-
RusslandJahrbuch der Zeugen Jehovas 2008
-
-
SCHULEN FÜR PIONIERE
Seit einigen Jahren gibt es in Russland die Pionierdienstschule. In jeder Klasse sind meist 20 bis 30 Pioniere aus der Umgebung, die nicht so lange Anfahrtswege haben. Anfangs war das allerdings nicht so. Roman Skiba erzählt: „Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir eine Pionierdienstschule in Jekaterinburg im Jahr 1996. In der Klasse waren über 40 Brüder und Schwestern, die zum Teil Hunderte von Kilometern weit gereist waren, manche sogar bis zu tausend Kilometer.“
Swetlana ist seit 1997 allgemeine Pionierin im Gebärdensprachgebiet. Im Januar 2000 besuchte sie die Pionierdienstschule in Gebärdensprache. Dort lernte sie, ihre Dienstqualität zu verbessern, und bekam ein klareres Bild davon, wie sie in der Familie und in der Versammlung die Grundsätze der Bibel noch besser umsetzen kann. Sie sagt: „Meine Liebe zu anderen ist größer geworden. Mir ist auch bewusst geworden, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Brüdern und Schwestern ist, und ich bin jetzt ganz offen für Ratschläge. Seit der Schule verwende ich bei Bibelstudien auch Veranschaulichungen. Dadurch ist die Qualität der Studien viel besser geworden.“
Aljona ist Pionierin in Chabarowsk, einer Stadt im Fernen Osten, und versucht dort, Gehörlosen die Wahrheit zu vermitteln. Um das noch besser zu lernen, wollte sie gern die Pionierdienstschule in Gebärdensprache besuchen. Was für Hürden standen ihr im Weg? Sie sagt: „Die nächste Pionierdienstschule in Gebärdensprache fand in Moskau statt, das war 9 000 Kilometer von uns weg. Ich brauchte 8 Tage mit dem Zug hin und 8 Tage zurück.“ Aber sie bereute es keine Sekunde lang!
Zwischen 1996 und 2006 gab es außer in Gebärdensprache Hunderte solcher Schulen in Russland. Diese Schulen trugen direkt zur Ausbreitung des Predigtwerks und zum Wachstum in den Versammlungen bei. Marcin, der derzeit als Kreisaufseher dient, erinnert sich zurück: „1995 kam ich als Sonderpionier in die Versammlung Kunzewo in Moskau. Als ich zum öffentlichen Vortrag und zum Wachtturm-Studium ging, kam ich mir vor wie auf einem Kongress. Es waren ungefähr 400 Leute im Saal. Die Versammlung hatte damals 300 Verkündiger. Nach nicht einmal 10 Jahren waren aus dieser Versammlung 10 neue entstanden!
1996/97 habe ich im Kreis ein phänomenales Wachstum miterlebt. Als ich nach 6 Monaten wieder eine Versammlung in Wolschski (Oblast Wolgograd) besuchte, waren in der Zwischenzeit 75 neue Verkündiger dazugekommen — sozusagen eine komplette neue Versammlung! Die neuen Verkündiger hatten einen unbeschreiblichen Eifer. Zu den Zusammenkünften für den Predigtdienst in einer Wohnung in einem mehrstöckigen Haus kamen oft bis zu 80 Personen. Sie passten gar nicht alle in die Wohnung und viele mussten im Hausflur und im Treppenhaus stehen.“
-
-
RusslandJahrbuch der Zeugen Jehovas 2008
-
-
[Bild auf Seite 243]
Die erste Pionierdienstschule in Sankt Petersburg im Juni 1996
-