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  • Lasst uns den Namen Jehovas zusammen erheben
    Der Wachtturm 2007 | 1. März
    • Lasst uns den Namen Jehovas zusammen erheben

      „Hoch preist mit mir Jehova, und lasst uns seinen Namen zusammen erheben“ (PSALM 34:3).

      1. Welches vorzügliche Beispiel gab Jesus in seinem Dienst auf der Erde?

      AM Abend des 14. Nisan 33 u. Z. sangen Jesus und seine Apostel in dem Obergemach eines Hauses in Jerusalem zusammen Jehova Loblieder (Matthäus 26:30). Es war für Jesus das letzte Mal, dies als Mensch zusammen mit seinen Aposteln zu tun. Doch es war passend, die Zusammenkunft mit ihnen so abzuschließen. Von Anfang bis Ende seines irdischen Dienstes pries Jesus seinen Vater und machte eifrig seinen Namen bekannt (Matthäus 4:10; 6:9; 22:37, 38; Johannes 12:28; 17:6). Eigentlich ließ er die herzliche Einladung des Psalmisten widerhallen: „Hoch preist mit mir Jehova, und lasst uns seinen Namen zusammen erheben“ (Psalm 34:3). Welch ein vorzügliches Beispiel für uns!

      2, 3. (a) Wieso wissen wir, dass der Psalm 34 prophetisch ist? (b) Was werden wir in diesem Artikel und in dem nächsten betrachten?

      2 Wenige Stunden nach dem Singen von Lobliedern mit Jesus wurde der Apostel Johannes Zeuge eines außergewöhnlichen Ereignisses. Er sah, wie sein Herr und zwei Verbrecher am Marterpfahl hingerichtet wurden. Römische Soldaten brachen den zwei Verbrechern die Beine, um deren Tod zu beschleunigen. Doch Johannes berichtet, dass Jesus die Beine nicht gebrochen wurden. Als die Soldaten zu Jesus hingingen, war er bereits tot. Johannes macht jenes Geschehnis in seinem Evangelium als Erfüllung eines anderen Teils von Psalm 34 kenntlich: „Kein Knochen soll ihm gebrochen werden“ (Johannes 19:32-36; Psalm 34:21, Hoffnung für alle [34:20, NW]).

      3 Der Psalm 34 birgt viele weitere Einzelheiten in sich, die für uns interessant sind. Deshalb gehen wir in diesem Artikel und in dem nächsten zunächst auf die Umstände ein, unter denen David den Psalm schrieb, und betrachten dann den ermunternden Inhalt des Psalms.

      Davids Flucht vor Saul

      4. (a) Warum wurde David zum künftigen König Israels gesalbt? (b) Wie kam es, dass Saul David schließlich sehr „liebte“?

      4 In Davids Jugend war Saul König in Israel. Saul wurde jedoch Jehova ungehorsam und verlor seine Gunst. Deshalb teilte ihm der Prophet Samuel mit: „Jehova hat die Königsherrschaft Israels heute von dir abgerissen, und er wird sie bestimmt deinem Mitmenschen geben, der besser ist als du“ (1. Samuel 15:28). Später wies Jehova Samuel an, David, den jüngsten Sohn Isais, zum nächsten König von Israel zu salben. Unterdessen verfiel Saul, dem der Geist Gottes entzogen war, des Öfteren in eine niedergedrückte Stimmung. Deshalb wurde der musikalisch begabte David nach Gibea gebracht, um dem König zu dienen. Davids Musik verschaffte Saul Erleichterung und Saul „liebte ihn schließlich sehr“ (1. Samuel 16:11, 13, 21, 23).

      5. Warum schlugen Sauls Gefühle für David um, und wozu war David genötigt?

      5 Die Zeit verging und Jehova war stets mit David. Jehova half ihm, den Philisterriesen Goliath zu besiegen, und war mit ihm, als er in Israel wegen seiner militärischen Tapferkeit gefeiert wurde. Doch weil der Segen Jehovas auf David ruhte, wurde Saul neidisch und hasste David immer mehr. Zweimal warf Saul einen Speer nach dem Harfe spielenden David. Beide Male konnte David dem Speer ausweichen. Als Saul dann zum dritten Mal versuchte, ihn zu töten, blieb dem künftigen König Israels nur noch die Flucht. Schließlich beschloss David, außerhalb der Grenzen Israels Zuflucht zu suchen, weil Saul alles daransetzte, ihn zu fassen und zu töten (1. Samuel 18:11; 19:9, 10).

      6. Warum befahl Saul, jeden, der in Nob wohnte, umzubringen?

      6 Auf dem Weg zur Grenze Israels machte David halt in Nob, der Stadt, wo die Stiftshütte Jehovas stand. David wurde auf seiner Flucht offenbar von jungen Männern begleitet, und David war nun auf der Suche nach etwas zu essen für sie alle. Saul kam zu Ohren, dass David und seine Männer vom Hohen Priester verpflegt worden waren und dass dieser ihnen das Schwert überlassen hatte, das David dem getöteten Goliath abgenommen hatte. Aus Zorn ließ Saul dann alle Einwohner der Stadt umbringen, darunter 85 Priester (1. Samuel 21:1, 2; 22:12, 13, 18, 19; Matthäus 12:3, 4).

      Wieder dem Tod knapp entronnen

      7. Warum war Gath kein sicheres Versteck für David?

      7 Von Nob aus floh David etwa 40 Kilometer nach Westen auf philistäisches Gebiet und suchte Unterschlupf bei König Achisch in Gath, der Heimatstadt von Goliath. Vielleicht meinte David, Saul werde ihn wohl in Gath zuallerletzt suchen. Es dauerte aber nicht lange, bis die Diener des Königs von Gath David erkannten. Als David das bemerkte, „geriet [er] in große Furcht vor Achisch, dem König von Gath“ (1. Samuel 21:10-12).

      8. (a) Was erlebte David gemäß Psalm 56 in Gath? (b) Wie konnte David knapp dem Tod entrinnen?

      8 Die Philister nahmen David schließlich fest. Danach könnte David den gefühlvollen Psalm geschrieben haben, in dem er Jehova anflehte: „Tu meine Tränen doch in deinen Schlauch“ (Psalm 56:8 und Überschrift). Er drückte damit seine Zuversicht aus, dass Jehova seinen Kummer nicht vergessen und für ihn sorgen und ihn beschützen würde. Er überlegte sich aber auch, welche List ihm vor dem Philisterkönig helfen könnte. David gebärdete sich vor dem König wie ein Geistesgestörter. Als König Achisch das sah, fuhr er seine Diener an, warum sie ihm einen „Verrückten“ gebracht hätten. Davids Vorgehensweise wurde eindeutig von Jehova gesegnet. Man jagte David aus der Stadt und so war er ein weiteres Mal knapp dem Tod entronnen (1. Samuel 21:13-15).

      9, 10. Was veranlasste David, den Psalm 34 zu schreiben, und an wen mag er dabei gedacht haben?

      9 In der Bibel wird nicht gesagt, ob Davids Anhänger mit ihm nach Gath flohen oder ob sie in nahe gelegenen Dörfern Israels für ihn Wache hielten. Jedenfalls muss es ein freudiges Wiedersehen gegeben haben, als David ihnen berichtete, wie Jehova ihn erneut befreit hatte. Dies Ereignis bildete die Grundlage für den Psalm 34, wie aus der Überschrift hervorgeht. In den ersten sieben Versen des Psalms preist David Gott für die Befreiung und bittet seine Unterstützer, mit ihm zusammen Jehova als den großen Retter seines Volkes zu erheben (Psalm 34:3, 4, 7).

      10 David und seine Männer brachten sich in einer Berggegend von Israel, etwa 15 Kilometer östlich von Gath, in Sicherheit, und zwar in der Höhle von Adullam. Dorthin begaben sich immer mehr Israeliten, die mit den Verhältnissen unter König Saul unzufrieden waren, um sich ihnen anzuschließen (1. Samuel 22:1, 2). Als David die Worte von Psalm 34:8-22 niederschrieb, könnte er an diese Israeliten gedacht haben. Die Mahnungen in diesen Versen sind auch für uns heute wichtig, und somit wird uns die eingehende Betrachtung dieses schönen Psalms viel geben.

      Sind wir zuerst um das bemüht, worum David bemüht war?

      11, 12. Welche Gründe haben wir, Jehova stets zu preisen?

      11 „Ich will Jehova segnen zu allen Zeiten, beständig wird sein Lobpreis in meinem Mund sein“ (Psalm 34:1). Als Geächteter muss David oft um materielle Dinge besorgt gewesen sein; doch seine Worte zeigen, dass diese Alltagssorgen seiner Entschlossenheit, Jehova zu preisen, nichts anhaben konnten. Welch ein gutes Beispiel für uns, wenn wir widrigen Umständen begegnen! Ob in der Schule, am Arbeitsplatz, in Gemeinschaft mit Brüdern oder im Predigtdienst, wir sollten zuerst darum bemüht sein, Jehova zu preisen. Denken wir nur an die zahllosen Gründe dafür! Beispielsweise gibt es an den wunderbaren Schöpfungswerken Jehovas immer etwas Neues und Schönes zu entdecken. Und sehen wir uns an, was er durch den irdischen Teil seiner Organisation alles zustande gebracht hat! Jehova hat seine treuen Diener in der heutigen Zeit auf machtvolle Weise gebraucht, trotz ihrer Unvollkommenheit. Was sind schon die Werke von Menschen, die von der Welt vergöttert werden, im Vergleich zu den Werken Gottes? Bestimmt stimmen wir David zu, der schrieb: „Da ist keiner gleich dir unter den Göttern, o Jehova, noch gibt es irgendwelche Werke gleich den deinen“ (Psalm 86:8).

      12 Wie David fühlen wir uns gedrängt, Jehova wegen seiner unvergleichlichen Werke stets zu preisen. Außerdem begeistert es uns, dass Gottes Königreich jetzt in den Händen des bleibenden Thronerben Davids ruht — Jesus Christus (Offenbarung 11:15). Das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge ist also nahe. Die ewige Zukunft von über sechs Milliarden Menschen steht auf dem Spiel. Nie war es dringender, anderen von Gottes Königreich zu erzählen und ihnen zu zeigen, was es bald für die Menschheit tun wird, und ihnen zu helfen, Jehova zusammen mit uns zu preisen. Bestimmt sollte es in unserem Leben Vorrang haben, alle Gelegenheiten zu nutzen, andere zu ermuntern, die „gute Botschaft“ ernst zu nehmen, ehe es zu spät ist (Matthäus 24:14).

      13. (a) In wem rühmte sich David, und welche Art von Menschen fühlte sich davon angesprochen? (b) Was an der Christenversammlung wirkt auf Sanftmütige so anziehend?

      13 „In Jehova wird sich meine Seele rühmen; die Sanftmütigen werden hören und sich freuen“ (Psalm 34:2). David brüstete sich hier nicht mit irgendwelchen Leistungen. Zum Beispiel prahlte er nicht damit, den König von Gath überlistet zu haben. Er wusste, dass Jehova ihn in Gath beschützt hatte und er mit seiner Hilfe entkommen war (Sprüche 21:1). Folglich rühmte sich David nicht in sich selbst, sondern in Jehova. Deswegen fühlten sich Sanftmütige zu Jehova hingezogen. Auch Jesus erhob den Namen Jehovas, und das machte Jehova für einfache, lernbereite Menschen so anziehend. Heute fühlen sich Sanftmütige aller Nationen zu der von Jesus geleiteten internationalen Versammlung gesalbter Christen hingezogen (Kolosser 1:18). Diese Sanftmütigen bewegt es tief, zu beobachten, dass der Name Gottes von seinen demütigen Dienern verherrlicht wird; und sie sind berührt von der Botschaft der Bibel, die sie mit der Hilfe des Geistes Gottes erfassen dürfen (Johannes 6:44; Apostelgeschichte 16:14).

      Zusammenkünfte sind glaubensstärkend

      14. (a) War David damit zufrieden, Jehova für sich allein zu preisen? (b) Welches Beispiel gab Jesus in Bezug auf die Anbetung in Zusammenkünften?

      14 „Hoch preist mit mir Jehova, und lasst uns seinen Namen zusammen erheben“ (Psalm 34:3). David war nicht damit zufrieden, Jehova nur für sich allein zu preisen. Er forderte seine Begleiter freundlich auf, mit ihm zusammen den Namen Jehovas zu erheben. Auch Jesus Christus, der größere David, hatte Freude daran, Jehova öffentlich zu preisen — in der Synagoge, bei Tempelfesten in Jerusalem und in Gemeinschaft mit seinen Nachfolgern (Lukas 2:49; 4:16-19; 10:21; Johannes 18:20). Welch eine Freude es doch ist, bei jedem möglichen Anlass des Zusammenseins mit Mitgläubigen wie einst Jesus Jehova zu preisen, vor allem heute, wo wir ‘den Tag herannahen sehen’! (Hebräer 10:24, 25).

      15. (a) Wie wirkte sich Davids Erfahrung auf seine Männer aus? (b) Welchen Nutzen haben wir vom Besuch der Zusammenkünfte?

      15 „Ich befragte Jehova, und er antwortete mir, und aus all meinen Schrecknissen befreite er mich“ (Psalm 34:4). Das erlebt zu haben, war für David wichtig. Folglich sagte er weiter: „Dieser Niedergedrückte rief, und Jehova selbst hörte. Und aus all seinen Bedrängnissen rettete ER ihn“ (Psalm 34:6). Wenn wir mit unseren Brüdern und Schwestern zusammen sind, bieten sich viele Gelegenheiten, zu erzählen, wie Jehova uns geholfen hat, schwierige Situationen durchzustehen. Das ist für sie ebenso glaubensstärkend, wie Davids Äußerungen es für seine Unterstützer waren. Davids Begleiter „schauten auf . . . [Jehova] und begannen zu strahlen, und ihr Angesicht selbst konnte unmöglich beschämt werden“ (Psalm 34:5). Sie flohen zwar vor König Saul, aber sie schämten sich deswegen nicht. Sie waren überzeugt, dass Gott David unterstützte, und strahlten deswegen. Ebenso wenden sich heute Neuinteressierte wie langjährige wahre Christen um Hilfe an Jehova. Da sie seine Hilfe selbst verspürt haben, sagen uns ihre freudigen Gesichter, dass sie unbedingt treu bleiben wollen.

      Für die Hilfe der Engel dankbar sein

      16. Wie hat Jehova seine Engel zu unserer Rettung eingesetzt?

      16 „Der Engel Jehovas lagert sich rings um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie“ (Psalm 34:7). David dachte nicht, nur er könne von Jehova gerettet werden. Er war zwar als der Gesalbte Jehovas Israels künftiger König, doch er wusste, dass Jehova seine Engel über alle seine treuen Anbeter wachen lässt, unabhängig davon, ob sie im Mittelpunkt des Interesses stehen oder eher unscheinbar sind. Auch in unserer Zeit haben wahre Anbeter den Schutz Jehovas verspürt. In NS-Deutschland — ebenso wie in Angola, Malawi, Mosambik und vielen anderen Ländern — wurden gegen Jehovas Zeugen Ausrottungsfeldzüge geführt. Die staatlichen Maßnahmen verfehlten allerdings ihr Ziel. Die Zahl der Diener Gottes, die in diesen Ländern den Namen Jehovas erheben, nimmt sogar weiterhin zu. Warum? Weil Jehova seine heiligen Engel beauftragt hat, sein Volk zu beschützen und zu leiten (Hebräer 1:14).

      17. Auf welche Weise helfen uns Gottes Engel?

      17 Außerdem können Jehovas Engel alles so steuern, dass jemand, der andere zum Straucheln veranlasst, aus dem Volk Jehovas entfernt wird (Matthäus 13:41; 18:6, 10). Und obgleich es uns jeweils vielleicht nicht bewusst ist, beseitigen Engel Hindernisse im Dienst für Gott, und sie schützen uns vor Dingen, die unser Verhältnis zu Jehova gefährden könnten. Vor allem leiten sie uns in der weltweiten Verkündigung der ‘ewigen guten Botschaft’, auch an Orten, wo das Predigtwerk unter gefährlichen Bedingungen durchgeführt wird (Offenbarung 14:6). Ereignisse, die auf die Hilfe der Engel hindeuten, sind in der biblischen Literatur, die von Jehovas Zeugen herausgegeben wird, schon oft beschrieben worden.a So etwas ereignet sich viel zu oft, um es als bloßen Zufall abzutun.

      18. (a) Unter welcher Voraussetzung kann uns die Hilfe der Engel zugutekommen? (b) Was wird im nächsten Artikel betrachtet werden?

      18 Um weiterhin den Schutz und die Leitung der Engel zu haben, müssen wir Jehovas Namen stets erheben, selbst bei Widerstand. Bedenken wir, Gottes Engel lagert sich nur „rings um die her, die . . . [Jehova] fürchten“. Was ist daraus abzuleiten? Was ist Gottesfurcht, und wie können wir sie erlangen und bewahren? Wieso kann ein liebevoller Gott wollen, dass wir ihn fürchten? Diesen Fragen gehen wir im nächsten Artikel nach.

      [Fußnote]

      a Siehe die Veröffentlichungen Jehovas Zeugen — Verkündiger des Königreiches Gottes, Seite 550; Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2005, Seite 53, 54; Der Wachtturm, 1. März 2000, Seite 5, 6; 1. Januar 1991, Seite 27; 15. Februar 1991, Seite 26.

  • Freude an einem Leben in der Furcht Jehovas
    Der Wachtturm 2007 | 1. März
    • Freude an einem Leben in der Furcht Jehovas

      „Fürchtet Jehova, ihr seine Heiligen, denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten“ (PSALM 34:9).

      1, 2. (a) Wie unterschiedlich wird in der Christenheit die Furcht Gottes angesehen? (b) Welchen Fragen gehen wir jetzt nach?

      WENN Prediger der Christenheit andere die Gottesfurcht lehren, bemühen sie dazu oft die unbiblische Lehre, Gott werde Sünder in der Feuerhölle ewig bestrafen. Das ist aber nicht mit dem vereinbar, was die Bibel über Jehova als einen Gott der Liebe und der Gerechtigkeit lehrt (1. Mose 3:19; 5. Mose 32:4; Römer 6:23; 1. Johannes 4:8). Dann gibt es Geistliche der Christenheit, die ins andere Extrem verfallen. Sie schweigen sich über die Gottesfurcht aus. Nach ihrer Auffassung ist Gott so nachsichtig, dass er fast jeden Menschen annimmt, ungeachtet seines Lebenswandels. Das lehrt die Bibel aber auch nicht (Galater 5:19-21).

      2 Die Bibel rät uns, Gott zu fürchten (Offenbarung 14:7). Dadurch erheben sich einige Fragen: Warum möchte wohl ein Gott der Liebe, dass man ihn fürchtet? Was für eine Furcht erwartet Gott? Wieso kann es vorteilhaft sein, Gott zu fürchten? Diesen Fragen gehen wir bei der Betrachtung des 34. Psalms nach.

      Warum Gott fürchten?

      3. (a) Wie betrachtest du das Gebot, Gott zu fürchten? (b) Warum sind alle Gottesfürchtigen glücklich?

      3 Als dem Schöpfer und Souverän des Universums steht Jehova zu, dass man ihn fürchtet (1. Petrus 2:17). Diese Furcht ist aber nicht mit Angst und Schrecken vor einem grausamen Gott zu verwechseln. Es ist eine ehrerbietige Furcht, die sich darauf gründet, wer Jehova ist. Auch ist es die Furcht, ihm zu missfallen. Gottesfurcht ist weder niederdrückend noch erschreckend, sondern edel und erhebend. Als der „glückliche Gott“ möchte Jehova, dass die Menschengeschöpfe Freude am Leben finden (1. Timotheus 1:11). Das erfordert allerdings ein Leben gemäß den Erfordernissen Gottes. Viele müssten sich deswegen ändern. Wer aber die nötigen Änderungen vornimmt, der findet die Wahrhaftigkeit der Worte des Psalmisten David bestätigt: „Schmeckt und seht, dass Jehova gut ist; glücklich ist der kräftige Mann, der zu ihm Zuflucht nimmt. Fürchtet Jehova, ihr seine Heiligen, denn keinen Mangel haben die, die ihn fürchten“ (Psalm 34:8, 9). Niemandem, der Jehova fürchtet und ein gutes Verhältnis zu ihm hat, wird etwas fehlen, was von bleibendem Wert ist.

      4. Welche Zusicherungen machten David und Jesus?

      4 Beachten wir, wie das zur Zeit Davids zutraf. David nannte seine Männer „Heilige“ und würdigte sie dadurch. Sie gehörten zum heiligen Volk Gottes. Sich David anzuschließen war für sie lebensgefährlich. David war mit seinen Männern zwar auf der Flucht vor König Saul, doch er vertraute darauf, dass Jehova weiterhin ihre Grundbedürfnisse stillen würde. David schrieb: „Die mähnigen jungen Löwen selbst haben gedarbt und gehungert; die aber Jehova suchen, sie werden keinen Mangel haben an irgendetwas Gutem“ (Psalm 34:10). Jesus sicherte seinen Nachfolgern Ähnliches zu (Matthäus 6:33).

      5. (a) Aus welcher Bevölkerungsschicht kamen viele Nachfolger Jesu? (b) Was riet Jesus ihnen in Bezug auf Furcht?

      5 Viele von denen, die Jesus zuhörten, kamen aus der benachteiligten unteren Bevölkerungsschicht der Juden. Jesus empfand „Mitleid mit ihnen, weil sie zerschunden waren und umhergestoßen wurden wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matthäus 9:36). Hätten diese einfachen Leute den Mut, Jesus nachzufolgen? Menschenfurcht war dazu nicht zu gebrauchen, sondern sie benötigten die Furcht Jehovas. Jesus sagte: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiter tun können. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Gehenna zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen fürchtet. Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Münzen von geringem Wert? Doch nicht einer von ihnen wird vor Gott vergessen. Aber sogar die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“ (Lukas 12:4-7).

      6. (a) Welche Worte Jesu haben Christen gestärkt? (b) Warum ist Jesus das beste Beispiel für Gottesfurcht?

      6 Wenn Gottesfürchtige von ihren Feinden gedrängt werden, Jehova nicht mehr zu dienen, könnten sie an den Rat Jesu denken: „Jeder, der vor den Menschen bekennt, mit mir in Gemeinschaft zu sein, mit dem in Gemeinschaft zu sein, wird auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden“ (Lukas 12:8, 9). Diese Worte sind vor allem in Ländern stärkend, wo die wahre Anbetung verboten ist. Auch dort wird Jehova weiterhin in Zusammenkünften und im Predigtdienst gepriesen, allerdings unauffällig (Apostelgeschichte 5:29). Jesus hat das beste Beispiel für „Gottesfurcht“ gegeben (Hebräer 5:7). Über ihn wurde im prophetischen Wort vorhergesagt: „Auf ihm soll sich der Geist Jehovas niederlassen, der Geist . . . der Furcht Jehovas; und er wird seine Freude haben an der Furcht Jehovas“ (Jesaja 11:2, 3). Folglich ist Jesus überaus geeignet, uns über den Nutzen der Gottesfurcht zu belehren.

      7. (a) Wie reagieren Christen im Grunde genommen auf eine ähnliche Einladung, wie David sie aussprach? (b) Wie können Eltern dem guten Beispiel Davids folgen?

      7 Alle, die Jesu Beispiel folgen und sich nach seinen Lehren ausrichten, nehmen im Grunde genommen eine ähnliche Einladung an, wie David sie aussprach: „Kommt, ihr Söhne, hört mir zu; die Furcht Jehovas ist, was ich euch lehren werde“ (Psalm 34:11). Es war normal für David, seine Männer mit „Söhne“ anzureden, weil sie ihn als Führer betrachteten. David seinerseits half seinen Nachfolgern in geistiger Hinsicht, damit sie in Einheit in der Gunst Gottes stehen konnten. Welch ein vorzügliches Beispiel für Eltern! Jehova hat ihnen die Verantwortung übertragen, ihre Söhne und Töchter ‘weiterhin in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas aufzuziehen’ (Epheser 6:4). Wenn Eltern täglich mit ihren Kindern über Angelegenheiten sprechen, die das Verhältnis zu Gott berühren, und regelmäßig mit ihnen die Bibel studieren, helfen sie ihren Kindern, Freude an einem Leben in der Furcht Jehovas zu haben (5. Mose 6:6, 7).

      Wie man sich als gottesfürchtig erweist

      8, 9. (a) Was macht eine gottesfürchtige Lebensweise so anziehend? (b) Was heißt es, seine Zunge zu behüten?

      8 Jehova zu fürchten nimmt uns wie erwähnt nicht die Freude. David fragte: „Wer ist der Mann, der Lust am Leben hat, der genügend Tage liebt, um zu sehen, was gut ist?“ (Psalm 34:12). Die Furcht Jehovas ist eindeutig der Schlüssel zu einem langen Leben und dazu, Gutes zu sehen. Zu sagen: „Ich fürchte Gott“, ist eine Sache, entsprechend zu leben, eine ganz andere. Deshalb erklärte David weiter, wie man ein gottesfürchtiges Leben führen kann.

      9 „Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor Trugreden“ (Psalm 34:13). Der Apostel Petrus zitierte unter Inspiration diesen Teil von Psalm 34, nachdem er Christen geraten hatte, einander mit brüderlicher Zuneigung zu begegnen (1. Petrus 3:8-12). Die Zunge vor Bösem zu behüten heißt, kein schädigendes Geschwätz zu verbreiten. Wir wollen andere lieber stets erbauen, wenn wir mit ihnen reden. Außerdem möchten wir uns bemühen, mutig die Wahrheit zu reden (Epheser 4:25, 29, 31; Jakobus 5:16).

      10. (a) Erkläre, was es bedeutet, sich vom Bösen abzuwenden. (b) Was gehört alles zum Gutestun?

      10 „Wende dich ab vom Bösen, und tu Gutes; suche Frieden, und jage ihm nach“ (Psalm 34:14). Wir halten uns von Dingen fern, die Gott verurteilt, wie sexuelle Unmoral, Pornografie, Diebstahl, Spiritismus, Gewalt, Trunkenheit und Drogenmissbrauch. Von Unterhaltung, in der diese Abscheulichkeiten vorkommen, distanzieren wir uns ebenfalls (Epheser 5:10-12). Unsere Zeit ist mit Gutestun viel besser verbracht. Am meisten Gutes bewirkt die regelmäßige Beteiligung an der Verkündigung des Königreiches und am Werk des Jüngermachens, denn wir helfen anderen, Rettung zu erlangen (Matthäus 24:14; 28:19, 20). Gutes zu tun schließt auch ein, sich auf Zusammenkünfte vorzubereiten und sie zu besuchen, das weltweite Werk zu unterstützen, den Königreichssaal in gutem Zustand zu halten und die Bedürfnisse benachteiligter Christen zu stillen.

      11. (a) Wie lebte David aus, was er anderen in Bezug auf Frieden nahelegte? (b) Wie können wir in der Versammlung ‘dem Frieden nachjagen’?

      11 David trachtete beispielhaft nach Frieden. Zweimal hätte er Saul ohne Weiteres töten können. In beiden Fällen hielt er sich von einem Gewaltakt zurück und sprach später respektvoll mit dem König, um vielleicht doch noch mit ihm Frieden schließen zu können (1. Samuel 24:8-11; 26:17-20). Was kann heute unternommen werden, wenn der Frieden in der Versammlung durch etwas bedroht ist? Wir sollten ‘Frieden suchen und ihm nachjagen’. Wenn wir also zwischen uns und einem Mitgläubigen irgendwelche Spannungen spüren, beachten wir Jesu Rat: „Schließe zuerst mit deinem Bruder Frieden.“ Danach wenden wir uns anderem in der wahren Anbetung zu (Matthäus 5:23, 24; Epheser 4:26).

      Gottesfurcht lohnt sich sehr

      12, 13. (a) Welche Vorteile haben gottesfürchtige Menschen heute? (b) Welche große Belohnung werden treue Anbeter bald erhalten?

      12 „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf“ (Psalm 34:15). Was über Gottes Umgang mit David aufgezeichnet wurde, bestätigt die Wahrhaftigkeit dieser Worte. Heute verspüren wir eine tiefe Freude und inneren Frieden, weil wir wissen, dass Jehova über uns wacht. Wir sind überzeugt, dass er immer auf unsere Bedürfnisse reagieren wird, selbst wenn wir sehr belastet sind. Wir wissen, dass bald alle wahren Anbeter den vorhergesagten Angriff Gogs von Magog und den „furchteinflößenden Tag Jehovas“ erleben werden (Joel 2:11, 31; Hesekiel 38:14-18, 21-23). Was immer auf uns zukommt, Davids Worte werden sich in unserem Fall bestätigen: „Sie schrien, und Jehova, er hörte, und aus all ihren Bedrängnissen befreite er sie“ (Psalm 34:17).

      13 Wie begeisternd es doch sein wird, die Zeit zu erleben, wo Jehova seinen großen Namen verherrlicht! Wir werden wie nie zuvor mit Ehrfurcht erfüllt sein, und alle Gegner werden ein beschämendes Ende finden. „Das Angesicht Jehovas ist gegen die, die Böses tun, um von der Erde ihre Erwähnung wegzutilgen“ (Psalm 34:16). Welch eine Belohnung es doch sein wird, diese große Befreiung zu erleben und in Gottes gerechte neue Welt zu gelangen!

      Verheißungen, die uns das Ausharren erleichtern

      14. Was hilft uns, trotz Unglücksschlägen weiterzumachen?

      14 Bis dahin erfordert es Ausharren, Jehova in einer verkommenen und feindseligen Welt weiterhin zu gehorchen. Gottesfurcht ist eine große Hilfe, diesen Gehorsam zu zeigen. Wegen der gegenwärtigen kritischen Zeiten müssen manche Diener Jehovas extreme Entbehrungen ertragen, die ihnen großen Kummer bereiten und sie sehr entmutigen. Sie können jedoch ganz sicher sein, dass Jehova ihnen hilft auszuharren, solange sie sich an ihn wenden. Davids Worte vermitteln echten Trost: „Jehova ist nahe denen, die gebrochenen Herzens sind; und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er“ (Psalm 34:18). David ermuntert uns weiter: „Viele sind der Unglücksschläge des Gerechten, aber aus ihnen allen befreit ihn Jehova“ (Psalm 34:19). Ganz gleich, wie viele Unglücksschläge uns treffen, Jehova ist stark genug, uns zu befreien.

      15, 16. (a) Von welchem Unglück erfuhr David, nachdem er den Psalm 34 geschrieben hatte? (b) Was hilft uns, Schwierigkeiten zu ertragen?

      15 Kurz nachdem David den Psalm 34 geschrieben hatte, hörte er von dem Unglück, das den Einwohnern von Nob widerfahren war. Saul hatte alle Einwohner niedermetzeln lassen, darunter so gut wie alle Priester. Wie sehr ihn der Gedanke mitgenommen haben muss, dass letztendlich sein Aufenthalt in Nob Sauls Zorn erregt hatte! (1. Samuel 22:13, 18-21). David wandte sich zweifellos Hilfe suchend an Jehova und schöpfte bestimmt Trost aus der Aussicht auf eine Auferstehung „der Gerechten“ (Apostelgeschichte 24:15).

      16 Auch uns heute stärkt die Auferstehungshoffnung. Wir wissen, dass unsere Feinde durch nichts einen bleibenden Schaden anrichten können (Matthäus 10:28). In den folgenden Worten äußerte sich David ebenso überzeugt: „Er behütet alle seine Gebeine, nicht eines davon ist zerbrochen worden“ (Psalm 34:20). Dieser Vers erfüllte sich buchstäblich an Jesus. Obwohl Jesus grausam zu Tode gebracht wurde, wurde ihm keines seiner Gebeine „zerbrochen“ (Johannes 19:36). Im erweiterten Sinn wird in Psalm 34:20 versichert, dass weder gesalbte Christen noch „andere Schafe“, ihre Gefährten, durch irgendwelche Schwierigkeiten auf Dauer benachteiligt werden. Ihnen werden sinnbildlich gesprochen nicht die Gebeine gebrochen (Johannes 10:16).

      17. Welches Unheil erwartet reuelose Hasser des Volkes Jehovas?

      17 Für die Bösen sieht es anders aus. Sie werden bald das Schlechte ernten, das sie gesät haben. „Unglück wird den Bösen zu Tode bringen; und die den Gerechten hassen, sie werden für schuldig gehalten werden“ (Psalm 34:21). Alle, die Gottes Volk weiterhin widerstehen, erwartet das schlimmste Unheil. Sie „werden die richterliche Strafe ewiger Vernichtung erleiden“, die mit der Offenbarung Jesu Christi einhergeht (2. Thessalonicher 1:9).

      18. In welchem Sinn ist die „große Volksmenge“ bereits erlöst, und was werden sie in der Zukunft erleben?

      18 Davids Psalm endet mit den folgenden beruhigenden Worten: „Jehova erlöst die Seele seiner Knechte; und keiner von denen, die zu ihm Zuflucht nehmen, wird für schuldig gehalten werden“ (Psalm 34:22). Gegen Ende seiner 40-jährigen Regierungszeit sagte König David, dass ‘Jehova seine Seele aus aller Bedrängnis erlöste’ (1. Könige 1:29). Wie David werden alle, die Gott fürchten, bald zurückblicken und darüber frohlocken können, dass sie von jeder Sündenschuld befreit und aus allen ihren Schwierigkeiten gerettet worden sind. Die meisten gesalbten Christen haben bereits ihren himmlischen Lohn erhalten. „Eine große Volksmenge“ aus allen Nationen schließt sich jetzt den Brüdern Jesu, die noch auf der Erde verblieben sind, darin an, Gott zu dienen. Demzufolge haben sie einen reinen Stand vor Jehova, denn sie üben Glauben an die Erlösungskraft des vergossenen Blutes Jesu aus. Unter der tausendjährigen Herrschaft Christi werden sie aus dem Loskaufsopfer uneingeschränkt Nutzen ziehen und zu menschlicher Vollkommenheit gebracht werden (Offenbarung 7:9, 14, 17; 21:3-5).

      19. Wozu ist die „große Volksmenge“ fest entschlossen?

      19 Warum werden all diese Segnungen der „großen Volksmenge“ von Anbetern Gottes zuteil? Weil sie sich fest vorgenommen haben, Jehova weiterhin zu fürchten, ihm mit Ehrfurcht und ergebenem Gehorsam zu dienen. Ja, die Furcht Jehovas macht das Leben heute angenehm und hilft uns, „das wirkliche Leben fest [zu] ergreifen“ — ewiges Leben in Gottes neuer Welt (1. Timotheus 6:12, 18, 19; Offenbarung 15:3, 4).

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