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Titelseite/ImpressumseiteJehovas Zeugen und Schulbildung
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Jehovas Zeugen und Schulbildung
Diese Broschüre ist nicht zum Verkauf bestimmt.
Unser gottesdienstliches Werk wird weltweit durch freiwillige Spenden finanziert (siehe dazu auch donate.jw.org).
Die verwendete Bibelübersetzung ist, wenn nicht anders angegeben, Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung.
Auflage Mai 2019
German (ed-X)
© 1995, 2002, 2019 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
Verlag: Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft, Selters/Ts.
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Der Zweck dieser BroschüreJehovas Zeugen und Schulbildung
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Der Zweck dieser Broschüre
DER niederländische Philosoph Spinoza schrieb: „Ich habe mich eifrig bemüht, der Menschen Tun weder zu belachen noch zu beweinen, noch zu verabscheuen, sondern es zu begreifen.“ Als Lehrer stehen Sie vor der schwierigen Aufgabe, Verständnis für die Ansichten und Überzeugungen Ihrer Schüler zu zeigen, zu denen auch Kinder von Zeugen Jehovas gehören, sowie ihr familiäres Umfeld zu berücksichtigen. Manchmal mögen solche Kinder zu gewissen Fragen einen scheinbar unkonventionellen Standpunkt vertreten. Erklärt sich dieser jedoch eindeutig aus ihrer religiösen und sittlichen Überzeugung, dann verdient er Ihre Beachtung. Diese Broschüre wird von der Watch Tower Bible and Tract Society (der Verlagsgesellschaft von Jehovas Zeugen) herausgegeben und soll dazu beitragen, dass Sie Kinder von Zeugen Jehovas besser verstehen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, sie aufmerksam zu lesen.
Jemandes religiöse Überzeugung zu verstehen erfordert nicht, dass man sie akzeptiert oder übernimmt, und sich darüber zu informieren kommt keiner Bekehrung gleich. Diese Broschüre will weder Ihnen noch Ihren Schülern die religiösen Ansichten von Jehovas Zeugen aufzwingen. Wir möchten Sie lediglich mit den Grundsätzen und Glaubensansichten bekannt machen, die einige Ihrer Schüler von ihren Eltern vermittelt bekommen, damit Sie diese Kinder besser verstehen und die Zusammenarbeit erleichtert wird. Das, was ein Kind zu Hause lernt, und das, was es tut, muss natürlich nicht immer übereinstimmen, denn jedes Kind lernt, sein Gewissen selbst zu schärfen.
Wie die meisten Eltern wünschen auch Eltern, die Zeugen Jehovas sind, dass ihre Kinder den größtmöglichen Nutzen aus der Schulzeit ziehen. Zu diesem Zweck halten sie sie dazu an, mit den Lehrern zusammenzuarbeiten. Zeugen Jehovas und ihre Kinder schätzen es wiederum, wenn Lehrer ihnen mit Verständnis und Achtung begegnen.
Jehovas Zeugen sind Christen und man kennt sie in der ganzen Welt. So manches Mal werden sie allerdings missverstanden. Wir hoffen daher, dass diese Broschüre Ihnen hilft, Kinder von Zeugen Jehovas besser zu verstehen. Vor allem aber ist es unser Anliegen, dass Sie die Gründe erfahren, warum diese Kinder in bestimmten Situationen das Recht geltend machen, anders zu sein.
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Wie Jehovas Zeugen zu Schulbildung stehenJehovas Zeugen und Schulbildung
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Wie Jehovas Zeugen zu Schulbildung stehen
Eltern, die Zeugen Jehovas sind, machen sich genau wie andere Eltern Gedanken über die Zukunft ihrer Kinder. Darum messen sie der Schulbildung großen Wert bei. „Bildung sollte Menschen helfen, nützliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Sie sollte ihnen auch helfen, Wertschätzung für ihr kulturelles Erbe zu entwickeln und ein befriedigenderes Leben zu führen.“
WIE dieses Zitat aus der World Book Encyclopedia andeutet, besteht eines der Hauptziele des Schulunterrichts darin, Kinder für das gesellschaftliche Leben auszurüsten, was einschließt, sie darauf vorzubereiten, später einmal eine Familie zu ernähren. Nach Ansicht von Jehovas Zeugen ist es eine heilige Pflicht, für die eigene Familie zu sorgen. Die Bibel sagt: „Bestimmt hat jemand, der für die Seinigen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger“ (1. Timotheus 5:8). Während der Schulzeit werden Kinder auf künftige Pflichten vorbereitet. Folglich meinen Jehovas Zeugen, dass die Schulbildung sehr ernst genommen werden sollte.
„Bildung sollte Menschen helfen, nützliche Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Sie sollte ihnen auch helfen, Wertschätzung für ihr kulturelles Erbe zu entwickeln und ein befriedigenderes Leben zu führen“ (The World Book Encyclopedia).
Sie bemühen sich, in Einklang mit folgendem biblischen Gebot zu leben: „Tut alles mit ganzem Herzen, als ob ihr für den Herrn und nicht für Menschen arbeitet“ (Kolosser 3:23, Gute Nachricht für Sie). Dieser Grundsatz findet in allen Bereichen des täglichen Lebens Anwendung, auch in der Schule. Aus diesem Grund ermuntern Jehovas Zeugen ihre Kinder, fleißig zu lernen und schulische Aufgaben ernst zu nehmen.
„Tut alles mit ganzem Herzen, als ob ihr für den Herrn und nicht für Menschen arbeitet“ (Kolosser 3:23, Gute Nachricht für Sie).
Ferner gebietet die Bibel, die Staatsgesetze einzuhalten. Wenn daher ein Mindestschulbesuch gesetzlich vorgeschrieben ist, halten sich Jehovas Zeugen daran (Römer 13:1-7).
Vernünftige Entspannung, Musik, Hobbys, Sport, der Besuch von Museen und Bibliotheken und anderes spielen bei einer ausgewogenen Erziehung eine große Rolle
Die Bibel setzt die Wichtigkeit der Vorbereitung auf das Alltagsleben zwar nicht herab, zeigt aber, dass es sich dabei weder um den einzigen noch um den wichtigsten Zweck der Erziehung von Kindern handelt. Eine erfolgreiche Erziehung muss bei Kindern die Freude am Leben fördern und ihnen helfen, ausgeglichene Menschen zu werden, die sich in die Gesellschaft einfügen. Deswegen meinen Jehovas Zeugen, dass die Wahl außerschulischer Aktivitäten von einiger Bedeutung ist. Ihrer Ansicht nach spielen vernünftige Entspannung, Musik, Hobbys, Sport, der Besuch von Museen und Bibliotheken und anderes bei einer ausgewogenen Erziehung eine große Rolle. Außerdem bringen sie ihren Kindern bei, ältere Menschen zu achten und nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, diesen behilflich zu sein.
Wie sieht es mit Weiterbildung aus?
Der Arbeitsmarkt ist aufgrund neuer Technologien ständig in Bewegung. Viele Jugendliche werden daher in einem Geschäftszweig arbeiten oder einen Beruf ausüben, für den sie nicht speziell ausgebildet sind. In solch einem Fall wird ihnen eine gute Arbeitsmoral und die persönliche Schulung, vor allem die Fähigkeit, sich Veränderungen anzupassen, besonders zugutekommen. Demzufolge ist es wünschenswert, dass aus einem Schüler ein Erwachsener wird, der, wie sich der Renaissanceessayist Montaigne ausdrückte, einen klugen statt einen vollgepfropften Kopf hat.
In reichen und in armen Ländern sind es häufig junge, unzureichend qualifizierte Arbeitskräfte, die Gefahr laufen, arbeitslos zu werden. Wenn der Arbeitsmarkt eine zusätzliche Qualifikation erforderlich macht, weil der gesetzlich vorgeschriebene Mindestschulbesuch nicht ausreicht, ist es Sache der Eltern, ihren Kindern bei der Entscheidung für oder gegen Weiterbildung zu helfen, indem sie den voraussichtlichen Nutzen zusätzlichen Lernens gegen die Opfer abwägen, die man dafür bringen muss.
Indes werden Sie wahrscheinlich zustimmen, dass Erfolg im Leben mehr einschließt als Wohlstand. In letzter Zeit ist für Männer und Frauen, die völlig in ihrer Karriere aufgingen, eine Welt zusammengebrochen, als sie ihren Arbeitsplatz verloren. Einige Eltern opfern ihr Familienleben und die Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen könnten; die Kinder müssen ohne die Unterstützung der Eltern aufwachsen, die ganz und gar von ihrer Arbeit in Anspruch genommen werden.
Offensichtlich sollte bei einer ausgewogenen Erziehung in Betracht gezogen werden, dass mehr als Wohlstand nötig ist, um einen Menschen wirklich glücklich zu machen. Jesus Christus sagte: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht‘ “ (Matthäus 4:4, revidierte Elberfelder Bibel). Als Christen sind sich Jehovas Zeugen bewusst, wie wichtig es ist, sich sittliche und religiöse Wertmaßstäbe anzueignen und zu lernen, für materielle Bedürfnisse zu sorgen.
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Wie Jehovas Zeugen Bildung vermittelnJehovas Zeugen und Schulbildung
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Wie Jehovas Zeugen Bildung vermitteln
Jehovas Zeugen sind weltweit dafür bekannt, dass sie biblische Bildung vermitteln.
DA SIE der Vermittlung biblischer Bildung große Wichtigkeit beimessen, mag manch einer denken, sie seien nicht an weltlicher Bildung interessiert. Dem ist aber nicht so. Um andere unterrichten zu können, muss jemand zunächst selbst lernen, das heißt, er benötigt eine entsprechende Ausbildung und Unterweisung. Jehovas Zeugen machen daher nicht nur guten Gebrauch von der Möglichkeit einer Schulbildung, sondern sie ziehen seit vielen Jahren Nutzen aus verschiedenen Kursen und Schulen der Watch Tower Society. Dadurch wird ihnen und anderen geholfen, sich in mentaler, moralischer und religiöser Hinsicht weiterzuentwickeln.
Beispielsweise stellen sich Jehovas Zeugen in etlichen Ländern einer besonderen Herausforderung: Menschen zu unterrichten, die kaum oder keine Gelegenheit hatten, eine Schulbildung zu genießen, und demnach weder lesen noch schreiben können. Zu diesem Zweck hat die Watch Tower Society für Lese- und Schreibkurse gesorgt.
In Nigeria zum Beispiel erteilen Jehovas Zeugen den Lese- und Schreibunterricht seit 1949. Durch solche Kurse haben Zehntausende von Nigerianern lesen gelernt. Wie eine Umfrage ergab, können über 90 Prozent der Zeugen Jehovas in Nigeria lesen und schreiben – im Vergleich zu weniger als 50 Prozent bei der übrigen Bevölkerung. In Mexiko geben Jehovas Zeugen seit 1946 Lese- und Schreibkurse. In einem Jahr wurden mehr als 6 500 Personen unterrichtet. Alles in allem wurde mehr als 100 000 Teilnehmern das Lesen und Schreiben beigebracht. Über die Jahre gab es den Lese- und Schreibunterricht auch in vielen anderen Ländern, unter anderem in Bolivien, Kamerun, Nepal und Sambia. Jehovas Zeugen haben über sieben Millionen Exemplare des Lehrbuchs Widme dich dem Lesen und Schreiben in über 100 Sprachen veröffentlicht.
Diese Lese- und Schreibkurse sind schon des Öfteren von Schulbehörden lobend erwähnt worden. In Mexiko zum Beispiel schrieb ein Beamter der Schulbehörde: „Ich bin für Ihre Mitarbeit dankbar und möchte Ihnen im Namen der Regierung des Bundesstaates zu Ihrem edlen, dem Fortschritt dienenden Werk, das Sie im Interesse der Bevölkerung durchführen und durch das Sie die Alphabetisierung ermöglichen, aufrichtig gratulieren. . . . Ich wünsche Ihnen zu Ihrem Bildungswerk viel Erfolg.“
Zusätzliche Schulung
Schulung im Lesen und Reden in der Öffentlichkeit
Da Jehovas Zeugen dem Vermitteln biblischer Bildung großen Wert beimessen, arbeiten sie an ihrer Lehrfähigkeit, damit sie anderen die biblischen Lehren noch wirkungsvoller erklären können. Aus diesem Grund werden in jeder der weltweit über 119 000 Versammlungen Zeugen Jehovas im Lesen und Reden in der Öffentlichkeit geschult. Selbst die Jüngsten dürfen, sobald sie lesen können, mitmachen, was sich zum Beispiel in der Schule vorteilhaft auswirkt. Viele Pädagogen haben sich schon dahin gehend geäußert, dass sich Schüler, die Zeugen Jehovas sind, im Allgemeinen sehr gut ausdrücken.
In den Versammlungen wird das Lesen wärmstens empfohlen, und jede Familie wird ermuntert, eine eigene Bibliothek mit einer großen Auswahl an Veröffentlichungen zu haben
Außerdem ist jede Versammlung von Jehovas Zeugen angehalten, in ihrem Königreichssaal oder Versammlungsort eine Bibliothek einzurichten, die Bibelstudienhilfsmittel, Wörterbücher und andere Nachschlagewerke umfasst. Die Bibliothek ist jedem zugänglich, der die Zusammenkünfte in einem Königreichssaal besucht. In den Versammlungen wird das Lesen wärmstens empfohlen, und jede Familie wird ermuntert, eine eigene Bibliothek mit einer großen Auswahl an Veröffentlichungen zu haben, sodass der Wissensdrang der Kinder und Erwachsenen gestillt werden kann.
Spezielle Schulung
Die Watch Tower Society betreibt außerdem Schulen, in denen Männer und Frauen zu Missionaren ausgebildet werden, sowie Schulen, wo Männer, die in den Ortsversammlungen von Jehovas Zeugen geistliche Aufgaben übernehmen, Schulung erhalten. Diese Schulen sind ein weiterer Beweis dafür, dass Jehovas Zeugen der Bildung große Wichtigkeit beimessen.
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Die vielen religiösen Anschauungen – eine HerausforderungJehovas Zeugen und Schulbildung
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Die vielen religiösen Anschauungen – eine Herausforderung
Als Lehrer sehen Sie sich einer Herausforderung gegenüber, der sich Lehrer in vergangenen Jahrhunderten kaum zu stellen brauchten – die Vielfalt an religiösen Anschauungen.
IM Mittelalter gehörten die Bürger eines Landes gewöhnlich ein und derselben Religion an. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts kannte man in Europa nur wenige große Religionen: den Katholizismus und den Protestantismus im Westen, die orthodoxe Kirche und den Islam im Osten sowie den Judaismus. Heute existieren zweifellos nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Erde weit mehr Glaubensrichtungen. Unbekannte Religionen haben Fuß gefasst – entweder wurden sie von der einheimischen Bevölkerung eines Landes angenommen oder von Immigranten oder Flüchtlingen mitgebracht.
Daher leben heute in Ländern wie Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten Muslime, Buddhisten und Hindus. Jehovas Zeugen, die Christen sind, sind in über 230 Ländern und Territorien eifrig tätig. In 14 Ländern gibt es jeweils über 150 000 aktive Zeugen. (Siehe Kasten „Jehovas Zeugen – eine weltweit vertretene Glaubensgemeinschaft“.)
Die Vielfalt des religiösen Brauchtums mag für Lehrer eine Herausforderung darstellen. In Verbindung mit beliebten Festen tauchen womöglich einige wichtige Fragen auf: Sollte von jedem Schüler, ungeachtet seiner Religion, verlangt werden, sich an allen Festen zu beteiligen? Die Mehrheit der Schüler hat gegen solche Feste vielleicht nichts einzuwenden. Sollte jedoch der Standpunkt von Familien, die einer Minderheit angehören, nicht ebenfalls respektiert werden? Und noch etwas sollte man berücksichtigen: Würden es einige nicht für einen Widerspruch halten, wenn in Ländern, in denen Religion und Staat gesetzlich voneinander getrennt sind und Religionsunterricht im Lehrplan nicht vorgesehen ist, an den Schulen religiöse Feste vorgeschrieben werden?
Geburtstage
Es kann auch in Verbindung mit Festen, die scheinbar wenig oder überhaupt nichts mit Religion zu tun haben, zu Missverständnissen kommen. Das trifft auf Geburtstage zu, die in vielen Schulen gefeiert werden. Jehovas Zeugen achten zwar das Recht anderer, Geburtstag zu feiern, aber wie Sie bestimmt wissen, feiern sie selbst nicht mit. Möglicherweise kennen Sie die Gründe nicht, warum sich Zeugen Jehovas und ihre Kinder dafür entschieden haben, keinen Geburtstag zu feiern.
In dem Werk Le livre des religions (Das Buch der Religionen), einem in Frankreich weitverbreiteten Lexikon, wird das Feiern von Geburtstagen ein Ritual genannt und in die Kategorie „weltliche Bräuche“ eingeordnet. Obwohl es heute als harmloser weltlicher Brauch gilt, wurzelt es doch eigentlich im Heidentum.
In der Encyclopedia Americana (Ausgabe 1991) heißt es: „Die alte Welt Ägyptens, Griechenlands, Roms und Persiens feierte die Geburtstage von Göttern, Königen und Adligen.“ Die Autoren Ralph und Adelin Linton machen deutlich, was dem in Wirklichkeit zugrunde lag. In ihrem Buch The Lore of Birthdays schreiben sie: „Mesopotamien und Ägypten, beides Wiegen der Zivilisation, waren die ersten Länder, in denen die Menschen ihres Geburtstages gedachten und ihn ehrten. Die Aufzeichnungen über Geburtstage waren im Altertum wichtig, weil man das Geburtsdatum zum Stellen eines Horoskops brauchte.“ Die direkte Verbindung zur Astrologie ist für jeden, der sich aus biblischen Gründen von Astrologie fernhält, ein Grund zu großer Besorgnis (Jesaja 47:13-15).
Es überrascht daher nicht, dass es in der World Book Encyclopedia (Band 3, Seite 416) heißt: „Die ersten Christen feierten die Geburt [Christi] nicht, weil sie jede Geburtstagsfeier als heidnischen Brauch betrachteten.“
Zeugen Jehovas finden Freude an gemeinsamen Unternehmungen
Angesichts all dessen nehmen Jehovas Zeugen nicht an Geburtstagsfeiern teil. Gewiss ist die Geburt eines Kindes ein glückliches und wunderbares Ereignis. Und bestimmt freuen sich alle Eltern, wenn ihr Kind mit jedem Jahr größer und erwachsener wird. Auch Jehovas Zeugen bringen sehr gern ihre Liebe zu ihren Angehörigen und zu Freunden zum Ausdruck, indem sie Geschenke machen oder schöne Stunden miteinander verleben. Wegen des Ursprungs von Geburtstagsfeiern tun sie das jedoch nicht an Geburtstagen, sondern zu anderen Zeiten während des Jahres (Lukas 15:22-25; Apostelgeschichte 20:35).
Weihnachten
Weihnachten wird weltweit gefeiert, selbst in vielen nicht christlichen Ländern. Da dieses Fest von den meisten Glaubensrichtungen innerhalb der Christenheit gutgeheißen wird, mag es ziemlich überraschen, dass Jehovas Zeugen kein Weihnachten feiern. Warum nicht?
Die eindeutige Aussage vieler Lexika ist, dass der Geburtstag Jesu eigenmächtig auf den 25. Dezember gelegt wurde, damit er mit einem heidnischen Fest der Römer zeitlich zusammenfiel. Beachten Sie bitte folgende Erklärungen verschiedener Nachschlagewerke:
„Das Datum der Geburt Christi ist unbekannt. Die Evangelien geben weder einen Hinweis auf den Tag noch auf den Monat“ (New Catholic Encyclopedia, Band III, Seite 656).
„Die in Rom gefeierten Saturnalien sind das Vorbild der meisten Lustbarkeiten der Weihnacht gewesen“ (Encyclopædia of Religion and Ethics)
„Sowohl die meisten der heutigen Weihnachtsbräuche in Europa als auch die Bräuche, die aus früheren Zeiten bekannt sind, sind keine christlichen Bräuche, sondern stammen aus dem Heidentum und sind von der Kirche übernommen oder geduldet worden. . . . Die in Rom gefeierten Saturnalien sind das Vorbild der meisten Lustbarkeiten der Weihnacht gewesen“ (Encyclopædia of Religion and Ethics, herausgegeben von James Hastings, Edinburgh 1910, Band III, Seite 608, 609).
„Seit dem vierten Jahrhundert wird Weihnachten in allen christlichen Kirchen am 25. Dezember gefeiert. Damals fiel auf dieses Datum das heidnische Fest der Wintersonnenwende, das ‚Geburt (lateinisch: natale) der Sonne‘ hieß, da es den Anschein hatte, als würde die Sonne mit wieder zunehmender Länge der Tage wiedergeboren. Die Kirche in Rom übernahm diesen außerordentlich beliebten Brauch . . ., indem sie ihm eine neue Bedeutung verlieh“ (die französische Encyclopædia Universalis von 1968, Band 19, Seite 1375).
„Bei der Entstehung des Weihnachtsfestes wirkte der Gegensatz zu den heidn. Feiern des ⇨Sol Invictus (⇨Mithras). Andererseits wurde der 25. Dezember als Tag der Wintersonnenwende auf das in Christus angebrochene Weltenlicht gedeutet und so die Symbolik des Sol Invictus auf Christus übertragen“ (Brockhaus Enzyklopädie, 1974, Band 20, Seite 125).
Wie reagierten manche, als sie die Fakten über Weihnachten erfuhren? Die Encyclopædia Britannica berichtet: „1644 ließen die Puritaner in England jegliche Lustbarkeiten und Gottesdienste gesetzlich verbieten, mit der Begründung, dass es [Weihnachten] ein heidnisches Fest sei, und ordneten anstelle dessen ein Fasten an. Charles II. rief die Festlichkeiten ins Leben zurück, die Schotten aber hielten an dem Standpunkt der Puritaner fest.“ Die ersten Christen feierten kein Weihnachten, und Jehovas Zeugen feiern es ebenfalls nicht, noch beteiligen sie sich an irgendetwas, was mit Weihnachten zu tun hat.
Die Bibel spricht jedoch positiv vom Schenken und davon, Angehörige oder Freunde bei anderen Anlässen zu einem gemütlichen Essen einzuladen. Eltern werden ermuntert, ihre Kinder dazu zu erziehen, gern zu geben, statt nur dann Geschenke zu machen, wenn das von ihnen erwartet wird (Matthäus 6:2, 3). Kinder von Zeugen Jehovas lernen, tolerant zu sein und andere respektvoll zu behandeln, was einschließt, anderen das Recht zuzugestehen, Weihnachten zu feiern. Sie selbst schätzen es, wenn ihre Entscheidung, nicht an Weihnachtsfeiern teilzunehmen, ebenfalls respektiert wird.
Andere Feste
Den gleichen Standpunkt nehmen Jehovas Zeugen gegenüber anderen religiösen oder halbreligiösen Feiertagen ein, die im Laufe eines Schuljahres in den verschiedenen Ländern gefeiert werden – die Festas Juninas in Brasilien, der Karneval in Deutschland, das Dreikönigsfest in Frankreich, Setsubun in Japan und Halloween in den Vereinigten Staaten. Zeugen Jehovas oder ihre Kinder würden sich freuen, Ihnen Fragen, die Sie zu den genannten oder zu anderen Feiertagen haben, zu beantworten.
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Moralische Werte, die Achtung verdienenJehovas Zeugen und Schulbildung
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Jehovas Zeugen bemühen sich, ihren Kindern christliche Werte zu vermitteln
Moralische Werte, die Achtung verdienen
Im Laufe der Geschichte haben tapfere Männer und Frauen dem Zeitgeist widerstanden. Sie wurden aus politischen, religiösen oder rassischen Gründen unterdrückt, und nicht selten opferten sie ihr Leben für ihre Sache.
DIE ersten Christen waren besonders mutig. Während der schweren Verfolgungen in den ersten drei Jahrhunderten wurden viele Christen von den heidnischen Römern umgebracht, weil sie sich weigerten, den Kaiser anzubeten. Manchmal wurde in einer Arena ein Altar aufgestellt. Um ihre Freiheit wiederzuerlangen, hätten die Christen lediglich eine Prise Weihrauch verbrennen müssen, wodurch sie das göttliche Wesen des Kaisers anerkannt hätten. Doch nur wenige machten Zugeständnisse. Die meisten waren eher bereit zu sterben, als ihrem Glauben abzuschwören.
In der Neuzeit nehmen Jehovas Zeugen einen ähnlichen Standpunkt hinsichtlich politischer Neutralität ein. Zum Beispiel ist ihre Standhaftigkeit zur Zeit des Nationalsozialismus geschichtlich verbürgt. Vor und während des Zweiten Weltkriegs verloren schätzungsweise ein Viertel aller deutschen Zeugen Jehovas ihr Leben – vorwiegend in Konzentrationslagern –, weil sie neutral blieben und den Hitlergruß verweigerten. Kinder von Zeugen Jehovas wurden gewaltsam von ihren Eltern getrennt. Trotz des Drucks, der auf diese jungen Menschen ausgeübt wurde, blieben sie eisern und ließen sich nicht von den unbiblischen Lehren, die andere ihnen aufzwingen wollten, vergiften.
Der Fahnengruß
In der Regel sind Jehovas Zeugen heute nicht die Zielscheibe so grausamer Verfolgung. Dennoch kommen manchmal Missverständnisse auf, wenn sich junge Zeugen Jehovas aus Gewissensgründen nicht an patriotischen Zeremonien wie dem Fahnengruß beteiligen.
„Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Matthäus 22:21, Jerusalemer Bibel)
Kinder von Zeugen Jehovas lernen, andere nicht vom Grüßen der Fahne abzuhalten; jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er die Fahne grüßen will oder nicht. Ihre eigene Ansicht über diesen Punkt steht jedoch fest: Sie grüßen die Fahne keines Landes. Das soll aber keinesfalls ein Zeichen von Respektlosigkeit sein. Sie achten immer die Fahne des Landes, in dem sie leben, was dadurch zum Ausdruck kommt, dass sie die Staatsgesetze einhalten. Jehovas Zeugen beteiligen sich niemals an irgendwelchen staatsfeindlichen Umtrieben. Für sie sind die gegenwärtigen menschlichen Regierungen eine „Anordnung Gottes“, da er sie duldet. Daher fühlen sie sich vor Gott verpflichtet, Steuern zu zahlen und die „obrigkeitlichen Gewalten“ zu respektieren (Römer 13:1-7). Das ist mit den bekannten Worten Jesu in Einklang: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Matthäus 22:21, Jerusalemer Bibel [katholisch]).
Einige mögen fragen, warum Jehovas Zeugen dann die Fahne nicht durch den Fahnengruß ehren. Dem ist so, weil sie den Fahnengruß für einen Akt der Anbetung halten, und Anbetung gebührt Gott; sie können aus Gewissensgründen nichts und niemand außer Gott anbeten (Matthäus 4:10; Apostelgeschichte 5:29). Deswegen schätzen sie es, wenn Lehrer ihre Überzeugung respektieren und Schülern, die Zeugen Jehovas sind, zugestehen, ihrem Glauben treu zu bleiben.
Es verwundert nicht, dass Jehovas Zeugen nicht die Einzigen sind, die im Fahnengruß eine Form der Anbetung sehen; das zeigen folgende Kommentare:
„Die frühesten Fahnen waren fast ausschließlich religiöser Art. . . . Anscheinend suchte man sogar stets, durch kirchliche Zeremonien den Nationalflaggen sakralen Charakter zu verleihen“ (Encyclopædia Britannica; Kursivschrift von uns).
„So wie das Kreuz ist auch die Fahne heilig. . . . Die Vorschriften und Bestimmungen über die Haltung der Menschen den Landesfahnen gegenüber enthalten gewichtige, ausdrucksvolle Worte, wie zum Beispiel ‚Dienst an der Fahne‘, . . . ‚Ehrfurcht vor der Fahne‘ und ‚Hingabe an die Fahne‘ “ (The Encyclopedia Americana; Kursivschrift von uns).
„Die Christen lehnten es ab, . . . dem Genius des [römischen] Kaisers zu opfern – was ungefähr der heutigen Verweigerung des Fahnengrußes oder der Weigerung, das Treuegelöbnis nachzusprechen, entspricht“ (Daniel P. Mannix, Those About to Die, 1958, Seite 135).
Drei junge Hebräer beugten sich nicht vor einem Standbild nieder, das der babylonische König Nebukadnezar hatte aufstellen lassen
Es sei noch einmal betont, dass Jehovas Zeugen durch die Verweigerung des Fahnengrußes keine Missachtung gegenüber einer Regierung oder einem Staatsoberhaupt zum Ausdruck bringen wollen. Sie werden sich nur nicht in einem Akt der Anbetung vor einem Hoheitszeichen verbeugen oder dieses grüßen. Sie sehen darin eine Parallele zu der entschlossenen Haltung, die drei junge Hebräer in biblischer Zeit einnahmen; sie beugten sich nicht vor dem Standbild nieder, das der babylonische König Nebukadnezar in der Ebene Dura hatte aufstellen lassen (Daniel, Kapitel 3). Während daher andere den Fahnengruß leisten oder das Treuegelöbnis sprechen, lernen Kinder von Zeugen Jehovas, ihrem biblisch geschulten Gewissen zu folgen. Deswegen verhalten sie sich bei einer Fahnengrußzeremonie ruhig und respektvoll, nehmen aber nicht daran teil. Aus ähnlichen Gründen wie den zuvor genannten enthalten sich Kinder von Zeugen Jehovas jeglicher Beteiligung, wenn die Nationalhymne gesungen oder gespielt wird.
Das Recht der Eltern
In den meisten Ländern wird Eltern heutzutage das Recht zugestanden, ihre Kinder entsprechend ihrer eigenen religiösen Überzeugung zu erziehen. Dieses Recht wird auch von allen Religionen anerkannt, wie es das noch heute in der katholischen Kirche geltende Kirchenrecht verdeutlicht: „Da die Eltern ihren Kindern das Leben geschenkt haben, haben sie die sehr schwerwiegende Pflicht und das Recht, sie zu erziehen; daher ist es vor allem Aufgabe der christlichen Eltern, für die christliche Erziehung ihrer Kinder gemäß der von der Kirche überlieferten Lehre zu sorgen“ (Canon 226).
Kinder von Zeugen Jehovas werden dazu angehalten, Interesse für andere zu zeigen
Mehr verlangen Jehovas Zeugen gar nicht. Als liebevolle Eltern bemühen sie sich, ihren Kindern christliche Werte zu vermitteln, in ihnen Liebe zum Nächsten zu fördern und ihnen Achtung vor dem Eigentum anderer einzuschärfen. Sie möchten gern den Rat befolgen, den der Apostel Paulus den Christen in Ephesus gab: „Eltern! Ihr sollt eure Kinder nicht so behandeln, dass sie widerspenstig werden. Vielmehr sollt ihr sie in christlicher Ordnung und Unterweisung erziehen“ (Epheser 6:4, Gute Nachricht für Sie).
Konfessionsverschiedene Familien
In einigen Familien ist nur ein Elternteil Zeuge Jehovas. In solch einem Fall sollte dieser seinem Ehepartner, der kein Zeuge Jehovas ist, auch das Recht einräumen, die Kinder gemäß seiner eigenen religiösen Überzeugung zu erziehen. Wenn Kinder mit unterschiedlichen Glaubensansichten aufwachsen, hat dies kaum, wenn überhaupt, nachteilige Auswirkungen auf sie.a In Wirklichkeit muss schließlich jedes Kind selbst entscheiden, zu welcher Religion es sich bekennt. Natürlich folgen nicht alle Kinder den religiösen Maßstäben ihrer Eltern, seien diese nun Zeugen Jehovas oder nicht.
Das Recht des Kindes auf Gewissensfreiheit
Man sollte auch wissen, dass Jehovas Zeugen dem Gewissen des einzelnen Christen große Bedeutung beimessen (Römer, Kapitel 14). Die Konvention über die Rechte des Kindes, die 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, erkennt das Recht des Kindes auf „Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“ an und gesteht ihm auch das Recht zu, seine „Meinung in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern“.
Keine zwei Kinder sind vollkommen gleich. Deswegen kann man vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Entscheidungen junger Zeugen Jehovas oder anderer Schüler möglicherweise etwas voneinander abweichen, was gewisse schulische Aktivitäten und Aufgaben betrifft. Wir sind sicher, dass auch Sie das Recht auf Gewissensfreiheit achten.
a Dr. phil. Steven Carr Reuben schreibt in seinem Buch Raising Jewish Children in a Contemporary World Folgendes über Kinder aus konfessionsverschiedenen Ehen: „Es verwirrt ein Kind, wenn seine Eltern religiösen Fragen ablehnend gegenüberstehen, keine klare Meinung darüber haben, dazu schweigen und ihnen aus dem Weg gehen. Sprechen Eltern dagegen offen und ehrlich über ihre religiösen Anschauungen, ihre Wertvorstellungen und den Ablauf religiöser Feiern, dann wächst ein Kind in seinem religiösen Umfeld geborgen auf und besitzt Selbstwertgefühl, was entscheidend dafür ist, dass es Selbstachtung entwickelt und seinen Platz in der Gesellschaft findet.“
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Die Rolle der ElternJehovas Zeugen und Schulbildung
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Die Rolle der Eltern
Ohne Zweifel ist es keine leichte Aufgabe, in unserer Gesellschaft Kinder zu ausgeglichenen Erwachsenen zu erziehen.
DAS US-Institut für Psychohygiene veröffentlichte die Ergebnisse einer Umfrage unter Eltern, die in der Kindererziehung als erfolgreich eingestuft wurden – ihre Kinder, alle über 21 Jahre alt, waren „tüchtige Erwachsene, die sich offensichtlich gut in die Gesellschaft einfügten“. Die Eltern wurden gefragt: „Was ist der beste Rat, den Sie anderen Eltern, gestützt auf persönliche Erfahrung, geben können?“ Die häufigsten Antworten lauteten: „Kinder mit Liebe überschütten.“ „Konstruktiv in Zucht nehmen.“ „Zeit miteinander verbringen.“ „Den Kindern beibringen, Recht von Unrecht zu unterscheiden.“ „Gegenseitige Achtung fördern.“ „Richtig zuhören.“ „Anleitung geben, statt Gardinenpredigten zu halten.“ „Realistisch sein.“
Lehrer spielen eine Schlüsselrolle dabei, aus einem Kind einen anpassungsfähigen Erwachsenen zu machen
Die Eltern sind jedoch nicht die Einzigen, die sich bemühen, aus einem Kind einen anpassungsfähigen Erwachsenen zu machen. Lehrer spielen dabei ebenfalls eine Schlüsselrolle. Ein erfahrener Schulberater sagte: „Das Hauptziel einer ordentlichen Schulbildung besteht darin, die Eltern zu unterstützen, ihre Kinder zu verantwortungsbewussten Erwachsenen zu erziehen, die geistig, körperlich und emotionell gut entwickelt sind.“
Eltern und Lehrer verfolgen also dasselbe Ziel – dass aus Jugendlichen reife und ausgeglichene Erwachsene werden, die Freude am Leben haben und ihren Platz in der Gesellschaft finden.
Miteinander, nicht gegeneinander
Probleme entstehen indes, wenn Eltern nicht mit den Lehrern zusammenarbeiten. Einige Eltern stehen der Schulbildung ihrer Kinder beispielsweise völlig gleichgültig gegenüber; andere versuchen, mit den Lehrern in Konkurrenz zu treten. In einer französischen Zeitschrift wurde zu diesem Thema Folgendes gesagt: „Der Lehrer ist nicht mehr der alleinige Kapitän an Bord. Eltern, besessen von dem Wunsch nach guten schulischen Leistungen ihrer Kinder, zerpflücken Schulbücher, urteilen hart über Lehrmethoden und kritisieren diese, und wenn ihr Nachwuchs die erste schlechte Note nach Hause bringt, reagieren sie unverzüglich.“ Dadurch könnten sie in die Zuständigkeiten der Lehrer übergreifen.
Zeugen Jehovas sind der Meinung, dass ihren Kindern besser gedient ist, wenn Eltern und Lehrer zusammenarbeiten, wenn die Eltern reges Interesse an der Schulbildung ihrer Kinder zeigen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen
Zeugen Jehovas sind der Meinung, dass ihren Kindern besser gedient ist, wenn Eltern und Lehrer zusammenarbeiten, wenn die Eltern reges Interesse an der Schulbildung ihrer Kinder zeigen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Diese Zusammenarbeit ist ihrer Ansicht nach besonders wichtig, weil der Beruf des Lehrers zunehmend schwieriger wird.
Aktuelle Probleme an Schulen
Da die Schule ein Spiegel der Gesellschaft ist, ist sie in der Regel nicht von den gesellschaftlichen Problemen ausgeschlossen. Im Laufe der Jahre haben die Probleme im sozialen Bereich rapide zugenommen. Die New York Times berichtete über die Zustände an einer Schule in den Vereinigten Staaten: „Die Schüler schlafen im Unterricht, Schüler bedrohen sich gegenseitig in den mit Graffiti verunstalteten Korridoren, gute Schüler werden schlechtgemacht. . . . Fast jeder Schüler muss sich mit Problemen herumschlagen: Babysitting, Eltern, die im Gefängnis sitzen, Gewalttätigkeiten innerhalb von Jugendbanden. An jedem x-beliebigen Tag fehlt beinahe ein Fünftel aller Schüler.“
Besonders alarmierend ist die weltweit zunehmende Gewalt an Schulen. Kam es bisher gelegentlich zu Streitereien, bei denen geschubst und gestoßen wurde, finden heute immer häufiger Schießereien und Messerstechereien statt. Mehr und mehr jüngere Kinder wenden immer schneller Gewalt an, es gibt immer mehr Waffen an Schulen, und die Auseinandersetzungen werden immer heftiger.
Bestimmt herrschen nicht in jedem Land solche schlimmen Zustände. Doch weltweit werden viele Lehrer mit einer Tatsache konfrontiert, die in der französischen Wochenzeitschrift Le Point angesprochen wurde: „Der Lehrer wird nicht mehr respektiert; er besitzt keine Autorität.“
Erfolgreiche Eltern verbringen mit ihren Kindern Zeit
Diese Missachtung von Autorität stellt für alle Kinder eine echte Gefahr dar. Deswegen bemühen sich Zeugen Jehovas, ihren Kindern Gehorsam und Achtung vor Autorität beizubringen, Eigenschaften, die im heutigen Schulalltag häufig fehlen.
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SchlussJehovas Zeugen und Schulbildung
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Schluss
DIESE Broschüre sollte keine ausführliche Abhandlung über die religiösen Anschauungen von Jehovas Zeugen sein. Vielmehr wurde versucht, einige der Grundsätze, die Jehovas Zeugen vertreten, zu erläutern und das familiäre Umfeld des Schülers zu umreißen, dessen Eltern – oder auch nur ein Elternteil – Zeugen Jehovas sind.
Jehovas Zeugen legen großes Gewicht auf die religiöse Entwicklung ihrer Kinder. Und sie sind zuversichtlich, dass das auch auf anderen Gebieten der Entwicklung eines Kindes förderlich ist. Die religiöse Überzeugung dieser Kinder und die Grundsätze, die sie befolgen, geben ihrem Leben einen Sinn und helfen ihnen bei der Bewältigung der alltäglichen Probleme. Außerdem motivieren sie sie dazu, heute fleißige Schüler und morgen gute Bürger zu sein.
Jehovas Zeugen bemühen sich, das Leben realistisch zu sehen, und sie messen der Schulbildung großen Wert bei. Daher möchten sie nach besten Kräften mit Ihnen zusammenarbeiten. Jehovas Zeugen werden ihre Kinder zu Hause und in ihren Zusammenkünften überall auf der Erde weiter dazu anhalten, ihren Beitrag zu dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zu leisten.
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