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  • Früh geboren, klein geboren
    Erwachet! 1989 | 22. Februar
    • Früh geboren, klein geboren

      MILLIONEN Ehepaare auf der ganzen Erde freuen sich auf ein gewisses kostbares „Bündel“. Die meisten wissen ungefähr, wann ihr Baby ankommen soll. Einige sind jedoch ziemlich überrascht, wenn es zu früh geboren wird und viel kleiner ist als erwartet.

      Am 22. März 1980 wurde einem Ehepaar in der Nähe von Middletown (New York) ein Baby mehr als drei Monate zu früh geboren. Das Mädchen wog 794 g und maß nur 35 cm, was etwa der Breite dieser beiden Seiten entspricht.

      Die Eltern nannten ihre Kleine Kelly. Sie war zu früh und zu klein geboren. Kelly kam schon nach 26 Schwangerschaftswochen zur Welt. Normal sind 40 Wochen. Die Schwangerschaft wird vom ersten Tag der letzten normalen Menstruation der Mutter an gerechnet.

      Frühgeborene und untergewichtige Babys

      Ein Säugling wird als Frühgeburt bezeichnet, wenn er mehr als drei Wochen zu früh zur Welt kommt, d. h. vor der 37. Schwangerschafts- woche. Bis vor einiger Zeit sprach man von einer Frühgeburt, wenn ein Baby weniger als 2 500 g wog. Aber die Definition wurde geändert, da auch manche termingerecht Geborene weniger als 2 500 g wiegen. Bedeutsamerweise hat die Geburtenepidemie unter Teenagern, ja sogar unter Kindern zwischen 10 und 12 Jahren dazu geführt, daß immer mehr untergewichtige Babys geboren werden.

      In den Vereinigten Staaten sind etwa 10 Prozent aller Lebendgeburten Frühgeburten. Tatsächlich sind dort jährlich bis zu 300 000 Frühgeburten zu verzeichnen. Sie werden aus dem Mutterleib in eine Umgebung gestoßen, für die sie noch nicht ganz ausgerüstet sind. Man könnte sie mit Polarforschern vergleichen, denen man die Zelte und die Schlafsäcke weggenommen hat.

      Frühgeborene haben zwar alle Organe, aber diese befinden sind noch in einem unreifen Zustand. In der 15. Schwangerschaftswoche sind bereits das Herz, das Gehirn, die Nieren und das Verdauungssystem ausgebildet und erkennbar. Man stelle sich vor, schon mit drei Wochen fängt das erst teilweise ausgebildete Herz an zu schlagen!

      Natürlich kann ein Baby in den ersten Schwangerschaftswochen nicht außerhalb des Mutterleibes überleben. Doch dank der Fortschritte der Medizin können heute sogar Frühgeburten gerettet werden, die während der 22. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Das hat allerdings zu einem Dilemma geführt, das zudem noch sehr kostspielig ist. Wie kam es dazu?

      Neuere medizinische Entwicklungen

      Zu Beginn der 60er Jahre starben mehr als die Hälfte aller Frühgeburten, die 900 bis 1 400 g wogen. 1963 waren selbst die besten amerikanischen Ärzte nicht in der Lage, Patrick, den 1 400 g schweren neugeborenen Sohn des US-Präsidenten John F. Kennedy, zu retten.

      Tatsächlich wurden bis vor kurzem keine außergewöhnlichen Anstrengungen bei der Behandlung Frühgeborener unternommen. Babys, die zu unterentwickelt oder krank waren, ließ man auf natürliche Weise sterben. Selbstverständlich wurden sie gefüttert und versorgt, aber man wandte keine besondere Behandlung an. Dann machten es sich eifrige Mediziner zur Aufgabe, diese Neugeborenen zu retten.

      Im Jahre 1975 gründete die amerikanische Akademie für Kinderheilkunde das neue medizinische Spezialgebiet Neonatologie (ein medizinischer Zweig, der sich mit der Pflege, der Entwicklung und den Krankheiten Neugeborener beschäftigt). Moderne Brutkästen wurden hergestellt, in denen einige Funktionen des Mutterleibes nachgeahmt werden können. Jetzt überleben rund 90 Prozent der Säuglinge, die 900 bis 1 400 g wiegen.

      Allerdings ist die Behandlung weder angenehm noch schön. Am Körper eines Frühgeborenen mögen ein halbes Dutzend Schläuche hängen, und seine Haut mag von den vielen Nadelstichen rot gefleckt sein. Das Wissenschaftsmagazin Discover beschreibt einen modernen Brutkasten wie folgt:

      „Die meisten der Säuglinge liegen nackt auf gepolsterten, elektrisch gewärmten Tischen und sind an eine Menge von Flaschen und Maschinen angeschlossen. Gewöhnlich hat jedes Baby seine eigene Kinderschwester. ... Der Brustkorb der Säuglinge hebt sich gewaltig; ihre Rippen und Brustknochen sind so weich, daß sie sich bei jedem Atemzug nach innen biegen. Wie an den Überwachungsgeräten zu sehen ist, schlägt ihr Herz durchschnittlich 150mal in der Minute, und sie holen in dieser Zeit etwa 30- bis 90mal Luft.“

      Ein echtes Dilemma

      Gemäß einer Statistik werden jährlich rund 17 000 Frühgeburten, die weniger als 900 g wiegen, an die Hunderte von Brutkästen angeschlossen, die zur Zeit in den Vereinigten Staaten im Einsatz sind. Wie es heißt, haben jetzt sogar die ganz Kleinen eine 70prozentige Überlebenschance. Aber zu welchem Preis?

      Man schätzt, daß 5 bis 20 Prozent der Frühgeborenen schwere geistige und körperliche Schäden davontragen — ein wesentlich höherer Prozentsatz als bei termingerecht geborenen Kindern. Je kleiner das Baby, desto größer sind natürlich die Risiken. Zu den hauptsächlichen Risiken gehören geistige Behinderung, Seh- und Hörschwierigkeiten sowie Gehirnlähmung. Aber das ist noch nicht alles. Der Autor des Werkes The Premature Baby Book führt aus: „Ich habe viele Kinder gesehen, die mit weniger als 1 500 g geboren wurden und Leseschwierigkeiten, Verhaltensstörungen, Augenleiden oder andere Probleme haben, die die Ärzte als ‚unbedeutend‘ bezeichnen.“

      Selbst Frühgeborene, die nach Aussage der Ärzte normal sind, haben Schwierigkeiten. Dr. Forest C. Bennett, Leiter eines Programms zur Nachbehandlung besonders gefährdeter Säuglinge an der Universität von Washington in Seattle, bemerkte: „Unsere Untersuchungen an Frühgeborenen ergaben durchweg, daß sie normal sind. Aber Eltern sagten uns immer wieder, diese Kinder würden sich von ihren Geschwistern unterscheiden. Sie neigten dazu, weniger zu lächeln, ihrer Mutter weniger Aufmerksamkeit zu schenken, auf Licht oder Geräusche weniger zu reagieren und nervöser zu sein als andere Kinder. Und wenn sie größer wurden und zur Schule gingen, hatten sie stets Probleme.“

      Außerdem fällt es Angehörigen schwer, ein Frühgeborenes in einem Brutkasten zu lassen, vielleicht viele Kilometer entfernt, und es häufig zu besuchen — nur um zu sehen, wie das Baby leidet. Ist das Kleine schließlich zu Hause, kann die Situation besonders nervenaufreibend sein. Sandy E. Garrand, Vorsitzende einer Elternfürsorge, erklärte:

      „Es ist unglaublich, daß Krankenhäuser 300 000 $ ausgeben, um ein Baby zwei bis drei Monate intensiv zu behandeln, daß aber die Eltern, wenn sie das Kind mit nach Hause nehmen, völlig sich selbst überlassen sind und oft noch nicht einmal wissen, ob ihr Sprößling behindert sein wird. Das ruft ein starkes Gefühl des Alleingelassenseins hervor. Familien oder Ehepaare werden großen Belastungen ausgesetzt.“

      Der Vater eines winzigen frühgeborenen Mädchens fühlte sich zu der Äußerung gedrängt: „Es gab eine Zeit, wo wir Angst hatten, sie würde sterben. Heute haben wir manchmal Angst davor, daß sie leben wird. Ohne diese Technologie wäre sie auf natürliche Weise gestorben, und wir brauchten uns nicht solche Gedanken zu machen. Vielleicht wäre es besser gewesen.“

      Dr. Constance Battle, medizinische Leiterin einer Kinderklinik in Washington (D. C.), sagte, sie werde „tagtäglich mit den tragischen Folgen gutgemeinter Behandlung konfrontiert“. Welchen Rat gibt sie Neonatologen? „Denken Sie zuerst ein wenig nach, ehe Sie etwas leichthin am Leben erhalten, ohne zu wissen, was später daraus wird. Sie haben ja gar keine Ahnung, welche Qualen das Kind durchmacht.“

      Da die körperlichen und geistigen Folgen für viele Frühgeborene so ungewiß und die Behandlungskosten derart hoch sind, ist es verständlich, daß diese Babys in einer Zeitschrift „ein 2-Milliarden-Dollar-Dilemma“ genannt wurden.

      Ein weiterer Aspekt des Dilemmas

      Wann gilt ein Säugling als Person? Manche Babys werden noch in der 24. Schwangerschaftswoche legal abgetrieben, d. h. etwa im gleichen Alter, in dem andere gerettet werden. Aus diesem Grund hieß es in der Zeitschrift Omni: „Der Abstand zwischen Abtreibung und Rettung verringert sich zusehends — und zwar so sehr, daß viele Krankenhäuser in einem Gebäudeteil Fetusse abtreiben und in einem anderen Frühgeborene retten, die nur ein paar Wochen älter sind.“

      Die Zeitschrift wies auf etwas hin, was das Dilemma noch verschlimmern würde: „Die Lunge ist das einzige Organ, das bei 16 bis 20 Wochen alten Frühgeburten noch nicht funktioniert. Somit würde die Lebensfähigkeit durch den Einsatz von Überdruckkammern oder von Sauerstoffzelten steigen“, so daß selbst jüngere Babys gerettet werden könnten. Tatsächlich wurde am 27. Juli 1985 eine Mutter in der 22. Schwangerschaftswoche von einem Kind entbunden, das nur 340 g wog und immer noch lebt.

      Schlägt das Herz eines abgetriebenen Säuglings eine Zeitlang weiter, wird er in manchen Krankenhäusern bis zu seinem Tod in einen warmen, behaglichen Brutkasten gelegt. Dr. Elizabeth Brown vom Bostoner Stadtkrankenhaus erklärte, daß einmal ein abgetriebenes Baby überlebte und später adoptiert wurde. Dr. Brown sagte über die Mutter, die das Baby abtrieb: „Sie war sehr froh, daß das Kind lebte.“

      Das Leben ist wirklich kostbar. Für eine Mutter und für einen Vater gibt es nichts Beglückenderes, als zu sehen, daß ihr Baby lebt und zu einem frohen, gesunden Kind heranwächst, ganz gleich, ob es zur rechten Zeit oder zu früh geboren wurde. Aber was geschah mit der eingangs erwähnten Kelly? Wie kann man Eltern Frühgeborener helfen? Kann eine werdende Mutter irgend etwas tun, um eine Frühgeburt zu verhindern? Was sind die Ursachen für Frühgeburten, und gibt es eine wirklich befriedigende Lösung?

      [Kasten auf Seite 5]

      Extrem früh Geborene retten

      „Eltern haben nicht darum gebeten. Ärzte, ich eingeschlossen, waren diejenigen, die den Anstoß dazu gaben. Ärzte haben ihre eigenen Wertvorstellungen, ihre eigenen akademischen Ziele. Spricht man mit Eltern, stellt man fest, daß sie viel mehr Angst davor haben, ein mißgebildetes, behindertes Kind zu haben, als vor einer Totgeburt“ (Dr. William Silverman, Professor für Kinderheilkunde a. D. am College für Ärzte und Chirurgen an der Columbia-Universität).

  • Frühgeburten — Der Herausforderung begegnen
    Erwachet! 1989 | 22. Februar
    • Frühgeburten — Der Herausforderung begegnen

      KELLY ist mittlerweile acht Jahre alt, und wie das Bild zeigt, ist sie ein glückliches, gesundes Kind. Das ist wirklich bemerkenswert, wenn man bedenkt, daß sie 14 Wochen zu früh zur Welt kam und nur 794 g wog. Vor Mitte der 60er Jahre überlebte ein so früh geborenes Kind selten, wenn überhaupt.

      Aber in welcher Hinsicht unterscheidet sich ein frühgeborenes von einem termingerecht geborenen Baby? Seine Winzigkeit ist der auffallendste Unterschied. Außerdem mag die zarte Haut blaßrot und durchsichtig aussehen; winzige Adern mögen sogar zu erkennen sein. Je nachdem, wie früh das Kleine geboren wurde, hat es manchmal ganz feine Haare im Gesicht oder am Körper. Diese verschwinden jedoch bald.

      Außerdem scheint der Kopf des Säuglings im Verhältnis zum übrigen Körper etwas zu groß zu sein, doch das ist kein Grund zur Besorgnis. Während das eigentliche Geburtsdatum des Babys näher rückt, nimmt es an Gewicht immer mehr zu und wird einem normal geborenen Kind immer ähnlicher.

      Die kleinen Sprößlinge haben unterschiedliche Bedürfnisse. Jeder Fall ist anders. Aber es sind bereits Fortschritte erzielt worden. Die moderne Technologie, die hingebungsvolle Arbeit des Krankenhauspersonals und ein außergewöhnliches Maß an liebevoller Fürsorge von seiten der Eltern haben zu einer erstaunlichen Überlebensquote geführt.

      Was Eltern tun können

      Besonders ihr Eltern könnt viel für euer frühgeborenes Kind tun. Es wird geraten, ihm bald nach der Geburt einen Namen zu geben, was Eltern und Säugling einander näherbringt und ein enges Verhältnis schafft, das den Fortschritt des „Frühchens“ entscheidend fördert. Nachdem sich der Zustand des Babys stabilisiert hat, sollte man vor allem darauf bedacht sein, Körperkontakt mit ihm zu haben.

      Sanftes Streicheln und leichtes Massieren der Haut des Kindes mag angebracht sein, besonders wenn man es noch nicht auf den Arm nehmen kann. Und was könnte für das Kleine angenehmer sein, als die weiche Stimme von Mama und Papa zu hören, die ihm ein Schlaflied vorsummen oder zärtliche Worte zuflüstern? Ist das Baby jedoch sehr früh geboren, ist Vorsicht am Platze. Dr. Peter A. Gorski, der zwei Jahre das Verhalten Frühgeborener beobachtete, sagte: „Sie sind schnell überlastet und erschöpft. Ich habe Babys gesehen, die durch ständigen Augenkontakt derart überfordert waren, daß sie völlig ermatteten. Wir mögen es zwar gut meinen, aber es mag nicht immer das beste sein.“

      Das Kind so oft wie möglich zu besuchen trägt sicherlich dazu bei, das Verhältnis zu ihm zu vertiefen. Sollte es einem allerdings nicht möglich sein, das Kleine zu besuchen, kann man Tonbandaufnahmen von Familienangehörigen und häuslichen Geräuschen in das Krankenhaus schicken, damit das Baby sie hören kann. Ein Kleidungsstück von der Mutter, das zwar gewaschen ist, aber immer noch ihren Duft an sich hat, könnte in den Brutkasten gelegt werden. Manche haben etwa 25 cm vom Baby entfernt ein Bild von Mama, Papa oder den Geschwistern aufgestellt.

      Bemerkenswert ist der Fall von Elise. Sie kam 1971 zehn Wochen zu früh zur Welt und wog 1 500 g. Ihre Eltern durften sie nur zweimal in der Woche besuchen. Betty, ihre Mutter, bemerkte: „Ich fühlte mich mit ihr nicht so eng verbunden wie mit meinem ersten Baby und den drei Kindern, die nach ihr geboren wurden.“ Doch Betty erklärte: „Im Laufe der Jahre hat sich ein enges Verhältnis zwischen uns entwickelt, und Elise ist eines der hilfsbereitesten und liebenswertesten unserer Kinder geworden.“

      Eine Mutter kann dem frühgeborenen Baby die beste Nahrung geben, nämlich ihre Milch. Kanadische Wissenschaftler in Toronto haben herausgefunden, daß sich die Milch von Müttern frühgeborener Kinder in der Zusammensetzung von der Milch der Mütter normal geborener Säuglinge unterscheidet. Frühgeburten bekommt diese Milch besser. Gemäß dem Journal of the American Medical Association ist „das Frühgeborene besser in der Lage, das Eiweiß und andere Nährstoffe in der Muttermilch für das Wachstum zu verwerten“.

      Was andere tun können

      Bist du ein Freund oder Angehöriger von Eltern, die ein frühgeborenes Baby haben? Wenn ja, dann kannst du viel tun. Du kannst Einkäufe machen, Mahlzeiten zubereiten, Hausarbeit verrichten, Wäsche waschen und vielleicht auf ihre anderen Kinder aufpassen. Deine Unterstützung in dieser Hinsicht kann für Eltern eines Babys, das in einem Brutkasten liegt und das sie häufig besuchen müssen, wobei sie oft lange Strecken zurückzulegen haben, äußerst hilfreich sein.

      Christy, die Mutter eines Säuglings, der mehr als fünf Wochen zu früh zur Welt kam, sagte, daß ihre christlichen Brüder und Schwestern genau das taten, was oben erwähnt wird. „Sie waren in den ersten Wochen eine ständige Quelle der Freude und Kraft für uns“, erklärte sie.

      Man kann Eltern auch unterstützen, indem man ihnen Karten und Geschenke schickt. Die Geschenke können Artikel sein, die man für ein termingerecht geborenes Kind kaufen würde. Natürlich muß die Größe des Kindes in Betracht gezogen werden. Es gibt Wegwerf- und Stoffwindeln sowie Schnittmuster und Kleidung in Frühgeborenen-Größe.

      Die emotionale Unterstützung kann nicht genug betont werden. Sei positiv und optimistisch. Mary, Kellys Mutter, bemerkte: „Ich brauchte Menschen, die mich ermunterten und erbauten. Ich konnte es einfach nicht hören, wenn jemand sagte: ‚Du darfst nicht zu sehr an dem Kind hängen.‘ Gerade die Hoffnung gab mir Kraft.“ Ein biblischer Gedanke, der ihr half, ist in Jesaja 41:13 zu finden: „Denn ich, Jehova, dein Gott, ergreife deine Rechte, der zu dir spricht: ‚Fürchte dich nicht. Ich selbst will dir helfen.‘“

      Mary wurde besonders durch die Besuche von christlichen Ältesten ihrer Versammlung erbaut. Beide Mütter, sowohl Christy als auch Mary, sagten, daß die Unterstützung von seiten ihres Ehemannes von unschätzbarem Wert war und daß sich die Eheleute durch dieses Erlebnis noch näherkamen.

      Vorbeugung ist das beste Mittel

      Es ist weitaus besser, alles daranzusetzen, eine Frühgeburt zu verhindern, als hinterher für das Frühgeborene zu sorgen. Gemäß einer in den Vereinigten Staaten durchgeführten Studie werden durch jede Stunde, um die eine Schwangerschaft zwischen der 24. und der 28. Woche verlängert wird, 150 $ Krankenhauskosten gespart. Es wäre also nützlich, vor der Geburt eines Kindes Informationen über Frühgeburten zu sammeln und sich zu überlegen, wie man in einem solchen Fall vorzugehen hat. Aber noch wichtiger ist, daß eine werdende Mutter versucht, eine Frühgeburt zu verhindern.

      Erstens sollte eine Schwangere nicht rauchen. Rauchen während der Schwangerschaft schädigt offensichtlich die Arterien des Fetus, wie aus einem Bericht in der Zeitschrift Medical World News hervorgeht. Ein Professor an der Cornell-Universität äußerte sich wie folgt: „Daß die Gefäße des Fetus verletzt werden, denke ich, läßt sich aus dem schließen, was wir über das niedrige Geburtsgewicht und das häufige Auftreten angeborener Mißbildungen sowie über Frühgeburten bei Säuglingen von Raucherinnen wissen.“

      Zweitens sollte sich eine Schwangere nicht überanstrengen, indem sie beispielsweise etwas Schweres hebt. Drittens sollte sie Situationen aus dem Weg gehen, bei denen sie körperliche oder seelische Schäden erleiden könnte. Die Bibel zeigt, daß eine Körperverletzung oder eine niederschmetternde Nachricht plötzlich eine Geburt auslösen kann (2. Mose 21:22; 1. Samuel 4:19).

      Sollte eine Frau zur Frühgeburt neigen, wäre es gut, zum Beispiel mit einem Geburtshelfer zu sprechen, der im Umgang mit Schwangeren Erfahrung hat. Zu den gefährdeten Frauen gehören solche, die schon eine Frühgeburt hatten, die mehr als ein Kind erwarten, die bereits über 40 Jahre alt oder noch Teenager sind, und solche, die übermäßig Alkohol trinken. Des weiteren besteht ein erhöhtes Risiko bei Frauen, die hohen Blutdruck haben, die zuckerkrank sind oder bei denen die Plazenta abnormal ist. Solche Frauen sollten sich während der Schwangerschaft häufiger untersuchen lassen. Es ist außerdem wichtig, auf eine vernünftige Ernährung zu achten, um sich und das Baby so gesund wie möglich zu erhalten.

      Doch selbst wenn eine werdende Mutter ihr möglichstes tut, um eine normale Geburt zu gewährleisten, gibt es keine Garantie. Frühgeburten kommen recht häufig vor, und es hat den Anschein, als würden sie an Zahl zunehmen. Aber wird das immer so sein? Besteht die Aussicht, daß dieser Fehler im menschlichen Fortpflanzungssystem einmal korrigiert wird?

  • Wenn alle Babys gesund sein werden
    Erwachet! 1989 | 22. Februar
    • Wenn alle Babys gesund sein werden

      ES WÄRE ein Verbrechen, jemanden in einer kalten arktischen Nacht aus seinem Schlafsack und seinem Zelt zu treiben und ihn dürftig bekleidet den Elementen auszusetzen. Desgleichen ist es ein Verbrechen, wenn ein Säugling vorzeitig aus dem warmen, schützenden Mutterleib gestoßen wird, bevor er für die Außenwelt bereit ist. Aber wer oder was ist für dieses abscheuliche Verbrechen verantwortlich?

      Die Eltern würden ihrem Kleinen so etwas sicherlich nicht antun. Aber eine Mutter kann das Einsetzen der Wehen weder bei einer normalen Geburt noch bei einer Frühgeburt aufhalten. Selbst Mediziner verstehen nicht genau, was die Wehen auslöst, sei es zum normalen Zeitpunkt oder vorher. Es ist allerdings bekannt, daß gelegentlich Fehlfunktionen auftreten und ein Baby in eine Welt gestoßen wird, für die es noch nicht ausgerüstet ist.

      Warum dies geschieht, wird in der Bibel erklärt. Der inspirierte Psalmist schrieb: „Siehe! In Vergehen wurde ich unter Geburtsschmerzen hervorgebracht, und in Sünde empfing mich meine Mutter“ (Psalm 51:5). Ein rebellisches Geistgeschöpf verleitete die ersten beiden Menschen dazu, sich gegen Gott aufzulehnen, wodurch sie Sünder wurden. Sie verfehlten das Ziel, ihrem Schöpfer gehorsam zu sein. Somit wurden alle ihre Nachkommen in Sünde oder Unvollkommenheit empfangen (Römer 5:12). Die Folgen sind Krankheit und Tod sowie zahlreiche Fehlfunktionen des Körpers, von denen auch das Fortpflanzungssystem betroffen ist, das manchmal seine kostbare Frucht vorzeitig ausstößt.

      Eine Welt ohne Frühgeburten

      Hätten die Menschen ihre Vollkommenheit bewahrt, gäbe es heute keine Frühgeburten mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten. Bald wird aber keine Mutter mehr einen vorzeitig geborenen Säugling zur Welt bringen. Der inspirierte Prophet Jesaja schrieb über diese Zeit und erwähnte die Verheißung unseres liebevollen Schöpfers: „Ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, an das Frühere wird man nicht mehr denken, es kommt nicht mehr in den Sinn“ (Jesaja 65:17, Jerusalemer Bibel).

      Des weiteren ist in der Prophezeiung im Bibelbuch Jesaja von den herzerfreuenden Verhältnissen die Rede, die in Gottes neuer Welt herrschen werden: „Nicht soll man fürder darin Weinen und Weheklagen hören. Nicht wird es dort ein Kind von nur wenigen Tagen geben ... Nicht umsonst werden sie sich mühen und nicht Kinder zu jähem Tod gebären; denn sie sind ein Geschlecht der Gesegneten Jahwes, und ihre Sprößlinge bleiben bei ihnen“ (Jesaja 65:19-24, JB).

      Wie wunderbar wird es doch sein, wenn alles menschliche Leid und Elend der Vergangenheit angehört, wenn keine intensiven medizinischen Behandlungen und keine Brutkästen mehr nötig sind, um frühgeborene Säuglinge am Leben zu erhalten! Da die menschliche Unvollkommenheit dann durch die einzigartige Lösegeldvorkehrung unseres großen Gottes ausgemerzt sein wird, wird nie mehr ein Baby aus dem Mutterleib gestoßen, bevor es völlig dafür ausgerüstet ist, sich des Lebens in vollstem Maß zu erfreuen (Offenbarung 21:3, 4).

      [Kasten auf Seite 11]

      Du kannst echten Trost finden

      ◆ Stirbt dein Kind, dann versuche Hilfe und Ermunterung von Freunden und Angehörigen anzunehmen. Vielleicht können dich diejenigen trösten, die selbst Kinder verloren haben.

      ◆ Du magst an die Auferstehung glauben, aber sei nicht beunruhigt, wenn dir dieser Glaube nicht sofort Trost gibt. Die Wunden heilen im Laufe der Zeit, und schließlich wirst du die Hoffnung schätzen, dein geliebtes Kind wiederzusehen (Jesaja 25:8; 65:23; Johannes 5:28, 29; 1. Korinther 15:25, 26).

      ◆ Versuche, auf Jehova, den „Gott allen Trostes“, zu vertrauen (2. Korinther 1:3). Er ist es, der die Möglichkeit geschaffen hat, „den zunichte ... [zu machen], der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel“ (Hebräer 2:14).

      ◆ Wenn du ein Freund der betroffenen Eltern bist, wäre es nicht gut, ihnen zu sagen, sie könnten ja wieder ein Kind haben. Im Moment kann das Baby durch kein anderes ersetzt werden. In diesem Fall ist es das beste, ‘mit den Weinenden zu weinen’ (Römer 12:15). Es kann die Eltern trösten, wenn du mit ihnen trauerst, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

      ◆ Es ist passend und hilfreich, Trauer zum Ausdruck zu bringen. Laß dir daher Zeit, mit Gefühlen der Trauer fertig zu werden. (Siehe die „Erwachet!“-Ausgabe vom 8. Mai 1986 „Wenn ein geliebter Mensch gestorben ist“ und vom 8. August 1987 „Den Tod eines Kindes verwinden“.)

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