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Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
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IN DER ÜBERSETZUNG TUT SICH ETWAS
„In einem Land, in dem über 800 Sprachen gesprochen werden, ist es wichtig, wenigstens eine oder mehrere Sprachen zu haben, in denen sich alle verständigen können“, sagt Timo Rajalehto, der zum Zweigkomitee gehört und die Übersetzungsabteilung leitet. „Dazu eignen sich einfache Verkehrssprachen wie Tok Pisin und Hiri-Motu. Man kann sie als Zweitsprache relativ leicht erlernen und sie sind für die Kommunikation im Alltag ideal. Aber komplexe Sachverhalte lassen sich damit nicht gut wiedergeben. Das macht die Sache für unsere Übersetzer nicht so leicht.
Zum Beispiel haben wir festgestellt, dass es in Tok Pisin keinen treffenden Begriff für das Wort ‚Grundsatz‘ gibt. Unsere Übersetzer haben daher zwei Tok-Pisin-Wörter kombiniert zu stiatok (für englisch steer talk; deutsch etwa lenkende Aussage). Damit wird der Gedanke vermittelt, dass Grundsätze jemand in die richtige Richtung lenken. Dieses Wort wurde von den Medien dann aufgegriffen und wird heute von vielen, die Tok Pisin sprechen, gebraucht.“
1958 wurde Der Wachtturm (nur die Studienartikel) dann erstmals in Motu veröffentlicht, 1960 in Tok Pisin. Die Artikel wurden in Sydney (Australien) auf Papierbogen gedruckt, zusammengeheftet und nach Port Moresby verschickt. Ab 1970 hatte die Zeitschrift bereits 24 Seiten; die Auflage stieg auf über 3 500 an. Im Januar 1972 erschien in Tok Pisin erstmals ein 24-seitiges Erwachet!. Momentan gibt es in Tok Pisin halbmonatlich den Wachtturm und vierteljährlich das Erwachet!. In Hiri-Motu erscheint jeden Monat die Studienausgabe des Wachtturms und alle drei Monate eine Ausgabe für die Öffentlichkeit.
„Vor Kurzem haben wir auch einige Traktate in andere Sprachen übersetzt wie Enga, Jiwaka, Kuanua, Medlpa und Orokaiva“, sagt Timo Rajalehto. „Natürlich können die Leute, die diese Sprachen sprechen, auch Tok Pisin und/oder Englisch. Wozu das also alles? Wir wollten sehen, wie die Leute auf die Botschaft in ihrer Muttersprache reagieren. Würden sie sich dann eher für die Wahrheit interessieren und ein anderes Bild von den Zeugen bekommen?
Absolut! Das Ganze fand ein großes Echo. Wir konnten viele Bibelstudien anfangen. Und sogar mancher, der vorher gegen uns war, sieht uns jetzt mit anderen Augen. Wenn man den Menschen etwas zum Lesen in ihrer Muttersprache in die Hand legen kann, hat das große Wirkung.“
Momentan ist die Übersetzungsabteilung, die im Wesentlichen aus dem Hiri-Motu- und dem Tok-Pisin-Team besteht, 31 Mann stark. Sie alle zogen im Dezember 2009 begeistert in ihre neuen Büros ein.
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Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
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[Bild auf Seite 155]
Das Übersetzungsteam (2010)
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