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  • Kolporteure — Die wandelnden Buchläden
    Erwachet! 2001 | 8. Dezember
    • „Schmuggler des Glaubens“

      Mit dem Aufkommen der Druckpresse wurden religiöse Bücher, Broschüren und Traktate von den Menschen regelrecht verschlungen. Die Bibel wurde zunächst in Latein und später in den Volkssprachen gedruckt. In Deutschland wurden Millionen Bibeln gedruckt, die in Windeseile — unter anderem von Kolporteuren — unter der Landbevölkerung verbreitet wurden. Diese Verbreitung gefiel allerdings nicht allen.

      Im Jahr 1525 verbot das französische Parlament zunächst die Übersetzung der Bibel ins Französische und ein Jahr später auch den Besitz der Bibel in der Landessprache. Dennoch kamen Bibeln zu Tausenden aus den Druckpressen, und zahlreiche Exemplare wurden von entschlossenen Kolporteuren quer durch Frankreich geschmuggelt. Einer von ihnen war der junge Pierre Chapot. Er wurde 1546 festgenommen und hingerichtet.

      Schließlich schlug das katholische Frankreich im Jahr 1551 einen harten Kurs ein und verbot den Kolporteuren den Buchhandel, weil sie „heimlich Bücher aus Genf“, also protestantische Werke, mitführten. Dadurch ließ sich die Flut jedoch nicht aufhalten. Bibeln gelangten auf allen möglichen Wegen nach Frankreich. Die oft kleinformatigen Ausgaben wurden im doppelten Boden von Weinfässern versteckt, in Fässern voller Kastanien oder im Laderaum von Schiffen. Ein Mann namens Denis Le Vair hatte den Mut, ein ganzes Faß voller Bibeln zu transportieren. Auch er wurde festgenommen und hingerichtet. Ein Katholik der damaligen Zeit, der mit den Kolporteuren auf Kriegsfuß stand, räumte ein, daß sie „Frankreich innerhalb kurzer Zeit mit Neuen Testamenten in französischer Sprache überhäuft“ hatten.

      Während des 16. Jahrhunderts lebten diese „Schmuggler des Glaubens“, wie ein Autor sie bezeichnete, in ständiger Gefahr. Etliche Kolporteure wurden verhaftet und ins Gefängnis oder auf die Galeeren geschickt, andere wurden verbannt oder starben den Märtyrertod. Einige Kolporteure verbrannte man zusammen mit ihren Büchern. Die Geschichte gibt zwar nur wenige ihrer Namen preis, doch es gab viele dieser mutigen Menschen. Durch sie wurde es den meisten protestantischen Haushalten überhaupt erst möglich, ein Exemplar der Bibel zu erwerben.

  • Kolporteure — Die wandelnden Buchläden
    Erwachet! 2001 | 8. Dezember
    • Die Familienbetriebe der Kolporteure bestanden zwar über Generationen hinweg, aber mit der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts kam ihr Ende. Allerdings führte die Bildung von Bibelgesellschaften zu einer noch nie dagewesenen Verbreitung von Bibeln. Die katholische Kirche stand der Verbreitung der Bibel allerdings nach wie vor feindselig gegenüber. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Bibelkolporteure drangsaliert und verfolgt. Dennoch verbreiteten sie zwischen 1804 und 1909 allein in Frankreich 6 Millionen Gesamt- und Teilausgaben der Bibel.

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