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Die Seuche: Pornographie — Erkennst du die Gefahr?Erwachet! 1986 | 22. Dezember
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Die Seuche: Pornographie — Erkennst du die Gefahr?
EINE heimtückische Seuche bedroht dich und deine Familie. Sie hat bereits Millionen erfaßt. Unsichtbar wie der todbringende Niederschlag nach einem Kernreaktorunfall legt sie sich über weite Bevölkerungsteile, bevor dem einzelnen völlig bewußt wird, was geschieht. Die Seuche heißt Pornographie.
Irrige Auffassungen von dieser Seuche machen die Menschen gegenüber der Gefahr blind und ebnen so den Weg für ihre rasche Ausbreitung. Jemand könnte sich zum Beispiel in Sicherheit wiegen, weil er glaubt, nur Großstädte seien von der Seuche befallen. Doch sie wütet heute ebenso in den Kleinstädten. Sie dringt in die Wohnungen ein, in die Schulen, die Bibliotheken, die Gefängnisse und in die Arbeitswelt.
Irrig ist auch die Ansicht, die Gefahr drohe nur von Sittenstrolchen und nur sie würden sich damit abgeben. Wie bekannt wurde, haben Pfadfinderführer, Rechtsanwälte, Schauspieler, Geschäftsleute, Geistliche und sogar Kinder unter 12 Jahren damit zu tun — Menschen, von denen man es zuletzt erwartet hätte.
Die Überträger der lähmenden Infektionskrankheit sind zahlreich: Zeitschriften, Bücher, Filme, Fernseh- und Kabelfernsehprogramme, Videokassetten und Telespiele, Musik und Reklame. Selbst Telefongesellschaften, die eine Pornorufnummer genehmigen, kommen als Überträger in Frage. Sexkinos, Videotheken und Sexshops schießen wie Pilze aus dem Boden.
Das schmutzige Gewerbe konnte sich in einer Fachzeitschrift damit brüsten, daß „es 1979 ... in den Vereinigten Staaten drei- bis viermal soviel Sexshops gab wie McDonald’s-Schnellgaststätten“. Die starke Durchseuchung mag einen verblüffen. Sie beweist aber, wie unmerklich und unaufhaltsam zugleich sich die Epidemie ausbreitet.
Die Pornographie ist freilich nicht nur eine Pestilenz des 20. Jahrhunderts. Obszöne Zeichnungen datieren bis in früheste Zeiten. Alte Kulturen kannten die Tempelprostitution und den Phalluskult. Zur Zeit des Römischen Reiches strotzte das sittenlose Pompeji von pornographischen Skulpturen. Die Geschichte der Pornographie ist uralt.
Ausbreitung der Seuche aus Gewinnsucht
Heutzutage ist indessen ein Wandel eingetreten, und zwar in bezug auf die Art, wie mit der Ausbreitung der Seuche große Gewinne gemacht werden. Mit Hilfe moderner Ausrüstungen werfen die Hersteller Unmengen von Erzeugnissen auf den Weltmarkt und überschwemmen ihn in pandemischem Ausmaß. Folgende alarmierende Zahlen spiegeln das wider:
KANADA: Die Zeitschrift Chatelaine beziffert den Jahresumsatz der Pornographiebranche in Kanada auf „ungefähr 6 Milliarden Dollar“. In dem Bericht „Pornographie und Prostitution in Kanada“ wird gesagt, daß aus diesem Gewerbe etwa „500 Millionen Dollar im Jahr“ in das organisierte Verbrechen fließen. Allein das pornographische Material, das jährlich von den Behörden beschlagnahmt wird, übersteigt nach Schätzungen des Polizeichefs von Ottawa einen Marktwert von 20 Millionen Dollar.
VEREINIGTE STAATEN: Nach Angaben des kalifornischen Justizministeriums, die sich auf das Jahr 1978 beziehen, ist die Pornographie in Kalifornien „ein Geschäft, das jährlich 4 Milliarden Dollar abwirft“. In anderen Berichten werden die Gewinne von „zehn führenden Sexmagazinen“ auf 475 Millionen Dollar jährlich beziffert und die der Sexkinos auf 365 Millionen Dollar. Ein Sexshop am Times Square (New York) kann bis zu 10 000 Dollar am Tag einbringen. An einer Pornorufnummer verdient eine einzige Telefongesellschaft in New York täglich über 35 000 Dollar. Ein solcher „Dienst“ — er wird in über einem Dutzend amerikanischen Großstädten angeboten — wird täglich eine-halbe-Million-mal in Anspruch genommen.
Wegen der üblichen Verschwiegenheit in Verbindung mit derartigem Material sind genaue Zahlen schwer zu ermitteln. Einer Quelle ist jedoch zu entnehmen, daß in die Kassen des nordamerikanischen Pornographiegewerbes „jährlich 12 Milliarden bis 50 Milliarden Dollar fließen, das Videogeschäft ausgenommen“.
ANDERE LÄNDER: Im Jahre 1984 überflutete Japans „aufblühende Sexindustrie“ die Buchläden mit „freizügigen Mädchenzeitschriften“. Der Staat griff unverzüglich ein, um diese Druckerzeugnisse aus den Buchhandlungen zu verbannen. Schwedens millionenschwere Pornoindustrie setzt monatlich „eine halbe Million Magazine mit harter Pornographie“ um. In Indien, Malaysia und Bulgarien treten die Auswirkungen zutage, die pornographische Videos auf die Jugend haben. Und gemäß einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press führte im Jahre 1985 in China eine Welle „leicht erhältlicher“ obszöner Schriften zu einem staatlichen Verbot der Pornographie.
Die Seuche wütet offenbar überall. Man bedenke, daß sie Formen angenommen hat, die es ihr ermöglichen, ohne große Hindernisse in die Wohnungen vorzudringen, ja man kann sie sich in jedem Laden an der Ecke holen.
Darf man die Pornographie tatsächlich als Seuche bezeichnen? Ist ihre Schädlichkeit erwiesen? Kann man allen Ernstes von einer Bedrohung für dich und deine Familie sprechen? Wäre eine strenge Zensur oder ein Verbot nicht ein Eingriff in das Recht des einzelnen, zu lesen oder sich anzusehen, was er möchte?
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Die Seuche: Pornographie — Die Bedrohung ist echt!Erwachet! 1986 | 22. Dezember
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Die Seuche: Pornographie — Die Bedrohung ist echt!
UNTENSTEHENDES sind Stichproben der gegenwärtig kursierenden Pornographie. Bist du entsetzt? Widert es dich an? Vorliegende Stichproben stammen aus Veröffentlichungen, die eine milde Beschreibung von Pornographie geben. Die zitierten Autoren meinten zwar, ihr Wortschatz sei der Öffentlichkeit zuzumuten, doch Erwachet! sah sich mit Rücksicht auf die Leser genötigt, einen Teil zu umschreiben.
Der Einwand, die Pornographie gebe es schon seit Menschengedenken und man brauche darüber nicht beunruhigt zu sein, zeugt demnach von einer Unkenntnis der augenfälligen inhaltlichen Veränderungen, die sich in den letzten Jahren auf dem Pornographiesektor vollzogen haben. Es geht nicht mehr schlechthin um Nacktheit und Intimverkehr. Heute quillt es über von ekelhaftem Schmutz, Perversion und Bestialität. Dargestellt werden heterosexuelle und homosexuelle Vergewaltigungen, gleichgeschlechtlicher, oraler und analer Verkehr sowie Gruppensex, Blutschande, Sodomie, Folterungen und sadistischer Mord — oft sind Kinder unter zwölf Jahren beteiligt. All das darf nicht übersehen werden, wenn es um die Frage geht, ob die Pornographie harmlos ist oder ob sie eine Bedrohung darstellt.
Schädlich oder nützlich?
Über die Wirkung der Pornographie gibt es hauptsächlich zwei Theorien. Eine ist die Katharsisthese, die die Vorstellung von einer Ventilfunktion enthält. Ihre Befürworter beharren darauf, daß sich derartiges Material auf normale Menschen nicht schädigend auswirke, daß es sexuell aggressiven Personen dagegen ein Sicherheitsventil biete und daher nicht nur unbedenklich sei, sondern sogar nützlich sein könne. Von denjenigen, die so argumentieren, wird allerdings nicht bestritten, daß das, was jemand liest oder betrachtet, durchaus eine Wirkung hervorruft. Dennoch sagen sie, der Zusammenhang zwischen Pornographie und Vergewaltigung oder anderen Arten von Gewalt sei nicht ausreichend belegt.
Ebenso laute Stimmen verkünden: Es gibt doch einen Zusammenhang. Dabei handelt es sich um Personen, die aus Erfahrung sprechen, da sie unmittelbar mit den erschütternden Auswirkungen der Pornographie zu tun haben. Sie weisen die Argumente derer, die exakte wissenschaftliche Daten fordern, um den Zusammenhang nachzuweisen, als Scheinargumente zurück. Sie treten für die zweite Theorie ein. Bei dieser Theorie geht man davon aus, daß es Personen gibt, die sich pornographisches Anschauungsmaterial zum Vorbild nehmen und das, was sie sehen, nachahmen.
In einem Brief an die New York Times führte der Mitherausgeber der Zeitschrift Police Times Fälle an, die für viele Mitarbeiter der Polizei ein überzeugender Beweis sind, daß „die Pornographie ein sozialethisches Klima begünstigt, in dem sexueller Mißbrauch und sexuelle Ausbeutung gedeihen“. Es wurden folgende Beispiele angeführt:
● „William Marshall, der sich mit Vergewaltigungstätern befaßt, die in kanadischen Gefängnissen einsitzen, berichtet, daß ‚gewisse Formen pornographischer Phantasie zu Verbrechen führen können‘. Zehn von achtzehn Vergewaltigern bekannten, zufolge des Einflusses der Pornographie weibliche Personen zum Geschlechtsverkehr genötigt zu haben.“
● „Gemäß ... dem Gründer der Bürgerinitiative für gesetzlich verordnete Schicklichkeit, die ihren Sitz in Phoenix hat, ‚berichteten die Sittendezernate, daß in 77 Prozent der Fälle von Kindesmißbrauch an Jungen und in 87 Prozent der Fälle von Kindesmißbrauch an Mädchen die Täter gestanden, sexuelle Praktiken ausprobiert zu haben, für die ihnen pornographisches Material als Vorlage diente‘.“
● „Die Polizei von Los Angeles weist darauf hin, daß in über vierzig untersuchten Fällen von sexuellem Kindesmißbrauch ... ausnahmslos pornographische Fotos gefunden wurden.“
● „Pornographisches Material mit Abbildungen von Erwachsenen und Kindern wird benutzt ..., um Kinder zu sexuellen Handlungen zu verleiten. In einem Fall bestätigte ein sechsjähriges Mädchen, daß sein Vater es mit Hilfe von Pornographie verführt hat.“
Darüber hinaus kam die Pornographiekommission, die vom Justizministerium der Vereinigten Staaten gebildet wurde, nach einer einjährigen Untersuchung zu dem Schluß, „daß die massive Beschäftigung mit Material dieser Art in gewissem Maße in ursächlichem Zusammenhang mit der Schwere sexueller Gewaltanwendung, sexueller Nötigung oder unerwünschter sexueller Aggression innerhalb des betreffenden Personenkreises steht“ (New York Times, 14. Mai 1986).
Es stimmt, diese Schlußfolgerung findet nicht bei allen Zustimmung, aber selbst die Gegenseite erkennt die Notwendigkeit, unnötige Gewalt und die Kinderpornographie einzudämmen, wodurch sie im Grunde genommen zugibt, daß Pornographie auf die Konsumenten abfärbt. Es sollte auf der Hand liegen, daß zwischen dem, was jemand liest und sich ansieht, und dem, was er denkt und tut, eine Verbindung besteht.
Trotz geschickter Argumentation gegen die These, die besagt, daß Zusammenhänge bestehen, ist eines klar: Pornographen wissen genau, warum sie den Schund herstellen, und Konsumenten wissen genau, warum sie ihn kaufen. Verfasser und Hersteller von Pornographie machen keinen Hehl aus ihrer Absicht: geschlechtliche Erregung. Die Verantwortung für die Folgen, ob Masturbation oder Verwerflicheres, kann nicht einfach plump auf den Konsumenten abgewälzt werden. Das Produkt ist durch seine Aufmachung ganz und gar auf die skrupellose Ausnutzung des Konsumenten ausgerichtet. Die Ware und ihre Lieferanten sind keinen Deut besser als Rauschgift und Rauschgifthändler.
Wie steht es um die persönlichen Rechte?
Es gibt nach wie vor Personen, die davor warnen, dem Menschen das Recht zu entziehen, zu besitzen, zu lesen oder sich privat anzusehen, was immer ihm beliebt, und die ebenso davor warnen, das Recht der Veröffentlichung und der Verbreitung pornographischen Materials anzutasten. Sie befürchten einen Mißbrauch der Zensur.
Das ist eine Angelegenheit, die jeden angeht. Meinungsfreiheit ist aber kein Freibrief dafür, andere zu verleumden oder irreführende Äußerungen, durch die die Sicherheit und das Leben anderer gefährdet werden, öffentlich auszuposaunen. Keine Regierung auf der Erde garantiert absolute Freiheit. Die Rechte und die Freiheit anderer müssen ebenfalls in Betracht gezogen werden.
Wer meint, es sei nichts dagegen einzuwenden, sich privat pornographisches Material anzusehen, solange man das Gesehene nicht zum Schaden anderer nachahme, läßt einen wichtigen Gesichtspunkt der Menschenrechte außer acht. Wie könnte irgend jemand leugnen, daß Erwachsenen und Kindern Gewalt angetan wird, wenn doch die Pornographie dazu benutzt wird, kleine Kinder inzestuös oder anderswie sexuell zu mißbrauchen, und wenn Kinder und Erwachsene, die auf Fotografien und in Filmen zu sehen sind, gezwungen werden, bei der Herstellung von Pornographie mitzuwirken?
Überdies erhebt sich die Frage, wie die Anwendung von Gewalt an Personen zu beurteilen ist, die zur Herstellung von Pornographie gefesselt, gefoltert, verstümmelt und in schmerzhafte, widernatürliche geschlechtliche Betätigungen einbezogen werden. Und wie steht es um die Kinder, die an Sexringe weitergereicht werden und gewinnbringend international gehandelt werden? „Abscheulich!“ sagt man vielleicht. Wie ist es aber um die Rechte der Kinder bestellt? Ist das der Preis dafür, daß jemandes Recht unangetastet bleibt, sich an Pornographie zu „ergötzen“? Hat das noch etwas damit gemein, andere so zu behandeln, wie man von ihnen behandelt werden möchte? (Matthäus 7:12).
Trotz allem halten viele eine Zensur nicht für die geeignete Lösung. Um Herstellern von Pornographie strafrechtlich beizukommen, muß erst einmal definiert werden, was Pornographie ist und was nicht. Doch selbst die Justiz ist damit überfordert.
Außer Frage steht aber, daß die seuchenartige Ausbreitung der Pornographie dich und deine Familie bedroht. Polizeibeamte, Pornographiegegner, Zollfahnder und Zensoren sind anscheinend allesamt damit überfordert, die Epidemie einzudämmen oder auszurotten. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, sich und seine Familie zu schützen?
[Kasten auf Seite 5]
„Drei Männer entführen nacheinander eine Frau, ein zwölfjähriges Mädchen und eine Großmutter und treten sie so lange ins Gesicht, vor den Kopf und in den Leib, bis sie bewußtlos sind. Danach werden sie vergewaltigt und erneut verprügelt.“
„Nackte, verstümmelte, an einem Stacheldrahtzaun mit dem Kopf nach unten hängende Frauenkörper, eine Frau, die ... [zur Sodomie] gezwungen wird.“
„Kleine Mädchen, die ... [oralen Geschlechtsverkehr und Sodomie ausüben], und Jungen im Alter von acht, neun Jahren, die für den ... Analverkehr mißbraucht werden.“
[Kasten auf Seite 6]
Eine im März 1985 in den Vereinigten Staaten durchgeführte Gallup-Umfrage, die von der Zeitschrift Newsweek in Auftrag gegeben wurde, enthüllt folgende aufschlußreiche Ansichten von Amerikanern in bezug auf die Pornographie:
● Nicht weniger als 73 Prozent der Amerikaner waren der Ansicht, daß sexuell freizügiges Material „einige Leute zu Vergewaltigung und sexualbezogener Gewalt veranlaßt“.
● Nur 34 Prozent schrieben der Pornographie „eine Ventilfunktion bei Personen mit sexuellen Störungen“ zu.
● Die Mehrheit, 76 Prozent, meinte, daß freizügiges Material „bei manchen Personen den Respekt vor Frauen zerstört“.
● Über zwei Drittel, 67 Prozent, waren der Meinung, daß die Pornographie „zu einem Zusammenbruch des allgemeinen Sittlichkeitsempfindens führen kann“.
● Immerhin 63 Prozent bis 73 Prozent hielten es für angebracht, Videos, Filme oder Zeitschriften, in denen sexualbezogene Gewalt herausgestellt wird, völlig zu verbieten.
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Die Seuche: Pornographie — Setze dich zur Wehr!Erwachet! 1986 | 22. Dezember
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Die Seuche: Pornographie — Setze dich zur Wehr!
HABSÜCHTIGE Geschäftemacher und Personen, die dem „Fleisch zu unnatürlichem Gebrauch“ nachgehen, haben die Welt mit hochinfektiösem Material überschwemmt: Filme, Videos, Gesellschaftsspiele, Bücher, Zeitschriften und Musik, eine wahre Seuche (Judas 7). Die Pornographiekommission, die vom amerikanischen Justizministerium gebildet wurde, hat in nur 16 Geschäften „2 325 verschiedene Zeitschriften, 725 Bücher und 2 370 Filme“ mit pornographischem Inhalt katalogisiert.
Ohne Rücksicht auf den Schaden, der im Leben anderer angerichtet wird, senken die „Pornokraten“ das sittliche Niveau der Gesellschaft und beschleunigen das epidemische Auftreten von Symptomen wie außerehelichem Geschlechtsverkehr, Ehebruch, Blutschande, sexuell übertragbaren Krankheiten, Perversionen, Scheidungen, zerrütteten Familien, verhaltensgestörten Kindern sowie physisch und psychisch erschöpften Ehepartnern.
Kann man die Seuche von sich und seiner Familie fernhalten? Kann sich jemand, der einmal in die Fangarme der Pornographie geraten ist, daraus befreien? Auf beide Fragen lautet die Antwort: „Ja!“ Aber wie?
Pornographiebedingte Probleme gedeihen in einem Klima ansteckender irriger Anschauungen, das auf die „Werke des Fleisches“ nicht hemmend wirkt (Galater 5:19). Sie wuchern, wo es an exaktem Wissen fehlt und irriges Gedankengut in den Sinn gelangen kann. Die wirksamste Maßnahme gegen die Pornographie besteht daher darin, geistige Immunität zu erwerben, das heißt, auf eine gesunde Einstellung Wert zu legen, die sich auf gut fundiertes Wissen stützt. Dazu ist es erforderlich, sich sozusagen als Gegengift folgende biblische Gesichtspunkte zu eigen zu machen.
Die richtige Einstellung zur Sexualität
Allem voran gilt es, dem allgemein vorherrschenden Trugbild von der Sexualität entgegenzuwirken. Jehova Gott erschuf die Menschen männlich und weiblich und gab ihnen ein sexuelles Verlangen, dessen Befriedigung innerhalb der Ehe der Fortpflanzung dienen und auch Freude bereiten sollte (1. Mose 1:27, 28; 2:18; Matthäus 19:4-6). Sexuelle Beziehungen nicht lediglich als Mittel zur eigenen Befriedigung zu betrachten, sondern als Mittel, durch das Ehepartner ihrer Liebe zueinander Ausdruck verleihen, wird einem eine Hilfe sein, der Pornographie die Stirn zu bieten (1. Korinther 7:3; Apostelgeschichte 20:35).
Wer die Sexualität mißbraucht, entehrt ihren Urheber und schadet sich selbst. Gott gab den Menschen zum Beispiel das Bedürfnis, zu essen und zu trinken. Es sollte ihnen zum Guten und zur Freude dienen. Dieses Bedürfnis auf ausschweifende Weise zu befriedigen oder mit verdorbener Nahrung zu stillen kann Schäden nach sich ziehen. Man hüte sich also davor, ein gieriges Verlangen aufkommen zu lassen — die Sexualität zu vergöttern. Besser ist es, ‘die Glieder seines Leibes in bezug auf sexuelle Gelüste, schädliche Begierden und Habsucht, die Götzendienst ist’, zu beherrschen (Kolosser 3:5, 6; Epheser 5:5).
In alten Kulturen wurde das Geschlechtliche zum Kult erhoben, und zwar von Völkern, „die die Wahrheit Gottes mit der Lüge vertauschten und eher der Schöpfung Verehrung und heiligen Dienst darbrachten als dem Schöpfer“. Schließlich kam es zu „schändlichen sexuellen Gelüsten“ und besudelnden Ausschweifungen, „denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit dem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person“ (Römer 1:25-27).
Die richtige Einstellung zu Frauen
In der Pornographie wird heutzutage häufig dargestellt, wie Frauen vergewaltigt, erniedrigt und auf andere Art mißhandelt werden. Die Pornographie muß also als ein böswilliger Angriff auf das weibliche Geschlecht gesehen werden. Sie suggeriert den verführerischen Gedanken, Frauen seien dazu da, mißhandelt zu werden, und möchten es sogar — sie würden es im Grunde genommen als angenehm empfinden, vergewaltigt oder geschlagen zu werden. Das ist jedoch eine gemeine Lüge.
Kein ehrbarer Mann würde von einer Frau so denken. Gott erschuf sowohl den Mann als auch die Frau. Die Frau sollte ein Gegenstück des Mannes sein, keine Sklavin, die eine Mißhandlung verdient (1. Mose 2:18). Gemäß der Bibel sollten Männer „älteren Frauen wie Müttern, jüngeren Frauen wie Schwestern mit aller Keuschheit“ begegnen, sie also nicht mißhandeln (1. Timotheus 5:2). Statt sich an Frauen in perverser Weise zu vergehen — wozu die Pornographie anstiftet —, sind „Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber“ (Epheser 5:28, 29).
Die richtige Einstellung zu Kindern
Jährlich werden Tausende von Kindern sexuell mißbraucht: von Nachbarn und Bekannten sowie von Eltern und Geschwistern, die sich blutschänderisch an ihnen vergehen. Die Pornographie trägt maßgeblich dazu bei, daß ein solcher Mißbrauch als akzeptabel betrachtet wird. Tausende weitere Kinder werden jedes Jahr entführt, vergewaltigt und von sexuell entarteten Pornographen ausgebeutet. Was für ein gemeiner Verrat an unschuldigen, wehrlosen Kindern!
„Söhne sind ein Erbe von Jehova“, heißt es in der Bibel (Psalm 127:3). Diesem Erbe und demjenigen, von dem es stammt, gebührt Respekt. Familienmitglieder sollten keine unreinen Gedanken in bezug auf die Kleinen ihrer Familie oder anderer Familien nähren. Der sexuelle Mißbrauch von Minderjährigen hinterläßt körperliche und seelische Schäden und führt zu moralischer Verderbnis. Es ist eine gemeine Lüge, zu behaupten, eine solche Mißhandlung wirke sich zum Guten der Kinder aus.
Die Pornographie gründet sich somit auf Gott entehrende Lügen, auf eine böswillige Verzerrung der Sexualität und auf ein Zerrbild von Frauen und Kindern. Die ekelhaften Früchte dieser Lügenpropaganda entlarven ihren Urheber (Johannes 8:44). Angesichts dessen dürfen wahre Christen, die ein ungestörtes Verhältnis zu ihrem himmlischen Vater bewahren möchten, mit Pornographie nicht das geringste zu tun haben.
Andere gefährliche Ansichten
Man versucht, die Pornographie mit verschiedenen Ausreden zu rechtfertigen oder zu tolerieren. Um gegen die Seuche immun zu sein, muß man also erkennen, welche Gefahren von dieser Schönfärberei ausgehen.
„Die Beschäftigung mit Pornographie kann das Eheleben aufwerten.“ Das Gegenteil — eine Abwertung — ist meist die Folge. Manche Männer, die sich mit Pornographie beschäftigen, sind keines normalen Geschlechtslebens mehr fähig. Die Phantasievorstellungen, die die fragwürdigen Magazine bei einem Mann hervorriefen, brachten ihn zum Beispiel so weit, daß er seiner Frau Perversionen aufzwang und bisexuell wurde. Seine Frau fragte wehmütig: „Warum kann mein Mann durch Magazine sexuelle Befriedigung finden und nicht bei mir?“ Eine andere Frau klagte, daß ihr Mann jeden Abend aufbleibe, um sich Pornosendungen im Fernsehen anzusehen, normale Intimbeziehungen seien für ihn dagegen ohne jeden Reiz. In anderen Fällen ging die Ehe auseinander, als der Mann auf widernatürlichen Praktiken bestand, die er durch Filme oder Zeitschriften kennengelernt hatte.
„Etwas weiche Pornographie schadet niemandem.“ Eine solche Behauptung ist ebenso irreführend, als ob man sagte, ein paar weiche Drogen würden niemandem schaden. Ein Psychologiedozent erklärte: „Nach meiner Meinung gibt es einen Gewöhnungsfaktor, der sich darin äußert, daß der Betreffende immer öfter immer abartigere Obszönitäten betrachten oder auf sich einwirken lassen möchte, ... immer enthüllenderes Material, damit die berauschende Wirkung erzielt wird.“ Andere bestätigen dies, indem sie auf den gegenwärtigen Trend zu hartem, noch brutalere Gewalt verherrlichendem Material verweisen.
„In einigen Sexmagazinen der gehobenen Klasse erscheinen gewisse gute Artikel zu interessanten Themen. Solange ich mich darauf beschränke und nur die ausgezeichneten Fotos bewundere, kann mir nichts geschehen.“ Warum sollte man aber in einem Mülleimer nach geeigneter Nahrung suchen? Außerdem ist auch nicht die echte Gefahr zu ignorieren, die sich für jeden ergibt, „der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen“ (Matthäus 5:28). Und was die ausgezeichneten Hochglanzfotos und die erstklassige Druckqualität anbetrifft, so bedenke man, daß sich der Inhalt eines Mülleimers selbst dann nicht verbessert, wenn der Eimer vergoldet wird.
Mit der Sucht nach Pornographie brechen
Aber was ist zu tun, wenn jemand der Pornographie verfallen ist und sich nur schwer davon lösen kann? Der zuvor zitierte Psychologe sagte auch: „Nach meiner Meinung gibt es eine Sucht nach Pornographie. Der Betreffende ... wird süchtig ... und kehrt immer wieder mit neuem Verlangen zurück.“ Doch wie bei anderen Suchtkrankheiten ist es auch in diesem Fall möglich, mit der Sucht zu brechen.
Wer ein solches Problem hat, muß zuerst aufhören, seinem Sinn diesen Schund zuzuführen, und dadurch die Wurzel der Verunreinigung ausreißen (Matthäus 5:29, 30). Er muß sich von allem Material trennen, das für ihn eine Versuchung darstellt, sich in die Phantasiewelt zurückzuflüchten. Würde man als Christ seine Wohnung mit einem altertümlichen Phallussymbol zieren wollen? Wohl kaum. Warum sollte man dann die modernen Erscheinungsformen des Geschlechtskults dort dulden? Einige von den ersten Christen zögerten nicht, selbst teure Gegenstände wegzuwerfen, die ihr ungestörtes Verhältnis zu Jehova gefährdeten (Apostelgeschichte 19:19).
Wie bei der Abhängigkeit von anderen Suchtmitteln muß sich der Abhängige, der von der Sucht loskommen möchte, demütig zu diesem Problem bekennen; er muß wirklich aufhören wollen und dann qualifizierte Hilfe suchen. Die zuvor genannten Christen zögerten nicht, die Hilfe reifer Mitgläubiger zu suchen (Apostelgeschichte 19:18). Das aufrichtige persönliche Gebet und die Gebete von Glaubensbrüdern erweisen sich als Kraftquelle, die sonst nirgendwo zu finden ist (Jakobus 5:13-16).
Der Sinn kann mit dem klaren Wasser der Wahrheit gespült und mit der reinen Lehre gefüllt werden, durch die der „vollkommene Wille Gottes“ zum Ausdruck kommt, so daß sich die krankhafte Traumwelt nach und nach verflüchtigt. Dadurch werden die Kreisläufe, die diese infektiöse Denkweise lebendig erhalten, unterbrochen (Römer 12:2; Epheser 4:17-24).
Echte Liebe zu Gott und zum Nächsten ist wirklich eine Hilfe, von der Pornographie loszukommen, und sie ist ein Schutz davor, rückfällig zu werden. Pornographie ist die Botschaft des modernen Geschlechtskults. Sie steht völlig im Gegensatz zu Gott und zur Gerechtigkeit. Daher ist sie ganz und gar abzulehnen. Meide sie wie die Pest!
Es gibt Personen, die die Pornographie als Zeiterscheinung abtun wollen, als etwas, was von selbst wieder verschwindet, sobald man genug davon hat. Verhält man sich aber in bezug auf gesundheitsschädlichen Schmutz ebenso? Eine überquellende Jauchegrube würde man auch nicht einfach unbeachtet lassen und hoffen, das Problem werde sich von selbst lösen. Man würde etwas tun.
Was wirst du tun?
Es trifft vielleicht zu, daß nicht alle gleich oft mit pornographischem Material in Berührung kommen. Wenn aber die Absicht, die hinter solchem Material steckt, und die Gründe, warum es betrachtet wird, zugegebenermaßen schlecht und verdorben sind, muß eine durchdachte Entscheidung gefällt werden — wie bei jeder anderen Gefährdung unseres Wohlergehens. Der Seuche muß widerstanden werden.
Sieh der Tatsache ins Auge, daß die seuchenartige Ausbreitung der Pornographie eine Folgeerscheinung des Sittenverfalls ist, der für unsere Zeit vorhergesagt wurde (2. Timotheus 3:1-6). Die Geschichte und die Erfahrung lehren, daß ein gewisser Interessentenkreis trotz gesetzlicher Bestimmungen immer Wege findet, pornographisches Material herzustellen, in Umlauf zu bringen und zu konsumieren.
Manche Feministinnen verurteilen zwar mit Nachdruck die Ausbeutung und Mißhandlung von Frauen durch Pornographen und Pornosüchtige, gleichzeitig stimmen sie einem Verbot des Schunds nur unter Vorbehalt zu. Sie sprechen positiv von „Erotika“ für den Eigenbedarf, in denen das dargestellt wird, was sie als „Ausdruck der Sexualität zwischen zwei Personen, die sich begehren und die diese Beziehung mit gegenseitiger Übereinstimmung aufgenommen haben“, bezeichnen. Auch homosexuelle Männer möchten sich das Recht vorbehalten, ihre eigene, „unschädliche“ Pornographie herzustellen und zu betrachten (2. Petrus 2:18, 19).
Leiht man sein Ohr den eigennützigen Beschönigungen dieser und anderer Personen, die ‘im Hinblick auf das Fleisch säen’, so verirrt man sich in bezug auf die Frage, was unter Pornographie, Erotika oder Kunst zu verstehen ist und was nicht, in einem Labyrinth philosophischer Haarspaltereien (Galater 6:8). Ungeachtet dessen, wie man dieses Material auch immer nennen mag, weiß ein Christ, daß es für ihn unpassend ist, sich so etwas anzusehen, wenn zum Zwecke sexueller Erregung das herausgestellt wird, was gemäß der Bibel als widernatürlich und obszön gilt — Hurerei, Ehebruch, Homosexualität, Sodomie, Blutschande, Vergewaltigung —, zumal diese Dinge unter Christen „nicht einmal erwähnt werden“ sollten (Epheser 5:3-5; Hebräer 13:4; 1. Korinther 6:9-11; 3. Mose 18:6-30).
Aus alledem sollte klar hervorgehen, daß die Pornographie unzweideutig zu dem gehört, was „schändlich auch nur zu sagen“ ist. Sie entmenschlicht die Sexualität. Daher gilt der Rat: „Laßt euch von niemandem mit leeren Worten betrügen, denn wegen der vorhin erwähnten Dinge kommt der Zorn Gottes ... Werdet daher nicht ihre Mitgenossen; ... habt nicht mehr mit ihnen teil an den unfruchtbaren Werken, die zur Finsternis gehören, sondern rügt sie vielmehr“ (Epheser 5:6-15).
Setze dich wirkungsvoll gegen die Pornographie zur Wehr, indem du sie als das erkennst, was sie ist: ein Mittel, Geschlechtskult zu treiben. Weise sie samt den Lügen, der Unreinheit und dem Götzendienst energisch zurück! Bedenke, daß diejenigen, „die solche Dinge treiben, Gottes Königreich nicht ererben werden“. Wahre Christen haben „das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden an den Pfahl gebracht“. Daher ergeht der Rat: „Wandelt beständig durch den Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches überhaupt nicht vollbringen“ (Galater 5:16-24). Der Pornographie zu erliegen bedeutet Tod, aber den Willen Gottes zu tun dagegen Leben (1. Johannes 2:15-17).
[Kasten auf Seite 10]
„Nach den Worten von Ernest van den Haag, Professor an der New Yorker Rechtsakademie, ‚behaupten einige, die Pornographie übe keinen wirklichen Einfluß aus. Das ist anscheinend nicht überzeugend. Die Literatur — von der Bibel über Karl Marx bis hin zu Hitlers Mein Kampf — beeinflußt wie alle Kommunikationsmittel durchaus die Einstellung und die Handlungsweise der Menschen‘“ (Family Circle).
[Bild auf Seite 9]
Begieriges Lesen pornographischer Literatur beeinträchtigt das normale eheliche Geschlechtsleben
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