-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
UNVERGESSLICHE MOMENTE
Im Juli 1955 kam der erste Kreisaufseher nach Port Moresby: John Cutforth, ein kanadischer Missionar, der in Australien eingesetzt war. Das Leben in den Tropen und die einfachen Menschen dort sagten ihm sofort zu. Er hatte ja keine Ahnung, dass er letztendlich über 35 Jahre in Papua-Neuguinea bleiben würde.
Mit im Gepäck hatte er den Dokumentarfilm Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit, der sich um unsere Organisation und die Kongresse drehte. Während seines dreiwöchigen Besuchs ließ er ihn 14 Mal laufen — vor einigen Hundert bis fast 2 000 Zuschauern. Der Film hinterließ bei den Papua einen tiefen Eindruck, zumal es für viele der erste Film war, den sie je gesehen hatten.
Höhepunkt seines Besuchs war am Schluss ein eintägiger Kreiskongress in Haima. „Als die Taufbewerber gebeten wurden, sich zu erheben, ... standen 70 Personen auf“, erinnert sich Tom Kitto. „Wir waren total gerührt und tief bewegt, als wir die lange Schlange von 40 Brüdern und 30 Schwestern sahen, die da im tiefsten Dschungel am Fluss standen und jetzt vor jedermann zeigen wollten, dass sie sich Jehova hingegeben hatten.“
-
-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
PREDIGEN MIT BILDERN
Im Jahr 1957 kam John Cutforth ganz nach Papua-Neuguinea. Seit seinem ersten Besuch hatte er sich den Kopf zerbrochen, wie man den Einheimischen am besten predigen könnte, wo die meisten doch nicht lesen konnten. Dann war ihm eine Idee gekommen, die er jetzt als reisender Aufseher bei seinen Besuchen in den Versammlungen und abgelegenen Gruppen ausprobieren wollte:
Als Erstes schrieb er auf eine Tafel seinen Namen und den Namen des Dolmetschers. Dann zeigte er zum Himmel und fragte: „Gott — welcher Name?“ Die Antwort „Jehova“ hielt er zusammen mit Psalm 83:18 ganz oben auf der Tafel fest. Unten drunter links schrieb er „alte Welt“. Darunter malte er zwei Strichmännchen, die miteinander kämpften, eins, das weinte, und ein Grab; daneben kam Römer 5:12. Rechts schrieb er „neue Welt“. Darunter zeichnete er zwei Männer, die sich die Hand gaben, ein fröhliches Gesicht und ein durchgestrichenes Grab; daneben kam Offenbarung 21:4. Anschließend hielt er eine mitreißende Ansprache über das, was an der Tafel stand. Schließlich bat er einige der Zuhörer, an die Tafel zu kommen und zu wiederholen, was er ihnen erklärt hatte. Hatten sie alles gut verstanden, ließ er sie die Bilder abmalen, damit sie sie später beim Predigen verwenden konnten.
-
-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
[Kasten/Bild auf Seite 91]
Alle haben ihn geliebt
Wen? John Cutforth, der viele Jahre Missionar in Papua-Neuguinea war. Hören wir uns doch einmal an, was einige Missionare und andere Brüder, die mit ihm zusammenarbeiteten, so über ihn zu sagen haben (Spr. 27:2).
Erna Andersson: „John sagte immer: ‚Ein echter Missionar wird allen alles. Wenn sie dir einen Baumstumpf zum Sitzen anbieten, dann setz dich da ruhig hin; etwas Besseres haben sie nicht. Wenn sie dir ein hartes Nachtlager anbieten, dann schlaf einfach drauf; es wurde liebevoll hergerichtet. Und wenn sie dir etwas Ungewohntes zum Essen vorsetzen, dann iss es; es wurde mit Liebe gekocht.‘ John war ein außergewöhnlicher Missionar, der sich nie geschont hat.“
Awak Duvun: „In der Kolonialzeit hat John anderen geholfen, nicht nur gegen Vorurteile zwischen Schwarz und Weiß anzukämpfen, sondern sogar völlig mit ihnen aufzuräumen! ‚Ob schwarz oder weiß — da ist kein Unterschied!‘, hörte man ihn oft sagen. Er liebte sie alle.“
Peter Linke: „Einmal kam John, nachdem er fast den ganzen Tag unterwegs gewesen war, total müde und voller Staub zu uns nach Hause. Doch nach dem Abendessen meinte er: ‚Ich habe heute noch gar keinem etwas Gutes getan‘, und stapfte im Halbdunkel los, um eine Familie bei uns am Ort, in Goroka, zu besuchen und ihr Mut zuzusprechen. Er hat immer an andere gedacht. Wir haben ihn alle ins Herz geschlossen.“
Jim Dobbins: „Von John haben wir gelernt, wie man einfach lebt und wie man einfach lehrt — mit Bildern, die die Menschen verstehen können, ... so wie es Jesus gemacht hat. Das funktionierte auch gut bei denen, die nicht lesen und schreiben konnten.“
-
-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
[Bild auf Seite 87]
John Cutforth
-
-
Papua-NeuguineaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2011
-
-
[Bilder auf Seite 90]
Rechts: John Cutforth lehrt mit Bildern; links: ein Bruder, unterwegs mit einer Bildtafel zum Predigen in den Buschdörfern
-