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Das ehemalige JugoslawienJahrbuch der Zeugen Jehovas 2009
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Der Widerstand war damit nicht zu Ende. Zwei Jahre später wurden Janez Robas und seine Frau Marija sowie Jože Marolt und Frančiška Verbec in Slowenien festgenommen, weil sie die gute Botschaft verkündigt hatten. In der Anklageschrift hieß es, die Jehovisten-Sekte habe neue Mitglieder angeworben und sie gegen das sozialistische System und den Militärdienst aufgehetzt. Die Angeklagten erhielten wegen Wehrkraftzersetzung Haftstrafen zwischen drei und sechs Jahre mit Zwangsarbeit.
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Das ehemalige JugoslawienJahrbuch der Zeugen Jehovas 2009
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Als Ladislav 1952 einberufen wurde, machte er seinen neutralen Standpunkt als Christ deutlich. Bei unzähligen Verhören wollte man ihn dazu bewegen, den Soldateneid zu leisten. Einmal wurde er in eine Kaserne gebracht, wo gerade 12 000 Rekruten diesen Eid ablegen sollten. Ladislav musste sich vor die versammelte Mannschaft stellen. Man hängte ihm ein Gewehr um, das er sofort zu Boden warf. Danach sagte man über Lautsprecher, Ladislav werde erschossen, wenn er das noch einmal tun würde. Ladislav blieb fest. Man führte ihn ab und stieß ihn in einen metertiefen Bombentrichter. Dann wurde der Schießbefehl erteilt. Nachdem ein Soldat zweimal in den Trichter geschossen hatte, gingen die Männer zurück zur Kaserne. Ladislav blieb unverletzt.
In der Nacht holte man Ladislav aus dem Trichter und brachte ihn in ein Gefängnis nach Sarajevo. Dort zeigte man ihm einen Brief, aus dem hervorging, dass einige Zeugen Jehovas gewisse Zugeständnisse gemacht hatten. Die Beamten redeten wiederholt auf Ladislav ein, ebenfalls nachzugeben, damit er nicht mit Schwerverbrechern im Gefängnis vegetieren müsste. Ladislav überlegte: „Diene ich Jehova wegen irgendeines Menschen? Nein. Möchte ich irgendeinem Menschen gefallen? Nein. Hängt mein Leben davon ab, was andere sagen, denken oder tun? Nein.“
Ladislav hatte die richtige Einstellung und blieb Gott treu. Nach viereinhalb Jahren wurde er entlassen. Später war er mit seiner Frau Anica, die ihm liebevoll zur Seite stand, im Kreisdienst.
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