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Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
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Tom und Rowena zogen dann in das Stadtviertel Hanuabada, was in Motu (eine der Landessprachen) „großes Dorf“ bedeutet. In diesem Stadtteil in der Hafenbucht von Port Moresby stehen Hunderte von Pfahlbauten, die vom Strand aus mit langen Stegen verbunden sind. „Die Leute umringten uns regelrecht, um von der guten Botschaft zu hören“, schreibt Rowena. „So viele waren an einem Bibelstudium interessiert, dass wir in zwei Monaten bis auf zwei Abende jeden Abend dort verbrachten.“ Tom ergänzt: „Besonders angetan waren die Leute von der Aussicht auf eine Auferstehung und auf ein Leben im Paradies auf der Erde. Als die Kirchenmissionare und ein Polizist am Ort sie unter Druck setzten, mit dem Bibelstudium aufzuhören, ließ sich keiner von ihnen einschüchtern. Die Wahrheit war bereits tief in ihrem Herzen verankert.“
Zu denen, die sich fest auf die Seite Jehovas stellten, gehörten Raho und Konio Rakatani, Oda Sioni, Geua Nioki und ihr Mann Heni Heni, der ja 16 Jahre zuvor von der Pioniermannschaft der Lightbearer etwas zu lesen bekommen hatte. Bald kamen regelmäßig 30 Leute zu Heni Heni nach Hause zu den Zusammenkünften. „Die Männer und die Frauen saßen rechts und links getrennt voneinander“, erinnert sich Oda Sioni, der damals noch ein kleiner Junge war. „Die Frauen hatten nur Grasröcke an, sonst nichts. Sie trugen ihre Babys in bunten Umhängetaschen. Sobald sie ihre Kleinen gestillt hatten, hängten sie die Taschen an einen Balken im Raum, legten die Babys hinein und schaukelten sie sanft in den Schlaf.“
Geleitet hat die Zusammenkünfte Tom Kitto, der sich dolmetschen ließ. Wie man sich vorstellen kann, funktionierte das oft mehr schlecht als recht. „Einmal wurde Tom von Heni Henis Bruder, Badu Heni, gedolmetscht“, schmunzelt Don Fielder, der 1953 nach Papua-Neuguinea kam. „Im Grunde liefs ganz gut, Badu machte sogar Toms Gesten nach. Nur: Hinterher gestand er, dass er eigentlich kein Wort von Tom verstanden hatte. Er hat einfach nur erzählt, was er selbst schon von der Wahrheit wusste, und dazu Toms Gesten gemacht, damit es zumindest so aussah, als ob er dolmetschte.“ Trotz solcher kleinen Pannen wurde die Gruppe schnell größer, und nach kurzer Zeit wurde in Hanuabada eine zweite Gruppe gegründet, die sich im Haus von Raho Rakatani traf.
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Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
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[Bild auf Seite 79]
Pfahlbautendorf Hanuabada mit Zentrum von Port Moresby (Hintergrund)
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