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  • Öl — Wie gelangt es zu uns?
    Erwachet! 2003 | 8. November
    • Wie wird Öl gewonnen?

      Geologen und Vermesser suchen nach möglichen unterirdischen Ölfallen, in denen sich Öl angesammelt haben könnte. Sie führen zunächst verschiedene spezielle Messungen durch und nehmen Bodenproben, bevor sie schließlich mithilfe einer Bohrung prüfen, ob wirklich Öl vorhanden ist. Früher mussten die Ölsucher damit rechnen, von einer Öl- und Schlammfontäne geduscht zu werden, wenn sie auf ein Ölfeld stießen. Dabei ging dann nicht nur das erste Öl verloren, es konnte auch zu Explosionen kommen. Dank moderner Messinstrumente und spezieller Ventile ist das bei heutigen Bohranlagen allerdings kein Problem mehr. Heutzutage ist es auch möglich, kleinere und tiefere Bohrungen vorzunehmen.

      Da der Druck, der Öl und Gas aus dem Bohrloch presst, mit der Zeit absinkt, pumpt man Wasser, bestimmte Chemikalien, Kohlendioxid oder andere Gase wie etwa Stickstoff nach, um den Druck zu erhalten. Die Schwere des Öls kann je nach Gebiet variieren. Leichtöl ist natürlich besonders begehrt, weil es einfacher gefördert und raffiniert werden kann.

      Nach Angaben des American Petroleum Institute ist es mit modernen Verfahren auch möglich, horizontale, praktisch parallel zur Erdkruste verlaufende Bohrungen vorzunehmen und so die Zahl der senkrechten Bohrungen und somit der Bohrtürme zu reduzieren. Durch die Offshore-Ölförderung, mit der 1947 im Golf von Mexiko begonnen wurde, haben die Fördermengen erheblich zugenommen. Die angewandten Fördermethoden wirken sich natürlich direkt auf den Preis des Endprodukts aus.b

      Wie wird das Öl transportiert?

      Um das Öl befördern zu können, baute man 1863 in Pennsylvanien schmale Pipelines aus Holz, da dies billiger und weniger umständlich war als der Transport in 159-Liter-Fässern auf Pferdewagen.c Heute gibt es zahlreiche moderne Pipelinesysteme. Laut der Association of Oil Pipe Lines ist allein das Ölpipelinenetz der Vereinigten Staaten rund 300 000 Kilometer lang!

      Die heutigen Pipelinesysteme bestehen hauptsächlich aus Metall und befördern nicht nur das Rohöl zu den Raffinerien, sondern auch die Ölprodukte zu den Verteilern. Zur modernen Pipelinetechnologie gehören automatische Anlagen, die die Fließmenge und den Druck messen. Außerdem hat man Roboter entwickelt, die Hunderte von Kilometer Pipeline inspizieren können, sowie Magnet- und Ultraschallverfahren, um winzige Lecks und Risse aufzuspüren. Der normale Verbraucher von Erdölprodukten dürfte von alldem allerdings kaum mehr sehen als ein Hinweisschild auf eine unterirdisch verlaufende Pipeline mit der Warnung vor Grabungsarbeiten.

      So nützlich Pipelines auch sind, für den Transport großer Ölmengen nach Übersee sind sie nicht sehr praktisch. Doch auch für dieses Problem haben sich die Ölunternehmer bald etwas einfallen lassen — riesige Öltanker. Diese speziell entwickelten Tankschiffe sind bis zu 400 Meter lang. Öltanker sind die größten Schiffe auf den Meeren; sie können eine Million oder mehr Barrel Öl transportieren. Trotz ihres imposanten Aussehens haben Öltanker leider immer noch Schwachstellen, wie der Kasten „Ölverschmutzung“ zeigt. Oft wird Öl auch auf Flussschiffen oder mit Güterzügen transportiert. Der Transport des Öls ist aber nur der eine Teil seiner Reise.

      Eine kleine Flamme, die an der Spitze eines hoch aufragenden Rohrs — eines Sicherheitsventils — brennt, ist ein verlässlicher Hinweis auf eine Ölraffinerie. In solch riesigen Raffinerien wird das Rohöl erhitzt und zur atmosphärischen Destillation in einen Fraktionierturm geleitet, wo es in verschiedene Bestandteile aufgetrennt wird. Diese Fraktionen reichen von den leichtesten Bestandteilen, den Gasen, beispielsweise Butan, bis zu den schwersten Bestandteilen, die unter anderem zu Schmierstoffen verarbeitet werden. (Siehe die Seiten 8 und 9.)

  • Öl — Wie gelangt es zu uns?
    Erwachet! 2003 | 8. November
    • b „Bei einer im Golf von Mexiko verankerten Bohrinsel (Wassertiefe mindestens 300 Meter) liegen die Förderkosten schätzungsweise 65-mal höher als bei der Ölförderung im Nahen Osten“ (Encyclopædia Britannica).

      c Früher wurde Öl in Holzfässern transportiert und gelagert, wie sie auch für Wein verwendet wurden. (Siehe den Kasten auf Seite 5.)

  • Öl — Wie gelangt es zu uns?
    Erwachet! 2003 | 8. November
    • [Diagramm/Bilder auf Seite 8, 9]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      ÖLPRODUKTION VEREINFACHT

      1 SUCHEN

      SATELLIT

      Das Global Positioning System liefert genaue Signale, mit deren Hilfe Vermessungen vorgenommen werden

      GEOFONE

      VIBROSEISMIK-LASTWAGEN

      HYDROFONE

      SEISMIK-SCHIFF

      Bei der 3-D-Seismik, einer der angewandten Methoden, werden Schallwellen erzeugt und deren Reflektionen im Boden ausgewertet

      2 FÖRDERN

      ÖLQUELLEN AUF DEM FESTLAND

      OFFSHORE-BOHRINSEL

      UNTERSEEISCHE ÖLQUELLE

      Ölbohrungen können auf dem Festland, vor der Küste und auf dem Meeresboden vorgenommen werden. Damit der Druck erhalten bleibt, kann man Gase oder Wasser nachpumpen.

      [Bild]

      UNTERSEEISCHE ÖLQUELLE

      Mithilfe ferngesteuerter Unterseeboote werden Bohranlagen auf dem Meeresgrund installiert

      [Bild]

      HORIZONTALE BOHRUNG

      Ferngesteuerte Motoren treiben den Bohrkopf an und Sensoren spüren das Öl auf

      3 TRANSPORT

      PIPELINES

      TANKER

      Das Öl wird durch Pipelines geleitet, die entweder oberirdisch, unterirdisch oder unter dem Meeresboden verlaufen. Andere Transportmöglichkeiten sind Tanker, Frachtkähne und Frachtzüge.

      4 RAFFINIEREN

      RAFFINERIE

      Rohöl wird erhitzt, destilliert und in Fraktionen zerlegt, aus denen Produkte für den täglichen Gebrauch hergestellt werden

      DESTILLATIONSTURM

      Erhitzt man das klebrige, dunkle Rohöl im Ofen, werden die Kohlenwasserstoffe gasförmig. Die Gase kondensieren bei verschiedenen Temperaturen. Auf diese Weise wird Öl in seine Bestandteile oder Fraktionen aufgetrennt.

      20 °C

      RAFFINERIEGASE

      Dazu zählen Methan, Ethan, Propan und Butan

      20 °C bis 70 °C

      BENZIN

      Verwendung als Treibstoff für Kraftfahrzeuge und als Rohstoff, etwa für Kunststoffe

      70 °C bis 160 °C

      NAPHTHA

      Kann zu Kunststoffen, Treibstoff und anderen Produkten verarbeitet werden

      160 °C bis 250 °C

      KEROSIN

      Verwendung für Flugbenzin und Öfen

      250 °C bis 350 °C

      GASÖL

      Wird zu Diesel und Brennstoff für Hochöfen verarbeitet

      OFEN

      400 °C

      RÜCKSTÄNDE

      Werden zu Brennstoffen für die Raffinerie, zu schwerem Heizöl, Kerzenwachs, Fetten und Asphalt weiterverarbeitet

      KATALYTISCHER CRACKER

      Die Kohlenwasserstoffe werden durch Dampf erhitzt und mit einem heißen, staubförmigen Katalysator aus Tonerde und Silicagel vermischt. Dabei werden die Kohlenwasserstoffmoleküle in kleinere und nützlichere Moleküle aufgebrochen.

      Die Kohlenwasserstoffe und der staubförmige Katalysator vermischen sich im Dampf

      ETHANOL

      Dieses Lösungsmittel wird zur Herstellung von Farben, Kosmetika, Parfüms, Seifen und Färbemitteln verwendet

      KUNSTSTOFFE

      Styrol beispielsweise entsteht durch das Vermischen von Benzol mit Ethylen

      BENZINZUSÄTZE

      Antiklopfmittel verhindern zu frühes Zünden des Treibstoffs und erhöhen so die Motorleistung

      [Bildnachweis]

      Foto mit frdl. Gen. der Phillips Petroleum Company

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