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  • „Jehova rettete mich in meiner schwersten Stunde“
    Lebensberichte von Zeugen Jehovas
    • Die Militärpolizei brachte mich ins Rostrogordo-Gefängnis in Melilla, wo ich vor ein Kriegsgericht gestellt werden sollte.

      Das Rostrogordo-Gefängnis in Melilla

      Vor meiner Verhandlung wollte mir der spanische Kommandant in Marokko mit Gewalt Vernunft einbläuen. Daraufhin wurde ich beleidigt, 20 Minuten lang ausgepeitscht und so lange getreten, bis ich kaum noch bei Bewusstsein war und zu Boden ging. Aber das reichte dem zuständigen Hauptmann immer noch nicht. Er trat mit seinem Kampfstiefel auf meinen Kopf und hörte erst auf, als Blut floss. Dann wurde ich in sein Büro gebracht. Dort schrie er mich an: „Glaube ja nicht, dass ich mit dir fertig bin. Du kannst dich darauf gefasst machen, das und Schlimmeres jeden Tag zu erleben.“ Er befahl den Wachen, mich in eine Kellerzelle einzusperren. Die Zelle war feucht und finster, und meine Aussichten schienen noch finsterer.

      Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich auf dem Boden der Zelle lag, mein Kopf noch mit Blut verschmiert. Alles, was ich hatte, waren eine dünne Decke und die Gesellschaft einiger Ratten, die hin und wieder auftauchten. Das Einzige, was ich tun konnte, war, Jehova um Kraft zum Ausharren zu bitten. In diesem dunklen, kalten Kerker betete ich wieder und wieder.b

      Am nächsten Tag wurde ich wieder geschlagen, diesmal von einem anderen Offizier. Der Hauptmann sah dabei zu, um sicherzugehen, dass ich nicht geschont wurde. Ich muss zugeben, dass ich mich zu diesem Zeitpunkt fragte, ob ich diese Misshandlungen noch länger ertragen könnte. In der zweiten Nacht in meiner Zelle flehte ich Jehova an, mir zu helfen.

      Am dritten Tag wurde ich wieder in das Büro des Hauptmanns zitiert. Ich befürchtete das Schlimmste. Auf dem Weg dorthin betete ich zu Jehova. Don Estebanc, Sekretär des Militärgerichts, wartete auf mich. Er war gekommen, um das Verfahren am Kriegsgericht einzuleiten.

      Als Don Esteban meinen Kopfverband sah, fragte er mich, was passiert war. Aus Angst vor weiteren Schlägen zögerte ich, ihm alles zu erzählen, rückte dann aber doch mit der Wahrheit heraus. Als Don Esteban die Einzelheiten erfuhr, sagte er: „Ich kann nicht verhindern, dass Sie vor das Kriegsgericht gestellt werden. Aber Sie können sich sicher sein, dass niemand Sie je wieder schlagen wird.“

  • „Jehova rettete mich in meiner schwersten Stunde“
    Lebensberichte von Zeugen Jehovas
    • b In dieser Zelle, die nur vier Quadratmeter groß war und keine Toilette hatte, verbrachte ich sieben Monate. Ich schlief nur mit einer Decke auf dem schmutzigen Boden.

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