-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
Als in immer mehr Gegenden gepredigt wurde, verbrachten die Pioniere viele mühevolle Stunden damit, die Texte auch in andere Sprachen zu übersetzen. Jim Smith erzählt: „Ich habe mir alle neuen Wörter und Wendungen notiert und so in viel Kleinarbeit ein Wörterbuch und ein kleines Grammatikheft für Uaripi angelegt. Damit habe ich dann die Wachtturm-Studienartikel übersetzt. Oft saß ich bis tief in die Nacht hinein an meiner Schreibmaschine und tippte die übersetzten Artikel ab, um sie dann in den Zusammenkünften an alle verteilen zu können. Später habe ich noch ein Traktat und eine Broschüre ins Uaripi übersetzt. So konnten damals viele Leute aus Kerema die Wahrheit kennenlernen.“
-
-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
VORSTÖSSE IN RICHTUNG NORDEN
Im Juni 1956 zogen die ersten Brüder nach New Ireland (eine Insel im Bismarckarchipel im Nordosten Papua-Neuguineas): Es war das frischgebackene Ehepaar Ken und Rosina Frame, beide Pionier. Ken war Buchhalter bei einer großen Handelsfirma in der Inselhauptstadt Kavieng. Er erzählt: „Bevor wir von Sydney weggingen, riet man uns, nicht gleich öffentlich zu predigen, sondern erst einmal ein bekanntes Gesicht zu werden. Rosina konnte gut nähen und hatte recht schnell viele Kunden, mit denen sich oft gute Gespräche über die Bibel ergaben. Nach kurzer Zeit traf sich bei uns einmal in der Woche unauffällig ein kleiner Kreis Interessierter.
18 Monate später bekamen wir Besuch von unserem Kreisaufseher John Cutforth. Er fragte, ob man irgendwo den Film Die glückliche Neue-Welt-Gesellschaft zeigen könne. Ich sprach mit dem Besitzer des Kinos am Ort, und er hatte nichts dagegen, unseren Film kostenlos vorzuführen. Seine Angestellten müssen das allerdings überall herumerzählt haben, denn als wir am Kino ankamen, war der Saal bis zum Eingang hin brechend voll, und wir mussten die Polizei um Hilfe bitten, um überhaupt hineinzukommen. Über 230 Leute sahen den Film — mal ganz abgesehen von den vielen Menschen, die draußen vor den offenen Fenstern ihre Hälse reckten, um etwas sehen zu können. Von da an brauchten wir beim Predigen nicht mehr so diskret zu sein.“
Im Juli 1957 wurde auch auf New Britain eine Versammlung gegründet, und zwar in der hübschen Hafenstadt Rabaul, die von zwei aktiven Vulkanen eingerahmt ist. Hier traf sich die Versammlung hinter dem Haus von Sonderpionieren unter Bäumen. „Über 100 Leute kamen jeden Abend zu uns, um die Bibel zu studieren“, erzählt Norm Sharein. „Wir teilten sie in Gruppen zu je 20 auf und studierten mit ihnen unter den Bäumen im Lampenschein.“
Dann fand der erste Kreiskongress statt und sieben Einheimische ließen sich am Strand taufen. Fünf von ihnen fingen kurz danach mit dem Pionierdienst an. Die Frage war nur: Wo werden sie am dringendsten benötigt? Die Antwort vom australischen Zweigbüro: in Madang!
Diese Küstenstadt im Nordosten des Festlands Papua-Neuguineas war reif für die Wahrheit (Joh. 4:35). Die kleine Gruppe Verkündiger schaffte es kaum, dem ganzen Interesse nachzukommen. Doch dann zog ein Pionier aus Kanada, Matthew Pope, mit seiner Familie dorthin und kaufte ein Grundstück mit einem Haus und mehreren kleinen Wohnhütten. Damit war der Weg frei für weitere Pioniere.
Und so kamen acht Pioniere von Rabaul nach Madang und predigten in der ganzen Umgebung. Einer von ihnen, Tamul Marung, besorgte sich ein Fahrrad und fuhr mit einem kleinen Küstenschiff zu seinem Heimatdorf Basken (knapp 50 Kilometer nördlich von Madang), um dort zu predigen. Danach legte er den ganzen Weg mit dem Rad zurück und predigte, wo immer es nur ging. Etwas später kehrte er nach Basken zurück, gründete eine Versammlung und war noch 25 Jahre Pionier. In der Zeit hat er auch geheiratet und Kinder großgezogen. Seine Tochter und seine Nichte gingen später ins Bethel.
-