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  • Bildung, die einem bestimmten Zweck dient
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 1. 11. S. 15-21

Bildung, die einem bestimmten Zweck dient

„Verleihe Erkenntnis einem Gerechten, und er wird an Gelehrsamkeit zunehmen“ (SPRÜCHE 9:9).

1. Was erwartet Jehova von seinen Dienern in bezug auf Wissen und Erkenntnis?

JEHOVA ist „ein Gott des Wissens“ (1. Samuel 2:3). Er belehrt seine Diener. Moses sagte voraus, daß man zur damaligen Zeit über Israel sagen würde: „Diese große Nation ist zweifellos ein weises und verständiges Volk“ (5. Mose 4:6). Wahre Christen sollten ebenfalls gut unterrichtet sein. Sie müssen sich als unermüdliche Erforscher des Wortes Gottes auszeichnen. Der Apostel Paulus schrieb in bezug auf den Zweck eines solchen Studiums: „[Wir haben] nicht aufgehört ..., für euch zu beten und darum zu bitten, daß ihr in aller Weisheit und in geistigem Verständnis mit der genauen Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet, damit ihr Jehovas würdig wandelt, um ihm völlig zu gefallen, während ihr fortfahrt, in jedem guten Werk Frucht zu tragen und an der genauen Erkenntnis Gottes zuzunehmen“ (Kolosser 1:9, 10).

2. (a) Was ist erforderlich, um eine genaue Erkenntnis Gottes erlangen zu können? (b) Wie hat sich die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas dieser Angelegenheit angenommen?

2 Durch Studium eine genaue Erkenntnis Gottes und seiner Vorsätze zu erlangen erfordert zumindest ein gewisses Maß an Bildung. Doch viele, die die Wahrheit des Wortes Gottes kennengelernt haben, leben in Ländern, in denen es ihnen kaum oder gar nicht möglich war, eine angemessene Schulbildung zu erhalten. Das war für sie eine Benachteiligung. Zur Überwindung des Problems hat die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas bereits vor mehreren Jahren veranlaßt, daß in Versammlungen, wo es erforderlich ist, Unterricht im Lesen und Schreiben erteilt wird. Vor über 30 Jahren veröffentlichte die brasilianische Zeitung Diário de Mogi einen Artikel unter der Überschrift „Der Kampf der Zeugen Jehovas gegen das Analphabetentum“. Darin hieß es: „Ein befähigter Unterweiser bemüht sich ... geduldig, anderen Lesen und Schreiben beizubringen. ... Die Schüler müssen ihre Sprachkenntnisse verbessern, um Predigten zu halten, wozu sie sich als Diener Gottes gedrängt fühlen.“ Tausenden von Menschen in der ganzen Welt war es so möglich, gute Erforscher des Wortes Gottes zu werden. Sie haben sich diese grundlegende Bildung mit einem erhabenen Zweck im Sinn erworben.

Fertigkeiten erforderlich, um wirkungsvolle Diener Gottes zu sein

3, 4. (a) Warum sind wahre Christen an Bildung interessiert? (b) Was war in Israel der Fall, und welche grundlegende Bildung ist heute in unseren Versammlungen unerläßlich?

3 Wahre Christen sind an Bildung interessiert, allerdings nicht zum Selbstzweck, sondern weil sie wirkungsvollere Diener Jehovas werden möchten. Christus gab allen Christen den Auftrag: „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen, ... und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:19, 20). Damit Christen andere lehren können, müssen sie zunächst selbst lernen, und das setzt gute Studienmethoden voraus. Sie müssen sorgfältig in der Bibel forschen können (Apostelgeschichte 17:11). Die Erfüllung ihres Auftrags erfordert auch die Fähigkeit, fließend zu lesen. (Siehe Habakuk 2:2; 1. Timotheus 4:13.)

4 Wie wir im vorigen Artikel gesehen haben, gibt es gute Gründe für die Annahme, daß im alten Israel im allgemeinen selbst junge Menschen lesen und schreiben konnten (Richter 8:14; Jesaja 10:19). Heute müssen christliche Diener Gottes in Verbindung mit ihrer Zeugnistätigkeit von Haus zu Haus saubere Notizen machen können. Sie schreiben Briefe, machen in den Zusammenkünften Notizen und versehen ihren Studienstoff mit Anmerkungen. All das erfordert eine leserliche Handschrift. Das Führen von Aufzeichnungen in der Christenversammlung setzt zumindest Grundkenntnisse im Rechnen voraus.

Vorteile einer angemessenen Schulbildung

5. (a) Welchen Ursprung hat das Wort „Schule“? (b) Welche Gelegenheit sollten junge Menschen nutzen?

5 Interessanterweise ist das Wort „Schule“ von dem griechischen Wort s·cholḗ abgeleitet, das ursprünglich „Muße“ bedeutete oder die Verwendung von Freizeit für eine ernsthafte Betätigung wie das Lernen. Später bezeichnete es den Ort, wo dieses Lernen erfolgte. Das ist ein Hinweis darauf, daß — in Griechenland und in den meisten anderen Ländern — einst nur die Klasse der Privilegierten Zeit zum Lernen hatte. Die arbeitende Klasse war im allgemeinen ungebildet. Heutzutage wird Kindern und Jugendlichen in den meisten Staaten Zeit zum Lernen eingeräumt. Junge Zeugen Jehovas sollten gewiß die gelegene Zeit auskaufen, um gut unterrichtete und tüchtige Diener Jehovas zu werden (Epheser 5:15, 16).

6, 7. (a) Von welchem Nutzen ist eine angemessene Schulbildung? (b) Inwiefern kann das Erlernen einer Fremdsprache von Nutzen sein? (c) Was ist heute bei vielen jungen Leuten zu beobachten, die die Schule abschließen?

6 Grundlegende Kenntnisse zum Beispiel in Geschichte, Geographie und Naturwissenschaft werden junge Zeugen befähigen, ausgeglichene Diener Gottes zu werden. Im Laufe der Schulzeit werden ihnen nicht nur die verschiedensten Kenntnisse beigebracht, sondern auch, wie man lernt. Wahre Christen hören mit ihrem Schulabschluß nicht auf, zu lernen und zu studieren. Wieviel Nutzen sie aus ihrem Studium ziehen, hängt jedoch weitgehend davon ab, ob sie wissen, wie man studiert. Die Belehrung in der Schule und in der Versammlung kann ihnen helfen, ihr Denkvermögen zu verbessern (Sprüche 5:1, 2). Sie werden beim Lesen leichter erkennen können, was wichtig ist und was man sich notieren oder einprägen sollte.

7 Das Erlernen einer Fremdsprache beispielsweise wird nicht nur die Denkfähigkeit junger Menschen vergrößern, sondern sie auch für Jehovas Organisation nützlicher machen. In manchen Zweigbüros der Watch Tower Society halten es junge Brüder für vorteilhaft, fließend Englisch sprechen oder lesen zu können. Alle christlichen Diener Gottes sollten außerdem darauf bedacht sein, sich in ihrer Muttersprache genau ausdrücken zu können. Die gute Botschaft vom Königreich verdient es, deutlich und grammatisch korrekt dargeboten zu werden. Die Tatsachen zeigen, daß in der Welt heute viele Jugendliche selbst bei ihrem Schulabschluß noch nicht richtig schreiben und lesen können oder Schwierigkeiten haben, die einfachsten Rechenaufgaben zu lösen; zudem verfügen sie oft nur über sehr oberflächliche Kenntnisse in Geschichte und Geographie.

Ausreichende Bildung

8. Welche Bibeltexte sind zu berücksichtigen, wenn es um die weltliche Bildung geht sowie darum, daß man selbst für sich sorgen sollte?

8 Es scheint daher an der Zeit zu sein, einmal über die christliche Einstellung zu weltlicher Bildung nachzudenken. Welche biblischen Grundsätze sind bei diesem Thema zu berücksichtigen? Erstens erfordert die angemessene Unterordnung unter den „Cäsar“ in vielen Ländern, daß christliche Eltern ihre Kinder in die Schule schicken (Markus 12:17; Titus 3:1). Junge Zeugen sollten in Verbindung mit dem Schulbesuch an Kolosser 3:23 denken, wo es heißt: „Was immer ihr tut, arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen.“ Zweitens spielt der Grundsatz eine Rolle, daß Christen in der Lage sein sollten, für sich selbst zu sorgen, auch dann, wenn sie als Pioniere im Vollzeitdienst stehen (2. Thessalonicher 3:10-12). Ein verheirateter Mann sollte angemessen für seine Frau und die Kinder, die geboren werden mögen, sorgen können und noch etwas Geld übrig haben, um davon denen zu geben, die in Not sind, und um das örtliche und das weltweite Predigtwerk zu unterstützen (Epheser 4:28; 1. Timotheus 5:8).

9, 10. (a) Wohin scheint der Trend vielerorts zu gehen? (b) Was sollte ein Pionierverkündiger als ordentliche Bezahlung ansehen?

9 Welches Maß an Bildung benötigt ein junger Christ, um diese biblischen Grundsätze beachten und seinen christlichen Verpflichtungen nachkommen zu können? Das ist von Land zu Land verschieden. Allerdings scheint vielerorts der allgemeine Trend dahin zu gehen, daß das für eine ordentliche Bezahlung erforderliche Ausbildungsniveau heute höher ist als noch vor einigen Jahren. Berichte der Zweigbüros der Watch Tower Society in verschiedenen Teilen der Welt zeigen, daß es vielerorts schwer ist, einen Arbeitsplatz mit ordentlicher Bezahlung zu finden, wenn man nach der gesetzlich geforderten Mindestschulzeit abgeht, und in manchen Ländern ist das sogar noch nach dem Besuch weiterführender oder höherer Schulen der Fall.

10 Was ist eine „ordentliche Bezahlung“? Sie hat nicht unbedingt etwas mit einem hochbezahlten Arbeitsplatz zu tun. Das Deutsche Universalwörterbuch definiert „ordentlich“ in diesem Zusammenhang als „gehörig, in ausreichendem ... Maße“. Was mag für diejenigen, die Pionierverkündiger der guten Botschaft sein möchten, „in ausreichendem ... Maße“ sein? Die Betreffenden benötigen im allgemeinen eine Teilzeitbeschäftigung, damit sie für ihre Brüder oder für ihre Angehörigen keine „kostspielige Bürde“ sind (1. Thessalonicher 2:9). Gewiß kann man sagen, daß sie „gehörig“ oder „in ausreichendem ... Maße“ verdienen, wenn ihr Einkommen ihnen gestattet, ein ordentliches Leben zu führen, und ihnen genügend Zeit und Kraft bleibt, um ihren christlichen Predigtdienst durchzuführen.

11. Warum sind manche junge Leute aus dem Pionierdienst ausgeschieden, und welche Frage wird aufgeworfen?

11 Welche Situation ist heute des öfteren zu beobachten? Es wurde berichtet, daß in einigen Ländern viele Jugendliche nach der Pflichtschulzeit von der Schule abgegangen sind mit der guten Absicht, Pionier zu werden. Sie hatten weder einen Beruf, noch verfügten sie über irgendwelche in der Welt geforderten Qualifikationen. Sofern sie nicht von den Eltern unterstützt wurden, mußten sie sich eine Teilzeitbeschäftigung suchen. Manchen blieb nichts anderes übrig, als eine Stelle mit sehr langer Arbeitszeit anzunehmen, um finanziell zurechtzukommen. Aufgrund von körperlicher Erschöpfung mußten sie schließlich aus dem Pionierdienst ausscheiden. Was könnten sie tun, damit sie selbst für sich sorgen und den Pionierdienst wiederaufnehmen können?

Eine ausgeglichene Ansicht über Bildung

12. (a) Vor welchen zwei extremen Ansichten in bezug auf Bildung wird sich ein Christ hüten? (b) Welchem Zweck sollte Bildung in den Augen ergebener Diener Jehovas und ihrer Kinder dienen?

12 Eine ausgeglichene Ansicht über Bildung kann eine Hilfe sein. Für viele junge Leute in der Welt ist Bildung ein Statussymbol, etwas, was ihnen hilft, auf der gesellschaftlichen Stufenleiter emporzukommen, der Schlüssel zu einem Leben in materiellem Wohlstand. Für andere ist der Schulbesuch eine unangenehme Pflicht, die man so schnell wie möglich hinter sich bringen sollte. Keine dieser Ansichten ist für wahre Christen angebracht. Was könnte als „ausgeglichene Ansicht“ bezeichnet werden? Christen sollten Bildung als Mittel zum Zweck betrachten. Es ist ihr Ziel, Jehova in den letzten Tagen so viel und so wirkungsvoll wie möglich zu dienen. Wenn sie in dem Land, in dem sie leben, mit einer minimalen Schulbildung oder nach einer Lehre nur Arbeitsstellen finden können, die keinen ausreichenden Verdienst bieten, daß sie Pionier sein können, dann mag eine zusätzliche Ausbildung oder Schulung in Betracht gezogen werden. Das eigentliche Ziel dabei wäre allerdings der Vollzeitdienst.

13. (a) Wie konnte eine Schwester von den Philippinen im Pionierdienst stehen und dennoch ihren Familienpflichten nachkommen? (b) Welche Warnung ist angebracht?

13 Einige haben Fortbildungskurse absolviert, durch die sich ihnen Arbeitsmöglichkeiten boten, die es ihnen erlaubten, den Pionierdienst aufzunehmen oder fortzusetzen. Eine Schwester von den Philippinen war der Verdiener der Familie, doch sie wollte auch Pionier sein. Das Zweigbüro berichtete: „Das war ihr aufgrund einer zusätzlichen Ausbildung zur Buchhalterin möglich.“ In demselben Bericht hieß es: „Es gibt hier eine ganze Anzahl von Brüdern, die studieren, aber ihren Zeitplan so geregelt haben, daß sie Pionier sein können. Im allgemeinen sind sie bessere Verkündiger, da sie lernbegieriger sind — vorausgesetzt, daß sie in Verbindung mit den weltlichen Bestrebungen nicht zuviel Ehrgeiz entwickeln.“ Die letzte Äußerung sollte uns zu denken geben. Falls eine zusätzliche Ausbildung notwendig erscheint, darf weder ihr Zweck in Vergessenheit geraten, noch darf sie einem rein materialistischen Ziel dienen.

14, 15. (a) Warum sollten in bezug auf die Bildung keine starren Regeln aufgestellt werden? (b) Was für eine weltliche Ausbildung hatten einige verantwortliche Brüder, doch wodurch wurde dies ausgeglichen?

14 In manchen Ländern erhält man in Sekundarschulen eine Berufsausbildung, die einen jungen Christen darauf vorbereitet, nach Abschluß der Schule einen bestimmten Beruf oder eine bestimmte Tätigkeit auszuüben. Doch auch in Ländern, wo das nicht der Fall ist, finden tüchtige Jugendliche, die nur über eine grundlegende Schulbildung verfügen, eine Teilzeitbeschäftigung, die ihnen einen ausreichenden Verdienst sichert, so daß sie den Pionierdienst durchführen können. Daher sollten keine starren Regeln aufgestellt werden, ob eine Weiterbildung zu befürworten ist oder nicht.

15 Viele, die heute als reisende Aufseher, im Hauptbüro der Gesellschaft oder in einem der Zweigbüros in verantwortlicher Stellung dienen, hatten nur eine grundlegende Ausbildung. Sie waren treue Pioniere, hörten nie auf zu lernen, wurden geschult und mit größerer Verantwortung betraut. Sie bereuen nichts. Einige ihrer Altersgenossen entschieden sich dagegen für eine Universitätsausbildung und blieben auf der Strecke — zu Fall gebracht durch die den Glauben zerstörenden Philosophien und die „Weisheit der Welt“ (1. Korinther 1:19-21; 3:19, 20; Kolosser 2:8).

Die Kosten berechnen

16. (a) Wer entscheidet über eine Weiterbildung, und was sollte dabei im Vordergrund stehen? (b) Was sollte berücksichtigt werden?

16 Wer entscheidet, ob sich ein junger Christ weiterbilden sollte? Hier kommt der biblische Grundsatz der Leitung durch ein Haupt zum Tragen (1. Korinther 11:3; Epheser 6:1). Auf dieser Grundlage werden Eltern ihren Kindern gewiß Anleitung geben, was die Wahl des Berufs oder der Arbeitsstelle betrifft, folglich auch in bezug auf den Umfang der erforderlichen Ausbildung. In vielen Ländern erfolgt die Berufswahl schon zu Beginn der Sekundarschule. Christliche Eltern und Jugendliche müssen dann die Führung Jehovas suchen, um eine kluge Wahl zu treffen, wobei die Königreichsinteressen im Vordergrund stehen sollten. Junge Leute haben unterschiedliche Neigungen und Talente. Verständige Eltern werden das berücksichtigen. Jede ehrliche Arbeit ist achtbar, ganz gleich ob manuelle Tätigkeit oder Büroarbeit. Die Welt mag zwar letztere bevorzugen und harte Arbeit mit den eigenen Händen verachten, aber die Bibel tut das nicht (Apostelgeschichte 18:3). Haben Eltern und junge Christen sorgfältig und unter Gebet die Vor- und Nachteile abgewogen und sich für oder gegen eine Weiterbildung entschieden, sollten andere in der Versammlung sie deswegen nicht kritisieren.

17. Welche Wahl haben manche Eltern für ihre Kinder getroffen?

17 Beschließen verantwortungsbewußte christliche Eltern, daß sich ihre Kinder nach dem Besuch der Schule weiterbilden sollten, ist das ihr gutes Recht. Wie lange diese Ausbildung dauert, hängt von der Art des gewählten Berufs oder der Beschäftigung ab. Aus finanziellen Gründen und weil sie es ihren Kindern ermöglichen wollten, so schnell wie möglich den Vollzeitdienst aufzunehmen, ist die Wahl mancher christlicher Eltern auf kurze Fachkurse an entsprechenden Schulen gefallen, die gewisse Berufskenntnisse oder technische Kenntnisse vermitteln. In einigen Fällen haben Jugendliche zwar eine Berufsausbildung abgeschlossen, aber dabei stets das Ziel vor Augen gehabt, ihr ganzes Leben im Dienst für Jehova einzusetzen.

18. Was sollte im Sinn behalten werden, wenn jemand studiert?

18 Falls jemand studiert, sollte der Beweggrund gewiß nicht sein, mit seinen Leistungen zu glänzen oder eine angesehene weltliche Laufbahn einzuschlagen. Die Studienfächer sollten sorgfältig ausgewählt werden. Diese Zeitschrift hat stets die Gefahren einer Hochschulausbildung hervorgehoben, und das mit Recht, da vieles in Verbindung mit einer Hochschulausbildung der ‘gesunden Lehre’ der Bibel widerspricht (Titus 2:1; 1. Timotheus 6:20, 21). Zudem haben sich viele Hochschulen seit den 60er Jahren zu Brutstätten der Gesetzlosigkeit und der Unmoral entwickelt. Der „treue und verständige Sklave“ hat nachdrücklich davon abgeraten, sich einer solchen Umgebung auszusetzen (Matthäus 24:12, 45). Es muß jedoch eingeräumt werden, daß Jugendliche heutzutage schon in der Schule, während der Berufsausbildung und auch am Arbeitsplatz mit denselben Gefahren konfrontiert werden (1. Johannes 5:19).a

19. (a) Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten diejenigen treffen, die sich für eine Weiterbildung entscheiden? (b) Wie haben einige ihre Bildung gut genutzt?

19 In Verbindung mit der Entscheidung für eine Weiterbildung wäre es ratsam, daß ein junger Zeuge während dieser Zeit möglichst zu Hause wohnen bleibt, so daß er mit seinen christlichen Studiengewohnheiten, dem Besuch der Zusammenkünfte und der Predigttätigkeit wie gewohnt fortfahren kann. Er muß auch von Anfang an in rechter Weise für biblische Grundsätze Stellung beziehen. Man sollte sich daran erinnern, daß Daniel und seine drei hebräischen Gefährten Gefangene im Exil waren, als sie gezwungen wurden, sich in Babylon weiterzubilden, aber sie bewahrten stets ihre Lauterkeit (Daniel, Kapitel 1). In manchen Ländern haben junge Zeugen Jehovas, die den geistigen Interessen den Vorrang einräumten, bestimmte Kurse absolviert, damit sie eine Teilzeitbeschäftigung zum Beispiel als Buchhalter, Selbständiger, Lehrer, Übersetzer oder Dolmetscher aufnehmen konnten, die ihnen genügend eintrug, um ihre Hauptbeschäftigung, den Pionierdienst, durchzuführen (Matthäus 6:33). Einige dieser jungen Leute wurden später reisende Aufseher oder freiwillige Mitarbeiter im Bethel.

Ein vereintes, gebildetes Volk

20. Welcher Unterschied, den die Welt oft macht, sollte unter dem Volk Jehovas nicht gemacht werden?

20 Alle, die zum Volk Jehovas gehören, müssen gute Erforscher der Bibel und befähigte Lehrer sein, seien sie nun als Angestellte, Arbeiter, Landwirte oder im Dienstleistungsgewerbe tätig. Die Fähigkeiten, die sich alle im Lesen, Studieren und Lehren angeeignet haben, helfen mit, den Unterschied zu verwischen, der in der Welt zwischen denjenigen gemacht wird, die einer manuellen Tätigkeit nachgehen, und denjenigen, die im Büro arbeiten. Das trägt zum gegenseitigen Respekt und zu der Einheit bei, die besonders unter den freiwilligen Mitarbeitern in den Bethelheimen und auf den Baustellen der Watch Tower Society zu beobachten sind, wo gottgefällige Eigenschaften äußerst wichtig sind und von allen gefordert werden. Dort arbeiten erfahrene Büromitarbeiter freudig mit geschickten Brüdern zusammen, die manuelle Tätigkeiten ausführen, und alle bekunden gegenseitige Wertschätzung und Liebe (Johannes 13:34, 35; Philipper 2:1-4).

21. Welches Ziel sollten junge Christen verfolgen?

21 Ihr Eltern, helft euren Kindern, das Ziel zu erreichen, nützliche Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft zu werden! Ihr jungen Christen, nutzt eure Bildungsmöglichkeiten als ein Mittel, das euch ausrüstet, eure Vorrechte im Dienst für Jehova in noch vollerem Maße wahrzunehmen! Mögt ihr euch alle als Belehrte erweisen, als gut ausgerüstete Glieder der theokratischen Gesellschaft — jetzt und auf der von Gott verheißenen „neuen Erde“ in alle Ewigkeit (2. Petrus 3:13; Jesaja 50:4; 54:13; 1. Korinther 2:13).

[Fußnote]

a Siehe auch Wachtturm vom 1. Dezember 1975, Seite 735, 736.

Überprüfe dein Gedächtnis

◻ Warum sind wahre Christen an Bildung interessiert?

◻ Vor welchen extremen Ansichten in bezug auf Bildung werden sich wahre Christen hüten?

◻ Welche Gefahren einer Weiterbildung dürfen nicht außer acht gelassen werden, und welche Vorsichtsmaßnahmen sollte man treffen?

◻ Welcher Unterschied, den die Welt oft macht, sollte unter dem Volk Jehovas nicht gemacht werden?

[Bild auf Seite 16]

Wenn junge Christen eifrig lernen, können sie nützlichere Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft werden

[Bild auf Seite 19]

Ausschlaggebend für eine Weiterbildung sollte der Wunsch sein, Jehova noch besser zu dienen

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