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  • Die Bibel als das annehmen, was sie wirklich ist
    Der Wachtturm 1995 | 1. Mai
    • Die Bibel als das annehmen, was sie wirklich ist

      „Darum danken wir Gott auch unablässig, denn als ihr Gottes Wort, das ihr von uns hörtet, empfingt, habt ihr es nicht als Menschenwort angenommen, sondern als das, was es wahrhaftig ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist“ (1. THESSALONICHER 2:13).

      1. Welcher in der Bibel enthaltene Aufschluß macht dieses Buch zu etwas wirklich Einzigartigem?

      DIE Heilige Schrift ist das in die meisten Sprachen übersetzte und am weitesten verbreitete Buch, das es gibt. Allgemein wird sie zur Weltliteratur gezählt. Viel wichtiger aber ist, daß die Bibel die Anleitung bietet, die Menschen aller Rassen und aller Nationen ungeachtet ihrer Tätigkeit oder ihrer Stellung so dringend benötigen (Offenbarung 14:6, 7). Auf eine Weise, die gleichermaßen Verstand und Herz befriedigt, beantwortet die Bibel Fragen wie: Welchen Sinn hat das menschliche Leben? (1. Mose 1:28; Offenbarung 4:11). Weshalb sind die Regierungen der Menschheit nicht in der Lage gewesen, dauerhaften Frieden und beständige Sicherheit herbeizuführen? (Jeremia 10:23; Offenbarung 13:1, 2). Warum stirbt der Mensch? (1. Mose 2:15-17; 3:1-6; Römer 5:12). Wie können wir in unserer problembeladenen Welt mit den Problemen des Lebens fertig werden? (Psalm 119:105; Sprüche 3:5, 6). Was wird uns die Zukunft bringen? (Daniel 2:44; Offenbarung 21:3-5).

      2. Weshalb kann die Bibel absolut zuverlässige Antworten auf unsere Fragen geben?

      2 Weshalb sind in der Bibel zuverlässige Antworten auf derlei Fragen zu finden? Weil sie das Wort Gottes ist. Gott gebrauchte Menschen für die Niederschrift, aber in 2. Timotheus 3:16 wird deutlich gesagt: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert.“ Sie ist nicht das Ergebnis einer privaten Auslegung der Ereignisse in Verbindung mit der Menschheit. „Prophetie [Bekanntmachungen künftiger Ereignisse, göttliche Befehle, biblische Sittenmaßstäbe] wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getrieben wurden“ (2. Petrus 1:21).

      3. (a) Nenne Beispiele dafür, wie sehr die Bibel von Menschen in verschiedenen Ländern geschätzt wurde. (b) Weshalb waren Menschen bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, damit sie in der Heiligen Schrift lesen konnten?

      3 Den Wert der Bibel hochschätzend, haben viele Menschen ihre Freiheit, ja sogar ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um eine Bibel besitzen und darin lesen zu können. So war es früher im katholischen Spanien, wo der Klerus befürchtete, sein Einfluß werde untergraben, wenn das Volk die Bibel in seiner Muttersprache lesen würde, und so war es auch in Albanien, wo ein atheistisches Regime hart durchgriff, um den Einfluß der Religion vollständig zu unterbinden. Gottesfürchtige Personen indes hüteten Exemplare der Heiligen Schrift wie einen Schatz, lasen darin und ließen andere daran teilhaben. Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Konzentrationslager Sachsenhausen eine Bibel vorsichtig von Block zu Block weitergegeben (obwohl dies verboten war), und diejenigen, die sie bekamen, prägten sich Passagen ein, um sie mit anderen besprechen zu können. Selbst auf die Gefahr hin, dafür lange in Einzelhaft zu kommen, gaben Zeugen Jehovas, die in den 50er Jahren wegen ihres Glaubens in der kommunistisch regierten DDR inhaftiert waren, kleine Bibelteile an andere Gefangene weiter, damit diese nachts darin lesen konnten. Weshalb taten sie das? Weil sie anerkannten, daß die Bibel das Wort Gottes ist, und sie wußten, daß „der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von jeder Äußerung des Mundes Jehovas lebt der Mensch tatsächlich“ (5. Mose 8:3). Diese in der Bibel aufgezeichneten Äußerungen ermöglichten es jenen Zeugen, trotz der unglaublichen Grausamkeiten, denen sie ausgesetzt waren, geistig lebendig zu bleiben.

      4. Welchen Stellenwert sollten wir der Bibel in unserem Leben einräumen?

      4 Die Bibel ist kein Buch, das man sich einfach ins Bücherregal stellt, um gelegentlich etwas darin nachzulesen, noch ist sie dazu gedacht, lediglich dann gebraucht zu werden, wenn man sich mit Glaubensbrüdern zur Anbetung versammelt. Wir sollten sie jeden Tag dazu gebrauchen, Licht auf die Situationen zu werfen, in die wir geraten, und uns den rechten Weg zeigen zu lassen (Psalm 25:4, 5).

      Dazu bestimmt, gelesen und verstanden zu werden

      5. (a) Was sollte jeder einzelne von uns, wenn irgend möglich, besitzen? (b) Wie erfuhren die Israeliten in alter Zeit, was in den heiligen Schriften stand? (c) Wie berührt dich Psalm 19:7-11, was deine Einstellung zum Bibellesen angeht?

      5 Heutzutage sind Bibeln in den meisten Ländern ohne weiteres erhältlich, und wir raten allen Lesern des Wachtturms nachdrücklich, sich eine eigene Bibel zu besorgen. Zu der Zeit, als die Bibel geschrieben wurde, gab es keine Druckpressen. Gewöhnlich hatte man kein eigenes Exemplar der Bibel. Doch Jehova sorgte dafür, daß seine Diener zu hören bekamen, was aufgeschrieben worden war. Gemäß 2. Mose 24:7 nahm zum Beispiel Moses, nachdem er alle Anweisungen Jehovas aufgeschrieben hatte, „das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes“. Da die Israeliten die übernatürlichen Erscheinungen am Berg Sinai miterlebt hatten, erkannten sie, daß das, was Moses ihnen vorlas, von Gott stammte und daß sie über diesen Aufschluß unterrichtet sein mußten (2. Mose 19:9, 16-19; 20:22). Auch wir müssen wissen, was in Gottes Wort aufgezeichnet ist (Psalm 19:7-11).

      6. (a) Was tat Moses, bevor die Nation Israel in das Land der Verheißung einzog? (b) Wie können wir das Beispiel des Moses nachahmen?

      6 Als die Israeliten im Begriff waren, den Jordan zu überqueren und ins Land der Verheißung einzuziehen, womit sie das Nomadenleben in der Wildnis hinter sich ließen, war es angebracht, daß sie das Gesetz Jehovas und seine Handlungsweise mit ihnen nochmals betrachteten. Angetrieben von Gottes Geist, betrachtete Moses mit ihnen noch einmal das Gesetz. Er erinnerte sie an Einzelheiten aus dem Gesetz und hob auch hervor, welche darin verankerten Grundsätze und welche Einstellung ihr Verhältnis zu Jehova beeinflussen sollten (5. Mose 4:9, 35; 7:7, 8; 8:10-14; 10:12, 13). Wenn wir heute eine neue Aufgabe übernehmen oder uns einer neuen Situation gegenübersehen, tun wir ebenfalls gut daran, zu erwägen, wie sich der Rat der Heiligen Schrift auf unser Vorgehen auswirken sollte.

      7. Wodurch wurde den Israeliten, kurz nachdem sie den Jordan überquert hatten, das Gesetz Jehovas in Sinn und Herz eingeprägt?

      7 Kurz nachdem die Israeliten den Jordan überquert hatten, kamen sie erneut zusammen, um zu betrachten, was Jehova ihnen durch Moses gesagt hatte. Die Nation versammelte sich etwa 50 Kilometer nördlich von Jerusalem. Die eine Hälfte der Stämme befand sich vor dem Berg Ebal, die andere Hälfte vor dem Berg Gerisim. Dort ‘las Josua alle Worte des Gesetzes vor, den Segen und den Fluch’. Dadurch konnten die Männer, die Frauen und die Kleinen samt den ansässigen Fremdlingen eine zeitgemäße nochmalige Darlegung der Gesetze bezüglich einer Handlungsweise hören, die Jehovas Mißfallen nach sich ziehen würde, sowie der Segnungen, die sie erfahren würden, wenn sie Jehova gehorchten (Josua 8:34, 35). Sie mußten deutlich im Sinn haben, was vom Standpunkt Jehovas aus gut und was böse war. Außerdem mußten sie eine tiefe Liebe zum Guten und einen Haß auf alles Böse auf ihr Herz schreiben — ein Erfordernis, das auch für jeden einzelnen von uns heute gilt (Psalm 97:10; 119:103, 104; Amos 5:15).

      8. Inwiefern war es von Nutzen, daß Gottes Wort in regelmäßigen Abständen bei bestimmten nationalen Zusammenkünften in Israel gelesen wurde?

      8 Neben den Vorlesungen des Gesetzes bei den genannten bedeutsamen Anlässen war gemäß 5. Mose 31:10-12 ein regelmäßiges Vorlesen des Wortes Gottes vorgesehen. In jedem siebenten Jahr sollte sich die ganze Nation versammeln, um Vorlesungen aus Gottes Wort zu hören. Dadurch wurden die Israeliten mit geistiger Speise versorgt. Die Verheißungen in bezug auf den Samen wurden in ihrem Herzen und ihrem Sinn lebendig erhalten, und auf diese Weise wurden die Treuen zum Messias hingeführt. Die Vorkehrungen zur geistigen Ernährung, die eingeführt worden waren, als Israel in der Wildnis war, hörten nach dem Einzug in das Land der Verheißung nicht auf (1. Korinther 10:3, 4). Statt dessen wurde Gottes Wort um die nachfolgenden Offenbarungen der Propheten bereichert.

      9. (a) Lasen die Israeliten nur dann in den Schriften, wenn sie in großem Rahmen versammelt waren? Erkläre es. (b) Auf welche Weise wurde innerhalb der Familie aus den Schriften unterwiesen, und welches Ziel wurde dabei verfolgt?

      9 Der Rat aus Gottes Wort sollte nicht nur dann betrachtet werden, wenn das Volk in großem Rahmen versammelt war. Teile des Wortes Gottes und die darin verankerten Grundsätze sollten täglich besprochen werden (5. Mose 6:4-9). Heutzutage können sich fast überall junge Leute eine eigene Bibel besorgen, und es ist sehr nützlich für sie, dies zu tun. Im alten Israel jedoch war das anders. Eltern, die ihre Kinder im Wort Gottes unterrichteten, waren damals auf das angewiesen, was sie sich eingeprägt hatten, auf die Wahrheiten, die sie in ihrem Herzen hüteten, und auf irgendwelche Passagen, die sie vielleicht selbst aufgeschrieben hatten. Sie bemühten sich, durch häufige Wiederholung ihren Kindern Liebe zu Jehova und zu seinen Wegen einzupflanzen. Dabei ging es nicht lediglich darum, den Kopf mit Wissen zu füllen, sondern darum, jedem Familienmitglied zu helfen, durch seine Lebensweise Liebe zu Jehova und zu seinem Wort zu beweisen (5. Mose 11:18, 19, 22, 23).

      Vorlesen der heiligen Schriften in der Synagoge

      10, 11. Welches „Bibelleseprogramm“ wurde in den Synagogen durchgeführt, und wie war Jesus dazu eingestellt?

      10 Einige Zeit nachdem die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft geführt worden waren, wurden Synagogen als Anbetungsstätten eingeführt. Damit das Wort Gottes in diesen Zusammenkunftsstätten gelesen und besprochen werden konnte, wurden zusätzliche Abschriften angefertigt. Das hat maßgeblich dazu beigetragen, daß etwa 6 000 alte Handschriften von Teilen der Hebräischen Schriften erhalten geblieben sind.

      11 Ein wichtiger Bestandteil des Gottesdienstes in den Synagogen war das Vorlesen der Thora, der ersten fünf Bücher in der heutigen Bibel. Wie in Apostelgeschichte 15:21 berichtet wird, wurde im ersten Jahrhundert u. Z. an jedem Sabbat aus der Thora vorgelesen, und aus der Mischna geht hervor, daß vom zweiten Jahrhundert an auch an jedem zweiten und fünften Tag der Woche Thoravorlesungen abgehalten wurden. Eine Reihe von Personen lasen nacheinander ausgewählte Passagen. Bei den in Babylon lebenden Juden war es üblich, die ganze Thora in einem Jahr durchzulesen, in Palästina erstreckte sich dies über einen Zeitraum von drei Jahren. Auch eine Passage aus den Propheten wurde gelesen und erklärt. Jesus hatte die Gewohnheit, am Sabbat an seinem Wohnort dem damaligen „Bibelleseprogramm“ beizuwohnen (Lukas 4:16-21).

      Persönliche Reaktion und Anwendung

      12. (a) Inwiefern zog das Volk Nutzen daraus, daß Moses ihm das Gesetz vorlas? (b) Wie reagierte das Volk?

      12 Das Vorlesen aus den inspirierten Schriften sollte keine rein mechanische Angelegenheit sein. Damit sollte nicht einfach die Neugierde befriedigt werden. Moses las den Israeliten „das Buch des Bundes“ in der Ebene vor dem Berg Sinai vor, damit sie ihre Verpflichtungen vor Gott erkennen würden und ihnen nachkämen. Würden sie dazu bereit sein? Die Vorlesung erforderte eine Reaktion. Die Israeliten erkannten dies und erhoben ihre Stimme, indem sie sprachen: „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun und befolgen“ (2. Mose 24:7; vergleiche 2. Mose 19:8; 24:3).

      13. Was sollte das Volk tun, als Josua die Flüche für Ungehorsam vorlas, und welchem Zweck diente dies?

      13 Als später Josua der Nation die verheißenen Segnungen und die Flüche vorlas, war ebenfalls eine Reaktion erforderlich. Nach jedem Fluch, so die Anweisung, sollte „alles Volk ... sprechen: ‚Amen!‘“ (5. Mose 27:4-26). Punkt für Punkt gaben die Israeliten damit zu erkennen, daß sie mit Jehovas Verurteilung der genannten Missetaten übereinstimmten. Wie eindrucksvoll muß es gewesen sein, als die ganze Nation einem Donnerschall gleich ihre Übereinstimmung deutlich zeigte!

      14. Inwiefern erwies sich das öffentliche Vorlesen aus dem Gesetz in den Tagen Nehemias als besonders nützlich?

      14 In den Tagen Nehemias versammelte sich das ganze Volk in Jerusalem, um das Gesetz zu hören, und die Anwesenden erkannten, daß sie die darin enthaltenen Anweisungen nicht vollständig ausgeführt hatten. Bei jener Gelegenheit setzten sie das Gelernte prompt in die Tat um. Was war das Ergebnis? „Sehr große Freude“ (Nehemia 8:13-17). Nachdem während des Festes eine Woche lang täglich in den heiligen Schriften gelesen worden war, wurde ihnen klar, daß noch mehr erforderlich war. Unter Gebet hielten sie Rückblick auf die Geschichte der Handlungsweise Jehovas mit seinem Volk von den Tagen Abrahams an. All das veranlaßte sie dazu, einen Eid zu leisten, gemäß dem sie sich nach den Erfordernissen des Gesetzes richten, keine Ausländer mehr heiraten und der Verpflichtung nachkommen wollten, für die Instandhaltung des Tempels und die Erfüllung der Dienste zu sorgen (Nehemia, Kapitel 8 bis 10).

      15. Inwiefern geht aus 5. Mose 6:6-9 hervor, daß die Unterweisung aus Gottes Wort innerhalb der Familie nicht einfach rein mechanisch vor sich gehen sollte?

      15 Auch im Familienkreis sollte das Belehren aus den Schriften nicht einfach rein mechanisch vor sich gehen. Wie wir bereits gesehen haben, wurde den Israeliten gemäß 5. Mose 6:6-9 in bildhafter Weise gesagt, sie sollten Gottes Worte ‘als ein Zeichen auf ihre Hand binden’, das heißt durch ihr Beispiel und ihre Handlungen ihre Liebe zu den Wegen Jehovas beweisen. Außerdem sollten die Worte Gottes ‘als Stirnband zwischen ihren Augen dienen’ — mit anderen Worten, sie sollten sich ständig die in den Schriften verankerten Grundsätze vor Augen halten und diese ihren Entscheidungen zugrunde legen. (Vergleiche die Formulierung in 2. Mose 13:9, 14-16.) Sie sollten ‘sie auf die Türpfosten ihres Hauses und an ihre Tore schreiben’, was ihre Wohnungen und Gemeinden als Stätten kennzeichnen würde, wo man Gottes Wort achtete und befolgte. Anders ausgedrückt, sollten sie durch ihre Lebensweise deutlich beweisen, daß sie Jehovas gerechte Grundsätze liebten und sich daran hielten. Wie nützlich konnte sich das doch auswirken! Nimmt Gottes Wort im täglichen Leben unserer Hausgemeinschaft einen solch hohen Stellenwert ein? Leider verkehrten die Juden all diese Anweisungen in einen reinen Formalismus, indem sie Schrifttexte enthaltende Kapseln trugen, als ob diese ein Amulett wären. Ihre Anbetung kam nicht mehr von Herzen und wurde von Jehova verworfen (Jesaja 29:13, 14; Matthäus 15:7-9).

      Die Verantwortung derer, die eine aufsichtführende Stellung innehaben

      16. Weshalb war es für Josua wichtig, regelmäßig in den Schriften zu lesen?

      16 Was das Lesen in den Schriften angeht, wurde besondere Aufmerksamkeit auf die gelenkt, die als Aufseher der Nation amten sollten. Zu Josua sagte Jehova, er solle „darauf ... achten, nach dem ganzen Gesetz zu tun“. Damit er dieser Verantwortung nachkommen könnte, wurde ihm geboten: „Du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, ... denn dann wirst du deinen Weg zum Erfolg machen, und dann wirst du weise handeln“ (Josua 1:7, 8). Das regelmäßige Lesen in den Schriften würde Josua — genau wie jedem christlichen Aufseher heute — helfen, die spezifischen Gebote, die Jehova seinem Volk gegeben hatte, klar im Sinn zu behalten. Auch mußte Josua verstehen, wie Jehova in den verschiedensten Situationen mit seinen Dienern gehandelt hatte. Wenn er Äußerungen des Vorsatzes Gottes las, war es wichtig für ihn, darüber nachzudenken, welche Eigenverantwortung er in Verbindung mit diesem Vorsatz hatte.

      17. (a) Was mußten die Könige außer dem Lesen noch tun, wenn sie Nutzen ziehen wollten aus dem Lesen in den heiligen Schriften gemäß den Anweisungen Jehovas? (b) Weshalb ist es für christliche Älteste äußerst wichtig, regelmäßig in der Bibel zu lesen und darüber nachzusinnen?

      17 Nach Jehovas Anweisung sollte jeder, der über sein Volk als König eingesetzt war, zu Beginn seines Königtums eine Abschrift des Gesetzes Gottes anfertigen, gestützt auf das Exemplar, das die Priester verwahrten. Dann sollte er „darin lesen alle Tage seines Lebens“. Dabei ging es nicht darum, den Inhalt einfach auswendig zu lernen. Der König sollte dies vielmehr tun, „damit er Jehova, seinen Gott, fürchten lernt“ und „damit sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebt“ (5. Mose 17:18-20). Dazu war es erforderlich, daß er über das, was er las, gründlich nachsann. Manche Könige waren offenbar der Ansicht, sie seien zu sehr mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt, als daß sie dies tun könnten, und unter ihrer Nachlässigkeit mußte die ganze Nation leiden. Die Rolle der Ältesten in der Christenversammlung entspricht keineswegs der Rolle der Könige. Dennoch ist es für Älteste — gleich den Königen — unerläßlich, in Gottes Wort zu lesen und darüber nachzusinnen. Wenn sie das tun, werden sie die richtige Einstellung denen gegenüber bewahren können, die ihrer Obhut anvertraut worden sind. Auch werden sie ihre Aufgabe als Lehrer auf eine Weise erfüllen können, durch die Gott wirklich geehrt wird und Mitchristen geistig gestärkt werden (Titus 1:9; vergleiche Johannes 7:16-18; im Gegensatz dazu 1. Timotheus 1:6, 7).

      18. Inwiefern werden wir das Beispiel des Apostels Paulus nachahmen können, wenn wir regelmäßig in der Bibel lesen und sie studieren?

      18 Der Apostel Paulus, der im ersten Jahrhundert ein christlicher Aufseher war, kannte die inspirierten Schriften gut. Als er den Thessalonichern Zeugnis gab, konnte er sich mit ihnen wirkungsvoll an Hand der Schriften unterreden und ihnen die Bedeutung verstehen helfen (Apostelgeschichte 17:1-4). Er erreichte das Herz aufrichtiger Zuhörer. Infolgedessen wurden viele, die ihm zuhörten, gläubig (1. Thessalonicher 2:13). Sind wir auf Grund unseres Bibellese- und Studienprogramms ebenfalls in der Lage, uns wirkungsvoll an Hand der Schriften zu unterreden? Wird durch den Stellenwert, den das Bibellesen in unserem Leben einnimmt, und durch die Art und Weise, wie wir dabei vorgehen, bewiesen, daß wir uns wirklich bewußt sind, was es bedeutet, im Besitz des Wortes Gottes zu sein? Im folgenden Artikel werden wir besprechen, wie selbst diejenigen diese Fragen positiv beantworten können, deren Zeitplan sehr ausgefüllt ist.

  • Aus dem täglichen Bibellesen Nutzen ziehen
    Der Wachtturm 1995 | 1. Mai
    • Aus dem täglichen Bibellesen Nutzen ziehen

      „Glücklich ist der Mann, der ... seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (PSALM 1:1, 2).

      1. (a) Welche auffällige Aufschrift steht an der Fassade eines Druckereigebäudes der Weltzentrale der Watch Tower Society? (b) Welchen Nutzen ziehen wir daraus, wenn wir uns diese Ermahnung zu Herzen nehmen?

      „LIES GOTTES WORT, DIE BIBEL, TÄGLICH“. Diese Worte stehen in großen Buchstaben an der Fassade eines Gebäudes in Brooklyn (New York), wo die Watchtower Bible and Tract Society Bibeln und biblische Literatur druckt. Jene Erinnerung gilt nicht nur Außenstehenden, die die Aufschrift lesen. Jehovas Zeugen sind sich dessen bewußt, daß auch sie sich diese Worte zu Herzen nehmen müssen. Die in der Bibel enthaltene Belehrung, Zurechtweisung, Richtigstellung und Erziehung in der Gerechtigkeit kommt all denen zugute, die regelmäßig in der Bibel lesen und das Gelesene auf sich persönlich anwenden (2. Timotheus 3:16, 17).

      2. Mit welchen Worten unterstrich Bruder Russell, wie wichtig das Bibellesen ist?

      2 Jehovas Zeugen schätzen ihre Bibelstudienhilfsmittel wie etwa den Wachtturm sehr und gebrauchen sie regelmäßig. Aber sie wissen, daß keines davon die Bibel ersetzen kann. Schon 1909 schrieb Charles Taze Russell, der erste Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, an die Leser des Wachtturms: „Laßt uns nie vergessen, daß die Bibel unser Maßstab ist, und daß, wie Gott-gegeben unsere Hilfsmittel auch sein mögen, sie doch nur ‚Hilfsmittel‘ und kein Ersatz für die Bibel sind.“

      3. (a) Wie wirkt sich „das Wort Gottes“ auf die aus, die sich damit beschäftigen? (b) Wie oft lasen und studierten die Beröer die Schriften?

      3 Kein anderes Buch verfügt über eine solche Tiefe und Kraft wie die inspirierten Schriften. „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist und von Gelenken und ihrem Mark und ist imstande, Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“ (Hebräer 4:12). Der Jünger Lukas erwähnte Menschen aus Beröa mit einem herzlichen Lob, indem er sie als „edler gesinnt“ bezeichnete. Sie nahmen das von dem Apostel Paulus und seinem Gefährten Silas gepredigte Wort nicht nur bereitwillig auf, sondern ‘forschten täglich sorgfältig in den Schriften’, um in den Schriften die Grundlage für das Gelehrte zu ergründen (Apostelgeschichte 17:11).

      Täglich darin lesen

      4. Was läßt die Heilige Schrift darüber erkennen, wie oft wir sie lesen sollten?

      4 Die Bibel sagt nichts Genaues darüber, wie oft wir sie lesen sollten. Doch sie enthält Jehovas Rat an Josua, ‘Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme in dem Buch des Gesetzes zu lesen’, damit er weise handeln und den ihm von Gott übertragenen Auftrag erfolgreich ausführen könne (Josua 1:8). Sie läßt uns wissen, daß jeder, der als König über das alte Israel herrschte, „alle Tage seines Lebens“ in den Schriften lesen sollte (5. Mose 17:19). Außerdem sagt sie: „Glücklich ist der Mann, der nicht im Rat der Bösen gewandelt ... [ist], sondern seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht“ (Psalm 1:1, 2). Des weiteren wird uns in dem von Matthäus aufgezeichneten Evangelium berichtet, daß Jesus Christus aus den inspirierten Hebräischen Schriften zitierte, als er die Bemühungen Satans, ihn zu versuchen, zurückwies, indem er sagte: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht‘“ (Matthäus 4:4). Wie oft benötigen wir buchstäbliche Speise? Jeden Tag! Täglich geistige Speise in uns aufzunehmen ist noch weit wichtiger, weil dies unsere Aussicht auf ewiges Leben beeinflußt (5. Mose 8:3; Johannes 17:3).

      5. Wie kann uns das tägliche Bibellesen helfen, ‘Jehovas würdig zu wandeln’, wenn wir mit Angriffen auf unseren Glauben konfrontiert werden?

      5 Jeder einzelne von uns muß sich täglich durch Gottes Wort stärken. Tagtäglich werden wir mit Angriffen auf unseren Glauben konfrontiert, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Schule, auf der Straße, beim Einkaufen oder im Predigtdienst. Wie werden wir diesen Angriffen begegnen? Werden uns sogleich biblische Gebote und Grundsätze in den Sinn kommen? Statt ein Gefühl der Selbstsicherheit zu unterstützen, sagt die Bibel warnend: „Wer daher denkt, er stehe, der sehe zu, daß er nicht falle“ (1. Korinther 10:12). Tägliches Bibellesen wird uns helfen, ‘Jehovas würdig zu wandeln, um ihm völlig zu gefallen’, und uns nicht von der Welt in ihre Form pressen zu lassen (Kolosser 1:9, 10; Römer 12:2).

      Die Notwendigkeit, die Bibel immer wieder zu lesen

      6. Weshalb ist es nützlich, die Bibel immer wieder zu lesen?

      6 Das Lesen der Bibel läßt sich nicht mit dem Lesen eines Romans vergleichen. Die meisten Romane liest man einmal durch, und wenn man dann die Handlung und das Ende kennt, klappt man das Buch zu. Aus dem Lesen der Bibel hingegen ziehen wir immer wieder großen Nutzen, ganz gleich, wie oft wir sie schon gelesen haben (Sprüche 9:9). Für einen einsichtigen Menschen nimmt die Heilige Schrift stets eine neue Bedeutung an. Prophezeiungen über die letzten Tage werden im Licht dessen, was er in den vergangenen Monaten gesehen, gehört und erlebt hat, immer beeindruckender (Daniel 12:4). In dem Maß, wie ein einsichtiger Bibelleser an Lebenserfahrung zunimmt und Probleme bewältigt, nimmt seine Wertschätzung für den Rat zu, den er früher vielleicht eher beiläufig gelesen hat (Sprüche 4:18). Wenn er ernstlich erkrankt, nehmen die Verheißungen der Bibel, nach denen Schmerzen beseitigt werden und die Gesundheit wiederhergestellt werden wird, für ihn eine tiefere Bedeutung an als jemals zuvor. Stirbt ein enger Freund oder ein Familienangehöriger, dann wird die Verheißung der Auferstehung um so kostbarer.

      7. Was wird uns helfen, wenn wir eine neue Verantwortung im Leben übernehmen, und warum?

      7 Es kann sein, daß wir schon über etliche Jahre hinweg in der Bibel gelesen und ihren Rat befolgt haben. Aber möglicherweise sind wir im Begriff, eine neue Verantwortung im Leben zu übernehmen. Planst du zu heiraten? Wirst du Vater oder Mutter? Bist du mit Verantwortung in der Versammlung als Ältester oder als Dienstamtgehilfe betraut worden? Hast du den Vollzeitdienst als Evangeliumsverkündiger aufgenommen, so daß sich dir zusätzliche Gelegenheiten bieten, zu predigen und zu lehren? Dann wäre es äußerst nützlich für dich, mit dieser neuen Verantwortung im Sinn erneut die Bibel durchzulesen (Epheser 5:24, 25; 6:4; 2. Timotheus 4:1, 2).

      8. Inwiefern können uns veränderte Umstände die Notwendigkeit vor Augen führen, mehr über etwas zu lernen, was wir bereits zu kennen glaubten?

      8 Bis jetzt ist es dir vielleicht gut gelungen, die Früchte des Geistes hervorzubringen (Galater 5:22, 23). Auf Grund veränderter Umstände wirst du jedoch womöglich gezwungen, noch viel mehr über diese gottgefälligen Eigenschaften zu lernen. (Vergleiche Hebräer 5:8.) Ein früherer reisender Aufseher, der sich gezwungen sah, den besonderen Dienst aufzugeben, um für seine alternden Eltern zu sorgen, sagte: „Ich dachte immer, ich könne die Früchte des Geistes ganz gut hervorbringen. Jetzt kommt es mir so vor, als müßte ich wieder ganz von vorn anfangen.“ Auch Verheiratete, deren Ehepartner an einer körperlichen oder emotionellen Krankheit leidet, stellen vielleicht fest, daß sich die Belastung durch die Pflege und Betreuung gelegentlich in Reaktionen entlädt, die sie entmutigen. Regelmäßiges Bibellesen ist eine Quelle, aus der man außerordentlich viel Trost und Hilfe schöpfen kann.

      Zu welchen Zeiten man sich dem Bibellesen widmen kann

      9. (a) Was kann jemandem, der sehr beschäftigt ist, helfen, Zeit für das tägliche Bibellesen zu finden? (b) Weshalb ist es für Älteste besonders wichtig, Gottes Wort zu lesen?

      9 Für jemand, der ohnehin schon sehr beschäftigt ist, stellt es natürlich eine Herausforderung dar, Zeit für eine zusätzliche regelmäßige Betätigung zu finden. Wir können aber etwas aus dem Beispiel Jehovas lernen. Aus der Bibel geht hervor, daß er jeweils eine „bestimmte Zeit“ für das festsetzt, was er tut (1. Mose 21:2; 2. Mose 9:5; Lukas 21:24; Galater 4:4). Uns darüber im klaren zu sein, wie wichtig es ist, regelmäßig Gottes Wort zu lesen, kann uns helfen, dafür eine Zeit in unserem Tagesplan festzusetzen (Epheser 5:15-17). Vor allem Älteste müssen sich Zeit für das regelmäßige Bibellesen nehmen, damit sich der Rat, den sie erteilen, unzweideutig auf biblische Grundsätze stützt und damit sich in dem Geist, den sie bekunden, „die Weisheit von oben“ widerspiegelt (Jakobus 3:17; Titus 1:9).

      10. Wann nehmen sich regelmäßige Bibelleser täglich Zeit zum Lesen?

      10 Viele, bei denen das persönliche Bibellesen fest zum Programm gehört, lesen frühmorgens, bevor sie sich an ihr Tagewerk begeben. Anderen fällt es zu einer anderen Tageszeit leichter, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Kassettenaufnahmen der Bibel (sofern erhältlich) ermöglichen es Pendlern, ihre Fahrzeiten gut zu nutzen, und manche Zeugen Jehovas hören sich die Aufnahmen an, während sie zu Hause ihren Routinearbeiten nachgehen. Bibelleseprogramme, die sich für die unterschiedlichsten Zeugen in Europa, Afrika, Nord- und Südamerika sowie im Orient als praktikabel erwiesen haben, werden auf den Seiten 20 und 21 unter der Überschrift „Wann sie darin lesen, und wie sie daraus Nutzen ziehen“ beschrieben.

      11. Wie kann man es selbst dann schaffen, täglich in der Bibel zu lesen, wenn die vorhandene Zeit ziemlich begrenzt ist?

      11 Am wichtigsten ist nicht, wieviel Zeit man sich bei einer Gelegenheit jeweils für das Bibellesen nimmt, sondern, daß man es regelmäßig tut. Es kann uns sehr viel geben, eine Stunde oder länger am Stück zu lesen, zusätzlich nachzuforschen und uns gründlich in den Stoff zu vertiefen. Läßt unser Zeitplan das jedoch regelmäßig zu? Wäre es nicht besser, jeden Tag eine Viertelstunde oder auch nur fünf Minuten lang in der Bibel zu lesen, statt Tage verstreichen zu lassen, ohne überhaupt darin gelesen zu haben? Fasse den Vorsatz, täglich in der Bibel zu lesen. Dieses Leseprogramm kannst du dann nach Möglichkeit durch tieferes Nachforschen ergänzen.

      Unterschiedliches Vorgehen beim Bibellesen

      12. Welches Bibelleseprogramm absolvieren neue Mitglieder der Bethelfamilie und Gileadstudenten?

      12 Man kann beim Bibellesen auf die unterschiedlichste Weise vorgehen. Es ist nützlich, sie von 1. Mose bis Offenbarung durchzulesen. Von allen, die zur weltweiten Bethelfamilie gehören, entweder in der Weltzentrale oder in einem Zweigbüro der Gesellschaft, wird erwartet, im ersten Jahr ihres Betheldienstes die ganze Bibel zu lesen. (Dazu muß man in der Regel täglich drei bis fünf Kapitel — je nach Länge — oder vier bis fünf Seiten lesen.) Auch Studenten der Wachtturm-Bibelschule Gilead müssen die Bibel durchgelesen haben, bevor sie ihr Diplom erhalten. Dadurch soll ihnen geholfen werden, das tägliche Bibellesen zu einem festen Bestandteil ihres Lebens zu machen.

      13. Sich welches Ziel zu setzen wird neugetauften Zeugen Jehovas empfohlen?

      13 Neugetauften Zeugen Jehovas ist es von Nutzen, wenn sie sich das Ziel setzen, die ganze Bibel zu lesen. Ein junger Mann in Frankreich bereitete sich 1975 auf die Taufe vor, als er von einem Ältesten gefragt wurde, ob er ein festes Bibelleseprogramm habe. Seither hat er die Bibel jedes Jahr einmal durchgelesen; er liest jeweils morgens, bevor er zur Arbeit geht. Über das Ergebnis sagt er: „Ich bin viel besser mit Jehova vertraut geworden. Ich kann erkennen, inwiefern alles, was er tut, mit seinem Vorsatz in Verbindung steht und wie er reagiert, wenn Hindernisse auftauchen. Mir ist klargeworden, daß Jehova in allem, was er tut, sowohl gerecht als auch gut ist.“

      14. (a) Was ist erforderlich, damit man das aufgestellte persönliche Bibelleseprogramm auch einhält? (b) Was kann uns helfen, uns die wesentlichen Punkte jedes Bibelbuches beim Lesen einzuprägen?

      14 Hast du schon die ganze Bibel gelesen? Wenn nicht, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, damit anzufangen. Stelle ein festes Programm auf, und halte dich daran. Lege fest, wie viele Seiten oder Kapitel du jeden Tag lesen willst, oder einfach, wieviel Zeit du dafür einräumen wirst und wann. Nicht jeder wird die Bibel in einem Jahr durchlesen, doch wichtig ist, Gottes Wort regelmäßig, wenn irgend möglich täglich, zu lesen. Vielleicht findest du es nützlich, beim Bibellesen gewisse Nachschlagewerke zu verwenden, um dir die wesentlichen Punkte des Stoffes einzuprägen. Betrachte den in dem Werk Einsichten über die Heilige Schrifta (sofern in deiner Sprache erhältlich) enthaltenen kurzen Überblick über die Höhepunkte eines bestimmten Bibelbuches, bevor du mit dem Lesen des Buches beginnst. Achte besonders auf die fettgedruckten Überschriften. Oder gebrauche auf ähnliche Weise die ausführlichere Zusammenfassung in dem Buch „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“b.

      15. (a) Welche der Empfehlungen auf den Seiten 16 und 17 könnten dir helfen, das Bibellesen lohnender zu gestalten? (b) Welcher wichtigen Angelegenheit sollten wir große Aufmerksamkeit schenken, statt aus dem täglichen Lesen einiger Seiten ein Ritual zu machen?

      15 Das fortlaufende Bibellesen ist nützlich, doch sollten wir es nicht ritualisieren. Man sollte nicht einfach jeden Tag eine gewisse Anzahl Seiten lesen, nur damit man sagen kann, man lese die Bibel in einem Jahr durch. Wie in dem Kasten „Empfehlungen, das Bibellesen lohnender zu gestalten“ (Seite 16 und 17) gezeigt wird, gibt es viele Methoden, in der Bibel zu lesen und Freude daran zu finden. Ganz gleich, welche Methode man anwendet, sollte man darauf achten, daß man sowohl den Sinn als auch das Herz nährt.

      Den Sinn des Gelesenen erfassen

      16. Weshalb ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und über das Gelesene nachzusinnen?

      16 Wenn Jesus seine Jünger belehrte, hob er hervor, wie wichtig es war, daß sie verstanden, was er sagte. Von ausschlaggebender Bedeutung war nicht lediglich ein intellektuelles Verständnis, sondern sie mußten „mit ihrem Herzen den Sinn davon erfassen“, damit sie es in ihrem Leben anwenden würden (Matthäus 13:14, 15, 19, 23). Bei Gott zählt, was für ein Mensch jemand in Wirklichkeit in seinem Innern ist, versinnbildlicht durch das Herz (1. Samuel 16:7; Sprüche 4:23). Außer uns zu vergewissern, daß wir verstehen, was ein Bibeltext aussagt, müssen wir also auch darüber nachsinnen und überlegen, wie er sich auf unser eigenes Leben auswirken sollte (Psalm 48:9; 1. Timotheus 4:15).

      17. Aus welchen unterschiedlichen Blickwinkeln können wir über das, was wir in der Bibel lesen, nachdenken?

      17 Bemühen wir uns, die den Bibelberichten zugrundeliegenden Grundsätze zu erkennen, damit wir sie auf Situationen anwenden können, denen wir gegenüberstehen. (Vergleiche Matthäus 9:13; 19:3-6.) Wenn du etwas über Jehovas wunderbare Eigenschaften liest und darüber nachsinnst, dann nutze diese Gelegenheit, dein persönliches Verhältnis zu ihm zu vertiefen und in dir ein starkes Empfinden der Gottergebenheit zu entwickeln. Liest du Aussagen Jehovas über seinen Vorsatz, dann denke darüber nach, wie du in Übereinstimmung damit handeln kannst. Liest du direkten Rat, dann sage nicht einfach bei dir: „Das weiß ich schon“, sondern frage dich: „Tu’ ich das, was hier gesagt wird?“ Wenn ja, dann frage dich: „Wie kann ich es ‚in noch vollerem Maße‘ tun?“ (1. Thessalonicher 4:1). Wenn du Gottes Anforderungen kennenlernst, dann beachte auch die Beispiele derer, die diesen Anforderungen entsprachen, und derer, die es nicht taten. Achte darauf, weshalb sie diesen oder jenen Lauf einschlugen und wozu dies führte (Römer 15:4; 1. Korinther 10:11). Liest du etwas über das Leben Jesu Christi, dann denke daran, daß Jesus derjenige ist, den Jehova mit dem Königtum über die ganze Erde betraut hat; nutze die Gelegenheit, deine sehnsüchtige Erwartung der neuen Welt Gottes zu stärken. Analysiere auch, auf welche Weise du den Sohn Gottes noch besser nachahmen kannst (1. Petrus 2:21).

      18. Wie können wir das Bibellesen und den Gebrauch der Studienhilfsmittel, für die der „treue und verständige Sklave“ sorgt, im Gleichgewicht halten?

      18 Natürlich sollte das Bibellesen nicht den Gebrauch der ausgezeichneten Studienhilfsmittel ersetzen, die der „treue und verständige Sklave“ zur Verfügung gestellt hat. Sie sind ebenfalls ein Bestandteil der Vorkehrungen Jehovas — noch dazu ein sehr kostbarer (Matthäus 24:45-47). Sorgen wir dafür, daß das regelmäßige Lesen des Wortes Gottes in unserem Leben einen herausragenden Platz einnimmt. Wenn irgend möglich, „LIES GOTTES WORT, DIE BIBEL, TÄGLICH“.

      [Fußnoten]

      a Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

      b Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.

  • Aus dem täglichen Bibellesen Nutzen ziehen
    Der Wachtturm 1995 | 1. Mai
    • [Kasten auf Seite 16, 17]

      Empfehlungen, das Bibellesen lohnender zu gestalten

      1. Viele lesen die Bibelbücher in der Reihenfolge, in der sie gewöhnlich gedruckt sind, also von 1. Mose bis Offenbarung. Du könntest sie auch in der Reihenfolge lesen, in der sie ursprünglich geschrieben wurden. Dabei solltest du im Sinn behalten, daß die Bibel eine Sammlung von 66 inspirierten Büchern ist, eine göttliche Bibliothek. Statt einfach nur Seite um Seite zu lesen, könntest du zur Abwechslung einige Bücher lesen, die Geschichte behandeln, dann solche mit hauptsächlich prophetischem Inhalt und anschließend einige Briefe, in denen Rat erteilt wird. Behalte den Überblick über das, was du gelesen hast, und achte darauf, die ganze Bibel zu lesen.

      2. Frage dich, nachdem du in der Heiligen Schrift gelesen hast, was das Gelesene über Jehova, seinen Vorsatz und seine Vorgehensweise offenbart, wie es sich auf dein persönliches Leben auswirken sollte und wie du es verwenden könntest, um jemandem zu helfen.

      3. Mit Hilfe der Tabelle „Hauptereignisse im irdischen Leben Jesu“ unter dem Stichwort „Jesus Christus“ in dem Werk Einsichten über die Heilige Schrift (auch in dem Buch „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“) kannst du die Parallelstellen der Evangelienberichte nacheinander lesen. Ziehe ergänzend die entsprechenden Kapitel in dem Buch Der größte Mensch, der je lebte zu Rate.

      4. Wenn du in der Apostelgeschichte den Bericht über das Leben und Wirken des Paulus liest, lies auch die dazugehörigen inspirierten Briefe. Wird zum Beispiel eine bestimmte Stadt oder ein Gebiet erwähnt, wo Paulus predigte, dann unterbrich das Lesen der Apostelgeschichte und lies die Briefe, die er später an seine Mitchristen in dieser Gegend schrieb. Es ist auch nützlich, seine Reisen auf einer Karte zu verfolgen, wie sie auf dem hinteren Vorsatzpapier in der Neuen-Welt-Übersetzung abgedruckt ist.

      5. Lies parallel zu den Bibelbüchern 2. Mose bis 5. Mose den Hebräerbrief, in dem viele prophetische Vorbilder erklärt werden. Ziehe die Tabelle „Einige Merkmale des Gesetzesbundes“ unter dem Stichwort „Gesetz“ in dem Werk Einsichten über die Heilige Schrift zu Rate.

      6. Nimm dir beim Lesen der prophetischen Bücher die Zeit, den historischen Hintergrund in der Bibel zu betrachten. Vergleiche zum Beispiel beim Lesen des Buches Jesaja, was an anderer Stelle über die in Jesaja 1:1 erwähnten Könige Usija, Jotham, Ahas und Hiskia gesagt wird (2. Könige, Kapitel 15—20; 2. Chronika, Kapitel 26—32). Oder nimm dir beim Lesen von Haggai und Sacharja die Zeit, den Stoff im Buch Esra zu betrachten.

      7. Wähle ein Bibelbuch aus, lies einen Teil davon (vielleicht ein Kapitel) und stelle anschließend mit Hilfe des Index der Wachtturm-Publikationen oder der CD-ROM Watchtower Library (sofern in deiner Sprache erhältlich) Nachforschungen an. Wende den Stoff auf dein persönliches Leben an. Verwende das Gelesene in Ansprachen und im Predigtdienst. Lies dann einen weiteren Teil.

      8. Gibt es eine Wachtturm-Publikation, die ein Bibelbuch oder einen Teil davon Vers für Vers kommentiert, dann schlage häufig darin nach, wenn du jenen Teil der Bibel liest. (Beispiele: über das Hohelied: Wachtturm vom 1. März 1958, Seite 144 bis 158; über Hesekiel: ‘Die Nationen sollen erkennen, daß ich Jehova bin’ — Wie?; über Daniel: „Dein Wille geschehe auf Erden“ oder Die herannahende Weltregierung — Gottes Königreich; über Haggai und Sacharja: Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt; über die Offenbarung: Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!).

      9. Schlage beim Lesen Querverweise nach. Achte auf die 320 Passagen aus den Hebräischen Schriften, die in den Christlichen Griechischen Schriften direkt zitiert werden, und auf die Hunderte anderer Stellen, auf die Bezug genommen wird, sowie auf deren Anwendung. Querverweise führen zu der Erfüllung der in der Bibel aufgezeichneten Prophezeiungen, zu biographischen oder geographischen Einzelheiten und zu Parallelgedanken, durch die Ausdrücke erklärt werden, die man vielleicht schwer verständlich findet.

      10. Achte beim Lesen in der Studienausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung (sofern in deiner Sprache erhältlich) auf die Fußnoten und die Abschnitte im Anhang, die sich auf das beziehen, was du liest. Darin wird die Grundlage für die verwendete Wiedergabe genannt sowie eine andere Übersetzungsmöglichkeit für wichtige Ausdrücke. Du könntest auch vergleichen, wie bestimmte Verse in anderen Bibelübersetzungen wiedergegeben werden.

      11. Schreibe, nachdem du ein Kapitel gelesen hast, eine ganz kurze Zusammenfassung des Hauptgedankens in jenem Kapitel auf. Verwende dies später als Grundlage für das Wiederholen und Nachsinnen.

      12. Markiere dir beim Lesen besondere Texte, die du dir merken möchtest, oder schreibe sie jeweils auf einen Zettel, und befestige diesen an einem Platz, wo du ihn jeden Tag sehen kannst. Merke dir die Texte, sinne darüber nach, und verwende sie. Versuche nicht, dir zu viele auf einmal zu merken, sondern jede Woche vielleicht nur einen oder zwei. Wähle dann neue Texte aus, wenn du die Bibel das nächste Mal durchliest.

      [Bilder auf Seite 15]

      Liest du jeden Tag in der Bibel oder hörst dir Kassettenaufnahmen der Bibel an?

  • Wann sie darin lesen, und wie sie daraus Nutzen ziehen
    Der Wachtturm 1995 | 1. Mai
    • Wann sie darin lesen, und wie sie daraus Nutzen ziehen

      Frühmorgens

      Ein Ehepaar — beide Partner arbeiten außerhalb — beschloß, jeden Morgen nur zehn Minuten früher aufzustehen und in dieser Zeit gemeinsam die Bibel zu lesen, bevor sie das Haus verlassen. Auf ihrem Weg unterhalten sie sich dann über das Gelesene.

      Ein Ältester in Nigeria verwendet das Programm für die Theokratische Predigtdienstschule als Grundlage für das Bibelleseprogramm mit seiner Familie. Jeden Tag lesen sie einen Teil davon, nachdem sie den Tagestext besprochen haben, und zwar gewöhnlich morgens. Die Kinder werden gebeten, abwechselnd jeweils einen Teil der vorgesehenen Passage vorzulesen und anschließend Fragen zu den gelesenen Versen zu stellen.

      Eine Hausfrau in Japan hat seit 1985 jedes Jahr einmal die Bibel durchgelesen. Sie liest jeden Morgen ab fünf Uhr etwa zwanzig bis dreißig Minuten. Über den Nutzen sagt sie: „Mein Glaube ist gestärkt worden. Es hilft mir, meine Krankheit zu vergessen und mich auf die Hoffnung zu konzentrieren, im Paradies zu leben.“

      Eine Schwester, die seit 30 Jahren Pionier ist, deren Mann aber kein Zeuge Jehovas ist, steht jeden Morgen um fünf Uhr auf und liest in der Bibel. Gemäß ihrem Plan liest sie jeweils etwa vier Seiten in den Hebräischen Schriften, ein Kapitel in den Christlichen Griechischen Schriften und einen Vers aus den Sprüchen. Seit 1959 hat sie die Bibel jährlich einmal durchgelesen. Sie sagt: „Dank meines Bibellesens fühle ich mich von Jehova geliebt ... Ich erhalte Ermunterung, Trost und Zurechtweisung.“ Sie fügt noch hinzu: „In der Bibel zu lesen gibt mir das Gefühl, daß Jehova jeden Tag gewissermaßen mein geistiges Uhrwerk neu aufzieht.“

      Eine Schwester hat die Wahrheit in einem Land kennengelernt, in dem das Werk der Zeugen Jehovas verboten war, und ihr Mann ist gegnerisch eingestellt. Sie bewältigt ihr Bibelleseprogramm von montags bis freitags zwischen sechs und sieben Uhr morgens. Das hat ihr innere Kraft verliehen. Darüber, wie sich das Lesen auf sie ausgewirkt hat, sagt sie rückblickend: „Wir lernen, Jehova und Jesus zu lieben und trotz Problemen und Schwierigkeiten ein glückliches Leben zu führen, weil wir wissen, daß sich Jehovas Verheißungen auf jeden Fall erfüllen.“

      Eine Schwester, die die Pionierdienstschule besucht hatte, entschloß sich, den dort erhaltenen Rat zu befolgen und das Bibellesen zu einer täglichen Gewohnheit zu machen. Zu Beginn gelang ihr dies morgens zwischen fünf und sechs Uhr. Als das auf Grund eines Arbeitsplatzwechsels nicht mehr möglich war, verlegte sie es auf die Zeit von neun bis zehn Uhr abends. Wann immer eine Situation ihre Pläne zu durchkreuzen drohte, habe sie jeweils ihren Plan gemäß den Umständen geändert, erklärt sie.

      Tagsüber

      Zwei leibliche Schwestern, die zur Bethelfamilie in Brasilien gehören, haben sich angewöhnt, jeden Tag nach dem Mittagessen gemeinsam etwa zwanzig Minuten in der Bibel zu lesen. Sie haben die ganze Bibel ungefähr 25mal durchgelesen; dennoch schreiben sie: „Das Bibellesen wird nie langweilig, denn uns fällt immer wieder etwas Neues auf.“

      Eine ledige Schwester in Japan war zwar als eine Zeugin Jehovas erzogen worden, aber ihr wurde bewußt, daß sie die Heilige Schrift nicht gut kannte. Als sie den Pionierdienst aufnahm, beschloß sie, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Jetzt führt sie das Bibellesen für die Theokratische Predigtdienstschule auf dem Weg in ein Krankenhaus durch, wo sie sich jede Woche einmal behandeln lassen muß. Später forscht sie dann zu Hause weiter nach. Am Wochenende liest sie zusätzlich in der Bibel und wählt dabei die Bücher in der Reihenfolge aus, in der sie geschrieben wurden.

      Ein 13jähriger, der die Bibel schon 3mal durchgelesen hat, liest zur Zeit jeden Tag ein Kapitel, wenn er aus der Schule nach Hause kommt. Das hat ihm nach seinen Worten geholfen, „mehr Liebe für Jehova zu empfinden“.

      Ein Zeuge Jehovas, der als Berufstätiger, Ältester, Ehemann und Vater viel zu tun hat, hört sich die Kassettenaufnahmen der Bibel an, während er mit dem Zug zur Arbeit fährt. Zu Hause liest er sich denselben Stoff dann noch einmal durch.

      Eine Pionierin in Frankreich hört sich zusätzlich zu ihrem Leseprogramm die Bibelkassetten an, und zwar während sie kocht, beim Autofahren, wenn sie Probleme hat oder einfach nur zur Freude.

      Ein 21jähriger Pionier in Japan berichtet, seine Mutter habe darauf bestanden, daß er sich jeden Tag mit einem biblischen Gedanken beschäftigte, und so habe er seit seinem vierten Lebensjahr jeden Tag — wenn auch nicht immer zur gleichen Zeit — in der Bibel gelesen. Er liest den Teil, den er für den Tag ausgewählt hat, liest danach nochmals die Schlüsseltexte daraus und nimmt sich dann ein paar Minuten Zeit, im Geist zu wiederholen, was er gelesen hat.

      Eine Pionierin hat die Bibel in den vergangenen 12 Jahren etwa 10mal durchgelesen. Ihr Mann ist nicht gläubig, weshalb sie sich nachmittags für das Lesen Zeit nimmt.

      Am Abend

      Ein Ältester und allgemeiner Pionier in Japan liest seit 8 Jahren jeden Abend in der Bibel, bevor er zu Bett geht. Er sagt: „Besonders schätze ich Bibeltexte, aus denen hervorgeht, wie Jehova denkt, wie er zu bestimmten Angelegenheiten eingestellt ist und wie er mit gewissen Situationen umgeht. Über diese Texte nachzudenken hat mir geholfen, mir die Denkweise Jehovas zu eigen zu machen und meinen christlichen Brüdern und Schwestern sowie meinen Familienangehörigen beizustehen.“

      Ein Ältester in Frankreich liest seit 1979 jeden Abend eine Stunde lang in der Bibel. Oft vergleicht er fünf oder sechs Übersetzungen miteinander. Wie er sagt, hat ihm dieses sorgfältige Bibellesen geholfen, zu erkennen, „wie man biblisches Wissen auf Situationen im täglichen Leben anwendet“. Auch hat er dadurch gelernt, beim Ratgeben an Hand der Heiligen Schrift wirkungsvoller vorzugehen.

      Seit 28 Jahren pflegt ein Bruder in Nigeria die Gewohnheit, jeden Abend den Bibeltext zu lesen, der in der Broschüre Täglich in den Schriften forschen zur Besprechung am nächsten Tag vorgesehen ist. Dazu liest er das ganze Bibelkapitel, aus dem der Text entnommen ist. Als er heiratete, behielt er diese Gewohnheit bei und liest und bespricht den Stoff nun gemeinsam mit seiner Frau.

      Eine Jugendliche im Teenageralter, deren Eltern keine Zeugen Jehovas sind, hat sich angewöhnt, jeden Abend vor dem Einschlafen fünf oder zehn Minuten in der Bibel zu lesen. Diese Minuten sind ihr sehr kostbar, und sie betet vor und nach dem Lesen. Ihr Ziel ist es, die Botschaft kennenzulernen, die Jehova von den Bibelschreibern jeweils aufzeichnen ließ.

      Ein verheirateter Bruder, der im Bethel dient, berichtet, er habe seit 8 Jahren die Bibel einmal jährlich durchgelesen. Er liest jeweils zwanzig bis dreißig Minuten lang, bevor er zu Bett geht. Geht er zu Bett, ohne in der Bibel gelesen zu haben, stellt er fest, daß er nicht einschlafen kann, selbst wenn er sehr müde ist. Er muß dann aufstehen und dieses geistige Bedürfnis stillen.

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