Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Jehova segnet und beschützt die Gehorsamen
    Der Wachtturm 2002 | 1. Oktober
    • Jehova segnet und beschützt die Gehorsamen

      „Was den betrifft, der auf mich hört, er wird in Sicherheit weilen und nicht beunruhigt sein wegen des Unglücks Schrecken“ (SPRÜCHE 1:33).

      1, 2. Warum ist es wichtig, Gott zu gehorchen? Veranschauliche es.

      DIE flauschig-gelben Küken, die im niedrigen Gras geschäftig nach Futter picken, ahnen nicht, dass hoch über ihnen ein Falke schwebt. Plötzlich lässt die Glucke einen trillernd-schrillen Warnruf ertönen und breitet die Flügel aus. Die Küken rennen zu ihr und blitzschnell sind sie unter ihren Flügeln sicher verborgen. Der Falke bricht seinen Angriff ab.a Welche Lehre kann man daraus ziehen? Gehorsam ist lebensrettend!

      2 Besonders wichtig ist diese Lehre heute für Christen, denn Satan setzt alles daran, Gottes Diener als Beute zu schlagen (Offenbarung 12:9, 12, 17). Er zielt darauf ab, unseren Glauben zu zerstören, damit wir Jehovas Gunst und die Aussicht auf ewiges Leben verlieren (1. Petrus 5:8). Doch wenn wir uns eng an Gott halten und unverzüglich auf Anleitung reagieren, die uns durch sein Wort und seine Organisation gegeben wird, können wir dessen gewiss sein, dass er uns beschützen und für uns sorgen wird. „Mit seinen Schwingen wird er den Zugang zu dir versperren, und unter seinen Flügeln wirst du Zuflucht nehmen“, schrieb der Psalmist (Psalm 91:4).

      Eine ungehorsame Nation wird zur leichten Beute

      3. Wozu führte Israels ständiger Ungehorsam?

      3 Solange die Nation Israel Jehova gehorsam war, zog sie immer wieder Nutzen daraus, dass er wachsam für sie sorgte. Doch allzu oft verließ das Volk den Schöpfer und wandte sich Göttern aus Holz und Stein zu — „Unwirklichkeiten . . ., die nichts nützen und die nicht befreien“ (1. Samuel 12:21). Jahrhundertelang verhielt sich die Nation immer wieder rebellisch, bis sie insgesamt hoffnungslos abtrünnig geworden war. Jesus klagte daher: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen“ (Matthäus 23:37, 38).

      4. Wie wurde 70 u. Z. offensichtlich, dass Jehova Jerusalem aufgegeben hatte?

      4 Dass Jehova die abtrünnige Nation Israel verlassen hatte, wurde dieser 70 u. Z. schmerzlich bewusst. In jenem Jahr stürzten sich römische Heere, die ihre mit Adlerfiguren geschmückten Standarten in die Höhe reckten, auf Jerusalem und richteten ein furchtbares Blutbad an. Die Stadt war gerade mit Passahfestbesuchern überfüllt. Doch selbst die vielen Opfer, die sie darbrachten, trugen ihnen nicht Gottes Gunst ein. Es kam zu einer tragischen Bestätigung der Worte, die Samuel an den ungehorsamen König Saul gerichtet hatte: „Hat Jehova ebenso viel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, dass man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern“ (1. Samuel 15:22).

      5. Welche Art Gehorsam fordert Jehova, und wieso sind wir überzeugt, dass solch ein Gehorsam möglich ist?

      5 Jehova besteht zwar auf Gehorsam, aber er ist sich durchaus der Grenzen unvollkommener Menschen bewusst (Psalm 130:3, 4). Was er fordert, ist von Herzen kommende Aufrichtigkeit und ein Gehorsam, der auf Glauben, Liebe und einer gesunden Furcht davor beruht, ihm zu missfallen (5. Mose 10:12, 13; Sprüche 16:6; Jesaja 43:10; Micha 6:8; Römer 6:17). Dass solch ein Gehorsam möglich ist, hat vor Christus eine ‘große Wolke von Zeugen’ bewiesen — Personen, die angesichts großer Erprobungen, ja selbst angesichts des Todes die Lauterkeit bewahrten (Hebräer 11:36, 37; 12:1). Wie die Betreffenden doch das Herz Jehovas erfreut haben! (Sprüche 27:11). Andere dagegen waren zwar anfangs treu, blieben aber nicht auf dem Weg des Gehorsams. Zu diesen gehörte König Joas von Juda.

      Ein König, der schlechter Gesellschaft erlag

      6, 7. Was für ein König war Joas, solange Jehojada lebte?

      6 König Joas entkam als Kind mit knapper Not einem Mordanschlag. Später brachte der Hohe Priester Jehojada den gerade siebenjährigen Joas mutig aus seinem Versteck heraus und machte ihn zum König. Weil der gottesfürchtige Jehojada für Joas als Vaterersatz und Berater fungierte, tat der junge Herrscher „fortgesetzt, was recht war in Jehovas Augen, alle Tage Jehojadas, des Priesters“ (2. Chronika 22:10 bis 23:1, 11; 24:1, 2).

      7 Zu Joas’ guten Taten gehörte die Ausbesserung des Tempels Jehovas — ein „Herzensanliegen des Joas“. Er erinnerte den Hohen Priester Jehojada daran, in Juda und Jerusalem „die durch Moses . . . angeordnete“ Tempelsteuer einzuziehen, um die Ausbesserungsarbeiten zu finanzieren. Offensichtlich war es Jehojada gelungen, den jungen König dazu anzuregen, Gottes Gesetz zu studieren und zu befolgen. Daher konnten die Arbeiten am Tempel und an den Tempelgeräten bald abgeschlossen werden (2. Chronika 24:4, 6, 13, 14; 5. Mose 17:18).

      8. (a) Was trug in erster Linie dazu bei, dass Joas von Gott abfiel? (b) Was tat der König in seinem Ungehorsam schließlich sogar?

      8 Leider war Joas’ Gehorsam gegenüber Jehova nicht von Dauer. Warum nicht? Aus Gottes Wort erfahren wir Folgendes: „Nach Jehojadas Tod kamen die Fürsten Judas herein und gingen daran, sich vor dem König niederzubeugen. Zu jener Zeit hörte der König auf sie. Und sie verließen nach und nach das Haus Jehovas, des Gottes ihrer Vorväter, und begannen den heiligen Pfählen und den Götzen zu dienen, sodass wegen dieser ihrer Schuld heftiger Zorn über Juda und Jerusalem kam.“ Der schlechte Einfluss der Fürsten Judas veranlasste den König auch, sich gegenüber Gottes Propheten taub zu stellen, zu denen Jehojadas Sohn Sacharja gehörte, der Joas und das Volk wegen ihres Ungehorsams mutig zurechtwies. Statt zu bereuen ließ Joas Sacharja steinigen. Welch ein herzloser, ungehorsamer Mann Joas geworden war — letztlich nur deshalb, weil er dem Einfluss schlechter Gesellschaft erlegen war! (2. Chronika 24:17-22; 1. Korinther 15:33).

      9. Wieso unterstreicht das, was Joas und den Fürsten widerfuhr, die Torheit des Ungehorsams?

      9 Wie erging es Joas und seinen bösen adligen Freunden, die Jehova verlassen hatten? Eine Streitmacht der Syrer — nur ‘eine kleine Anzahl Männer’ — drang in Juda ein und ‘brachte alle Fürsten des Volkes ins Verderben’. Die Eindringlinge zwangen den König außerdem, ihnen seinen persönlichen Besitz sowie das Gold und Silber des Heiligtums zu übergeben. Auch wenn Joas überlebte, war er ein gebrochener, kranker Mann. Kurz danach wurde er von Verschwörern aus den Reihen seiner eigenen Diener ermordet (2. Chronika 24:23-25; 2. Könige 12:17, 18). Wie genau bewahrheiteten sich doch folgende Worte Jehovas an Israel: „Es soll geschehen, wenn du nicht auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, hören wirst, indem du darauf achtest, alle seine Gebote und seine Satzungen zu tun, . . . dass dann . . . Flüche über dich kommen und dich erreichen sollen“ (5. Mose 28:15)!

      Gehorsam rettet einem Sekretär das Leben

      10, 11. (a) Warum ist es nützlich, sich mit dem Rat zu befassen, den Jehova Baruch gab? (b) Welchen Rat erhielt Baruch von Jehova?

      10 Fühlen wir uns manchmal müde, weil nur wenige der Menschen, die wir im christlichen Predigtdienst antreffen, Interesse an der guten Botschaft haben? Sind wir gelegentlich etwas neidisch auf die Begüterten und auf ihren bequemen Lebensstil? Wenn ja, dann sollten wir einmal über Baruch, den Sekretär Jeremias, und über den liebevollen Rat nachdenken, den Jehova ihm gab.

      11 Baruch schrieb gerade eine prophetische Botschaft auf, als Jehova sich ihm zuwandte. Warum? Weil Baruch begann, sich über seine Situation zu beklagen und sich etwas Besseres zu wünschen, als Gott in dieser besonderen Weise zu dienen. Jehova beobachtete die Veränderung in Baruchs Gesinnung und gab ihm freundlich, aber unmissverständlich Rat, indem er sagte: „Du suchst für dich ständig nach großen Dingen. Suche nicht weiter. Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, . . . und ich will dir deine Seele zur Beute geben an allen Orten, wohin du gehen magst“ (Jeremia 36:4; 45:5).

      12. Warum sollten wir im gegenwärtigen System der Dinge nicht nach „großen Dingen“ für uns suchen?

      12 Erkennen wir in Jehovas Worten an Baruch, wie sehr er um diesen hervorragenden Mann besorgt war, der ihm bisher so treu und mutig an der Seite Jeremias gedient hatte? Ebenso ist Jehova heute sehr um diejenigen besorgt, die versucht sind, im gegenwärtigen System der Dinge ständig dem anscheinend noch Besseren nachzustreben. Glücklicherweise haben viele von ihnen wie Baruch positiv reagiert, wenn sie von verantwortungsbewussten Glaubensbrüdern korrigierende Hinweise erhielten (Lukas 15:4-7). Ja, machen wir uns bitte alle bewusst, dass es für diejenigen, die im gegenwärtigen System nach „großen Dingen“ für sich suchen, keine Zukunft gibt. Den Betreffenden bleibt es nicht nur verwehrt, wahre Freude zu finden, sondern sie werden auch — was noch schlimmer ist — bald mit der heutigen Welt und all ihren selbstsüchtigen Wünschen vergehen (Matthäus 6:19, 20; 1. Johannes 2:15-17).

      13. Welche Lektion in Demut lehrt uns der Bericht über Baruch?

      13 Der Bericht über Baruch ist für uns auch eine hervorragende Lektion in Demut. Beachten wir, dass Baruch den Rat nicht direkt von Jehova erhielt, sondern durch Jeremia, dessen Unvollkommenheiten und Eigenarten ihm sicher bestens bekannt waren (Jeremia 45:1, 2). Doch Baruch ließ sich nicht von Stolz überwinden; demütig erkannte er an, von wem der Rat in Wirklichkeit kam — von Jehova (2. Chronika 26:3, 4, 16; Sprüche 18:12; 19:20). Sollten wir daher ‘einen Fehltritt tun, ehe wir es gewahr werden’, und erforderlichen Rat aus Gottes Wort erhalten, wollen wir die Reife, die gottgefällige Einsicht und die Demut Baruchs nachahmen (Galater 6:1).

      14. Warum ist es angebracht, denjenigen zu gehorchen, die unter uns die Führung innehaben?

      14 Wer demütig ist, macht es auch denjenigen leichter, die den Rat geben. In Hebräer 13:17 heißt es: „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden.“ Wie oft schütten Älteste Jehova ihr Herz aus und beten um den Mut, die Weisheit und den Takt, die in diesem schwierigen Bereich ihrer Hirtentätigkeit nötig sind! Bestimmt wollen wir „Menschen von dieser Art an[erkennen]“ (1. Korinther 16:18).

      15. (a) Wie bewies Jeremia sein Vertrauen zu Baruch? (b) Womit wurde Baruch für seinen aufrichtigen Gehorsam belohnt?

      15 Baruch korrigierte offensichtlich sein Denken, denn Jeremia betraute ihn als Nächstes mit einer nicht gerade leichten Aufgabe — er sollte im Tempel die Gerichtsbotschaft vorlesen, die Jeremia ihm diktierte. Gehorchte Baruch? Ja, er „ging daran, gemäß allem zu tun, was Jeremia, der Prophet, ihm geboten hatte“. Tatsächlich las er diese Botschaft sogar den Fürsten Jerusalems vor, was zweifellos viel Mut erforderte (Jeremia 36:1-6, 8, 14, 15). Etwa 18 Jahre später fiel die Stadt an die Babylonier. Stellen wir uns vor, wie dankbar Baruch gewesen sein muss, als er mit dem Leben davonkam, weil er Jehovas warnende Worte beachtet und aufgehört hatte, ‘große Dinge’ für sich zu suchen! (Jeremia 39:1, 2, 11, 12; 43:6).

      Gehorsam während einer Belagerung rettet das Leben

      16. Wodurch zeigte Jehova 607 v. u. Z., während der Belagerung durch die Babylonier, Mitgefühl gegenüber den Juden in Jerusalem?

      16 Als 607 v. u. Z. für Jerusalem das Ende nahte, zeigte sich erneut Gottes Mitgefühl für die Gehorsamen. Auf dem Höhepunkt der Belagerung sagte Jehova zu den Juden: „Siehe, ich lege euch den Weg des Lebens und den Weg des Todes vor. Wer in dieser Stadt sitzen bleibt, wird durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest sterben; wer aber hinausgeht und tatsächlich zu den Chaldäern abfällt, die euch belagern, wird am Leben bleiben, und seine Seele wird ihm zweifellos zur Beute werden“ (Jeremia 21:8, 9). Obwohl die Einwohner Jerusalems die Vernichtung verdienten, hatte Jehova Mitgefühl gegenüber denjenigen, die ihm gehorchten, und das selbst noch in jener schwierigen, vorgerückten Zeit.b

      17. (a) Wie wurde Jeremias Gehorsam in zweifacher Hinsicht erprobt, als Jehova ihn anwies, die belagerten Juden aufzufordern, ‘zu den Chaldäern abzufallen’? (b) Was können wir aus Jeremias Beispiel des mutigen Gehorsams für uns ableiten?

      17 Die Juden aufzufordern, sich zu ergeben, erprobte zweifellos auch Jeremias Gehorsam. Schließlich eiferte er für Gottes Namen. Er wollte auf keinen Fall, dass dieser Name von Feinden geschmäht werden würde, die ihren Sieg leblosen Götzen zuschreiben würden (Jeremia 50:2, 11; Klagelieder 2:16). Wie Jeremia außerdem wusste, würden viele seine Worte als staatsgefährdend auslegen, und er würde sich somit in akute Lebensgefahr bringen, wenn er das Volk zum Aufgeben aufforderte. Trotzdem verkroch er sich nicht furchtsam, sondern gab gehorsam das weiter, was Jehova gesprochen hatte (Jeremia 38:4, 17, 18). Auch wir überbringen wie Jeremia eine unpopuläre Botschaft. Es ist dieselbe Botschaft, derentwegen Jesus verachtet wurde (Jesaja 53:3; Matthäus 24:9). Daher wollen wir nicht ‘vor Menschen zittern’, sondern wie Jeremia mutig Jehova gehorchen und völlig auf ihn vertrauen (Sprüche 29:25).

      Gehorsam angesichts des Angriffs Gogs

      18. Wodurch wird der Gehorsam der Diener Jehovas künftig erprobt werden?

      18 Bald wird das gesamte böse System Satans in einer beispiellosen „großen Drangsal“ vernichtet werden (Matthäus 24:21). Vor und während dieser Zeit werden über Gottes Volk zweifellos größere Erprobungen des Glaubens und des Gehorsams kommen. Gemäß der Bibel wird Satan unter anderem in seiner Rolle als „Gog vom Land Magog“ einen Generalangriff gegen Jehovas Diener unternehmen, wobei die Horden, die er dafür mobilisieren wird, als „eine zahlreiche Streitmacht“ beschrieben werden — „wie Wolken, um das Land zu bedecken“ (Hesekiel 38:2, 14-16). Zahlenmäßig unterlegen und unbewaffnet wird Gottes Volk Zuflucht suchen unter den „Schwingen“ Jehovas, die er ausbreitet, um die Gehorsamen zu beschützen.

      19, 20. (a) Warum war es für die Israeliten am Roten Meer lebenswichtig, gehorsam zu sein? (b) Welchen Nutzen hat es heute, sich ernsthaft mit dem Bericht über das Geschehen am Roten Meer zu befassen?

      19 Diese Situation erinnert uns an den Auszug Israels aus Ägypten. Nachdem Jehova Ägypten mit zehn verheerenden Plagen geschlagen hatte, führte er sein Volk nicht auf dem kürzesten Weg in das Land der Verheißung, sondern an das Rote Meer, wo es leicht in die Enge getrieben und angegriffen werden konnte. Militärisch gesehen schien das eine verhängnisvolle Fehlentscheidung zu sein. Hätten wir, wenn wir dabei gewesen wären, dem Wort Jehovas durch Moses gehorcht und wären vertrauensvoll zum Roten Meer marschiert, obwohl klar war, dass das Land der Verheißung nicht unbedingt in dieser Richtung lag? (2. Mose 14:1-4).

      20 Die weiteren Ausführungen in 2. Mose, Kapitel 14 zeigen, wie Jehova sein Volk durch eine ehrfurchtgebietende Machtentfaltung befreite. Solche Berichte können gewiss unseren Glauben stärken, wenn wir uns die Zeit nehmen, sie zu studieren und darüber nachzudenken (2. Petrus 2:9). Ein starker Glaube veranlasst uns wiederum dazu, Jehova zu gehorchen, selbst wenn das, was er verlangt, menschlichen Schlussfolgerungen zu widersprechen scheint (Sprüche 3:5, 6). Fragen wir uns daher: „Bemühe ich mich, meinen Glauben durch fleißiges Bibelstudium, Gebet und Nachsinnen zu stärken sowie durch die regelmäßige Gemeinschaft mit Gottes Volk?“ (Hebräer 10:24, 25; 12:1-3).

      Gehorsam gibt Hoffnung

      21. Mit welchen heutigen und künftigen Segnungen können diejenigen rechnen, die Jehova gehorchen?

      21 Für denjenigen, in dessen Leben der Gehorsam gegenüber Jehova im Mittelpunkt steht, bewahrheitet sich heute schon Sprüche 1:33, wo es heißt: „Was den betrifft, der auf mich hört [oder mir gehorsam ist], er wird in Sicherheit weilen und nicht beunruhigt sein wegen des Unglücks Schrecken.“ Und wie eindrucksvoll sich diese tröstenden Worte während Jehovas künftigem Tag der Rache bestätigen werden! Jesus sagte zu seinen Jüngern sogar: „Wenn . . . diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Lukas 21:28). Zweifellos werden nur diejenigen, die Gott gehorsam sind, das nötige Vertrauen haben, um diese Worte zu beherzigen (Matthäus 7:21).

      22. (a) Worauf beruht das Vertrauen des Volkes Jehovas? (b) Was wird im folgenden Artikel besprochen?

      22 Ein weiterer Grund für solches Vertrauen ist, dass „der Souveräne Herr Jehova . . . kein Ding tun [wird], es sei denn, er habe seine vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart“ (Amos 3:7). Heute inspiriert Jehova keine Propheten mehr wie in früherer Zeit; stattdessen hat er eine treue Sklavenklasse beauftragt, seine Hausgemeinschaft mit zeitgemäßer geistiger Speise zu versorgen (Matthäus 24:45-47). Wie wichtig ist für uns daher der Gehorsam gegenüber dem „Sklaven“! Wie der folgende Artikel zeigt, lässt dieser Gehorsam auch erkennen, wie wir gegenüber Jesus, dem Herrn des „Sklaven“, eingestellt sind. Er ist es, dem ‘der Gehorsam der Völker gehört’ (1. Mose 49:10).

      [Fußnoten]

      a Glucken werden zwar häufig als furchtsam hingestellt, aber „sie kämpfen tatsächlich auf Leben und Tod, um ihre Küken vor Schaden zu bewahren“, heißt es in der Veröffentlichung einer Tierschutzgesellschaft.

      b Wie aus Jeremia 38:19 hervorgeht, fielen einige Juden zu den Chaldäern ab; sie wurden nicht zu Tode gebracht, jedoch in die Gefangenschaft geführt. Es wird nicht gesagt, ob sie sich auf die Worte Jeremias hin den Chaldäern ergaben. Ungeachtet dessen bestätigte ihr Überleben die Worte des Propheten.

  • Noch mehr Wert auf Gehorsam legen, weil das Ende naht
    Der Wachtturm 2002 | 1. Oktober
    • Noch mehr Wert auf Gehorsam legen, weil das Ende naht

      „[Schilo] wird der Gehorsam der Völker gehören“ (1. MOSE 49:10).

      1. (a) Was hat Gehorsam gegenüber Jehova in früherer Zeit oft bedeutet? (b) Welche Prophezeiung Gehorsam betreffend äußerte Jakob?

      GEHORSAM gegenüber Jehova bedeutete oft, seinen Repräsentanten zu gehorchen. Zu diesen gehörten Engel, Patriarchen, Richter, Priester, Propheten und Könige. Der Thron der Könige von Israel wurde sogar als der Thron Jehovas bezeichnet (1. Chronika 29:23). Doch viele israelitische Herrscher gehorchten Gott leider nicht, wodurch sie Unglück über sich und ihre Untertanen brachten. Jehova ließ seine Loyalen jedoch nicht ohne Hoffnung; er tröstete sie mit der Verheißung, einen König einzusetzen, der durch nichts und niemand verdorben werden könnte und dem die Gerechten gern gehorchen würden (Jesaja 9:6, 7). Der sterbende Patriarch Jakob prophezeite Folgendes über diesen künftigen Herrscher: „Das Zepter wird nicht von Juda weichen noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt; und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören“ (1. Mose 49:10).

      2. Was bedeutet „Schilo“, und über wen sollte Schilo als König herrschen?

      2 „Schilo“ ist ein hebräischer Ausdruck und bedeutet „derjenige, dessen es ist“ oder „derjenige, dem es gehört“. Ja, Schilo sollte tatsächlich sowohl das Recht auf Herrschaft, dargestellt durch das Zepter, erben als auch die Befehlsgewalt, symbolisiert durch den Befehlshaberstab. Außerdem würde er seine Königsherrschaft nicht nur über die Nachkommen Jakobs ausüben, sondern über alle „Völker“. Das deckt sich wiederum mit dem, was Jehova Abraham verhieß: „Dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde . . . segnen“ (1. Mose 22:17, 18). Um wen es sich bei diesem „Samen“ handelte, ließ Jehova deutlich erkennen, als er 29 u. Z. Jesus von Nazareth mit heiligem Geist salbte (Lukas 3:21-23, 34; Galater 3:16).

      Das erste Königreich Jesu

      3. Welchen Herrschaftsbereich erhielt Jesus, als er in den Himmel auffuhr?

      3 Als Jesus in den Himmel auffuhr, nahm er nicht sogleich das Zepter als Zeichen der Herrschaft über die Völker der Welt an sich (Psalm 110:1). Dennoch erhielt er ein „Königreich“ mit gehorsamen Untertanen. Um welches Königreich es sich handelte, zeigte der Apostel Paulus, als er an geistgesalbte Christen schrieb: „[Gott] hat uns von der Gewalt der Finsternis befreit und uns in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt“ (Kolosser 1:13). Die Befreiung begann Pfingsten 33 u. Z., als der heilige Geist auf Jesu treue Nachfolger ausgegossen wurde (Apostelgeschichte 2:1-4; 1. Petrus 2:9).

      4. Wie bewiesen die frühchristlichen Jünger Jesu ihren Gehorsam, und wozu bestimmte Jesus sie als Gruppe?

      4 Gehorsam begannen die geistgesalbten Jünger als „Gesandte an Christi Statt“ weitere „Mitbürger“ dieses geistigen Königreiches einzusammeln (2. Korinther 5:20; Epheser 2:19; Apostelgeschichte 1:8). Sie mussten außerdem stets „in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein“, um ihrem König, Jesus Christus, zu gefallen (1. Korinther 1:10). Gemeinsam bildeten sie den „treuen und verständigen Sklaven“, das heißt eine treue Verwalterklasse (Matthäus 24:45; Lukas 12:42).

      Gehorsam gegenüber Gottes „Verwalter“ trägt Segen ein

      5. Wie belehrt Jehova sein Volk schon seit alter Zeit?

      5 Jehova hat stets für Lehrer seines Volkes gesorgt. Ein Beispiel: Nachdem die Juden aus Babylon zurückgekehrt waren, lasen Esra und einige andere befähigte Männer dem Volk das Gesetz Gottes nicht einfach nur vor, sondern sie ‘erläuterten’ es und ‘gaben dessen Sinn an’, ja sie machten Gottes Wort „verständlich“ (Nehemia 8:8).

      6, 7. Wie sorgt die Sklavenklasse durch die leitende Körperschaft für zeitgemäße geistige Speise, und warum ist es angebracht, sich der Sklavenklasse unterzuordnen?

      6 Als im Jahr 49 u. Z. die Streitfrage der Beschneidung entstand, befasste sich die leitende Körperschaft der Sklavenklasse des ersten Jahrhunderts unter Gebet mit der Angelegenheit. Sie kam zu einer biblisch begründeten Entscheidung, die sie den Versammlungen schriftlich mitteilte. Diese befolgten die Anweisung, was ihnen Gottes reichen Segen eintrug (Apostelgeschichte 15:6-15, 22-29; 16:4, 5). Auch in der Neuzeit hat der treue Sklave durch seine leitende Körperschaft wichtige Fragen geklärt. Sie betrafen beispielsweise die christliche Neutralität, die Heiligkeit des Blutes sowie den Drogen- und Tabakgenuss (Jesaja 2:4; Apostelgeschichte 21:25; 2. Korinther 7:1). Jehova hat sein Volk gesegnet, weil es seinem Wort und dem treuen Sklaven gegenüber gehorsam ist.

      7 Gottes Volk zeigt dadurch, dass es sich der Sklavenklasse unterordnet, auch seine Unterordnung unter den Herrn, Jesus Christus. Bedingt durch die erweiterte Macht Jesu, die in Jakobs Sterbebettprophezeiung vorausgesagt wurde, hat diese Unterordnung in der Neuzeit eine zusätzliche Bedeutung erhalten.

      Schilo wird der rechtmäßige Herrscher über die Erde

      8. Wie und wann wurde Christi Herrschaftsbereich erweitert?

      8 Gemäß der Prophezeiung Jakobs sollte Schilo über den „Gehorsam der Völker“ verfügen. Christi Herrschaft würde also zweifellos über das geistige Israel hinausgehen. Worauf sollte sie sich erstrecken? Die Antwort liefert Offenbarung 11:15, wo es heißt: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird für immer und ewig als König regieren.“ Gemäß der Bibel erhielt Jesus diese Macht am Ende der prophetischen „sieben Zeiten“ — der „bestimmten Zeiten der Nationen“ — im Jahr 1914 (Daniel 4:16, 17; Lukas 21:24).a In jenem Jahr begann Christi unsichtbare „Gegenwart“ als messianischer König, womit für ihn die Zeit gekommen war, ‘zur Unterwerfung inmitten seiner Feinde zu schreiten’ (Matthäus 24:3; Psalm 110:2).

      9. Was tat Jesus, als er sein Königreich empfangen hatte, und welche indirekten Auswirkungen hatte dies auf die Menschen, besonders auf seine Jünger?

      9 Nachdem Jesus königliche Macht übertragen worden war, bestand seine erste Amtshandlung darin, Satan, den Inbegriff des Ungehorsams, zusammen mit dessen Dämonen ‘zur Erde hinabzuschleudern’. Diese bösen Geister sind für das beispiellose Leid verantwortlich, das seitdem über die Menschheit gekommen ist, und sie haben außerdem ein Umfeld gefördert, in dem es einem sehr schwer gemacht wird, Jehova zu gehorchen (Offenbarung 12:7-12; 2. Timotheus 3:1-5). Das Hauptangriffsziel der geistigen Kriegführung Satans sind Jehovas Gesalbte, „die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben“, sowie ihre Gefährten von den „anderen Schafen“ (Offenbarung 12:17; Johannes 10:16).

      10. Die Erfüllung welcher biblischen Prophezeiungen garantiert, dass Satans Krieg gegen wahre Christen fehlschlagen wird?

      10 Satan ist jedoch dem Untergang geweiht, denn es ist der „Tag des Herrn“, und nichts kann Jesus daran hindern, „seinen Sieg zu vollenden“ (Offenbarung 1:10; 6:2). So wird er beispielsweise die endgültige Versiegelung der 144 000 geistigen Israeliten sicherstellen. Ferner wird er „eine große Volksmenge, die kein Mensch zählen . . . [kann], aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ beschützen (Offenbarung 7:1-4, 9, 14-16). Diese gehorsamen Personen werden im Gegensatz zu ihren gesalbten Gefährten irdische Untertanen Jesu sein (Daniel 7:13, 14). Allein schon ihr Vorhandensein auf der Erde ist ein sichtbarer Beweis dafür, dass Schilo tatsächlich der Herrscher über „das Königreich der Welt“ ist (Offenbarung 11:15).

      Jetzt ist die Zeit, ‘der guten Botschaft zu gehorchen’

      11, 12. (a) Nur wer wird das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge überleben? (b) Was für Charaktermerkmale entwickeln Menschen, die den „Geist der Welt“ in sich aufnehmen?

      11 Alle, die ewig leben möchten, müssen Gehorsam lernen, denn wie die Bibel deutlich zeigt, werden diejenigen, ‘die Gott nicht kennen und die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen’, Gottes Tag der Rache nicht überleben (2. Thessalonicher 1:8). Das gottlose Umfeld mit seinem Geist der Rebellion gegen biblische Gesetze und Grundsätze macht es heute allerdings nicht leicht, der guten Botschaft zu gehorchen.

      12 Diese gottfeindliche Gesinnung wird in der Bibel als „Geist der Welt“ bezeichnet (1. Korinther 2:12). Dessen Auswirkungen auf die Menschen beschrieb der Apostel Paulus seinerzeit in einem Brief an die Christen in Ephesus. Er erklärte: „Ihr [wandeltet] einst . . . gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist. Ja, unter ihnen führten wir alle einst unseren Wandel gemäß den Begierden unseres Fleisches, indem wir die Dinge taten, die das Fleisch und die Gedanken tun wollten, und wir waren von Natur aus Kinder des Zorns wie auch die Übrigen“ (Epheser 2:2, 3).

      13. Wie können Christen dem Geist der Welt erfolgreich widerstehen, und zu welchem wünschenswerten Ergebnis führt dies?

      13 Glücklicherweise blieben die Christen in Ephesus nicht Sklaven jenes Geistes des Ungehorsams. Stattdessen wurden sie gehorsame Kinder Gottes, indem sie sich seinem Geist unterwarfen und dessen reichliche und nützliche Frucht ernteten (Galater 5:22, 23). Ebenso hilft Gottes Geist — die stärkste Kraft im Universum — heute Millionen von Menschen, Jehova gehorsam zu sein, was dazu führt, dass sie „die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende“ haben können (Hebräer 6:11; Sacharja 4:6).

      14. Wie machte Jesus alle Christen, die in den gegenwärtigen letzten Tagen leben, auf bestimmte Dinge aufmerksam, durch die ihr Gehorsam erprobt würde?

      14 Denken wir auch immer daran, dass wir die machtvolle Unterstützung Schilos haben, der zusammen mit seinem Vater keinem Feind — weder Dämonen noch Menschen — gestatten wird, unseren Gehorsam über Gebühr zu erproben (1. Korinther 10:13). Um uns in unserer geistigen Kriegführung zu unterstützen, ging Jesus auf gewisse Probleme ein, denen wir in den gegenwärtigen letzten Tagen gegenüberstehen würden. Er tat dies in sieben Briefen, die er dem Apostel Johannes in einer Vision übermittelte (Offenbarung 1:10, 11). Sie enthielten zweifellos wichtigen Rat für die Christen damals, aber ihre hauptsächliche Anwendung finden sie am „Tag des Herrn“, also seit 1914. Daher ist es bestimmt angebracht, diesen Botschaften Beachtung zu schenken.b

      Uns vor Gleichgültigkeit, Unsittlichkeit und Materialismus hüten

      15. Warum müssen wir uns vor dem Problem hüten, das die Versammlung in Ephesus hatte, und wie ist uns das möglich? (2. Petrus 1:5-8).

      15 Jesu erster Brief war an die Versammlung in Ephesus gerichtet. Im Anschluss an ein Lob für das Ausharren der Versammlung erklärte Jesus: „Dessen ungeachtet halte ich dir entgegen, dass du die Liebe, die du zuerst hattest, verlassen hast“ (Offenbarung 2:1-4). Einige früher eifrige Christen haben heute ebenfalls die innige Liebe verloren, die sie einmal zu Gott hatten. Da dies das Verhältnis zu Gott schwächen kann, muss unbedingt dagegen angegangen werden. Wie kann diese Liebe wieder vertieft werden? Indem man regelmäßig die Bibel studiert, die Zusammenkünfte besucht, betet und nachsinnt (1. Johannes 5:3). Das erfordert zwar „ernsthaftes Bemühen“, aber es lohnt sich (2. Petrus 1:5-8). Falls eine ehrliche Selbstprüfung zeigt, dass auch bei uns die Liebe erkaltet ist, sollten wir die Situation unverzüglich korrigieren in Übereinstimmung mit der Ermahnung Jesu: „Erinnere dich an das, wovon du abgefallen bist, und bereue und vollbringe die früheren Taten“ (Offenbarung 2:5).

      16. Welcher glaubensschädigende Einfluss herrschte in den Versammlungen in Pergamon und Thyatira, und warum trifft das, was Jesus ihnen sagte, auch auf die heutige Zeit zu?

      16 Die Christen in Pergamon und Thyatira wurden für ihre Lauterkeit, für ihr Ausharren und für ihren Eifer gelobt (Offenbarung 2:12, 13, 18, 19). Allerdings wurden sie von bestimmten Personen beeinflusst, die den bösen Geist Bileams und Isebels bewiesen, welche durch Unsittlichkeit beziehungsweise den Baalskult verderblichen Einfluss auf die Nation Israel ausgeübt hatten (4. Mose 31:16; 1. Könige 16:30, 31; Offenbarung 2:14, 16, 20-23). Wie sieht es in unserer Zeit aus — am „Tag des Herrn“? Sind dieselben negativen Einflüsse festzustellen? Leider ja, denn Unsittlichkeit ist mit Abstand der Hauptgrund für Gemeinschaftsentzüge unter Gottes Volk. Daher können wir es uns nicht erlauben, mit irgendjemand — innerhalb oder außerhalb der Versammlung — Gemeinschaft zu pflegen, der einen moralisch verderblichen Einfluss ausübt (1. Korinther 5:9-11; 15:33). Wer ein gehorsamer Untertan Schilos sein möchte, wird sich auch vor fragwürdiger Unterhaltung sowie vor Pornographie hüten, sei es in gedruckter Form oder im Internet (Amos 5:15; Matthäus 5:28, 29).

      17. Worin unterschieden sich die Selbsteinschätzung und die Gesinnung der Versammlungen in Sardes und Laodicea von der Ansicht, die Jesus über ihren Zustand hatte?

      17 Abgesehen von einigen Einzelpersonen erhielt die Versammlung in Sardes überhaupt kein Lob. Sie hatte zwar „den Namen“, das heißt den Anschein, lebendig zu sein, war aber in Bezug auf Glaubensdinge derart gleichgültig geworden, dass sie in Jesu Augen „tot“ war. Der Gehorsam gegenüber der guten Botschaft war rein oberflächlich. Welch ein Vorwurf! (Offenbarung 3:1-3). Um die Versammlung in Laodicea war es ähnlich bestellt. Mit den Worten „Ich bin reich“ rühmte sie sich ihres materiellen Wohlstands, doch für Christus war sie „elend und bemitleidenswert und arm und blind und nackt“ (Offenbarung 3:14-17).

      18. Wie kann man es vermeiden, in Gottes Augen geistig lau zu werden?

      18 Einige früher treue Christen sind heute demselben Verhaltensmuster — dem Ungehorsam — verfallen. Vielleicht haben sie zugelassen, dass der Geist der Welt ihr Dringlichkeitsbewusstsein geschwächt hat, was eine gleichgültige Einstellung zum Bibelstudium, zum Gebet, zu christlichen Zusammenkünften und zum Predigtdienst nach sich gezogen hat (2. Petrus 3:3, 4, 11, 12). Die Betreffenden müssen unbedingt Christus gehorchen und in geistige Werte investieren — ja, „durch Feuer geläutertes Gold von . . . [Christus] kaufen“! (Offenbarung 3:18). Dieser wahre Wohlstand schließt ein, „reich zu sein an vortrefflichen Werken, freigebig zu sein, bereit zu teilen“. Dadurch, dass wir in diese wirklich kostbaren Werte investieren, ‘sammeln wir für uns sichere Schätze als vortreffliche Grundlage für die Zukunft, damit wir das wirkliche Leben fest ergreifen’ (1. Timotheus 6:17-19).

      Für ihren Gehorsam gelobt

      19. Welches Lob und welche Ermunterung richtete Jesus an die Christen in Smyrna und Philadelphia?

      19 Die Versammlungen in Smyrna und Philadelphia waren herausragende Beispiele für Gehorsam, denn Jesu Briefe an sie enthielten keinen Tadel. Der Versammlung in Smyrna sagte er: „Ich kenne deine Drangsal und Armut — doch du bist reich“ (Offenbarung 2:9). Welch ein Gegensatz zu Laodicea, wo man sich zwar weltlichen Reichtums rühmte, aber verarmt war, was wahre Werte betraf! Natürlich gefiel es dem Teufel nicht, wenn jemand Christus gegenüber treu und gehorsam war. Daher sagte Jesus warnend: „Fürchte dich nicht vor den Dingen, die zu leiden du im Begriff bist. Siehe! Der Teufel wird fortfahren, einige von euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr völlig auf die Probe gestellt werdet, und ihr werdet zehn Tage lang Drangsal haben. Erweise dich als treu selbst bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben“ (Offenbarung 2:10). In ähnlicher Weise lobte Jesus die Versammlung in Philadelphia mit den Worten: „Du hast mein Wort bewahrt [oder mir gehorcht] und dich meinem Namen gegenüber nicht als falsch erwiesen. Ich komme eilends. Halte weiterhin fest, was du hast, damit niemand deine Krone nehme“ (Offenbarung 3:8, 11).

      20. Wie haben heute Millionen Jesu Wort bewahrt, und das trotz welcher Umstände?

      20 Am „Tag des Herrn“, der 1914 begann, haben ein treuer Überrest und seine Gefährten von den anderen Schafen, die inzwischen Millionen zählen, ebenfalls Jesu Wort gehalten, und zwar durch ihre eifrige Beteiligung am Predigtdienst sowie durch ihr Festhalten an der Lauterkeit. Wie ihre Brüder im ersten Jahrhundert haben einige wegen ihres Gehorsams gegenüber Christus gelitten, ja manche sind sogar in Gefängnisse und Konzentrationslager gesteckt worden. Andere bewahren Jesu Wort dadurch, dass sie ein ‘lauteres Auge’ behalten, obwohl sie von Überfluss und Habgier umgeben sind (Matthäus 6:22, 23). Ja, in jedem Umfeld und unter allen Umständen erfreuen wahre Christen durch ihren Gehorsam weiterhin das Herz Jehovas (Sprüche 27:11).

      21. (a) Welcher Verpflichtung wird die Sklavenklasse weiterhin nachkommen? (b) Wie können wir zeigen, dass wir Schilo wirklich gehorchen möchten?

      21 Während wir der großen Drangsal entgegengehen, ist „der treue und verständige Sklave“ fest entschlossen, Christus, dem Herrn, kompromisslos gehorsam zu bleiben, auch was die Vorbereitung zeitgemäßer geistiger Speise für Gottes Hausgemeinschaft betrifft. Schätzen wir daher weiterhin Jehovas wunderbare theokratische Organisation und das, wofür sie sorgt. Dadurch beweisen wir, dass wir Schilo ergeben sind, der alle seine gehorsamen Untertanen mit ewigem Leben belohnen wird (Matthäus 24:45-47; 25:40; Johannes 5:22-24).

      [Fußnoten]

      a Eine Abhandlung über die „sieben Zeiten“ ist in Kapitel 10 des Buches Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt zu finden, das von Jehovas Zeugen herausgegeben wurde.

      b Eine detaillierte Abhandlung aller sieben Briefe enthält das von Jehovas Zeugen herausgegebene Buch Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! ab Seite 33.

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen