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  • „Die Schmetterlinge der Meere“
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Erwachet! 1988
g88 22. 3. S. 16-18

„Die Schmetterlinge der Meere“

WORAN denkst du, wenn das Wort „Schnecke“ fällt? Die meisten stellen sich ein schleimiges, glitschiges Tier vor, das alles andere als hübsch, faszinierend oder gar anziehend ist.

Unter der Oberfläche des Meeres lebt jedoch eine Meeresschneckenart, die so farbenprächtig und schön ist, daß man sie den Schmetterling der Meere nennt. Die meisten dieser Tiere haben keine Schale, obwohl sie zu den Mollusken oder Weichtieren gehören, die mitunter Schalen haben.

Von welchen Lebewesen ist die Rede? Von Nudibranchien. Sie werden so genannt, weil es sich um Mollusken ohne Schale handelt, deren Kiemen frei im Wasser hängen. Ihr Name bedeutet buchstäblich „nackte Kiemen“.

Meeresbiologen wissen noch längst nicht alles über die Nudibranchien oder Nacktkiemer, doch immerhin sind bereits über 3 000 Arten gefunden und überwiegend auch benannt worden. Ihre Länge variiert zwischen 0,3 und über 30 Zentimetern. Sie gehören zu den farbenfrohsten Meerestieren, da sie kräftige orangefarbene, blaue, purpurne, gelbe und rote Farbstoffe besitzen.

Sogar die Gallertmassen der Eier einiger dieser Geschöpfe haben wundervolle Formen und Farben. Der Laich wird in Bändern abgelegt, die verschiedenartig angeordnet sind, fast wie Bänder, mit denen man ein Geschenk verziert. Diese „Bänder“ werden hochkant abgelegt und ergeben große Laichgebilde, die einer wunderschönen Blüte ähneln. Was bewahrt einen solch appetitlich aussehenden Leckerbissen davor, daß Fische und andere Feinde daran knabbern oder ihn ganz verspeisen? Die Eikapsel enthält einen Stoff, der den Eiern einen abscheulichen Geschmack verleiht, wodurch der Laich vor Räubern geschützt ist, bis die Tiere das Larvenstadium erreicht haben.

Vollentwickelte Nacktkiemer sind nicht nur zart und sehr auffallend, sondern auch weich und obendrein langsam. In ihrer oft rauhen, harten und feindlichen Umgebung sind sie anscheinend ein Paradox, so daß ein Meeresbiologe sagte: „Sie erregen allein schon dadurch Staunen und Bewunderung, daß es sie gibt.“ Ja, es ist verwunderlich, daß sie in ihrer feindlichen Umgebung bestehen können — daß ein solch appetitlich aussehender Leckerbissen davor bewahrt bleibt, von Fischen gefressen zu werden, die durch seine leuchtenden Farben und nicht selten flatternden Bewegungen geradezu angelockt werden.

Viele Arten der Nacktkiemer mit weichem Körper sind auf einzigartige Weise darauf spezialisiert, Seeanemonen und ihre Verwandten, die Polypen, abzuweiden. Diese Organismen haben an ihren Fangarmen Nesselkapseln, die dazu dienen, ihre Beute zu lähmen und sie vor den meisten Feinden zu schützen. Den Nacktkiemern können jedoch die Nesselkapselzellen nichts anhaben. Wenn einer von ihnen die ätzenden Gebilde frißt, die für die Giftwirkung der Seeanemone oder des Polypen verantwortlich sind, so befördert sein bemerkenswert aufgebautes Verdauungssystem einen Teil der giftigen Nahrung an andere Körperteile weiter, von wo aus dieses Gift als Verteidigungswaffe gegen Räuber eingesetzt wird, die Herrn Nacktkiemer gern auf ihren Speisezettel setzen möchten.

Andere Nacktkiemerarten schützen sich durch die Absonderung eines schleimigen Sekrets, das für Menschen unangenehm riecht und sie möglicherweise für Fische und andere Räuber ungenießbar macht. Eine Art, die Seelimone, sondert aus einer speziellen Drüse ein schleimiges, schwefelsäurehaltiges Sekret ab, um sich gegen Räuber zu verteidigen.

Man hat beobachtet, daß sich Fische einen Nacktkiemer zwar schnappen, diesen aber „mit Todesverachtung“ schnell wieder ausspucken. Aufgrund dieser Beobachtung sind Wissenschaftler zu dem Schluß gelangt, daß die leuchtenden Farben zusammen mit dem abstoßenden Geschmack und/oder einem schmerzenden Maul zu einer erlernten Reaktion führen, die den bunten Nacktkiemer zu einer einladenden, jedoch ungenießbaren Mahlzeit macht. Ein wirklich machtvoller Abwehrmechanismus!

Einige Nacktkiemer verfügen über einen anderen Verteidigungsmechanismus. Sie sind schwimmfähig und können sich so einer möglichen Gefährdung durch hartnäckige Feinde entziehen. Andere können, wenn sie angegriffen werden, Teile ihres Körpers abwerfen und entkommen. Solche Teile wachsen später nach.

Die zarte Schönheit der Nacktkiemer in ihrer Meeresumwelt zu betrachten und herauszufinden, wie sie am Leben bleiben, flößt einem erneut Ehrfurcht vor dem beispiellosen Einfallsreichtum, der großen Weisheit und dem einzigartigen Schöpfertalent Jehovas Gottes ein (Offenbarung 4:11). Der Psalmist sagte daher treffend: „Wie viele sind deiner Werke, o Jehova! Sie alle hast du in Weisheit gemacht. Die Erde ist voll deiner Erzeugnisse. Was dieses Meer betrifft, so groß und weit, dort gibt es sich Regendes ohne Zahl, lebende Geschöpfe, kleine wie auch große“ (Psalm 104:24, 25).

[Bilder auf Seite 16, 17]

Seite 16: Spanish shawl (Spanisches Kopftuch)

Oben: Mexican goddess (Mexikanische Göttin) mit Eiern

Unten: Kopfsalat

[Bilder auf Seite 18]

Oben: Laich von Hexabranchus

Unten: Pugnacious aeolio

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