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  • Paraguay
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1998
    • Im allgemeinen gilt Paraguay als ein spanischsprachiges Land; doch das war nicht immer so, noch trifft es genaugenommen heute zu. Die Ureinwohner waren die Guaraní, ein Indianervolk. Um das Jahr 1520 betraten portugiesische Forscher unter der Leitung von Alejo García als erste Weiße das Land. Im darauffolgenden Jahrzehnt ließen sich die Spanier in der Gegend des heutigen Asunción nieder. Das Land blieb bis zum Jahre 1811 unter der Herrschaft Spaniens, aber Guaraní, eine schöne, melodische Sprache, wurde niemals durch die Sprache der Eroberer ersetzt. Sie ist im heutigen Paraguay die Muttersprache der Mehrheit und gilt neben dem Spanischen als offizielle Landessprache.

      Einige Jahrzehnte nach dem Eintreffen europäischer Forscher kamen die Jesuiten, um die Guaraní zum Katholizismus zu bekehren. Damals hatten die Guaraní weder Heiligenbilder noch Tempel. Doch die Jesuiten richteten für die Indianer dörfliche Siedlungen ein, wo man ihnen außer katholischen Bräuchen und Kirchenliedern auch handwerkliche Fertigkeiten beibrachte und sie Berufe erlernen ließ. Mit einem Teil des Erlöses, den die Indianer erwirtschafteten, wurden sie von den Jesuiten mit dem Lebensnotwendigen versorgt. Allerdings nutzten die Jesuiten die Einkünfte auch, um selbst zu Macht und Wohlstand zu gelangen. Das erregte den Neid vieler spanischer Grundbesitzer, die sich schließlich beim spanischen König Karl III. über die zunehmende Macht der Jesuiten beklagten. Diese Beschwerde, die nicht von den Guaraní-Indianern ausging, sondern von den katholischen Kolonisten, war der Hauptgrund dafür, daß die Jesuiten 1767 aus dem spanischen Herrschaftsbereich vertrieben wurden. Doch der von den Jesuiten gelehrte Katholizismus übte weiterhin Einfluß auf das Leben der Menschen aus. Formal hatten sie den katholischen Glauben angenommen, hielten aber vielfach auch an einigen ihrer traditionellen Glaubensansichten fest. Dadurch wurde dem Aberglauben Vorschub geleistet. Mit der Annahme des katholischen Glaubens machte sich im Leben der Menschen auch der mächtige Einfluß der katholischen Geistlichen bemerkbar.

      Das religiöse Erbe brachte dem Land keinen Frieden. Kriege haben den Lauf der Geschichte Paraguays stark geprägt und im Leben der Menschen tiefe Narben hinterlassen. Von 1864 bis 1870 kämpfte Paraguay unter Francisco Solano López gegen Brasilien, Argentinien und Uruguay. Der Ausgang des Krieges war verheerend. Gemäß verfügbaren Quellen zählte die Bevölkerung des Landes zu Beginn des Krieges möglicherweise über eine Million. Am Ende des Krieges lebten, wie es heißt, noch etwa 220 000; mindestens 190 000 davon waren Frauen und Kinder. Weitere Kriege folgten. Einer wurde durch einen Streit mit Bolivien ausgelöst, wobei es um das Eigentumsrecht am Chaco ging; andere entstanden durch politische Unruhen. Es dürfte somit kaum überraschen, daß machthungrige Personen in Paraguay häufig zu Gewalt Zuflucht nahmen, um ihre Ziele zu erreichen.

  • Paraguay
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1998
    • Im Jahre 1932 wurde Paraguay erneut in einen Krieg verwickelt, diesmal mit Bolivien. Und wieder wurde die männliche Bevölkerung der Nation dezimiert. Das wirkte sich nicht nur sehr nachteilig auf die Wirtschaftslage des Landes aus, sondern beeinträchtigte auch die Sicherheit aller Ausländer, die sich gegebenenfalls an der Verkündigung der guten Botschaft beteiligen wollten.

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