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Arm und dennoch reich — Wie ist das möglich?Der Wachtturm 1997 | 15. September
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Der Wert des Bibelstudiums
Jehovas Zeugen liegt viel daran, Gottes Wort, die Bibel, zu studieren, und da machen auch die Armen unter ihnen keine Ausnahme. John, sechzig Jahre alt, dient als Pionier (Vollzeitprediger) und als Dienstamtgehilfe in seiner Versammlung. Er wohnt in einem baufälligen zweigeschossigen Gebäude, das sich 13 Familien teilen. Sein Wohnraum besteht aus einem mit Sperrholz abgetrennten Teil des Flurs im Erdgeschoß. Darin stehen zwei alte Stühle und ein Tisch, auf dem sich Veröffentlichungen zum Bibelstudium türmen. Er schläft auf einer Strohmatte.
John verdiente sich etwa einen Dollar am Tag mit dem Verkauf von Brot, doch als die Einfuhr von Weizen verboten wurde, verlor er seinen Broterwerb. Er sagt: „Manchmal kommt mir alles sehr schwierig vor, aber ich bleibe im Pionierdienst. Jehova ist es, der mich stützt. Ich verrichte jede Arbeit, die ich bekommen kann, und verlasse mich nicht darauf, daß irgendein Mensch mich unterstützt oder mit Nahrung versorgt, obgleich die Brüder in der Versammlung sehr hilfsbereit sind. Sie suchen für mich nach Arbeit und schenken mir manchmal sogar Geld.
Ich nehme mir die Zeit, die Bibel und die Veröffentlichungen der Watch Tower Society zu lesen. Gewöhnlich studiere ich frühmorgens, wenn es im Haus ruhig ist, und lese spätabends, sofern wir Strom haben. Ich weiß, daß ich mit meinem persönlichen Studium auf dem laufenden bleiben muß.“
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Arm und dennoch reich — Wie ist das möglich?Der Wachtturm 1997 | 15. September
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Joan lebt in Zentralafrika und ist Pionier. Um für ihren gelähmten Mann und vier weitere von ihr abhängige Personen zu sorgen, verkauft sie Brot. Als die Versammlung, zu der sie gehört, Sitzbänke für den Königreichssaal benötigte, beschloß Joans Familie, alles Geld, das im Haus war, zu spenden. Danach hatten sie gar nichts mehr. Am nächsten Tag jedoch zahlte jemand unerwartet seine längst fälligen Schulden an sie zurück, wodurch sie Geld erhielten, das sie schon lange abgeschrieben hatten.
Joan ist ein fröhlicher Mensch und macht sich nicht übermäßig Sorgen um Geld. „Ich erkläre Jehova im Gebet, in welcher Lage ich bin, und dann gehe ich in den Predigtdienst. Wir wissen ja, daß wir im gegenwärtigen System kaum auf bessere Zeiten hoffen können. Aber wir erkennen, daß Jehova für unsere Bedürfnisse sorgen wird.“
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Arm und dennoch reich — Wie ist das möglich?Der Wachtturm 1997 | 15. September
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Freilich ist es vielerorts so gut wie unmöglich, Arbeit zu finden. Ein christlicher Ältester, der in einem Zweigbüro der Watch Tower Society in Zentralafrika tätig ist, schrieb: „Viele Brüder hier haben keine Arbeit. Manche versuchen, selbst Arbeit zu schaffen, aber das ist sehr schwer. Viele sind zu dem Schluß gekommen, da sie ohnehin leiden müßten, ganz gleich, was sie tun, könnten sie genausogut als Pionier materielle Opfer bringen. Wenn sie den Pionierdienst durchführen, stellen sie häufig fest, daß sie mehr gesegnet werden, als wenn sie eine Arbeit hätten, die gering oder überhaupt nicht bezahlt wird.“
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