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Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
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VERHEERENDER VULKANAUSBRUCH BEI RABAUL
Der große Hafen von Rabaul ist eigentlich das Kraterbecken eines alten Vulkans. Und im September 1994 passierte es: Die zwei noch aktiven Vulkankrater brachen auf beiden Seiten des Hafens aus. Rabaul wurde verwüstet und das Leben in der Provinz veränderte sich von Grund auf. Auch der Königreichssaal und das angrenzende Missionarheim wurden zerstört. Aber keiner der Brüder kam ums Leben. Sie waren alle einem Evakuierungsplan gefolgt, der bereits seit Jahren am Bekanntmachungsbrett im Königreichssaal hing, und hatten sich so in etlichen Kilometern Entfernung in Sicherheit gebracht. Nur ein Bruder, der Herzprobleme hatte, starb während der Evakuierung.
Das Zweigbüro reagierte sofort und tat alles, um den Leidtragenden zu helfen. Es organisierte eine Hilfslieferung mit Kleidung, Moskitonetzen, Medikamenten, Benzin sowie Diesel, und eine Nachbarversammlung schickte Reis und Taro. Das alles klappte so gut, dass man von den Behörden und anderer Seite nur Gutes hörte.
Die Versammlung Rabaul gab es nun nicht mehr. Zwei Tage nach dem Vulkanausbruch trafen sich ungefähr 70 Verkündiger mit ihren Kindern vor einer leer stehenden Berufsschule. Kaum waren die Ältesten in Sicht, fragten die Verkündiger auch schon: „Wann haben wir denn Buchstudium?“ Trotz all dem, was sie durchmachten, ließen unsere Brüder die Zusammenkünfte und den Predigtdienst nie schleifen (Heb. 10:24, 25). Die meisten der Brüder zogen um und schlossen sich anderen Verkündigergruppen in der Nähe an; eine wurde daraufhin sogar eine Versammlung.
Die Provinzverwaltung sagte allen Kirchen, die ihren Grund und Boden verloren hatten, Land in der Stadt Kokopo zu (ungefähr 25 Kilometer von Rabaul). Sie löste ihr Versprechen auch ein — nur die Zeugen gingen leer aus. Rund sieben Jahre nach dem Vulkanausbruch bekam ein Bruder aus Afrika eine Anstellung im Stadtplanungsbüro. Als ihm auffiel, dass die Zeugen übergangen worden waren, machte er sofort ein passendes Stück Land in Kokopo ausfindig und half den Brüdern, einen entsprechenden Antrag zu stellen, der dann auch bewilligt wurde. Eine Truppe aus freiwilligen Helfern unterstützte die Brüder beim Bau eines Königreichssaals und eines Missionarheims. Was zunächst wie ein Nachteil ausgesehen hatte, entpuppte sich nun als Vorteil. Wieso? Das Land, das die Kirchen erhalten hatten, lag an einem Steilhang. Doch das Grundstück, das die Brüder jetzt erhielten, lag mitten in der Stadt — also optimal!
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Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
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[Bilder auf Seite 152, 153]
Links: Rabaul (mit dem Vulkan Tavurvur im Hintergrund); unten: der Königreichssaal von Rabaul, der 1994 zerstört wurde
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