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  • „Friede sei mit euch!“
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 2. S. 15-20

„Friede sei mit euch!“

„Jesus [kam] und trat in ihre Mitte und sprach zu ihnen: ‚Friede sei mit euch!‘“ (JOHANNES 20:19).

1. Warum sind menschliche Anstrengungen, Weltfrieden herbeizuführen, zum Scheitern verurteilt?

„DIE ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Johannes 5:19). Das traf in den Tagen des Johannes zu und ist heute angesichts der erschreckenden Zunahme der Gewalttätigkeit, des Terrorismus, der Kriege und der Korruption noch augenfälliger als damals. Die inspirierten Worte des Johannes schließen zudem jegliche Hoffnung aus, durch menschliche Anstrengungen Weltfrieden herbeiführen zu können — trotz der Bemühungen, die vom Papst, von Staatsoberhäuptern und von der UNO unternommen werden. Warum? „‚Es gibt keinen Frieden‘, hat mein Gott gesagt, ‚für die Bösen‘“ (Jesaja 57:21).

2. Welche Bedeutung hat das Wort „Frieden“, besonders im Hebräischen und Griechischen?

2 Das Wort „Frieden“ kann aber noch etwas anderes bedeuten als lediglich die Abwesenheit von Krieg. Frieden kann auch ein psychischer oder geistiger Zustand sein, der sich durch die Freiheit von beunruhigenden oder bedrückenden Gedanken oder Empfindungen auszeichnet: Ruhe in Sinn und Herz. Doch das hebräische Wort für „Frieden“ (schalṓm) und das griechische Wort (eirḗnē) haben sogar eine noch umfassendere Bedeutung. Sie können ebenfalls Wohlergehen bezeichnen, wie zum Beispiel in dem Abschiedsgruß „Geh hin in Frieden“ (Lukas 7:50; 8:48; 1. Samuel 1:17; 29:7). Das hilft uns, das liebevolle Interesse zu würdigen, das Jesus während der erschütternden Ereignisse vor und nach seinem Tod an seinen Jüngern bekundete.

3. Inwiefern bekundete Jesus nach seiner Auferstehung großes Interesse an seinen Jüngern, und mit welchem Ergebnis?

3 Jesus starb am Freitag, den 14. Nisan im Jahre 33 u. Z. Am Sonntag, den 16. Nisan wurde er auferweckt. Da er wie immer sehr am Wohlergehen seiner Jünger interessiert war, suchte er sie auf. Wo fand er sie? „Aus Furcht vor den Juden“ hielten sie sich hinter verschlossenen Türen auf. Sie waren verständlicherweise sehr verängstigt. Aber Jesus sagte: „Friede sei mit euch!“ (Johannes 20:19-21, 26). Später, nachdem sie durch heiligen Geist gestärkt worden waren, war ihre Furcht verflogen. Freimütig kamen sie ihrem Predigtauftrag nach und waren vielen behilflich, göttlichen Frieden zu erlangen.

Göttlicher Frieden heute

4. Wie können Jehovas Diener in der heutigen kritischen Zeit den Frieden in Sinn und Herz bewahren?

4 Wir leben in der Zeit des Endes, in ‘kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’ (2. Timotheus 3:1). Die in der Offenbarung vorausgesagten Reiter befinden sich auf ihrem Ritt über die Erde. Das ist an den Kriegen, Hungersnöten und tödlichen Krankheiten zu erkennen (Offenbarung 6:3-8). Jehovas Diener bleiben von den Verhältnissen in ihrer Umwelt nicht unberührt. Wie können sie daher den göttlichen Frieden in Sinn und Herz bewahren? Indem sie sich eng an den großen Quell des Trostes und des Friedens halten. Dazu ist, wie im vorangegangenen Artikel gezeigt wurde, häufiges Gebet und Flehen erforderlich. Dann wird, wie der Apostel Paulus schrieb, „der Frieden Gottes, der alles Denken übertrifft, ... euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten“ (Philipper 4:6, 7).

5. Warum war Paulus davon überzeugt, daß der „Frieden Gottes“ unser Herz zu behüten vermag?

5 Paulus hatte selbst Gefahren und Schwierigkeiten durchgestanden. Er war im Gefängnis gewesen und von Juden und Römern geschlagen worden. Man hatte ihn gesteinigt und bereits für tot gehalten. Damals war das Reisen gefährlich; Paulus erlitt dreimal Schiffbruch, und oftmals war er in Gefahren von Wegelagerern. Er verbrachte viele schlaflose Nächte und litt häufig unter Kälte, Hunger und Durst. Zu all diesem kam noch „die Sorge um alle Versammlungen“ hinzu (2. Korinther 11:24-28). Paulus wußte also aus vielfältigen persönlichen Erfahrungen, wie wichtig der „Frieden Gottes“ ist, der unser Herz zu behüten vermag.

6. Warum ist es lebenswichtig, ein inniges, vertrautes Verhältnis zu unserem Schöpfer herzustellen und aufrechtzuerhalten?

6 Der „Frieden Gottes“ kann als eine innere Ruhe und Gelassenheit erklärt werden, die auf einem guten Verhältnis zu Gott beruht. Dieses gute Verhältnis zu Gott ist für Christen vor allem unter Verfolgung oder in Drangsal von Bedeutung. Warum? Da wir alle unvollkommen sind, ist es leicht möglich, daß wir bei Problemen oder starker Belastung, bei Gegnerschaft oder irgendwelchen Rückschlägen in Furcht geraten. Das könnte dazu führen, daß wir unsere Lauterkeit nicht bewahren. Dadurch käme Schmach auf den Namen Gottes, es würde uns die Gunst Jehovas kosten und könnte sogar zum Verlust des ewigen Lebens führen. Es ist also lebenswichtig, nach dem „Frieden Gottes“ zu streben, der uns helfen wird, solchen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Dieser Frieden gehört mit Sicherheit zu den ‘guten Gaben und vollkommenen Geschenken’, die von unserem himmlischen Vater kommen (Jakobus 1:17).

7, 8. (a) Worauf beruht der „Frieden Gottes“, und inwiefern ‘übertrifft er alles Denken’? (b) Wie zeigte sich ein solch beispielhafter Frieden bei einem Bruder in Afrika?

7 Vielleicht hast du schon Menschen beobachtet, die mit Ruhe und Zuversicht durchs Leben gehen. Oft ist dies einer natürlichen Fähigkeit zuzuschreiben oder dem Einfluß der Familie, einem gewissen Wohlstand, der Erziehung oder ähnlichen Faktoren. Bei dem „Frieden Gottes“ verhält es sich ganz anders. Er beruht weder auf günstigen Umständen, noch ist er das Ergebnis menschlicher Fähigkeiten oder Überlegungen. Er stammt von Gott und ‘übertrifft alles Denken’. Nach J. B. Phillips lautet die Wiedergabe von Philipper 4:7: „Der Frieden Gottes ... übersteigt den menschlichen Verstand.“ Weltlichgesinnte Menschen sind oft erstaunt darüber, wie Christen schwerwiegende Probleme angehen, Mißhandlungen ertragen oder sogar dem Tod ins Auge sehen.

8 Ein neuzeitliches Beispiel dafür ist ein Zeuge Jehovas aus einem afrikanischen Land, in dem die Zeugen hauptsächlich auf Anstiften einheimischer Katholiken angeklagt wurden, Terroristen zu sein. Er leitete gerade eine Zusammenkunft, als plötzlich Militärpolizei mit aufgepflanztem Bajonett erschien. Die Polizisten schickten die Frauen und Kinder nach Hause und fingen an, die Männer zu schlagen. Der Zeuge erinnert sich: „Mir fehlen die Worte, um die Mißhandlungen zu beschreiben. Der verantwortliche Obergefreite sagte uns unverblümt, daß wir totgeschlagen würden. ... man versetzte mir mit einem Holzknüppel solche Schläge, daß ich später 90 Tage lang Blut erbrach. Aber hauptsächlich war ich in diesem Moment um das Leben meiner Brüder besorgt ... Ich betete zu Jehova, er möge doch ihr Leben — das Leben seiner Schafe — beschützen.“ Und sie überlebten alle. Welch ein Beispiel für die Bewahrung der Ruhe in einer schrecklichen Notlage und für die Sorge um andere! Ja, unser liebevoller himmlischer Vater erhört die Bitten seiner treuen Diener und schenkt ihnen seinen Frieden. Einer der verblüfften Soldaten sagte, der Gott der Zeugen müsse der wahre Gott sein.

9. Wie kann sich das Bibellesen und das Nachsinnen über das Gelesene auswirken?

9 In der heutigen schwierigen Zeit haben viele Christen Probleme, die sie bedrücken und entmutigen. Eine vorzügliche Möglichkeit, den Herzensfrieden zu bewahren, besteht darin, daß man in der Bibel liest und über das Gelesene nachsinnt. Dadurch kann man mit der nötigen Kraft und Entschlossenheit erfüllt werden, voranzudrängen und standhaft zu bleiben. „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus“ (Hebräer 4:12).

10. Inwiefern könnte die Erinnerung an Schriftstellen ein Segen sein?

10 Was aber, wenn wir in eine mißliche Lage geraten und die Bibel nicht zur Verfügung haben? Ein Christ könnte beispielsweise plötzlich verhaftet werden und ins Gefängnis kommen, ohne eine Bibel bei sich zu haben. In einem solchen Fall wäre es ein wahrer Segen, sich an Texte wie Philipper 4:6, 7, Sprüche 3:5, 6, 1. Petrus 5:6, 7 und Psalm 23 erinnern zu können. Wärst du nicht sehr dankbar, wenn du dich an solche Schriftstellen erinnern und darüber nachsinnen könntest? In der grausigen Gefängnisatmosphäre wäre das, als ob Jehova persönlich zu dir sprechen würde. Gottes Wort kann einen verwundeten Sinn heilen, ein ermattetes Herz stärken und Angstgefühle durch Frieden ersetzen. (Siehe Psalm 119:165.) Ja, es ist sehr wichtig, daß wir uns Schriftstellen einprägen, solange wir noch die Möglichkeit dazu haben.

11. Wie bekundete ein Bruder von den Niederlanden ein Verlangen nach geistiger Speise?

11 Arthur Winkler von den Niederlanden hatte große Wertschätzung für die Bibel, besonders in der Zeit der nationalsozialistischen Besetzung, als Jehovas Zeugen gezwungen waren, ihre christliche Tätigkeit im Untergrund durchzuführen. Die Gestapo machte regelrecht Jagd auf Bruder Winkler. Als sie schließlich seiner habhaft wurde, versuchte sie erfolglos, ihn zur Zusammenarbeit zu überreden. Daraufhin schlug man ihn so lange, bis er das Bewußtsein verlor. Mit ausgeschlagenen Zähnen, ausgerenktem Unterkiefer und einem wundgeschlagenen Körper wurde er in eine Dunkelzelle gebracht. Ein Wärter war jedoch mitfühlend und freundlich. Bruder Winkler betete zu Jehova um Führung. Er verspürte ein großes Verlangen nach geistiger Speise und bat den Wärter um Hilfe. Später flog die Zellentür auf, und jemand warf eine Bibel in die Zelle. „Wie glücklich war ich doch“, berichtete Bruder Winkler, „täglich die wohltuenden Worte der Wahrheit ... zu lesen! ... ich merkte, wie ich geistig gestärkt wurde.“a

Göttlicher Frieden wird dich behüten

12. Warum müssen wir besonders unser Herz und unsere Denkkraft behüten?

12 Jehova verspricht, daß sein Frieden ‘unser Herz und unsere Denkkraft behüten’ wird (Philipper 4:7). Das ist außerordentlich wichtig. Das Herz ist der Sitz der Beweggründe und Empfindungen. In den heutigen letzten Tagen kann unser Herz ohne weiteres durch Furcht oder Angst geschwächt werden oder uns zum Sündigen verleiten. Der Lebensstil der Allgemeinheit verliert zusehends an Niveau. Deshalb müssen wir ständig auf der Hut sein. Außer daß wir ein starkes Herz benötigen, müssen wir auch unsere „Denkkraft“ von Gott durch sein Wort und seine Versammlung beeinflussen und stärken lassen.

13. Von welchem Nutzen kann es sein, die Denkkraft zu behüten?

13 Nach Professor Dr. Hermann Menge hat das griechische Wort nóema (mit „Denkkraft“ wiedergegeben) den Sinn von „Entschluß“ oder „Plan“ (Menge-Güthling, Langenscheidts Großwörterbuch Griechisch-Deutsch). Demnach kann uns der „Frieden Gottes“ in unserer christlichen Entschlossenheit oder Zielsetzung stärken, uns vor jeglicher Neigung zum Wankelmut schützen und uns davon zurückhalten, ohne guten Grund unsere Meinung zu ändern. Entmutigung oder Probleme bringen uns dann nicht so leicht aus dem Konzept. Wenn wir zum Beispiel beabsichtigen, Jehova auf besondere Weise zu dienen (vielleicht im Vollzeitdienst als Pionier oder in einer Gegend, wo großer Bedarf an Dienern Gottes besteht), wird uns der „Frieden Gottes“ eine große Hilfe sein, dieses Ziel beharrlich anzustreben. (Vergleiche Lukas 1:3; Apostelgeschichte 15:36; 19:21; Römer 15:22-24, 28; 1. Thessalonicher 2:1, 18.) Nimm dir zur weiteren Stärkung deiner Denkkraft reichlich Zeit, Gottes Wort zu studieren und christliche Gemeinschaft zu pflegen. Auf diese Weise füllst du deinen Sinn und dein Herz mit reinen, erbauenden Gedanken. Bist du in der Lage, genügend Zeit für das Studium der inspirierten „Reden“ Gottes einzusetzen? Solltest du ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken?

14. Welchen inspirierten Rat sollten wir gewissenhaft beachten, und warum?

14 Wie du siehst, sind sowohl das Herz als auch der Sinn oder die Denkkraft einbezogen, wenn es darum geht, den „Frieden Gottes“ zu erlangen und daraus Nutzen zu ziehen. Das kommt in dem göttlichen Rat zum Ausdruck: „Mein Sohn, merke doch auf meine Worte. Zu meinen Reden neige dein Ohr. Mögen sie nicht aus deinen Augen weichen. Bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn sie sind Leben denen, die sie finden, und Gesundheit ihrem ganzen Fleisch. Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens“ (Sprüche 4:20-23).

15. Welche Rolle spielt Jesus, was den „Frieden Gottes“ betrifft?

15 Der „Frieden Gottes“, der sich aus einem innigen, vertrauten Verhältnis zu Jehova ergibt, behütet unser Herz und unsere Denkkraft „durch Christus Jesus“ (Philipper 4:7). Welche Rolle spielt Jesus dabei? Paulus erklärte: „Unverdiente Güte und Friede sei euch von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Er hat sich selbst für unsere Sünden hingegeben, damit er uns befreie von dem gegenwärtigen bösen System der Dinge gemäß dem Willen unseres Gottes und Vaters“ (Galater 1:3, 4). Ja, Jesus gab liebevollerweise sein Leben, damit wir losgekauft werden könnten (Matthäus 20:28). „Durch Christus Jesus“ ist es uns also möglich, für Jehova annehmbar zu sein und uns als seine ihm hingegebenen Diener des göttlichen Friedens zu erfreuen, der uns behüten kann.

Was den göttlichen Frieden bedroht

16. Welcher Rat des Paulus kann uns helfen, den „Frieden Gottes“ zu bewahren?

16 Wenn wir den „Frieden Gottes“ erlangt haben und uns dieses Friedens erfreuen, müssen wir darauf achten, ihn zu bewahren. Vieles kann Christen den Frieden rauben. Zu den häufigsten und sicherlich größten Gefahren zählen die jugendlichen Begierden. Paulus schloß in seinen zweiten Brief an Timotheus, der damals wahrscheinlich Anfang 30 war, folgenden Rat ein: „Fliehe vor den Begierden, die der Jugend eigen sind, jage aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“ (2. Timotheus 2:22).

17. Was ist mit Jehovas Gabe der Geschlechtlichkeit häufig geschehen?

17 Unter diese Begierden fällt auch der Geschlechtstrieb, dessen Befriedigung in der Ehe einen ehrenhaften Platz hat. Zu allen Zeiten ist dieser Trieb jedoch zum Mißfallen unseres weisen Schöpfers durch voreheliche und außereheliche Geschlechtsbeziehungen auf unrechtmäßige Weise befriedigt worden (Hebräer 13:4; 1. Mose 34:1-3). Jüngere und ältere Christen stehen heute gleichermaßen in der Gefahr, der Versuchung zu geschlechtlicher Unsittlichkeit nachzugeben. In den letzten Tagen einer zügellosen Welt bedeutet der Sex für viele nicht mehr als eine fleischliche Leidenschaft, oftmals verbunden mit Handlungen, wie sie unter männlichen und weiblichen Homosexuellen üblich sind (Römer 1:24-27).

18. Warum ist das Herz einiger noch nicht gefestigt, und wozu kann das führen?

18 Die Tatsache, daß wir in einer derartigen Atmosphäre leben, unterstreicht, wie wichtig es für uns ist, ein starkes, gefestigtes und Jehova ergebenes Herz zu haben. Doch einige, die die Königreichsbotschaft angenommen haben, an die Grundlehren der Bibel glauben und regelmäßig mit Jehovas Volk Gemeinschaft pflegen, entwickeln keine tiefe Wertschätzung für Jehova, sein Wort und seine weltweite Organisation. Ihr Herz ist noch nicht gefestigt. Sie können leicht durch „Begierden, die der Jugend eigen sind“, abgelenkt werden. Manche von ihnen widerstehen vielleicht der Versuchung, Hurerei oder Ehebruch zu begehen, ‘lieben aber die Vergnügungen mehr als Gott’, wovor Paulus ebenfalls warnte (2. Timotheus 3:4). Sie verbringen viel mehr Zeit mit Fernsehen, mit Romanen oder bei wilder Musik als mit dem persönlichen Studium, dem Besuch christlicher Zusammenkünfte oder mit dem Dienst für das Königreich. Das kann ohne weiteres zu geistiger Kraftlosigkeit und letzten Endes zu schweren Sünden führen.

19. Was müssen wir tun, damit wir nicht abgleiten?

19 Solche Personen gleiten ab oder treiben wie ein Boot ohne Anker in der allgemeinen Strömung dem Unheil entgegen. Was müssen sie tun? Paulus sagt: „Darum ist es nötig, daß wir den Dingen, die wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir niemals abgleiten“ (Hebräer 2:1). Diese gefährdeten Personen sollten folglich dem Studium des Wortes Gottes, der Vorbereitung auf christliche Zusammenkünfte und der Verkündigung der Königreichswahrheiten „mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken“. Natürlich sagt man sich nur allzuleicht: „Das ist zwar ein guter Rat, aber ich bin nicht in dieser Lage. Daher trifft er auf mich nicht zu.“ Viel vernünftiger wäre es, wenn jeder von uns ernsthaft überlegen würde, wie er sein Herz, seine innersten Gedanken und seine Begierden noch mehr reinigen und „zusammen mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen“, „nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden“ jagen könnte (2. Timotheus 2:22). Vor allem sollten wir Gott um Führung und um die stärkende Hilfe seines Geistes bitten.

20. Was sollte jemand tun, der eine schwere Sünde begangen hat?

20 Wer sich einer schweren Sünde schuldig macht und sie zudeckt, wird zweifellos die Anerkennung Jehovas verlieren und den „Frieden Gottes“, den er einmal hatte, einbüßen. Auch wird er keinen Herzensfrieden mehr haben. (Vergleiche 2. Samuel 24:10; Matthäus 6:22, 23.) Daraus erkennst du, daß es für einen Christen, der eine schwerwiegende Sünde begangen hat, unbedingt erforderlich ist, seine Sünde sowohl Jehova zu bekennen als auch liebevollen Ältesten, die seine geistige Gesundung fördern können (Jesaja 1:18, 19; 32:1, 2; Jakobus 5:14, 15). Wer auf dem schlüpfrigen Pfad der Sünde sein geistiges Gleichgewicht verloren hat, aber die Hilfe reifer Brüder sucht, wird weder ein beunruhigtes Gewissen haben noch auf den „Frieden Gottes“ verzichten müssen.

21. Welche Ursache zu großer Dankbarkeit gegenüber Jehova haben wir heute, und wozu sollten wir entschlossen sein?

21 Welch ein Vorrecht es doch ist, heute ein getaufter Zeuge Jehovas zu sein! Alles, was uns in der satanischen Welt umgibt, bricht zusammen und zerfällt zu einem großen Scherbenhaufen. Bald wird die Welt vergehen. Viele Menschen sind „ohnmächtig ... vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“. Aber wir können unsere Häupter emporheben, weil wir wissen, daß unsere „Befreiung naht“ (Lukas 21:25-28). Tun wir daher unser Äußerstes, dem „Gott, der Frieden gibt“, treu zu dienen und so zu zeigen, wie dankbar wir Jehova sind für seinen „Frieden ..., der alles Denken übertrifft“ (Römer 15:33; 1. Korinther 15:58).

[Fußnote]

a Siehe Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1986, Seite 154 bis 157.

Gedanken zur Wiederholung

◻ Inwiefern ist uns der „Frieden Gottes“ heute eine Hilfe, und inwiefern ‘übertrifft er alles Denken’?

◻ Was ermöglicht es uns, Herzensfrieden zu bewahren?

◻ Welche heimtückische Gefahr droht heute vielen Christen, und was kann die Folge sein?

◻ Was sollte ein Christ tun, der eine schwere Sünde begangen hat?

[Kasten/Bild auf Seite 18]

Sie hat es selbst erlebt

Im Zweiten Weltkrieg wurde Elsa Abts Mann von den Nationalsozialisten wegen seiner christlichen Predigttätigkeit in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Im Mai 1942 kam die Gestapo auch zu ihr und nahm ihr ihre kleine Tochter weg. Dann brachte man Elsa zum Arbeitseinsatz in verschiedene Lager, wo sie vieles durchzumachen hatte. Sie selbst bezeugt folgendes:

„Meine Jahre im Konzentrationslager lehrten mich etwas Wunderbares, nämlich, wie sehr Jehovas Geist uns stärken kann, wenn wir unter furchtbaren Prüfungen stehen. Bevor ich festgenommen wurde, hatte ich im Brief einer Schwester gelesen, daß unter schweren Prüfungen Jehovas Geist eine unerschütterliche Ruhe über uns bringen kann. Ich dachte, sie hätte ein wenig übertrieben. Doch als ich selbst durch Prüfungen ging, fand ich heraus, daß das, was sie gesagt hatte, der Wahrheit entsprach. Es ist wirklich so. Man kann sich schlecht vorstellen, daß dies so ist, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber ich habe es selbst an mir erfahren. Jehova hilft.“

[Bild auf Seite 16]

Paulus wußte aus Erfahrung, daß der „Frieden Gottes“ unser Herz behüten kann

[Bild auf Seite 19]

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