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  • Warum suchen sie Vergebung?
    Der Wachtturm 1998 | 1. März
    • Der katholische Historiker Nicolino Sarale erklärt, Johannes Paul II. verfolge „mit seinem Projekt der ‚mea culpa‘ eine Strategie — die Ökumene“.

      Es geht aber um mehr als um die Ökumene. Heute ist die alles andere als vorbildliche Geschichte der Christenheit allseits bekannt. „Für den Katholiken ist diese Geschichte nicht abzuschütteln“, schreibt der Theologe Hans Urs von Balthasar. „Die gleiche Kirche, der er sich unterwirft, hat Dinge getan oder zugelassen, die heute nicht mehr zu billigen sind.“ Daher hat der Papst eine Kommission eingesetzt, die „Licht auf die dunklen Kapitel in der Geschichte der Kirche werfen soll, damit ... Vergebung gesucht werden kann“. Ein weiterer Grund, weshalb die Kirche bereit ist, Selbstkritik zu üben, liegt also offenbar in dem Bestreben, ihren moralischen Ruf wiederherzustellen.

  • Warum suchen sie Vergebung?
    Der Wachtturm 1998 | 1. März
    • Nicht alle sind damit einverstanden, daß die Kirchen öffentlich Vergebung suchen sollten. Einer ganzen Reihe Katholiken ist zum Beispiel gar nicht wohl dabei, wenn der Papst um Vergebung für die Sklaverei bittet oder „Häretiker“ wie Hus und Calvin rehabilitiert. Wie aus gutunterrichteten Kreisen im Vatikan verlautete, wurde das den Kardinälen vorgelegte Dokument, in dem eine „Gewissenserforschung“ der Geschichte des Katholizismus im vergangenen Jahrtausend vorgeschlagen wurde, bei einem im Juni 1994 abgehaltenen Konsistorium von diesen kritisiert. Als der Papst den Inhalt dieser Empfehlung dennoch im wesentlichen in eine Enzyklika aufnehmen wollte, gab der italienische Kardinal Giacomo Biffi ein Hirtenwort heraus, in dem er bekräftigte: „Die Kirche hat keine Sünden.“ Immerhin räumte er ein, wenn man für Fehler der Kirche in vergangenen Jahrhunderten Vergebung suche, könne dies dazu dienen, „die Antipathie uns gegenüber abzubauen“.

      „Sünde zu bekennen gehört in der katholischen Kirche zu den umstrittensten Themen“, sagte der Vatikanist Luigi Accattoli. „Räumt der Papst Fehler der Missionare ein, so gibt es aufrichtige Missionare, die sich getroffen fühlen.“ Und ein katholischer Journalist schrieb: „Wenn der Papst die Geschichte der Kirche wirklich für so schrecklich hält, ist es schwer verständlich, wie er genau die gleiche Kirche jetzt als Verteidigerin der ‚Menschenrechte‘ darstellen kann, als die ‚Mutter und Lehrerin‘, die als einzige die Menschheit in ein wirklich strahlendes drittes Jahrtausend führen kann.“

  • Warum suchen sie Vergebung?
    Der Wachtturm 1998 | 1. März
    • Mit Bezug auf die wiederholten „mea culpa“ des Papstes stellte Kardinal Biffi ironisch die Frage: „Was die historischen Sünden angeht: Wäre es nicht besser, wenn wir alle dieserhalb das Jüngste Gericht abwarteten?“ Tatsächlich steht das Gericht an der ganzen Menschheit unmittelbar bevor. Jehova Gott kennt die dunklen Kapitel in der Geschichte der Religion nur zu gut. Schon bald wird er die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen (Offenbarung 18:4-8).

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