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  • Eine paradiesische Erde — Kann man daran glauben?
    Der Wachtturm 2003 | 15. November
    • Eine paradiesische Erde — Kann man daran glauben?

      DIE ganze Erde ein Paradies — daran glauben eigentlich die wenigsten Menschen. Viele bezweifeln ohnehin, dass die Erde ewig bestehen wird. Wie Brian Leigh Molyneaux in seinem Buch The Sacred Earth schreibt, kam dieser Planet vor Jahrmillionen durch „eine gewaltige kosmische ... Explosion“ ins Dasein. Und viele meinen, dass er eines Tages zusammen mit dem gesamten Universum „in einem implodierenden Feuerball vergehen“ wird — sofern der Mensch die Erde vorher nicht schon selbst zerstört.

      John Milton, einem englischen Dichter des 17. Jahrhunderts, lagen solch pessimistische Gedanken fern. Wie er in seinem Epos Das verlorene Paradies beschrieb, erschuf Gott die Erde, damit sie als paradiesische Heimat für die Menschheitsfamilie diene. Das ursprüngliche Paradies ging zwar verloren, aber Milton war von dessen Wiederherstellung überzeugt sowie davon, dass ein Erlöser in der Person Jesu Christi eines Tages darangehen würde, „zu lohnen seine Gläubigen, um sie in Seligkeit im Himmel aufzunehmen, oder auf Erden“. Weiter verkündete Milton zuversichtlich: „Denn die Erde wird zu jener Zeit ein einzig Paradies ... sein“.

      Das Paradies — im Himmel oder auf der Erde?

      Viele religiöse Menschen sind wie Milton der Ansicht, irgendwann eine Art Ausgleich für das Grauen und das Leid zu erhalten, das sie hier auf der Erde erdulden müssen. Aber wo werden sie ihren Lohn empfangen? Wird es „im Himmel ... oder auf Erden“ sein? An die Erde werden viele dabei sicher nicht denken. Nach allgemeiner Auffassung kann man die „Seligkeit“ nur erlangen, wenn man die Erde verlässt und in einem immateriellen Himmelreich lebt.

      Wie C. McDannell und B. Lang in ihrem Buch Der Himmel — Eine Kulturgeschichte des ewigen Lebens erklären, glaubte Irenäus, ein Theologe des 2. Jahrhunderts, dass „kein ferner Himmel, sondern die Erde“ Schauplatz des Lebens in einem wiederhergestellten Paradies sein wird. Wie es in dem Buch weiter heißt, erwarteten religiöse Führer wie Johannes Calvin und Martin Luther zwar, in den Himmel zu kommen, aber sie glaubten auch, dass die Erde von Gott erneuert wird. Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften vertraten ähnliche Vorstellungen. Laut McDannell und Lang waren sogar nicht wenige Juden überzeugt, dass zu der von Gott vorgesehenen Zeit „alle Not, die sie erlitten haben, ... vorbei sein [wird], und jeder wird eine neue, herrliche Zeit ... erleben“, und zwar „in einem irdischen Reich“. Gemäß altpersischer Glaubensauffassung sollen „die ursprünglichen Verhältnisse auf der Erde wiederhergestellt werden und die Menschen noch einmal in Frieden leben“, heißt es in der Encyclopaedia of Middle Eastern Mythology and Religion.

      Was ist aus der Hoffnung auf eine paradiesische Erde geworden? Sollte unser irdisches Dasein tatsächlich nur etwas Vorübergehendes sein? Ist es, wie der jüdische Philosoph Philo im ersten Jahrhundert meinte, wirklich nur „ein kurzes und oftmals unglückliches Zwischenspiel“ auf der Reise in ein Geisterreich? Oder hatte Gott etwas anderes im Sinn, als er seinerzeit die Erde erschuf und Menschen darauf setzte, die er unter paradiesischen Verhältnissen leben ließ? Kann man hier auf der Erde wahre Erfüllung und Seligkeit finden? Warum nicht einmal untersuchen, was die Bibel zu diesem Thema sagt? Wahrscheinlich wird man dann zu demselben Schluss kommen wie bereits Millionen Menschen, nämlich dass es durchaus vernünftig ist, auf ein wiederhergestelltes irdisches Paradies zu hoffen.

  • Eine paradiesische Erde — Man kann daran glauben!
    Der Wachtturm 2003 | 15. November
    • Eine paradiesische Erde — Man kann daran glauben!

      ZU ALLEN Zeiten sind zahllose Menschen überzeugt gewesen, eines Tages die Erde zu verlassen und in den Himmel zu kommen. Wie einige meinen, habe der Schöpfer die Erde gar nicht als ständige Wohnstätte für uns Menschen vorgesehen. Viele Asketen gehen sogar noch einen Schritt weiter. Für sie sind die Erde und alles Materielle etwas Böses — ein Hindernis für wahre Erfüllung und die Gemeinschaft mit Gott.

      Die Urheber der oben erwähnten Vorstellungen haben das, was Gott über eine paradiesische Erde sagte, entweder nicht gekannt oder bewusst ignoriert. Und auch heute interessiert sich tatsächlich kaum jemand für das, was Gott in seinem Wort, der Bibel, durch von ihm inspirierte Männer dazu aufzeichnen ließ (2. Timotheus 3:16, 17). Doch ist es nicht klüger, auf Gottes Wort zu vertrauen, als menschlichen Hypothesen zu glauben? (Römer 3:4). Es ist tatsächlich lebenswichtig, der Bibel zu vertrauen, da sie uns vor einem mächtigen, allerdings unsichtbaren bösen Geschöpf warnt, das die Menschen verblendet und gegenwärtig „die ganze bewohnte Erde irreführt“ (Offenbarung 12:9; 2. Korinther 4:4).

      Warum die Verwirrung?

      Aufgrund widersprüchlicher Vorstellungen von der Seele sind die Menschen verwirrt darüber, was Gott mit der Erde vorhat. Viele glauben, dass jeder eine unsterbliche Seele hat — etwas vom menschlichen Körper Getrenntes, das beim Tod überlebt. Gemäß anderer Auffassung soll die Seele schon existiert haben, bevor der menschliche Körper erschaffen wurde. Der griechische Philosoph Platon war laut einem Nachschlagewerk der Auffassung, die Seele sei „im Körper eingesperrt, um für die Sünden zu büßen, die sie während ihres himmlischen Daseins beging“. Ähnliches erklärte Origenes, ein Theologe des 3. Jahrhunderts, nämlich dass „Seelen [im Himmel] sündigten, bevor sie mit einem Körper vereint wurden“, und dass sie „in diesen Körper auf der Erde eingesperrt wurden als Strafe für ihre Sünden“. Millionen glauben sogar, die Erde sei gewissermaßen ein Ort der Bewährung für den Menschen auf seinem Weg in den Himmel.

      Recht unterschiedlich sind auch die Vorstellungen davon, was beim Tod mit der Seele geschieht. Gemäß dem Buch Die Philosophie des Abendlandes gelangten die Ägypter zu der Auffassung, „die Seelen der Verstorbenen stiegen hinab in die Unterwelt“. Später vertraten Philosophen die Ansicht, die Seelen der Toten würden nicht in eine finstere Unterwelt hinuntergehen, sondern in Wirklichkeit in einen höheren geistigen Bereich aufsteigen. Der griechische Philosoph Sokrates soll geglaubt haben, dass die Seele beim Tod „in [eine] unsichtbare Welt gelangt ... und ihr weiteres Dasein bei den Göttern verbringt“.

      Was sagt die Bibel?

      Nirgendwo in der Bibel, dem inspirierten Wort Gottes, wird gesagt, der Mensch habe eine unsterbliche Seele. Es empfiehlt sich, den Bericht in 1. Mose 2:7 einmal selbst zu lesen. Dort heißt es: „Jehova Gott ging daran, den Menschen aus Staub vom Erdboden zu bilden und in seine Nase den Odem des Lebens zu blasen, und der Mensch wurde eine lebende Seele.“ Das sind klare, unmissverständliche Worte. Gott pflanzte Adam, dem ersten Menschen, kein immaterielles Prinzip ein, als er ihn erschuf. Stattdessen heißt es in der Bibel: „Der Mensch wurde eine lebende Seele.“ Dem Menschen wohnte keine Seele inne, sondern er war eine Seele.

      Als Jehova die Erde und die Menschen erschuf, beabsichtigte er keineswegs, dass die Menschen sterben sollten. Gott wollte sie für immer unter den damaligen paradiesischen Verhältnissen leben lassen. Adam starb nur deshalb, weil er Gottes Gesetz brach (1. Mose 2:8, 15-17; 3:1-6; Jesaja 45:18). Was geschah beim Tod des ersten Menschen? Ging er in eine Geisterwelt ein? Nein! Er — die Seele Adam — kehrte zu dem unbelebten Staub zurück, aus dem er erschaffen worden war (1. Mose 3:17-19).

      Wir alle haben von unserem Vorfahren Adam die Sünde und den Tod geerbt (Römer 5:12). Der Tod bedeutet für uns, genau wie für Adam, das Ende der Existenz (Psalm 146:3, 4). Tatsächlich verbindet die Bibel in keinem einzigen ihrer 66 Bücher die Begriffe „unsterblich“ oder „ewig“ mit dem Wort „Seele“. Im Gegenteil, die Bibel erklärt deutlich, dass die Seele — die Person — sterblich ist. Die Seele stirbt (Prediger 9:5, 10; Hesekiel 18:4).

      Ist die Materie von Natur aus böse?

      Wie verhält es sich mit der Vorstellung, alle Materie, die Erde eingeschlossen, sei böse? Diese Ansicht vertraten die Anhänger des Manichäismus, einer religiösen Bewegung, die im dritten Jahrhundert u. Z. in Persien von einem Mann namens Mani gegründet wurde. Dazu heißt es in der New Encyclopædia Britannica: „Der Manichäismus war eine Reaktion auf das Leid, das mit dem Menschsein einhergeht.“ Mani betrachtete das Menschsein als „unnatürlich, unerträglich und absolut böse“. Er behauptete auch, dem „Leid“ könne man allein dadurch entfliehen, dass die Seele aus dem Körper ausbricht, die Erde verlässt und in die geistige Existenz einer Geisterwelt eingeht.

      Im Gegensatz dazu erfahren wir aus der Bibel, dass nach Gottes Ansicht „alles, was er gemacht hatte“, als er die Erde und die Menschheit erschuf, „sehr gut“ war (1. Mose 1:31). Zu jener Zeit gab es keine Schranke zwischen Gott und den Menschen. Adam und Eva hatten eine enge Verbindung zu Jehova, geradeso wie der vollkommene Mensch Jesus Christus in einem vertrauten Verhältnis zu seinem himmlischen Vater stand (Matthäus 3:17).

      Wären unsere Ureltern, Adam und Eva, nicht den Weg der Sünde gegangen, hätten sie ewig auf einer paradiesischen Erde gelebt und für immer ein enges Verhältnis zu Jehova Gott gehabt. Ihr Leben begann im Paradies, denn die Bibel sagt: „Jehova Gott [pflanzte] einen Garten in Eden, gegen Osten, und dorthin setzte er den Menschen, den er gebildet hatte“ (1. Mose 2:8). In diesem paradiesischen Garten kam Eva ins Dasein. Hätten Adam und Eva nicht gesündigt, hätten sie mit ihren vollkommenen Nachkommen freudig zusammenarbeiten können, bis aus der ganzen Erde ein Paradies geworden wäre (1. Mose 2:21; 3:23, 24). Das irdische Paradies sollte die ewige Heimat der Menschheit sein.

      Warum kommen einige in den Himmel?

      Jemand könnte jetzt einwenden: „Aber die Bibel spricht doch davon, dass Menschen in den Himmel kommen.“ Ja, das stimmt. Nachdem Adam gesündigt hatte, beschloss Jehova, ein himmlisches Königreich aufzurichten, in dem einige der Nachkommen Adams mit Jesus Christus „als Könige über die Erde regieren“ werden (Offenbarung 5:10; Römer 8:17). Die Betreffenden werden zu unvergänglichem Leben im Himmel auferweckt. Ihre Zahl beläuft sich auf insgesamt 144 000, und die treuen Jünger Jesu im ersten Jahrhundert waren die Ersten von ihnen (Lukas 12:32; 1. Korinther 15:42-44; Offenbarung 14:1-5).

      Gottes ursprünglicher Vorsatz sah allerdings nicht vor, dass rechtschaffene Menschen die Erde verlassen und in den Himmel kommen sollten. Als Jesus auf der Erde war, erklärte er sogar: „Kein Mensch [ist] in den Himmel hinaufgestiegen, außer dem, der vom Himmel herabkam, der Menschensohn“ (Johannes 3:13). Durch den „Menschensohn“, Jesus Christus, stellte Gott ein Lösegeld bereit, das denjenigen ewiges Leben ermöglicht, die an Jesu Opfer glauben (Römer 5:8). Doch wo werden diese Millionen Menschen ewig leben?

      Gottes ursprünglicher Vorsatz wird verwirklicht werden

      Gott hat zwar beabsichtigt, einige Menschen auszuwählen, die Mitherrscher Jesu Christi im himmlischen Königreich sein sollen, aber das bedeutet nicht, dass alle guten Menschen in den Himmel kommen. Schließlich erschuf Jehova die Erde als paradiesische Heimat für die Menschheitsfamilie. Sehr bald wird Gott diesen ursprünglichen Vorsatz verwirklichen (Matthäus 6:9, 10).

      Unter der Herrschaft Jesu Christi und seiner himmlischen Mitregenten werden auf der ganzen Erde Frieden und Glück herrschen (Psalm 37:9-11). Alle, die sich in Gottes Gedächtnis befinden, werden auferweckt werden und sich vollkommener Gesundheit erfreuen (Apostelgeschichte 24:15). Gehorsamen Menschen wird wegen ihrer Treue zu Gott das gewährt werden, was unsere Ureltern verloren haben — ewiges Leben in menschlicher Vollkommenheit auf einer paradiesischen Erde (Offenbarung 21:3, 4).

      Jehova Gott führt immer das aus, was er sich vorgenommen hat. Er verkündete durch seinen Propheten Jesaja: „So, wie der strömende Regen und der Schnee von den Himmeln herabkommt und nicht an jenen Ort zurückkehrt, es sei denn, er habe tatsächlich die Erde satt getränkt und sie Ertrag hervorbringen und sprossen lassen und dem Sämann tatsächlich Samen gegeben und Brot dem Essenden, so wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewiss das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:10, 11).

      Im Bibelbuch Jesaja erhalten wir auch eine Vorschau darauf, wie das Leben auf der paradiesischen Erde aussehen wird. Kein Bewohner des Paradieses wird sagen: „Ich bin krank“ (Jesaja 33:24). Von den Tieren wird keinerlei Gefahr für die Menschen ausgehen (Jesaja 11:6-9). Man wird schöne Häuser errichten und sie bewohnen, Felder bebauen und sich satt essen (Jesaja 65:21-25). Außerdem wird Gott „den Tod für immer verschlingen, und der Souveräne Herr Jehova wird gewiss die Tränen von allen Gesichtern abwischen“ (Jesaja 25:8).

      Bald werden gehorsame Menschen unter solch gesegneten Verhältnissen leben. Sie werden „von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden ... zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8:21). Wie wunderbar es sein wird, für immer in dem verheißenen irdischen Paradies zu leben! (Lukas 23:43). Das kann jeder, der entsprechend der genauen Erkenntnis der Bibel handelt und an Jehova Gott und Jesus Christus glaubt. Und jeder kann davon überzeugt sein, dass es Sinn macht, an eine paradiesische Erde zu glauben.

      [Bild auf Seite 5]

      Adam und Eva wurden erschaffen, um für immer auf einer paradiesischen Erde zu leben

      [Bilder auf Seite 7]

      Im irdischen Paradies ...

      ... wird man Häuser bauen

      ... wird man Weinberge pflanzen

      ... wird man von Jehova gesegnet werden

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