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Wenn sich Gewässer rot verfärbenErwachet! 2001 | 8. Juni
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Was verursacht diese Verfärbung? Rote Tiden werden gewöhnlich durch verschiedene Arten mikroskopisch kleiner einzelliger Algen verursacht oder durch Einzeller, die man Dinoflagellaten nennt. Diese winzigen Organismen haben härchenähnliche Fortsätze oder Geißeln, mit denen sie sich im Wasser fortbewegen. Es gibt rund 2 000 Arten von Dinoflagellaten, und 30 davon tragen Giftstoffe in sich. Diese winzigen Organismen leben gewöhnlich in warmen, stark salzhaltigen Gewässern.
Eine Rote Tide tritt auf, wenn sich die mikroskopisch kleinen Dinoflagellaten plötzlich und rasant — explosionsartig — vermehren. Die Konzentration dieser Organismen kann auf 50 000 000 pro Liter Wasser ansteigen. Wissenschaftler verstehen zwar nicht völlig, wie es dazu kommt, aber sie wissen, daß mehrere Faktoren zusammenkommen, wenn sich Dinoflagellaten vermehren. Darunter fallen abnorme Wetterbedingungen, optimale Temperaturen, zu viele Nährstoffe im Wasser, viel Sonnenlicht und günstige Wasserströmungen. Kommt es zu heftigen Niederschlägen, werden Mineralien und Nährstoffe mitunter im Bereich der Küste vom Land ins Wasser geschwemmt. Diese Nährstoffe können die starke Vermehrung der Dinoflagellaten begünstigen. Die Folge? Eine Rote Tide!
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Wenn sich Gewässer rot verfärbenErwachet! 2001 | 8. Juni
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Bestimmte Arten der Dinoflagellaten geben im Wasser Giftstoffe frei, die Fische und andere Meereslebewesen lähmen und töten.
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Wenn sich Gewässer rot verfärbenErwachet! 2001 | 8. Juni
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Vergiftungen durch Rote Tiden
Einer der von Dinoflagellaten abgesonderten Giftstoffe ist das sogenannte Saxitoxin, ein wasserlösliches Salz, das das Nervensystem des Menschen angreift. Es wird daher unter die Nervengifte eingereiht. In der New Encyclopædia Britannica wird erklärt, daß „ins Wasser abgegebene Toxine die Atemwege des Menschen reizen“. Ferienorte am Meer mußten schließen, weil die Luft durch die Bewegung der Wellen von den Giften der Roten Tiden verseucht wurde.
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