-
Kämpfen, um zu siegenDie Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
-
-
7, 8. Wie wurde die Christenversammlung im Jahre 1918 wie die Versammlung in Smyrna „völlig auf die Probe gestellt“?
7 Wie die Christen in Smyrna, so werden auch die Johannes-Klasse und ihre Gefährten heute und auch in Zukunft „völlig auf die Probe gestellt“. Daß sie in Prüfungen die Treue bewahren, kennzeichnet sie als das Volk Gottes (Markus 13:9, 10). Kurz nach Beginn des Tages des Herrn wurde die kleine internationale Gruppe des Volkes Jehovas durch die Worte Jesu, die er an die Christen in Smyrna richtete, sehr getröstet (Offenbarung 1:10). Vom Jahre 1879 an hatten sie geistige Reichtümer aus dem Worte Gottes aufgespürt und sie bereitwillig an andere weitergegeben. Aber während des Ersten Weltkrieges wurden sie leidenschaftlich gehaßt und befeindet, teils, weil sie sich nicht von der Kriegshysterie mitreißen ließen, teils, weil sie furchtlos die Irrtümer der Christenheit bloßstellten. Im Jahre 1918 erreichte die Verfolgung, der sie auf Anstiften einiger Führer der Christenheit ausgesetzt wurden, den Höhepunkt, vergleichbar mit der Verfolgung, die die Christen in Smyrna durch die jüdische Gemeinde am Ort erlitten.
8 In den Vereinigten Staaten von Amerika erreichte eine Welle der Verfolgung ihren Höhepunkt, als der neue Präsident der Watch Tower Society, Joseph F. Rutherford, und sieben weitere verantwortliche Mitglieder der Gesellschaft am 22. Juni 1918 eingesperrt wurden, nachdem fast alle von ihnen zu einer 20jährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden waren. Neun Monate später wurden sie gegen Kaution freigelassen. Am 14. Mai 1919 hob das Berufungsgericht das Fehlurteil auf; 130 Fehler wurden im Prozeßverfahren nachgewiesen. Der römisch-katholische Richter Manton, ein Ritter des Gregoriusordens, der 1918 diesen Christen die Freilassung gegen Kaution verweigert hatte, wurde später, im Jahre 1939, zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 10 000 Dollar verurteilt, weil er in sechs Fällen auf Bestechungsgelder aus war und auch entgegengenommen hatte.
9. Wie wurden Jehovas Zeugen im nationalsozialistischen Deutschland von Hitler behandelt, und wie reagierte die Geistlichkeit?
9 Während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland verbot Hitler das Predigtwerk der Zeugen Jehovas völlig. Tausende von Zeugen litten jahrelang in Konzentrationslagern und Gefängnissen, und viele starben dort; etwa 200 junge Männer, die es ablehnten, in Hitlers Armee Waffendienst zu leisten, wurden hingerichtet. Daß der Klerus das alles unterstützte, beweisen die Ausführungen eines katholischen Priesters, die in der Zeitung Der Deutsche Weg, Ausgabe vom 29. Mai 1938, veröffentlicht wurden und auszugsweise wie folgt lauten: „Es gibt jetzt e i n Land in der Welt, in dem die sogenannten ... Bibelforscher [Jehovas Zeugen] verboten sind. Das ist Deutschland! ... Als Adolf Hitler an die Macht gekommen war und das deutsche Episkopat seine Bitte wiederholte, sagte Hitler: ‚Diese sogenannten Ernsten Bibelforscher [Jehovas Zeugen] sind Unruhestifter; ... ich betrachte sie als Kurpfuscher; ich dulde nicht, daß die deutschen Katholiken durch diesen amerikanischen Richter Rutherford auf eine derartige Weise beschmutzt werden; ich löse die [Zeugen Jehovas] in Deutschland auf.‘ “ Dazu sagte der Priester: „Bravo!“
10. (a) Wie wurden Jehovas Zeugen im Verlauf des Tages des Herrn verfolgt? (b) Was geschah häufig, wenn Christen vor den Gerichten für die Religionsfreiheit kämpften?
10 Im Verlauf des Tages des Herrn haben die „Schlange“ und ihr Same nicht aufgehört, gegen die gesalbten Christen und ihre Gefährten zu kämpfen. Viele von ihnen hat man eingesperrt und heftig verfolgt (Offenbarung 12:17). Die Feinde fahren fort, „durch Verordnung Unheil“ zu schmieden, aber Jehovas Volk hält beharrlich an dem Grundsatz fest: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Psalm 94:20; Apostelgeschichte 5:29). Im Jahre 1954 berichtete die Zeitschrift The Watchtower (deutsch: 1955): „Mehr als 70 Länder haben während der vergangenen 40 Jahre dann und wann einschränkende Verordnungen erlassen und Jehovas Zeugen verfolgt.“ Diese Christen haben, wo es möglich war, vor den Gerichten für die Religionsfreiheit gekämpft und in einer Reihe von Ländern beachtliche Siege errungen. Allein vor dem Obersten Bundesgericht der USA haben Jehovas Zeugen 50 Fälle gewonnen.
11. Welche Prophezeiung Jesu über das Zeichen seiner Gegenwart hat sich während des Tages des Herrn an Jehovas Zeugen erfüllt?
11 Keine andere Gruppe hat dem Gebot Jesu: „Zahlt also auf jeden Fall Cäsars Dinge Cäsar zurück“ so gewissenhaft gehorcht wie diese (Lukas 20:25; Römer 13:1, 7). Auch gibt es keine andere Gruppe, deren Mitglieder in so vielen Ländern unter so vielen verschiedenen Regierungsformen eingesperrt worden sind; das geschieht auch heute noch in Nord- und Südamerika, in Europa, Afrika und Asien. Jesu große Prophezeiung bezüglich des Zeichens seiner Gegenwart schloß folgende Worte ein: „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein“ (Matthäus 24:3, 9). Bestimmt hat sich das an den christlichen Zeugen Jehovas während des Tages des Herrn erfüllt.
12. Wie hat die Johannes-Klasse Gottes Volk gegen Verfolgung stark gemacht?
12 Um Gottes Volk zu stärken, so daß es Leiden zu ertragen vermag, hat die Johannes-Klasse es ständig an den Kern der Worte, die Jesus an die Christen in Smyrna richtete, erinnert. Als zum Beispiel die Verfolgung durch die Nationalsozialisten begann, brachte Der Wachtturm in den Jahren 1933 und 1934 Artikel wie „Fürchtet euch nicht“, in dem Matthäus 10:26-33 behandelt wurde, „Der Schmelzofen“, der sich auf Daniel 3:17, 18 stützte, und „Löwenrachen“ mit Daniel 6:23 als Schlüsseltext. In den 1980er Jahren, in denen das vorliegende Buch erstmals herausgegeben wurde und Jehovas Zeugen in über 40 Ländern heftig verfolgt wurden, stärkte Der Wachtturm Gottes Volk mit Artikeln wie „Glücklich, obwohl verfolgt!“ und „Christen ertragen Verfolgung mit Geduld“.b
13. Warum haben sich die christlichen Zeugen Jehovas wie die Christen in Smyrna vor Verfolgung nicht gefürchtet?
13 Wahrlich, die christlichen Zeugen Jehovas erdulden symbolische zehn Tage brutale Verfolgung und andere Prüfungen. Wie die Christen damals in Smyrna haben sie sich nicht gefürchtet, und es braucht sich auch keiner von uns zu fürchten, wenn die Situation auf der Erde immer schlimmer wird. Wir sind darauf gefaßt, trotz Leiden auszuharren und mit Freuden selbst ‘den Raub unserer Habe’ hinzunehmen (Hebräer 10:32-34). Dadurch, daß wir Gottes Wort studieren und es uns zu eigen machen, werden wir ausgerüstet, fest im Glauben zu sein. Wir können überzeugt sein, daß Jehova uns beschützen kann und uns auch beschützen wird, wenn wir treu bleiben. Werft „alle eure Sorge auf ihn ..., denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5:6-11).
-
-
Kämpfen, um zu siegenDie Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
-
-
[Kasten/Bild auf Seite 39]
Seit vielen Jahren bezeugen die Historiker immer und immer wieder, daß die deutschen Zeugen Jehovas ihre Lauterkeit in der Zeit der Nationalsozialisten bewahrt haben. In dem Buch Mothers in the Fatherland [Mütter im Vaterland] von der Historikerin Claudia Koonz, herausgegeben im Jahre 1986, heißt es: „Die überwältigende Mehrheit der Deutschen, die keine Nazis waren, fanden Wege, unter dem verhaßten Regime zu leben. ... Am anderen Ende des statistischen und ideologischen Spektrums waren die 20 000 Zeugen Jehovas, die sich sozusagen bis auf den letzten Mann weigerten, dem Nazistaat in irgendwelcher Form gehorsam zu sein. ... Die Gruppe, die am meisten zusammenhielt und Widerstand leistete, bezog ihre Kraft aus der Religion. Die Zeugen Jehovas haben von Anfang an in keinem Punkt mit dem Nazistaat zusammengearbeitet. Selbst nachdem die Gestapo im Jahre 1933 das Hauptbüro des Landes aufgelöst und die Sekte 1935 verboten hatte, weigerten sie sich, auch nur soviel wie ‚Heil Hitler!‘ zu sagen. Etwa die Hälfte (meist Männer) der Zeugen Jehovas steckte man in ein Konzentrationslager, tausend von ihnen wurden hingerichtet, und weitere tausend starben zwischen 1933 und 1945. ... Die Katholiken und Protestanten wurden von ihren Geistlichen aufgefordert, mit Hitler zusammenzuarbeiten. Wenn sie Widerstand leisteten, taten sie das gegen den Befehl von Kirche und Staat.“
-
-
An Jesu Namen festhaltenDie Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
-
-
In den Vereinigten Staaten wurden Hunderte von Kindern und Lehrer von der Schule gewiesen, weil sie die Landesfahne nicht grüßten, während die Zeugen in Deutschland grausam verfolgt wurden, weil sie sich weigerten, die Hakenkreuzfahne zu grüßen. Wie bereits erwähnt, töteten die Nationalsozialisten unter Hitler Tausende von Jehovas loyalen Dienern, weil sie sich weigerten, sich an solch nationalistischem Götzendienst zu beteiligen. In den 1930er Jahren, als in Japan der schintoistische Kaiserkult seine Blütezeit hatte, säten zwei Pionierprediger auf der von den Japanern besetzten Insel Taiwan viel Königreichssamen. Die Militärregierung warf sie ins Gefängnis, in dem der eine wegen brutaler Behandlung starb. Der andere wurde später auf freien Fuß gesetzt, aber dann hinterrücks ermordet — ein neuzeitlicher Antipas. Es gibt heute noch Länder, in denen die Verehrung nationalistischer Symbole sowie die ausschließliche Verehrung des Staates gefordert werden. Viele jugendliche Zeugen wurden eingesperrt und nicht wenige hingerichtet, weil sie als neutrale Christen mutig Stellung bezogen. Wenn du ein Jugendlicher bist, der sich ebenfalls solchen Fragen gegenübersieht, dann studiere Gottes Wort täglich, so daß du ‘Glauben hast zum Lebendigerhalten der Seele’ mit der Aussicht auf ewiges Leben (Hebräer 10:39 bis 11:1; Matthäus 10:28-31).
7. Wie verhielten sich in Indien Kinder gegenüber der Frage der Staatsverehrung, und wie ist die Sache ausgegangen?
7 Schulkinder haben sich ähnlichen Fragen gegenübergesehen. Im Jahre 1985 lehnten es im Staat Kerala (Indien) drei Kinder von Zeugen Jehovas ab, ihren auf die Bibel gegründeten Glauben zu vergewaltigen, und weigerten sich, die Nationalhymne zu singen. Sie standen respektvoll auf, als die andern sangen, wurden aber dennoch von der Schule gewiesen. Ihr Vater ging bis vor den indischen Obersten Gerichtshof, wo zwei Richter zugunsten der Kinder entschieden und mutig erklärten: „Toleranz zu üben ist die Lehre unserer Tradition, unserer Philosophie und unserer Verfassung. Verwässern wir sie nicht.“ Leitartikel und andere Zeitungsartikel, die zu ihren Gunsten waren und die aufgrund dieses Falles veröffentlicht wurden, informierten ganz Indien, dessen Bevölkerung damals fast ein Fünftel der Erdbevölkerung ausmachte, daß in diesem Land Christen leben, die den wahren Gott Jehova anbeten und loyal nach biblischen Grundsätzen handeln.
-