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  • Friedliebende Menschen verteidigen ihren guten Ruf
    Der Wachtturm 2011 | 1. Mai
    • Wachsende Bedrohung verlangt Reaktion

      Wladimir Litwin

      Wladimir Litwin (81) wurde als 14-Jähriger in den Bezirk Krasnojarsk deportiert. Am ersten Tag der Aktion, in aller Frühe, leitete er eine Gruppe Zeugen Jehovas bei der Verteilung des besonderen Faltblatts.

      Am Freitag, dem 26. Februar 2010, begannen rund 160 000 Zeugen Jehovas in ganz Russland mit der Verteilung von 12 Millionen besonderen Faltblättern mit dem Titel „Wiederholt sich die Geschichte? Eine Frage an die Bürger Russlands“. In Ussolje-Sibirskoje (Sibirien) zum Beispiel trafen sich ein paar Hundert Zeugen morgens um halb sechs auf der Straße, darunter einige, die 1951 wegen ihres Glaubens nach Sibirien deportiert worden waren. Bei eisigen 40 Grad minus verteilten sie ihren Anteil von 20 000 Faltblättern.

      Nikolai Jassinski

      Nikolai Jassinski (73) war ebenfalls mit Feuereifer bei der Aktion dabei. Er fragte: „Stimmt das wirklich? Wollen sie uns jetzt wieder verfolgen und uns verbieten, Jehova anzubeten?“

      Zur Ankündigung der dreitägigen Aktion hielten Jehovas Zeugen in Moskau eine Pressekonferenz ab. Dabei kam Lew Lewinson vom Institut für Menschenrechte zu Wort. Er referierte kurz über die sinnlosen Schikanen und die Verfolgung von Jehovas Zeugen unter der NS-Diktatur sowie in der Sowjetunion und ging auch auf ihre anschließende Rehabilitierung ein. Außerdem sagte er: „Alle Religionsgemeinschaften, die in der Sowjetära verfolgt wurden, sollten laut einem Dekret des Präsidenten Jelzin rehabilitiert werden. Was sie verloren hatten, musste ihnen zurückgegeben werden. Jehovas Zeugen hatten unter dem Sowjetregime zwar keinen nennenswerten Besitz, aber sie bekamen ihren guten Ruf zurück.“

      Dieser gute Ruf ist jetzt wieder in Gefahr. „Ausgerechnet in dem Land, das sein Bedauern zum Ausdruck gebracht hat“, so Lewinson, „werden diese Menschen jetzt absolut grundlos verfolgt.“

      Positive Resonanz auf die Aktion

      Wurde mit der Verteilung des Faltblatts das gewünschte Ziel erreicht? Lew Lewinson sagte: „Auf dem Weg zur Pressekonferenz habe ich in der Metro Leute mit dem Flugblatt gesehen, das die Zeugen Jehovas heute in ganz Russland verteilen. ... [die] Leute sitzen da und lesen es, und zwar aufmerksam.“b Hier einige Reaktionen.

      Eine ältere Frau in einer überwiegend muslimischen Gegend in Zentralrussland nahm ein Faltblatt entgegen und fragte, worum es ging. Als sie erfuhr, dass darin von Menschenrechten und Grundfreiheiten in Russland die Rede ist, sagte sie begeistert: „Endlich legt mal jemand den Finger auf die Wunde! Russland fällt da ja wieder in alte Sowjetzeiten zurück. Vielen Dank! Das macht ihr gut.“

      Als eine Frau in Tscheljabinsk ein Faltblatt angeboten bekam, sagte sie: „Ich habe das schon bekommen und durchgelesen. Ich stehe voll auf eurer Seite. Ich weiß von keiner anderen Religion, die sich so gezielt für ihren Glauben einsetzt. Es gefällt mir, wie ihr euch anzieht, und ihr seid immer nett und freundlich. Man sieht, dass ihr hinter eurem Glauben steht. Ich habe den Eindruck, dass Gott mit euch ist.“

      Ein Mann in Sankt Petersburg, der das Faltblatt auch schon hatte, sagte auf die Frage, ob es ihm denn gefallen habe: „Ja. Beim Lesen habe ich eine Gänsehaut bekommen und mir kamen sogar die Tränen. Meine Großmutter hatte [unter den Sowjets] schwer zu leiden. Sie hat mir eine Menge über die Leute erzählt, die mit ihr inhaftiert waren. Viele waren Verbrecher, aber es gab auch Unschuldige, die wegen ihres Glaubens eingesperrt waren. Ich finde, dass jeder wissen sollte, was damals passiert ist. Ihr macht das genau richtig.“

  • Friedliebende Menschen verteidigen ihren guten Ruf
    Der Wachtturm 2011 | 1. Mai
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