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Die Suche nach dem Unbekannten durch Magie und SpiritismusDie Suche der Menschheit nach Gott
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Regentänze und -zauber
21, 22. Was ist unter „analogischer“ oder „imitativer Magie“ zu verstehen? Veranschauliche es.
21 Trotz der unglaublichen Vielfalt der Zauberpraktiken unter den Völkern bleibt doch die Grundidee davon erstaunlich ähnlich. Als erstes sei die Auffassung erwähnt, daß Ähnliches Ähnliches erzeuge, daß eine gewünschte Wirkung durch Nachahmung erreicht werde. Das wird gelegentlich analogische oder imitative Magie genannt. Wenn zum Beispiel bei den Omaha, einem Indianerstamm Nordamerikas, Regenmangel herrschte und die Ernte in Gefahr war, tanzten sie um ein großes Gefäß mit Wasser. Dann trank einer von dem Wasser und spritzte es in einem feinen Sprühregen in die Luft, um Nebel oder feinen Regen nachzuahmen.
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22 Andere Völker hatten kompliziertere Rituale, zu denen auch eintönige Gesänge und Opfer gehörten. Die Chinesen verfertigten einen großen Drachen aus Papier oder Holz, der den Regengott darstellen sollte, und trugen ihn in einer Prozession umher, oder sie holten das Bild ihrer Gottheit aus dem Tempel und stellten es in die Sonne, damit es die Hitze spüren konnte und vielleicht Regen sandte. Bei einem Ritual der Ngoni Ostafrikas wird unter anderem Bier in einen Topf gegossen, den man in den Boden eines Regentempels eingräbt. Dabei beten sie: „Meister Chauta, du hast dein Herz gegen uns verhärtet. Was willst du, daß wir tun sollen? Wir müssen in der Tat umkommen. Gib deinen Kindern den Regen. Hier ist das Bier, das wir dir geschenkt haben.“ Dann trinken alle von dem übriggebliebenen Bier. Darauf singen und tanzen sie, tauchen Zweige ins Wasser und schwenken sie umher.
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