitungen Schlagzeilen wie die folgende finden: „Führende Wissenschaftler warnen vor einer Zerstörung der Erde“. Dr. Henry Kendall, Nobelpreisträger und Vorsitzender der „Vereinigung besorgter Wissenschaftler“, sagte: „Diese Warnung ist keine Übertreibung, keine Bangemacherei.“ In einem Zeitungsartikel hieß es: „Die Liste der 1 575 Wissenschaftler, die ihre Unterschrift unter die Warnung gesetzt haben, liest sich wie ein Who’s who der internationalen Wissenschaftsgemeinde.“ Ihre Warnung vor einer vollständigen Ruinierung der Erde ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Es kann keine Frage sein: Das Zeichen in all seinen Teilen ist in der Erfüllung begriffen, einschließlich der Vorhersage Jesu: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ — ja das Ende der gegenwärtigen Welt (Matthäus 24:14). Es wird, wie Jesus vorhersagte, kommen, wenn die gute Botschaft von Gottes Königreich weltweit gepredigt worden ist. Und dieses Predigtwerk wird heute in dem vorhergesagten Umfang von Jehovas Zeugen durchgeführt.
Was wir tun müssen
Alle Anzeichen sprechen somit dafür, daß Gottes neue Welt sehr nahe ist. Wenn wir nun das Ende der gegenwärtigen Welt überleben und in der neuen Welt leben möchten, müssen wir etwas tun. Nachdem die Bibel davon gesprochen hat, daß „die Welt vergeht“, zeigt sie, was erforderlich ist: „Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Johannes 2:17).
Daher ist es notwendig, Gottes Willen kennenzulernen und ihn zu tun. Jehovas Zeugen sind gern bereit, jedem, der es wünscht, dabei zu helfen. Wer diesem Erfordernis entspricht, kann das Ende dieser Welt überleben und für immer die Segnungen in Gottes neuer Welt verspüren.
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Foto: NASA
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Eine Zeit großer Unruhe geht der neuen Welt unmittelbar voraus
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