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Preiset Jah wegen seiner Gerichte!Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
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Kapitel 38
Preiset Jah wegen seiner Gerichte!
1. Was hörte Johannes, das „wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel war“?
BABYLON DIE GROSSE existiert nicht mehr. Welch erfreuliche Nachricht! Kein Wunder, daß Johannes freudige Lobgesänge im Himmel hört. „Nach diesen Dingen hörte ich etwas, was wie eine laute Stimme einer großen Menge im Himmel war. Sie sprachen: ‚Halleluja!a Die Rettung und die Herrlichkeit und die Macht gehören unserem Gott, denn seine Gerichte sind wahrhaftig und gerecht. Denn er hat das Gericht an der großen Hure vollzogen, die die Erde mit ihrer Hurerei verdarb, und er hat das Blut seiner Sklaven an ihrer Hand gerächt.‘ Und gleich darauf sagten sie zum zweitenmal: ‚Halleluja!b Und der Rauch von ihr steigt weiterhin auf für immer und ewig‘ “ (Offenbarung 19:1-3).
2. (a) Was bedeutet das Wort „Halleluja“, und worauf weist die Tatsache hin, daß Johannes es zweimal an dieser Stelle hört? (b) Wem gebührt die Ehre für die Vernichtung Babylons der Großen? Erkläre es.
2 Ja wirklich: Halleluja! Das Wort bedeutet „Preiset Jah!“, und „Jah“ ist eine Kurzform des göttlichen Namens Jehova. Wir werden hier an die Aufforderung des Psalmisten erinnert: „Alles, was atmet — es preise Jah. Preiset Jah!“ (Psalm 150:6). Daß Johannes an dieser Stelle der Offenbarung den jubelnden himmlischen Chor zweimal „Halleluja!“ singen hört, ist ein Beweis für die Fortdauer der göttlichen Offenbarung der Wahrheit. Der Gott der Christlichen Griechischen Schriften ist derselbe Gott wie der der früheren Hebräischen Schriften; sein Name ist Jehova. Der Gott, der den Untergang des alten Babylon herbeiführte, hat nun auch Babylon die Große gerichtet und vernichtet. Ihm gebührt alle Ehre für diese Tat. Der geschickten Lenkung seiner Macht ist ihr Untergang zuzuschreiben, nicht der Macht der Nationen, die er als Werkzeuge benutzte, um sie zu vernichten. Jehova allein haben wir die Rettung zu verdanken (Jesaja 12:2; Offenbarung 4:11; 7:10, 12).
3. Warum hat die große Hure dieses Urteil verdient?
3 Warum hat die große Hure dieses Urteil verdient? Nach dem Gesetz, das Jehova Noah — und durch ihn der ganzen Menschheit — gab, steht auf vorsätzliches Blutvergießen die Todesstrafe. Diese Bestimmung wurde in dem Gesetz, das Gott den Israeliten gab, wiederholt (1. Mose 9:6; 4. Mose 35:20, 21). Außerdem wurden unter dem mosaischen Gesetz sowohl buchstäblicher als auch geistiger Ehebruch mit dem Tod bestraft (3. Mose 20:10; 5. Mose 13:1-5). Jahrtausendelang hat Babylon die Große Blutschuld auf sich geladen und in großem Ausmaß Hurerei getrieben. Zum Beispiel hat die von der römisch-katholischen Kirche geforderte Ehelosigkeit ihrer Priester viele von ihnen zu unmoralischem Handeln veranlaßt, und nicht wenige haben sich dadurch Aids zugezogen (1. Korinther 6:9, 10; 1. Timotheus 4:1-3). Doch ihre größten Sünden, ‘die sich aufgehäuft haben bis zum Himmel’, hat sie durch ihre Hurereien in geistiger Hinsicht begangen — durch das Lehren von Unwahrheiten und dadurch, daß sie sich mit korrupten Politikern verbündete (Offenbarung 18:5). Da ihre Bestrafung sie nun schließlich erreicht hat, läßt die Menge im Himmel ein zweites Halleluja ertönen.
4. Was wird dadurch versinnbildlicht, daß der Rauch von Babylon der Großen „für immer und ewig“ aufsteigt?
4 Babylon die Große ist wie eine eroberte Stadt in Brand gesetzt worden, und der Rauch von ihr steigt „weiterhin auf für immer und ewig“. Wenn eine buchstäbliche Stadt von ihren Eroberern niedergebrannt wird, steigt der Rauch auf, solange die Asche heiß ist. Wer versuchen wollte, sie wieder aufzubauen, während die Trümmer noch rauchen und schwelen, würde sich höchstens daran verbrennen. Da der Rauch von Babylon der Großen zum Zeichen der Endgültigkeit ihrer Bestrafung „für immer und ewig“ aufsteigen wird, wird es niemandem gelingen, diese sündige Stadt jemals wiederherzustellen. Die falsche Religion ist für immer beseitigt worden. Halleluja! (Vergleiche Jesaja 34:5, 9, 10.)
5. (a) Was tun die 24 Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe, und was sagen sie? (b) Warum ist der Halleluja-Refrain weit melodiöser als die Hallelujas, die in den Kirchen der Christenheit gesungen wurden?
5 In einer früheren Vision sah Johannes vier lebende Geschöpfe rings um den Thron und mit ihnen 24 Älteste, die die Königreichserben in ihrer herrlichen Stellung im Himmel versinnbildlichen (Offenbarung 4:8-11). Nun sieht er sie wieder und hört, wie sie zum drittenmal laut Halleluja rufen, diesmal wegen der Vernichtung Babylons der Großen: „Und die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe fielen nieder und beteten Gott an, der auf dem Thron sitzt, und sprachen: ‚Amen. Halleluja!‘ “c (Offenbarung 19:4). Dieser großartige Halleluja-Chor kommt zu dem ‘neuen Lied’ zum Preise des Lammes noch hinzu (Offenbarung 5:8, 9). Sie singen nun den herrlichen Siegesrefrain, in dem sie alle Ehre für den entscheidenden Sieg über die große Hure, Babylon die Große, dem Souveränen Herrn Jehova zuschreiben. Diese Hallelujas klingen weit melodischer als die Hallelujas, die in den Kirchen der Christenheit gesungen wurden, wo man Jehova (oder Jah) entehrte und verachtete. Diese heuchlerischen Gesänge, durch die der Name Jehovas geschmäht worden ist, sind nun für immer verstummt.
6. Wessen „Stimme“ wird gehört, wozu fordert sie auf, und wer kommt der Aufforderung nach?
6 Im Jahre 1918 begann Jehova, die zu belohnen, die ‘seinen Namen fürchteten, die Kleinen und die Großen’; die ersten waren die in Treue gestorbenen gesalbten Christen, die er auferweckte und in die durch die 24 Ältesten dargestellte Klasse eingliederte (Offenbarung 11:18). Andere schließen sich ihnen im Singen der Hallelujas an, denn Johannes berichtet: „Auch ging eine Stimme vom Thron aus, die sprach: ‚Preiset unseren Gott, ihr alle seine Sklaven, die ihn fürchten, die Kleinen und die Großen‘ “ (Offenbarung 19:5). Diese Stimme ist die „Stimme“ des Wortführers Jehovas, seines Sohnes, Jesus Christus, der „inmitten des Thrones“ steht (Offenbarung 5:6). Nicht nur im Himmel, sondern auch auf der Erde, wo die Johannes-Klasse führend vorangeht, beteiligen sich „alle seine Sklaven“ am Singen. Wie freudig sie doch der Aufforderung „Preiset unseren Gott“ folgen!
7. Wer wird nach der Vernichtung Babylons der Großen Jehova lobpreisen?
7 Ja, die Glieder der großen Volksmenge gehören ebenfalls zu diesen Sklaven. Seit dem Jahre 1935 sind sie aus Babylon der Großen herausgekommen und haben die Erfüllung der göttlichen Prophezeiung miterlebt: „Er wird die segnen, die Jehova fürchten, die Kleinen wie auch die Großen“ (Psalm 115:13). Nach der Vernichtung der Hure Babylon werden Millionen von ihnen zusammen mit der Johannes-Klasse und den himmlischen Heerscharen ‘unseren Gott preisen’. Später werden diejenigen, die auf der Erde auferstehen — ob früher prominent oder nicht —, bestimmt weitere Hallelujas singen, wenn sie erfahren, daß Babylon die Große für immer beseitigt worden ist (Offenbarung 20:12, 15). Alle werden Jehova wegen seines ruhmreichen Sieges über die jahrhundertealte Hure preisen.
8. Wozu sollten wir jetzt, vor der Vernichtung Babylons der Großen, durch die himmlischen Halleluja-Chöre, von denen Johannes Zeuge wurde, angespornt werden?
8 Welch ein Ansporn für uns, das Werk, das Gott heute durchführen läßt, tatkräftig zu unterstützen! Mögen sich alle Diener Jahs jetzt — vor der Entthronung und Vernichtung Babylons der Großen — mit Leib und Seele der Verkündigung der Gerichte Gottes und der wunderbaren Königreichshoffnung widmen (Jesaja 61:1-3; 1. Korinther 15:58).
‘Halleluja — Jehova ist König!’
9. Inwiefern hat das letzte Halleluja einen solch vollen, kräftigen Klang?
9 Es gibt aber noch weitere Ursachen zur Freude, denn Johannes fährt mit den Worten fort: „Und ich hörte etwas, was wie eine Stimme einer großen Volksmenge war und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Geräusch schwerer Donner. Sie sprachen: ‚Halleluja,d denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu regieren begonnen‘ “ (Offenbarung 19:6). Dieses vierte und letzte Halleluja verleiht der Proklamation Symmetrie. Es ist ein überwältigender himmlischer Klang, herrlicher als der Klang jedes menschlichen Chors, majestätischer als das Rauschen eines Wasserfalls und furchteinflößender als der grollende Donner bei einem Gewitter. Die Myriaden himmlischer Stimmen verherrlichen die Tatsache, daß ‘Jehova, unser Gott, der Allmächtige, als König zu regieren begonnen hat’.
10. Wieso kann gesagt werden, Jehova beginne nach der Vernichtung Babylons der Großen als König zu regieren?
10 Inwiefern hat aber Jehova zu regieren begonnen? Schon vor Jahrtausenden erklärte der Psalmist: „Gott [ist] mein König von alters her“ (Psalm 74:12). Jehovas Königtum hatte demnach damals schon lange bestanden. Wieso kann denn der himmlische Chor singen: „Jehova ... hat als König zu regieren begonnen.“? Weil nach der Vernichtung Babylons der Großen diese anmaßende Rivalin Jehovas nicht mehr dasein wird, die andere zum Ungehorsam gegenüber ihm, dem Souverän des Universums, verleitet. Die falsche Religion wird die Herrscher der Erde nicht mehr veranlassen, sich ihm zu widersetzen. Als das alte Babylon als Weltmacht fiel, hörte Zion die Siegesbotschaft: „Dein Gott ist König geworden!“ (Jesaja 52:7). Nach der Geburt des Königreiches im Jahre 1914 riefen die 24 Ältesten aus: „Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast“ (Offenbarung 11:17). Jetzt, nach der Vernichtung Babylons der Großen, ertönt wiederum der Ruf: „Jehova ... hat als König zu regieren begonnen.“ Es wird keinen von Menschen gemachten Gott mehr geben, der Jehova, dem wahren Gott, die Souveränität streitig macht, denn er ist nun der Alleinherrscher.
Die Hochzeit des Lammes ist nahe
11, 12. (a) Welche Worte richtete das alte Jerusalem an das alte Babylon, und welche Parallele entstand dadurch, das Neue Jerusalem und Babylon die Große betreffend? (b) Was singen die himmlischen Scharen nach dem Sieg über Babylon die Große, und was künden sie an?
11 „Du, meine Feindin“ — diese Worte richtete die Stadt Jerusalem, in der sich Jehovas Tempel der Anbetung befand, an das götzendienerische Babylon (Micha 7:8). Auch „die heilige Stadt, das Neue Jerusalem“, das aus der Braut, den 144 000, besteht, hat allen Grund gehabt, Babylon die Große als seine Feindin anzusprechen (Offenbarung 21:2). Aber schließlich sind Not, Unglück und Verderben über die große Hure gekommen. Weder ihre spiritistischen Bräuche noch ihre Astrologen vermochten sie zu retten. (Vergleiche Jesaja 47:1, 11-13.) In der Tat, ein hervorragender Sieg für die wahre Anbetung!
12 Da die abscheuliche Hure, Babylon die Große, nun für immer beseitigt worden ist, kann die Aufmerksamkeit auf die jungfräulich reine Braut des Lammes gelenkt werden. Daher loben und preisen die himmlischen Heerscharen Jehova, indem sie singen: „Freuen wir uns und frohlocken wir, und verherrlichen wir ihn, denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereit gemacht. Ja, es ist ihr gewährt worden, in hellglänzende, reine, feine Leinwand gehüllt zu werden, denn die feine Leinwand stellt die gerechten Taten der Heiligen dar“ (Offenbarung 19:7, 8).
13. Wie wurde die Hochzeit des Lammes im Verlauf der Jahrhunderte vorbereitet?
13 Im Verlauf der Jahrhunderte bereitete Jesus diese himmlische Hochzeit liebevoll vor (Matthäus 28:20; 2. Korinther 11:2). Er hat die 144 000 Glieder des geistigen Israel gereinigt, „so daß er die Versammlung sich selbst in ihrer Pracht darstelle, ohne daß sie einen Flecken oder eine Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern daß sie heilig und ohne Makel sei“ (Epheser 5:25-27). Um den „Preis der Berufung Gottes nach oben“ zu erlangen, mußte jeder gesalbte Christ die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen abstreifen und die neue christliche Persönlichkeit anziehen sowie gerechte Taten vollbringen, und das „mit ganzer Seele als für Jehova“ (Philipper 3:8, 13, 14; Kolosser 3:9, 10, 23).
14. Wie versuchte Satan die voraussichtlichen Glieder der Frau des Lammes zu verunreinigen?
14 Von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an benutzte Satan Babylon die Große in dem Bemühen, die voraussichtlichen Glieder der Frau des Lammes zu verunreinigen. Bis zum Ende des ersten Jahrhunderts hatte er bereits Samen der babylonischen Religion in die Versammlung gesät (1. Korinther 15:12; 2. Timotheus 2:18; Offenbarung 2:6, 14, 20). Der Apostel Paulus beschreibt diejenigen, die den Glauben untergruben, mit folgenden Worten: „Denn solche Menschen sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen. Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt immer wieder die Gestalt eines Engels des Lichts an“ (2. Korinther 11:13, 14). In den darauffolgenden Jahrhunderten hüllte sich die abtrünnige Christenheit wie auch der übrige Teil Babylons der Großen „in Purpur und Scharlach“ und schmückte sich „mit Gold und kostbaren Steinen und Perlen“, indem sie sich mit Reichtum umgab und bestimmte Privilegien beanspruchte (Offenbarung 17:4). Geistliche und Päpste ließen sich mit blutdürstigen Kaisern wie Konstantin und Karl dem Großen ein. Sie war nie in „die gerechten Taten der Heiligen“ gehüllt. Sie war tatsächlich ein Meisterstück satanischer Irreführung, eine falsche Braut. Endlich ist sie für immer verschwunden!
Die Frau des Lammes hat sich bereit gemacht
15. Wie geht das Versiegeln vor sich, und was wird von einem gesalbten Christen erwartet?
15 Jetzt, nach fast 2 000 Jahren, haben sich alle 144 000 Glieder der Brautklasse bereit gemacht. Aber von wann an hat sich ‘die Frau des Lammes bereit gemacht’? Von Pfingsten 33 u. Z. an wurden gläubige Gesalbte „mit dem verheißenen heiligen Geist versiegelt“ im Hinblick auf einen kommenden „Tag der Erlösung durch Loskauf“. Der Apostel Paulus drückte es folgendermaßen aus: „[Gott] hat uns auch sein Siegel aufgedrückt und hat uns das Unterpfand für das, was kommen soll, nämlich den Geist, in unser Herz gegeben“ (Epheser 1:13; 4:30; 2. Korinther 1:22). Jeder gesalbte Christ ist berufen und auserwählt und hat sich als „treu“ erwiesen (Offenbarung 17:14).
16. (a) Wann war das Versiegeln des Apostels Paulus beendet, und wieso wissen wir das? (b) Wann wird sich die Frau des Lammes vollständig „bereit gemacht“ haben?
16 Nachdem Paulus jahrzehntelang geprüft und erprobt worden war, konnte er sagen: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbehalten, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag als Lohn geben wird, doch nicht nur mir, sondern auch all denen, die sein Offenbarwerden geliebt haben“ (2. Timotheus 4:7, 8). Das Versiegeln des Apostels war damals anscheinend beendet, obwohl er noch im Fleisch war und noch als Märtyrer sterben sollte. Ebenso wird die Zeit kommen, wo jeder, der zu den auf der Erde Übriggebliebenen der 144 000 zählt, versiegelt sein wird, was zeigt, daß er Jehova gehört (2. Timotheus 2:19). Zu dieser Zeit wird sich die Frau des Lammes vollständig bereit gemacht haben — die meisten der 144 000 werden ihre himmlische Belohnung bereits empfangen haben, und die noch auf der Erde Lebenden werden endgültig anerkannt und als Treue versiegelt worden sein.
17. Wann kann die Hochzeit des Lammes stattfinden?
17 An diesem Punkt des Zeitplans Jehovas — wenn das Versiegeln der 144 000 beendet ist — lassen die Engel die vier Winde der großen Drangsal los (Offenbarung 7:1-3). Zuerst wird das Urteil an der Hure, Babylon der Großen, vollstreckt. Danach geht der siegreiche Christus rasch dazu über, den restlichen Teil der irdischen Organisation Satans in Harmagedon zu vernichten, und schließlich wird er Satan und seine Dämonen in den Abgrund werfen (Offenbarung 19:11 bis 20:3). Sollten noch Gesalbte auf der Erde am Leben sein, werden sie zweifellos, bald nachdem Christus seinen Sieg vollendet hat, ihren himmlischen Lohn empfangen und mit den anderen Gliedern der Brautklasse vereint werden. Dann, zu der von Gott bestimmten Zeit, kann die Hochzeit des Lammes stattfinden.
18. Wie bestätigt Psalm 45 die Reihenfolge der Ereignisse in Verbindung mit der Hochzeit des Lammes?
18 Der prophetische Bericht in Psalm 45 beschreibt die Reihenfolge der Ereignisse. Zuerst zieht der inthronisierte König zur Unterwerfung seiner Feinde aus (Vers 1-7). Dann findet die Hochzeit statt, und die himmlische Braut wird von ihren jungfräulichen Gefährtinnen auf der Erde, von der großen Volksmenge, begleitet (Vers 8-15). Als nächstes wird die Ehe fruchtbar, indem die auferweckten Menschen unter der Aufsicht von ‘Fürsten, die auf der ganzen Erde eingesetzt werden’, zur Vollkommenheit emporgehoben werden (Vers 16, 17). Diese herrlichen Segnungen werden mit der Hochzeit des Lammes einhergehen.
Glücklich sind diejenigen, die eingeladen sind
19. Wie lautet die vierte der sieben Glücklichpreisungen, die die Offenbarung enthält, und wer wird dadurch glücklich gepriesen?
19 Johannes erwähnt nun die vierte der sieben Glücklichpreisungen, die die Offenbarung enthält: „Und er [der Engel, der Johannes diese Dinge offenbart] sagt zu mir: ‚Schreibe: Glücklich sind diejenigen, die zum Abendessen der Hochzeit des Lammes eingeladen sind.‘ Auch sagt er zu mir: ‚Dies sind die wahren Worte Gottes‘ “ (Offenbarung 19:9).e Die „zum Abendessen der Hochzeit des Lammes“ Eingeladenen sind die Glieder der Brautklasse. (Vergleiche Matthäus 22:1-14.) Die ganze Gruppe der zur Braut gehörenden Gesalbten ist glücklich, diese Einladung erhalten zu haben. Die meisten von ihnen befinden sich bereits im Himmel, dem Ort des hochzeitlichen Abendessens (1. Petrus 1:3, 4). Auch die noch auf der Erde Lebenden sind glücklich, die Einladung erhalten zu haben. Ihr Platz beim hochzeitlichen Abendessen ist ihnen sicher (Johannes 14:1-3; 1. Petrus 1:3-9). Wenn sie zu himmlischem Leben auferweckt sein werden, wird sich die gesamte Braut mit dem Lamm zu dieser überaus glücklichen Ehe vereinen.
20. (a) Was bedeutet die Erklärung: „Dies sind die wahren Worte Gottes.“? (b) Was bewirkten die Worte des Engels bei Johannes, und wie reagierte der Engel darauf?
20 Der Engel fügt noch die Erklärung hinzu: „Dies sind die wahren Worte Gottes.“ Mit dem Wort „wahr“ wird an dieser Stelle das griechische Wort alēthinós wiedergegeben, das „echt“ oder „zuverlässig“ bedeutet. Da diese Worte in Wirklichkeit von Jehova stammen, sind sie zuverlässig und glaubwürdig. (Vergleiche 1. Johannes 4:1-3; Offenbarung 21:5; 22:6.) Johannes, der zu denen gehörte, die zu diesem Hochzeitsfest eingeladen waren, muß hoch erfreut gewesen sein, als er diese Dinge hörte und über die Segnungen nachdachte, die der Brautklasse bevorstanden. Er war so tief beeindruckt, daß der Engel ihn zurechtweisen mußte. Johannes berichtet: „Darauf fiel ich vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Er aber sagt zu mir: ‚Sieh dich vor! Tu das nicht! Ich bin nichts weiter als ein Mitsklave von dir und deinen Brüdern, die das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben. Bete Gott an‘ “ (Offenbarung 19:10a).
21. (a) Was enthüllt die Offenbarung über die Engel? (b) Wie sollten Christen gegenüber Engeln eingestellt sein?
21 Die ganze Offenbarung ist ein bemerkenswertes Zeugnis für die Zuverlässigkeit und den Eifer der Engel. Sie sind an der Übermittlung der geoffenbarten Wahrheit beteiligt (Offenbarung 1:1). Sie unterstützen Menschen beim Predigen der guten Botschaft und beim Ausgießen der sinnbildlichen Plagen (Offenbarung 14:6, 7; 16:1). Sie kämpften Seite an Seite mit Jesus, um Satan und seine Engel aus dem Himmel zu werfen, und in Harmagedon werden sie wiederum an seiner Seite kämpfen (Offenbarung 12:7; 19:11-14). Sie haben sogar Zutritt zur Person Jehovas (Matthäus 18:10; Offenbarung 15:6). Dessenungeachtet sind sie nichts weiter als demütige Sklaven Gottes. Die Anbetung von Engeln hat in der reinen Anbetung keinen Platz, nicht einmal die relative Verehrung, bei der Gott durch einen „Heiligen“ oder einen Engel angebetet wird (Kolosser 2:18). Christen beten einzig und allein Jehova an, wobei sie ihre Bitten im Namen Jesu an ihn richten (Johannes 14:12, 13).
Die Rolle Jesu in Prophezeiungen
22. Was sagt der Engel zu Johannes, und was bedeuten diese Worte?
22 Dann sagt der Engel: „Denn das Zeugnisgeben für Jesus ist das, was zum Prophezeien inspiriert“ (Offenbarung 19:10b). Was heißt das? Es bedeutet, daß alle inspirierten Prophezeiungen wegen Jesus und wegen der Rolle, die er in Jehovas Vorsatz spielt, geäußert wurden. In der ersten Prophezeiung der Bibel wird das Kommen eines Samens verheißen (1. Mose 3:15). Jesus war dieser Same. Durch nachfolgende Offenbarungen entstand ein ansehnliches Gebäude von prophetischen Wahrheiten, das auf dieser ersten Verheißung beruht. Der Apostel Petrus sagte zu dem gläubigen Nichtjuden Kornelius: „Ihn [Jesus] betreffend legen alle Propheten Zeugnis ab“ (Apostelgeschichte 10:43). Etwa 20 Jahre später sagte der Apostel Paulus: „So viele Verheißungen Gottes es auch gibt, sie sind durch ihn [Jesus] zum Ja geworden“ (2. Korinther 1:20). Nach weiteren 43 Jahren schrieb Johannes: „Die Wahrheit ... [ist] durch Jesus Christus gekommen“ (Johannes 1:17).
23. Warum werden wir durch die hohe Stellung und die Machtbefugnis Jesu nicht von der Anbetung Jehovas abgelenkt?
23 Sollte uns das irgendwie von der Anbetung Jehovas ablenken? Nein. Denken wir an den ernsten Rat des Engels: „Bete Gott an.“ Jesus hat nie versucht, mit Jehova zu rivalisieren (Philipper 2:6). Es stimmt zwar, daß alle Engel aufgefordert werden, ‘Jesus zu huldigen’. Die ganze Schöpfung muß seine hohe Stellung anerkennen, und ‘in seinem Namen muß sich jedes Knie beugen’. Beachten wir aber, daß dies „zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“, und aufgrund seiner Anordnung geschieht (Hebräer 1:6; Philipper 2:9-11). Jehova verlieh Jesus diese große Machtbefugnis, und durch die Anerkennung dieser Machtbefugnis verherrlichen wir Gott. Sich Jesu Herrschaft nicht unterzuordnen hieße soviel wie, Jehova Gott selbst zu verwerfen (Psalm 2:11, 12).
24. Welche beiden höchst erstaunlichen Ereignisse erwarten wir, und in welche Worte sollten wir daher einstimmen?
24 Stimmen wir also gemeinsam in die einleitenden Worte der Psalmen 146 bis 150 ein: „Preiset Jah!“ Möge der Halleluja-Chor in Erwartung des Sieges Jehovas über das babylonische Weltreich der falschen Religion weithin erschallen. Und möge die Freude überströmen, weil die Hochzeit des Lammes nahe bevorsteht!
[Fußnoten]
a Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.
b Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.
c Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.
d Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.
e Siehe ferner Offenbarung 1:3; 14:13; 16:15.
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Preiset Jah wegen seiner Gerichte!Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
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[Kasten auf Seite 273]
„Brief an Sodom und Gomorra“
Unter diesem Titel berichtete der Londoner Daily Telegraph vom 12. November 1987 in einem Kolumnenartikel über einen Antrag, der der Generalsynode der Kirche von England eingereicht und in dem verlangt wurde, daß homosexuelle „Christen“ aus der Kirche entfernt werden. Der Kolumnist Godfrey Barker schrieb: „Der Erzbischof von Canterbury sagte gestern verdrießlich: ,Wenn Sankt Paulus an die Kirche von England einen Brief schreiben müßte, könnte man sich fragen, was für ein Brief das sein könnte.‘ “ Herr Barker bemerkte: „Die Antwort lautet: ‚Ein Brief an Sodom und Gomorra‘ “ und fügte hinzu: „Dr. Runcie [der Erzbischof] meinte, er ließe sich lesen wie Römer, Kap. 1.“
Der Verfasser zitierte die Worte des Paulus aus Römer 1:26-32: „Gott [gab] sie in den Begierden ihrer Herzen Unreinheiten preis ..., indem Männer mit Männern Schändlichkeiten trieben ..., obwohl sie Gottes Verordnung kennen und wissen, daß die, die solches tun, den Tod verdienen, üben sie sie nicht nur selbst aus, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie treiben.“ Abschließend sagte er: „Sankt Paulus machte sich lediglich Sorgen um die Burschen auf den Bänken. Dr. Runcies Problem sind jedoch die Burschen auf den Kanzeln.“
Warum hat der Erzbischof ein solches Problem? Dicke Schlagzeilen in der Londoner Zeitung Daily Mail vom 22. Oktober 1987 lauteten: „ ‚Jeder dritte Vikar homosexuell‘ ... Eine Kampagne für die Ausschließung Homosexueller ‚wäre das Ende der Kirche von England‘.“ Der „ehrwürdige“ Generalsekretär der Christlichen Bewegung der Lesbier und Homosexuellen, so der Bericht, soll gesagt haben: „Die Annahme dieses Antrages würde die Kirche zu Fall bringen, und das weiß der Erzbischof von Canterbury. Man nimmt an, daß schätzungsweise 30 bis 40 Prozent der Geistlichen der Kirche von England homosexuell sind, und sie sind im Dienst der Kirche am aktivsten.“ Die rückläufigen Zahlen der Kirchenbesucher sind zweifellos zum Teil auf den Abscheu vor der Zunahme an homosexuellen Geistlichen zurückzuführen.
Was entschied die Kirchensynode? Eine überwältigende Mehrheit — 388 Mitglieder (95 Prozent der Geistlichen) — stimmte für die Annahme eines verwässerten Antrages. The Economist vom 14. November 1987 berichtete darüber: „Die Kirche von England ist zwar gegen homosexuelle Handlungen, aber nicht allzusehr. Die Generalsynode (das Kirchenparlament) entschied diese Woche in bezug auf homosexuelle Geistliche, daß homosexuelle Handlungen — im Gegensatz zu Hurerei und Ehebruch — keine Sünde sind: Sie ‚entsprechen lediglich nicht dem Ideal‘, ‚nach dem der Geschlechtsverkehr eine völlige Hingabe verlangt, die nur in einem dauerhaften Eheverhältnis am Platz ist‘.“ The Economist stellte die Haltung des Erzbischofs von Canterbury der unmißverständlichen Erklärung des Apostels Paulus aus Römer 1:26, 27 gegenüber und führte oberhalb der Überschrift „Sankt Paulus wußte, was er sagen wollte“ die Worte des Paulus an.
Jesus Christus wußte ebenfalls, was er sagen wollte, und er gebrauchte dabei eine unmißverständliche Sprache. Er sagte, es werde „dem Land Sodom am Gerichtstag erträglicher ergehen“ als den religiösen Führern, die seine Botschaft verschmähten (Matthäus 11:23, 24). Jesus gebrauchte hier eine Übertreibung, um zu zeigen, daß diese Leute, die den Sohn Gottes und seine Lehren ablehnten, verwerflicher waren als die Sodomiten. In Judas 7 heißt es, daß jene Sodomiten „die richterliche Strafe ewigen Feuers“ erlitten, mit anderen Worten: ewige Vernichtung (Matthäus 25:41, 46). Wie streng muß da das Strafgericht sein, das über die sogenannten christlichen Führer kommen wird, die als blinde Leiter ihre verblendeten Herden von den hohen Sittenmaßstäben des Königreiches Gottes weggeführt und ihnen das tabufreie, zügellose Leben dieser Welt gewährt haben! (Matthäus 15:14). In bezug auf Babylon die Große, die falsche Religion, ergeht jetzt die eindringliche Aufforderung der Stimme aus dem Himmel: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offenbarung 18:2, 4).
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Der kriegführende König triumphiert in HarmagedonDie Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
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Kapitel 39
Der kriegführende König triumphiert in Harmagedon
13. Vision — Offenbarung 19:11-21
Thema: Jesus führt die Heere der Himmel an, um Satans System der Dinge zu vernichten
Zeit der Erfüllung: Nach der Zerstörung Babylons der Großen
1. Was ist Harmagedon, und wodurch wird es ausgelöst?
HARMAGEDON — für viele ein furchteinflößendes Wort. Aber für gerechtigkeitsliebende Personen ist es ein Hinweis auf den lang ersehnten Tag, an dem Jehova an den Nationen endgültig Gericht üben wird. Es ist kein Krieg, den Menschen führen, sondern der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“ — der Tag, an dem Jehova an den irdischen Herrschern Rache nimmt (Offenbarung 16:14, 16; Hesekiel 25:17). Mit der Verwüstung Babylons der Großen wird die große Drangsal bereits begonnen haben. Aufgehetzt von Satan, werden dann das scharlachfarbene wilde Tier und seine zehn Hörner ihren Angriff auf Jehovas Volk konzentrieren. Der Teufel, der auf die mit einer Frau vergleichbare Organisation Jehovas zorniger ist als je zuvor, ist entschlossen, mit Hilfe der von ihm Betrogenen mit den Übriggebliebenen des Samens Krieg zu führen und diese zu vernichten (Offenbarung 12:17). Das ist Satans letzte Gelegenheit.
2. Wer ist Gog von Magog, und wie bewerkstelligt es Jehova, ihn zum Angriff auf Gottes Volk zu bewegen?
2 Der boshafte Angriff Satans wird in Hesekiel, Kapitel 38 anschaulich geschildert. Der gedemütigte Satan wird dort als „Gog vom Land Magog“ bezeichnet. Jehova legt symbolische Haken in die Kinnbacken Gogs und führt ihn und seine zahlreichen Streitkräfte zum Angriff. Wie bewerkstelligt er dies? Jehova veranlaßt, daß Gog Gottes Zeugen als schutzloses, „aus den Nationen gesammeltes Volk, eines, das Vermögen und Eigentum ansammelt, diejenigen, die auf dem Mittelpunkt der Erde wohnen“, beobachtet. Sie stehen im Mittelpunkt des Interesses auf der Erde, weil sie das einzige Volk sind, das sich geweigert hat, das wilde Tier und sein Bild anzubeten. Ihre geistige Stärke und Wohlfahrt versetzt Gog in Wut. Folglich greifen Gog und seine zahlreichen Streitkräfte sowie das wilde Tier aus dem Meer mit seinen zehn Hörnern Gottes Volk an, in der Absicht, es zu vernichten. Doch im Gegensatz zu Babylon der Großen genießt Jehovas reines Volk göttlichen Schutz (Hesekiel 38:1, 4, 11, 12, 15; Offenbarung 13:1).
3. Wie macht Jehova die Streitkräfte Gogs unschädlich?
3 Wie macht Jehova Gog und seine ganze Menge unschädlich? Höre aufmerksam zu! „ ‚Ich will überall in meiner Berggegend ein Schwert gegen ihn herbeirufen‘ ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova. ‚Gegen seinen eigenen Bruder wird schließlich das Schwert eines jeden sein.‘ “ Doch weder atomare noch konventionelle Waffen werden in diesem Konflikt etwas nützen, denn Jehova erklärt: „Ich will mit ihm ins Gericht gehen mit Pest und mit Blut; und einen flutenden Regenguß und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich hinabregnen lassen auf ihn und auf seine Scharen und auf die vielen Völker, die mit ihm sein werden. Und ich werde mich gewißlich als groß erweisen und mich heiligen und mich kundtun vor den Augen vieler Nationen; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin“ (Hesekiel 38:21-23; 39:11; vergleiche Josua 10:8-14; Richter 7:19-22; 2. Chronika 20:15, 22-24; Hiob 38:22, 23).
Der eine, der „Treu und Wahrhaftig“ genannt wird
4. Wie beschreibt Johannes den zur Schlacht gerüsteten Jesus Christus?
4 Jehova ruft ein Schwert herbei. Wer führt dieses Schwert? Wenn wir uns wieder der Offenbarung zuwenden, erhalten wir in einer weiteren fesselnden Vision die Antwort. Vor den Augen des Johannes öffnen sich die Himmel, um etwas wahrhaft Furchteinflößendes zu enthüllen — den zur Schlacht gerüsteten Jesus Christus. Johannes berichtet: „Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd. Und der, der darauf sitzt, wird Treu und Wahrhaftig genannt, und er richtet und führt Krieg in Gerechtigkeit. Seine Augen sind eine Feuerflamme, und auf seinem Haupt sind viele Diademe“ (Offenbarung 19:11, 12a).
5, 6. Was wird durch (a) das „weiße Pferd“, (b) den Namen „Treu und Wahrhaftig“, (c) die Augen wie „eine Feuerflamme“, (d) die „vielen Diademe“ dargestellt?
5 Wie in der früheren Vision von den vier Reitern ist dieses „weiße Pferd“ ein passendes Symbol für gerechte Kriegführung (Offenbarung 6:2). Und welcher Sohn Gottes könnte gerechter sein als dieser starke Krieger? Da er „Treu und Wahrhaftig genannt“ wird, muß er „der treue und wahrhaftige Zeuge“, Jesus Christus, sein (Offenbarung 3:14). Er führt Krieg, um Jehovas gerechtes Gericht zu vollstrecken. Somit handelt er in seiner Eigenschaft als der von Jehova eingesetzte Richter, der „Starke Gott“ (Jesaja 9:6). Seine Augen sind furchteinflößend wie „eine Feuerflamme“, und sie sind auf die bevorstehende feurige Vernichtung seiner Feinde gerichtet.
6 Diademe krönen das Haupt dieses kriegführenden Königs. Das wilde Tier, das Johannes aus dem Meer heraufkommen sah, hatte zehn Diademe, was seine vorübergehende Herrschaft auf dem irdischen Schauplatz versinnbildlicht (Offenbarung 13:1). Jesus hingegen hat „viele Diademe“. Seine glorreiche Herrschaft ist unübertroffen, denn er ist der „König derer, die als Könige regieren, und Herr derer, die als Herren herrschen“ (1. Timotheus 6:15).
7. Wie lautet Jesu Name, den er geschrieben trägt?
7 Johannes fährt mit seiner Schilderung fort: „Er trägt einen Namen geschrieben, den niemand kennt außer ihm selbst“ (Offenbarung 19:12b). Die Bibel gebraucht für Gottes Sohn Namen wie Jesus, Immanuel und Michael. Aber dieser ungenannte „Name“ scheint für die Stellung, die Jesus während des Tages des Herrn innehat, zu stehen sowie für die Vorrechte, die er in dieser Zeit genießt. (Vergleiche Offenbarung 2:17.) Jesaja beschreibt Jesus in seinem Amt seit 1914: „Sein Name wird genannt werden: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Ewigvater, Fürst des Friedens“ (Jesaja 9:6). Der Apostel Paulus brachte den Namen Jesu direkt mit dessen außergewöhnlich großen Dienstvorrechten in Verbindung, als er schrieb: „Gott [hat] ... [Jesus] ... zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge“ (Philipper 2:9, 10).
8. Weshalb kann nur Jesus diesen Namen kennen, und wen läßt er an einigen seiner großen Vorrechte teilhaben?
8 Jesu Vorrechte sind einzigartig. Außer Jehova kann nur Jesus ermessen, was es bedeutet, eine solch hohe Stellung innezuhaben. (Vergleiche Matthäus 11:27.) Aus diesem Grund kann von allen Geschöpfen Gottes nur Jesus diesen Namen völlig verstehen. Dessenungeachtet läßt Jesus seine Braut an einigen dieser Vorrechte teilhaben. So gibt er die Verheißung: „Wer siegt — ... ich will ... diesen meinen neuen Namen auf ihn schreiben“ (Offenbarung 3:12).
9. Was wird dadurch angedeutet, daß (a) Jesus „in ein mit Blut besprengtes äußeres Kleid gehüllt“ ist, (b) Jesus „Das Wort Gottes“ genannt wird?
9 Johannes fügt hinzu: „Und er ist in ein mit Blut besprengtes äußeres Kleid gehüllt, und der Name, nach dem er genannt wird, ist Das Wort Gottes“ (Offenbarung 19:13). Wessen „Blut“ ist gemeint? Es könnte Jesu Lebensblut sein, das er zugunsten der Menschheit vergossen hat (Offenbarung 1:5). Aber in diesem Zusammenhang bezieht es sich wohl eher auf das Blut seiner Feinde, das vergossen wird, wenn Jehovas Gericht an ihnen vollstreckt wird. Dies erinnert an eine frühere Vision, in der der Weinstock der Erde abgeerntet und in der großen Weinkelter des Grimmes Gottes zertreten wurde, bis das Blut „an die Zäume der Pferde“ reichte — was einen großen Sieg über Gottes Feinde veranschaulicht (Offenbarung 14:18-20). Daß Jesu äußeres Gewand mit Blut besprengt ist, weist ebenfalls darauf hin, daß er einen entscheidenden und endgültigen Sieg erringen wird. (Vergleiche Jesaja 63:1-6.) Nun erwähnt Johannes noch einen Namen Jesu. Diesmal ist es ein weit und breit bekannter Name — „Das Wort Gottes“ —, durch den dieser König, der Krieg führt, als Jehovas wichtigster Wortführer und Verfechter der Wahrheit kenntlich gemacht wird (Johannes 1:1; Offenbarung 1:1).
Jesu Mitstreiter
10, 11. (a) Wie schildert Johannes, daß Jesus in der Schlacht nicht allein kämpft? (b) Was wird durch die Tatsache angezeigt, daß die Pferde weiß sind und daß die Reiter in „weiße, reine, feine Leinwand“ gekleidet sind? (c) Wer gehört zu den himmlischen „Heeren“?
10 Jesus kämpft in dieser Schlacht nicht allein. Johannes berichtet: „Und die Heere, die im Himmel waren, folgten ihm auf weißen Pferden, und sie waren in weiße, reine, feine Leinwand gekleidet“ (Offenbarung 19:14). Die weiße Farbe der Pferde bezeichnet die gerechte Kriegführung. Die „feine Leinwand“ ist passend für die Reiter des Königs, und das leuchtende, saubere Weiß deutet auf einen reinen, gerechten Stand vor Jehova hin. Wer gehört zu diesen „Heeren“? Zweifellos die heiligen Engel. Zu Beginn des Tages des Herrn schleuderten Michael und seine Engel Satan und seine Dämonen aus dem Himmel (Offenbarung 12:7-9). Auch werden Jesus „alle Engel“ zur Verfügung stehen, wenn er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzt und alle Nationen und Völker der Erde richtet (Matthäus 25:31, 32). Ohne Zweifel wird Jesus auch in diesem entscheidenden Krieg, wenn Jehovas Gericht endgültig vollstreckt wird, von seinen Engeln begleitet.
11 Andere werden ebenfalls beteiligt sein. Als Jesus seine Botschaft an die Versammlung in Thyatira sandte, verhieß er: „Dem, der siegt und meine Taten bis zum Ende hin bewahrt, will ich Gewalt über die Nationen geben, und er wird die Menschen mit eisernem Stab hüten, so daß sie gleich Tongefäßen zerbrochen werden, ebenso wie ich von meinem Vater empfangen habe“ (Offenbarung 2:26, 27). Wenn die Zeit gekommen ist, werden zweifellos diejenigen der Brüder Christi, die bereits im Himmel sind, einen Anteil daran haben, die Völker und Nationen mit diesem eisernen Stab zu hüten.
12. (a) Werden Gottes Diener auf der Erde am Krieg von Harmagedon teilnehmen? (b) Inwiefern ist Jehovas Volk auf der Erde von Harmagedon betroffen?
12 Und wie steht es mit den Dienern Gottes hier auf der Erde? Die Johannes-Klasse wird sich nicht aktiv am Krieg von Harmagedon beteiligen und ebensowenig ihre loyalen Gefährten, die Völker aus allen Nationen, die zu Jehovas geistigem Haus der Anbetung geströmt sind. Diese friedfertigen Menschen haben ihre Schwerter schon zu Pflugscharen geschmiedet (Jesaja 2:2-4). Doch sind sie ebenfalls betroffen. Wie wir bereits festgestellt haben, wird Jehovas scheinbar schutzloses Volk von Gog und seiner ganzen Menge heftig angegriffen. Dies ist das Signal für Jehovas König, den die Heere im Himmel unterstützen, einen Vernichtungskrieg gegen die Nationen zu beginnen (Hesekiel 39:6, 7, 11; vergleiche Daniel 11:44 bis 12:1). Gottes Diener beobachten die Geschehnisse mit großem Interesse. Harmagedon wird ihre Rettung bedeuten, und sie werden als Augenzeugen des großen Krieges der Rechtfertigung Jehovas ewig leben.
13. Wieso wissen wir, daß Jehovas Zeugen nicht gegen alle Regierungen sind?
13 Soll das heißen, daß Jehovas Zeugen gegen alle Regierungen sind? Ganz und gar nicht! Sie befolgen den Rat des Apostels Paulus: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan.“ Ihnen ist klar, daß diese „obrigkeitlichen Gewalten“, solange das gegenwärtige System besteht, mit Gottes Zulassung existieren, um ein Maß an Ordnung in der menschlichen Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Folglich zahlen Jehovas Zeugen ihre Steuern, gehorchen den Gesetzen, respektieren Verkehrsvorschriften, lassen bei Behörden Registrierungen vornehmen usw. (Römer 13:1, 6, 7). Des weiteren halten sie sich an biblische Grundsätze, was die Ehrlichkeit, das Erweisen von Liebe gegenüber ihren Nächsten, das Festigen der Familienbande und die Erziehung ihrer Kinder zu vorbildlichen Bürgern betrifft. Auf diese Weise zahlen sie „Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott“ (Lukas 20:25; 1. Petrus 2:13-17). Da Gottes Wort zeigt, daß die Regierungen dieser Welt nur vorübergehend bestehen, bereiten sich Jehovas Zeugen heute schon auf ein inhaltsreicheres Leben vor, auf das wirkliche Leben, dessen sie sich bald unter Christi Königreichsherrschaft erfreuen werden (1. Timotheus 6:17-19). Sie beteiligen sich zwar nicht am Sturz der Regierungen dieser Welt, doch erfüllt sie das, was Gottes inspiriertes Wort, die Bibel, über das Gericht sagt, das Jehova in naher Zukunft in Harmagedon vollstrecken wird, mit tiefer Ehrfurcht (Jesaja 26:20, 21; Hebräer 12:28, 29).
Auf zum Schlußkampf!
14. Was wird durch das „scharfe lange Schwert“ versinnbildlicht, das aus Jesu Mund hervorgeht?
14 Mit welcher Machtbefugnis vollendet Jesus seinen Sieg? Johannes teilt es uns mit: „Und aus seinem Mund geht ein scharfes langes Schwert hervor, daß er damit die Nationen schlage, und er wird sie mit eisernem Stab hüten“ (Offenbarung 19:15a). Dieses „scharfe lange Schwert“ stellt Jesu von Gott verliehene Machtbefugnis dar, die Hinrichtung all derer anzuordnen, die sich weigern, Gottes Königreich zu unterstützen (Offenbarung 1:16; 2:16). Diese anschauliche symbolische Beschreibung ähnelt den Worten Jesajas: „Er [Jehova] hat meinen Mund dann wie ein scharfes Schwert gemacht. Im Schatten seiner Hand hat er mich versteckt. Und er machte mich allmählich zu einem geglätteten Pfeil“ (Jesaja 49:2). Hier schattete Jesaja Jesus vor, der Gottes Gericht ankündigt und ausführt wie mit einem Pfeil, der sein Ziel nicht verfehlt.
15. Wer wird zu diesem Zeitpunkt bereits bloßgestellt und gerichtet worden sein, was den Beginn welches Ereignisses gekennzeichnet haben wird?
15 Zu diesem Zeitpunkt wird Jesus bereits die Worte des Paulus erfüllt haben: „Dann allerdings wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Geist seines Mundes und zunichte machen wird durch das Offenbarwerden seiner Gegenwart.“ Ja, Jesu Gegenwart (griechisch: parousía) hat sich vom Jahre 1914 an durch das Bloßstellen und Richten des Menschen der Gesetzlosigkeit, der Geistlichkeit der Christenheit, offen gezeigt. Diese Gegenwart wird ganz deutlich offenbar werden, wenn die zehn Hörner des scharlachfarbenen wilden Tieres dieses Gericht vollziehen und die Christenheit zusammen mit dem restlichen Teil Babylons der Großen verwüsten werden (2. Thessalonicher 2:1-3, 8). Dies wird der Beginn der großen Drangsal sein. Danach wird sich Jesus dem übrigen Teil der Organisation Satans zuwenden, was mit folgender Prophezeiung übereinstimmt: „Er muß die Erde schlagen mit der Rute seines Mundes; und mit dem Geist seiner Lippen wird er den Bösen zu Tode bringen“ (Jesaja 11:4).
16. Wie wird in den Psalmen und in Jeremia die Rolle des von Jehova eingesetzten kriegführenden Königs beschrieben?
16 Der von Jehova eingesetzte kriegführende König wird einen Unterschied machen zwischen denen, die überleben werden, und denen, die sterben werden. Jehova spricht prophetisch zu diesem Sohn Gottes und sagt: „Du wirst sie [die Herrscher der Erde] mit eisernem Zepter zerbrechen, wie ein Töpfergefäß wirst du sie zerschmettern.“ Und Jeremia wendet sich an solche korrupten Regenten und ihre Lakaien mit den Worten: „Heult, ihr Hirten, und schreit! Und wälzt euch, ihr Majestätischen der Herde, denn eure Tage zur Schlachtung und zu eurem Zerstreutwerden sind erfüllt, und ihr sollt fallen wie ein begehrenswertes Gefäß!“ Wie begehrenswert auch immer diese Herrscher auf eine böse Welt gewirkt haben mögen, so werden sie doch durch einen einzigen Schlag mit dem eisernen Zepter des Königs zerschmettert, als ob man ein schönes Gefäß zerbricht. Es wird genauso sein, wie David über den Herrn Jesus prophezeite: „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ‚Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘ Jehova selbst zu deiner Rechten wird gewißlich Könige zerschmettern am Tag seines Zorns. Er wird Gericht üben unter den Nationen; er wird eine Fülle von Leichen verursachen“ (Psalm 2:9, 12; 83:17, 18; 110:1, 2, 5, 6; Jeremia 25:34).
17. (a) Wie schildert Johannes das Vorgehen des kriegführenden Königs bei der Gerichtsvollstreckung? (b) Nenne einige Prophezeiungen, die zeigen, wie verheerend der Tag des Grimmes Jehovas für die Nationen sein wird.
17 Dieser starke kriegführende König erscheint auch in der nächsten Szene der Vision: „Auch tritt er die Weinkelter des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen“ (Offenbarung 19:15b). In einer vorhergehenden Vision hatte Johannes bereits gesehen, wie die „Kelter des Grimmes Gottes“ getreten wurde (Offenbarung 14:18-20). Jesaja beschreibt ebenfalls eine Hinrichtungsweinkelter, und andere Propheten berichten, wie verheerend der Tag des Grimmes Gottes für alle Nationen sein wird (Jesaja 24:1-6; 63:1-4; Jeremia 25:30-33; Daniel 2:44; Zephanja 3:8; Sacharja 14:3, 12, 13; Offenbarung 6:15-17).
18. Was enthüllt der Prophet Joel über das Gericht, das Jehova an allen Nationen vollziehen wird?
18 Der Prophet Joel bringt eine Weinkelter mit dem Kommen Jehovas, um „alle Nationen ringsum zu richten“, in Verbindung. Und es ist Jehova, der den Befehl ergehen läßt, und zwar zweifellos an seinen Mitrichter, Jesus, und an dessen himmlische Heere: „Legt eine Sichel an, denn die Ernte ist reif geworden. Kommt, steigt herab, denn die Weinkelter ist voll geworden. Die Kelterkufen fließen tatsächlich über; denn ihre Schlechtigkeit ist ausnehmend groß geworden. Mengen, Mengen sind in der Tiefebene der Entscheidung, denn nahe ist der Tag Jehovas in der Tiefebene der Entscheidung. Sonne und Mond, sie werden sich gewiß verfinstern, und die Sterne, sie werden ihren Glanz tatsächlich zurückziehen. Und Jehova wird aus Zion brüllen, und aus Jerusalem wird er seine Stimme erschallen lassen. Und Himmel und Erde werden gewiß erbeben; aber Jehova wird eine Zuflucht sein für sein Volk und eine Festung für die Söhne Israels. Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, euer Gott“ (Joel 3:12-17, Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen).
19. (a) Wie wird die in 1. Petrus 4:17 gestellte Frage beantwortet? (b) Welcher Name steht auf Jesu äußerem Kleid geschrieben, und weshalb ist er passend?
19 Das wird in der Tat ein Tag des Untergangs für ungehorsame Nationen und Menschen sein, aber ein Tag der Befreiung für alle, die Jehova und seinen kriegführenden König zu ihrer Zuflucht gemacht haben (2. Thessalonicher 1:6-9). Das Gericht, das im Jahre 1918 beim Hause Gottes begann, wird seinen Höhepunkt erreicht haben, wodurch die Frage in 1. Petrus 4:17: „Was wird das Ende derer sein, die der guten Botschaft Gottes nicht gehorchen?“ beantwortet wird. Der glorreiche Sieger wird die Weinkelter vollends getreten haben, wodurch er deutlich zeigt, daß er der Erhöhte ist, von dem Johannes sagt: „Und auf seinem äußeren Kleid, nämlich auf seinem Oberschenkel, trägt er einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren“ (Offenbarung 19:16). Er hat sich als weitaus stärker erwiesen als irgendein irdischer Herrscher, menschlicher König oder Herr. Seine Würde und Pracht sind unübertrefflich. Er ist „in der Sache der Wahrheit und Demut und Gerechtigkeit“ einhergefahren und hat für alle Zeiten den Sieg errungen (Psalm 45:4). Auf seinem blutbesprengten Kleid steht ein Name, den ihm der Souveräne Herr Jehova verliehen hat, dessen Rechtfertiger er ist.
Das große Abendessen Gottes
20. Wie schildert Johannes das „große Abendessen Gottes“, und an welche frühere, aber ähnliche Prophezeiung erinnert dies?
20 In Hesekiels Vision werden nach der Vernichtung der Menge Gogs die Vögel und die wilden Tiere zu einem Fest eingeladen. Sie reinigen die Erdoberfläche von den Leichen der Feinde Jehovas, indem sie sie auffressen (Hesekiel 39:11, 17-20). Durch die folgenden Worte des Johannes wird man lebhaft an diese frühere Prophezeiung erinnert: „Ich sah auch einen Engel in der Sonne stehen, und er schrie mit lauter Stimme und sagte zu allen Vögeln, die in der Mitte des Himmels fliegen: ‚Kommt hierher, werdet versammelt zum großen Abendessen Gottes, damit ihr die Fleischteile von Königen freßt und die Fleischteile von Militärbefehlshabern und die Fleischteile von Starken und die Fleischteile von Pferden und von denen, die darauf sitzen, und die Fleischteile von allen, von Freien wie auch von Sklaven und von Kleinen und Großen‘ “ (Offenbarung 19:17, 18).
21. Was wird dadurch angedeutet, daß (a) der Engel ‘in der Sonne steht’, (b) die Toten auf der Oberfläche des Erdbodens liegengelassen werden, (c) diejenigen, deren Leichname auf dem Erdboden liegengelassen werden, aufgezählt werden, (d) und worauf deutet der Ausdruck das „große Abendessen Gottes“ hin?
21 Der Engel ‘steht in der Sonne’, ein günstiger Standort, um die Aufmerksamkeit der Vögel zu erregen. Er lädt sie ein, sich bereit zu halten, um sich am Fleisch derjenigen zu laben, die von dem kriegführenden König und seinen himmlischen Streitkräften bald erschlagen werden. Daß die Toten auf der Oberfläche des Erdbodens liegengelassen werden sollen, zeigt an, daß sie in aller Öffentlichkeit eines schmachvollen Todes sterben. Wie Isebel in alter Zeit, so werden auch sie nicht ehrenvoll bestattet (2. Könige 9:36, 37). Daß diejenigen, deren Leichname dort liegengelassen werden, aufgezählt werden, deutet auf das Ausmaß der Vernichtung hin: Könige, Militärbefehlshaber, Starke, Freie und Sklaven. Es wird keine Ausnahme gemacht. Sogar die letzte Spur dieser rebellischen Welt, die Jehova Widerstand geleistet hat, wird ausgemerzt. Danach wird es kein ruheloses, aufgewühltes Menschenmeer mehr geben (Offenbarung 21:1). Dies ist das „große Abendessen Gottes“, denn Jehova ist es, der die Vögel einlädt, daran teilzunehmen.
22. Wie faßt Johannes den Verlauf des Schlußkrieges zusammen?
22 Johannes faßt den Verlauf des Schlußkrieges wie folgt zusammen: „Und ich sah das wilde Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferd sitzt, und mit seinem Heer. Und das wilde Tier wurde gefaßt und mit ihm der falsche Prophet, der vor ihm die Zeichen tat, durch die er die irreführte, welche das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und die, die seinem Bild Anbetung darbringen. Noch lebendig wurden sie beide in den Feuersee geschleudert, der mit Schwefel brennt. Die übrigen aber wurden mit dem langen Schwert getötet, das aus dem Mund dessen hervorging, der auf dem Pferd saß. Und alle Vögel wurden von ihren Fleischteilen gesättigt“ (Offenbarung 19:19-21).
23. (a) In welchem Sinne wird der „Kampf am großen Tag des allmächtigen Gottes“ in „Harmagedon“ ausgetragen? (b) Welche Warnung haben „die Könige der Erde“ nicht beachtet, und was ist die Folge?
23 Nach der Ausgießung der sechsten Schale des Grimmes Jehovas wurden, wie Johannes berichtete, „alle Könige der Erde“ durch dämonische Propaganda „zum Kampf am großen Tag des allmächtigen Gottes“ versammelt. Dieser Kampf wird in Harmagedon ausgetragen — damit ist kein buchstäblicher Ort gemeint, sondern eine Weltsituation, die es erforderlich macht, daß Jehova Gericht übt (Offenbarung 16:12, 14, 16, Die Gute Nachricht). Nun sieht Johannes die Schlachtreihen. Alle „Könige der Erde und ihre Heere“ haben sich gegen Gott aufgestellt. Sie haben sich hartnäckig geweigert, sich Jehovas König zu unterwerfen. Jehova ließ sie durch die inspirierte Botschaft deutlich warnen: „Küßt den Sohn, daß ... [Jehova] nicht in Zorn gerate und ihr nicht umkommt von dem Weg.“ Da sie sich Christi Herrschaft nicht unterworfen haben, müssen sie sterben (Psalm 2:12).
24. (a) Welches Gericht wird an dem wilden Tier und an dem falschen Propheten vollzogen, und in welchem Sinne sind sie „noch lebendig“? (b) Wieso muß der „Feuersee“ sinnbildlich zu verstehen sein?
24 Das siebenköpfige, zehnhörnige wilde Tier aus dem Meer, das Satans politische Organisation darstellt, wird restlos beseitigt und mit ihm der falsche Prophet, die siebte Weltmacht (Offenbarung 13:1, 11-13; 16:13). Noch „lebendig“, d. h., noch während sie damit beschäftigt sind, Gottes Volk auf der Erde vereint Widerstand zu leisten, werden sie in „den Feuersee“ geschleudert. Handelt es sich dabei um einen buchstäblichen Feuersee? Nein, genausowenig wie es sich bei dem wilden Tier und dem falschen Propheten um buchstäbliche Tiere handelt. Der Feuersee ist vielmehr ein Symbol vollständiger, endgültiger Vernichtung, ein Ort ohne Wiederkehr. Dorthin werden später der Tod und der Hades sowie der Teufel geschleudert (Offenbarung 20:10, 14). Natürlich ist er kein Inferno, kein Ort, wo die Bösen ewig gequält werden, da schon allein der Gedanke an solch einen Ort für Jehova verabscheuungswürdig ist (Jeremia 19:5; 32:35; 1. Johannes 4:8, 16).
25. (a) Wer sind diejenigen, die ‘mit dem langen Schwert dessen, der auf dem Pferd saß, getötet wurden’? (b) Ist anzunehmen, daß irgend jemand von diesen ‘Getöteten’ eine Auferstehung erhalten wird?
25 All die anderen, die zwar nicht direkt mitregiert haben, die aber dennoch ein unverbesserlicher Teil dieser korrupten Menschenwelt sind, werden ebenfalls „mit dem langen Schwert [dessen] getötet, ... der auf dem Pferd saß“. Jesus wird sie zum Tod verurteilen. In ihrem Fall ist nicht vom Feuersee die Rede. Kann man deshalb erwarten, daß sie auferweckt werden? Es wird nirgendwo gesagt, daß die zu jener Zeit von Jehovas Richter Hingerichteten eine Auferstehung erhalten. Wie Jesus selbst erklärte, werden all diejenigen, die keine „Schafe“ sind, „in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist“, d. h. „in die ewige Abschneidung“, weggehen (Matthäus 25:33, 41, 46). Dies wird der Höhepunkt ‘des Tages des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen’ sein (2. Petrus 3:7; Nahum 1:2, 7-9; Maleachi 4:1).
26. Schildere kurz den Ausgang von Harmagedon.
26 Damit wird die gesamte irdische Organisation Satans zu existieren aufhören. Der „frühere Himmel“ der politischen Herrschaft ist vergangen. Die „Erde“, das scheinbar stabile System, das Satan während der Jahrhunderte aufgebaut hat, ist nun völlig vernichtet. Das „Meer“, die böse Menschheit in ihrer Gesamtheit, die sich Jehova widersetzt hat, gibt es nicht mehr (Offenbarung 21:1; 2. Petrus 3:10). Doch was hat Jehova mit Satan vor? Johannes teilt es uns in seinen weiteren Ausführungen mit.
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