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Das Wachstum und seine HerausforderungenJahrbuch der Zeugen Jehovas 2015
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1997 machte ein Sonderpionierehepaar jede Woche einen Besuch im Gefängnis Najayo in San Cristóbal. Dabei lernten sie Gloria kennen, eine 23-jährige Kolumbianerin, die wegen Drogenhandel im Gefängnis saß. Sie hatte sich zuvor schon einige Male mit einer Schwester unterhalten, die zu Unrecht inhaftiert worden war. Um Gloria zu helfen, Antworten auf ihre Fragen zu finden, brachten ihr die Sonderpioniere das Buch Unterredungen anhand der Schriften und andere Publikationen. Sie studierte mit so viel Eifer und Begeisterung, dass andere Gefangene davon angesteckt wurden und immer mehr Häftlinge auf die wöchentlichen Besuche der Brüder warteten.
Die Wahrheit bewirkte bei Gloria enorme Veränderungen, sodass sie 1999 eine ungetaufte Verkündigerin werden konnte. Jeden Monat predigte sie mehr als 70 Stunden in ihrem besonderen „Gebiet“ und studierte mit sechs Frauen die Bibel, die gute Fortschritte machten. Im Jahr 2000 bat sie um Begnadigung durch den Präsidenten, die man ihr wegen guter Führung gewährte. Gloria wurde freigelassen und nach Kolumbien zurückgeschickt. Kurz nach ihrer Ankunft ließ sie sich 2001 taufen, obwohl diese Entscheidung von ihrer Familie heftig bekämpft wurde.
Gloria Cardona lernte die Wahrheit im Gefängnis kennen. Heute steht sie mit ihrem Mann im Pionierdienst
Nach ihrer Taufe nahm sie den Pionierdienst auf. Sie heiratete einen Ältesten und dient jetzt zusammen mit ihrem Mann als Pionier. Zurzeit sind sie in einem Gebiet in Kolumbien tätig, wo mehr Bedarf besteht. Gloria konnte einigen ihrer Bibelschüler helfen, sich Jehova hinzugeben und taufen zu lassen. Warum setzt sie sich so ein? Sie sagt, dass sie Jehova viel zu verdanken hat und ihm gern etwas dafür zurückgeben möchte. Das gehe am besten, wenn sie für andere das tue, was man für sie getan hat — ihnen helfen, die Wahrheit kennenzulernen.
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