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    Erwachet! 1989 | 22. August
    • Hilfe für Seh- und Hörbehinderte

      MENSCHEN, deren Sinne normal funktionieren, machen sich im allgemeinen kaum Gedanken über Personen, die in dieser Hinsicht behindert sind, es sei denn, ein Familienangehöriger ist betroffen. Doch das Thema verdient unsere Aufmerksamkeit. In Großbritannien wird darüber diskutiert, wie diese Behinderten in die Gesellschaft integriert werden können.

      Jack Ashley, ein Mitglied des britischen Unterhauses, ist taub. Er weist darauf hin, wie wichtig Verständnis ist. „Die meisten kennen die Probleme Schwerhöriger nicht“, erklärt er. „Vor allem brauchen sie das Verständnis der Hörenden, eine Anerkennung der Schwere ihrer Behinderung und Achtung vor ihren individuellen Fähigkeiten, die unbeeinträchtigt sind, ausgenommen in der Vorstellung anderer“ (Kursivschrift von uns).

      Gehörlos zu sein bedeutet noch lange nicht, daß auch die Denkfähigkeit beeinträchtigt ist. Eine intelligente junge Frau, die nicht hören kann, berichtete, daß einige sie anscheinend als geistig behindert betrachten. Bei einem Gespräch, das sie und ihr Mann mit einem Versicherungsvertreter hatten, fragte er, warum sie ihn so anstarrten. Als er erfuhr, daß sie beide taub waren und versuchten, ihm von den Lippen abzulesen, hatte er Verständnis.

      Auch kommt es oft vor, daß sich Menschen in der Nähe eines Blinden unwohl fühlen. Die meisten möchten zwar helfen, wenn sie einen Blinden sehen, der über die Straße gehen will, aber nicht alle tun es auch. Warum nicht? Häufig liegt es daran, daß sie nicht recht wissen, wie der Blinde auf das Angebot reagieren wird. Blinde hingegen sind im allgemeinen froh, wenn ihnen in natürlichem, freundlichem Ton Hilfe angeboten wird, ebenso wie man einem älteren Menschen oder jemandem, der sich mit einer schweren Last abmüht, Hilfe anbietet. Es ist daher gut, seine Hemmungen zu überwinden und Blinden behilflich zu sein.

      Wenn man auf einen seiner fünf hauptsächlichen Sinne verzichten müßte, würde man sich wohl am ehesten für den Geruchssinn entscheiden. Er wird für weniger wichtig gehalten als die anderen Sinne. Eine Frau, die ihren Geruchssinn verloren hat, klagte jedoch: „Ich fühle mich in verschiedenster Hinsicht behindert. Ich habe immer gern gekocht, aber jetzt ist es unmöglich. Entweder ich würze zuviel oder zuwenig.“

      Somit kann selbst der Verlust dieses anscheinend weniger wichtigen Sinnes tragisch sein. Ellis Douek vom Guy’s Hospital (London) sagt, daß der Verlust des Geruchssinnes „durchaus ernst zu nehmen ist. Die meisten so Geschädigten sind sehr beunruhigt, und manche bekommen schwere Depressionen. Sie kommen sich wie in einer farblosen Welt vor. Der Geruchssinn hat einen viel größeren emotionellen Inhalt, als man gemeinhin annimmt.“

      Der Grad der Behinderung kann sehr unterschiedlich sein. Der eine ist völlig taub, ohne Hörreste, während der andere nur unter bestimmten Umständen nichts versteht, zum Beispiel bei Hintergrundgeräuschen. Tatsächlich können die meisten Tauben gewisse Geräusche wahrnehmen, wenn sie auch keine Sprache hören können. Beim Gesichtssinn ist es ähnlich. Manche sind völlig sehunfähig. Doch in den Vereinigten Staaten gilt offiziell als blind, wer (mit Brille oder Kontaktlinsen) etwas erst aus fünf Meter Entfernung sehen kann, was ein Normalsichtiger aus 50 Meter Entfernung erkennt.

      Technische Hilfsmittel

      Fachleute verfügen über eine große Auswahl an Geräten, um den Grad der Hör- oder Sehschädigung zu messen. Das Gehör wird beispielsweise durch Meßgeräte geprüft. Dann versucht der Arzt, die Art der Schädigung festzustellen. Liegt es an einer fehlerhaften Übertragung der elektrischen Impulse zum Gehirn? Kann der Schaden operativ behoben werden?

      Augenärzte messen die Sehkraft. Daraufhin können sie die Ursache der Sehschädigung ermitteln und eine Behandlung bestimmen. Etwa 95 Prozent aller Fälle von Blindheit sind gemäß Angaben auf Krankheit zurückzuführen, der Rest auf Verletzungen.

      Wenn erst einmal die Ursache und das Ausmaß der Schädigung festgestellt sind, geht es um die Frage der Hilfe. Die Technik bietet Hilfe in Form von Geräten an, die die Sinneswahrnehmungen verbessern. Für Hörgeschädigte gibt es Hörhilfen, und zwar batteriebetriebene Geräte mit einem Ohreinsatz, der mitunter dem Ohr des Betreffenden angepaßt ist. Dabei werden Hörreste genutzt, damit der Taube ein gewisses Maß an Sprache hören kann. Sehgeschädigten werden oft Kontaktlinsen oder eine Brille verschrieben. Selbst etwas so Einfaches wie eine Lupe ist für viele ein Segen. Anderen wird durch eine Hornhauttransplantation geholfen.

      Bei Menschen, die ihren Geruchssinn verloren haben, sind manchmal Polypen, Nebenhöhlenentzündung, chronischer Schnupfen oder Allergien die Ursache. Viele dieser Erkrankungen können medizinisch behandelt und geheilt werden.

      Medizin und Technik machen es den Betroffenen zwar oft leichter, doch es gibt auch noch andere wichtige Hilfen.

      Selbsthilfe

      Da eine medizinische Behandlung nicht immer erfolgreich oder wünschenswert ist, bemühen sich viele Seh- oder Hörgeschädigte, die traurigen Folgen ihrer Behinderung auszugleichen, indem sie die ihnen verbliebenen Möglichkeiten ausschöpfen. Sie versuchen, ihre anderen Fähigkeiten und Talente voll zu entfalten. Ein Beispiel dafür ist Helen Keller, eine berühmte Schriftstellerin und Dozentin, die blind und taub war. Ja, es gibt viele Seh- oder Hörbehinderte, die sich auf verschiedenen Gebieten hervorgetan haben.

      Wenn sich ein Behinderter vornimmt, seine Fähigkeiten auszuschöpfen, ist oft größere Unabhängigkeit und Selbstachtung die Folge, ganz zu schweigen von der Hilfe, die ein so motivierter Mensch wiederum für andere sein kann. Janice, die taub und blind ist, sagt: „Man erhält viel Kraft, wenn man für einen Ausgleich sorgt. Es ist erstaunlich, wie wunderbar uns Jehova Gott gemacht hat, so daß wir einen gewissen Verlust ausgleichen können.“

      Hilfreiche Beziehungen

      Viele Blinde oder Taube werden einsam. Ihnen fehlt die Gesellschaft. Wie kann diesem lebenswichtigen Bedürfnis entsprochen werden?

      Manchmal können Tiere helfen. Die nützliche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier ist wahrscheinlich beim Blindenhund am deutlichsten. Michael Tucker, ein Blindenhunddresseur und Verfasser des Buches The Eyes That Lead (Augen, die führen), ist der Meinung, daß das Leben mit einem Blindenhund dem Sehbehinderten eine völlig neue Welt eröffnet und ihm „Freiheit, Unabhängigkeit, Beweglichkeit und Gesellschaft“ vermittelt. Das Gegenstück zu Blindenhunden sind Hunde, die speziell für Hörgeschädigte abgerichtet sind.

      Aber Tiere haben auch vielen anderen Benachteiligten geholfen. Der Organisator eines Programms, durch das Kranke und Ältere den Umgang mit Tieren erlernen sollen, berichtet: „Man muß einfach gesehen haben, wie sie sich freuen. Menschen, die so zurückgezogen leben, daß sie kaum mit jemandem sprechen können, reagieren günstig auf ein Tier.“ Natürlich müssen die Vorteile der Gesellschaft eines Tieres gegen die Verpflichtung, für das Tier zu sorgen, abgewogen werden.

      Obwohl zwischen einem Seh- oder Hörgeschädigten und einem Tier eine einzigartige Verbundenheit entstehen kann, hat doch die Verständigung mit anderen Menschen größere Vorteile.

      Eine gute Kommunikation

      Für ein besseres Verständnis zwischen Seh- oder Hörgeschädigten und denen, die ihnen helfen möchten, ist eine gute Kommunikation unerläßlich. Aber wie ist das möglich, wenn gerade die erforderlichen Sinne beeinträchtigt sind? Die Blindenschrift, die Zeichensprache und das Ablesen vom Mund sind vielen eine Hilfe.

      Im Jahre 1824 entwickelte Louis Braille, ein 15jähriger blinder Schüler aus Frankreich, ein Schriftsystem aus erhöhten Punkten und Strichen. Fünf Jahre später veröffentlichte er das heute berühmte Punktesystem aus Teilen der Grundform von sechs Punkten mit 63 möglichen Anordnungen, die Buchstaben, Satzzeichen und Ziffern darstellen. Das Erlernen der Blindenschrift (Brailleschrift) erfordert von seiten eines Blinden einen beträchtlichen Aufwand an Zeit und Mühe. Doch die UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) betrachtet dies nicht als eine zu schwere Aufgabe, sondern schreibt in ihrem Buch Working With Braille (Mit Brailleschrift arbeiten): „Es muß betont werden, daß das Lesen der Blindenschrift für unseren Tastsinn kein Problem darstellt.“

      Studien der Braille-Lesetechniken haben ergeben, daß die höchste Geschwindigkeit und beste Fertigkeit beim Lesen der Blindenschrift erzielt wird, wenn man beide Zeigefinger benutzt. Durch das gleichmäßige Gleiten der Finger über die erhabenen Punkte kann eine Lesegeschwindigkeit erreicht werden, die annähernd halb so hoch ist wie beim visuellen Lesen.

      Da es immer mehr Publikationen in Blindenschrift und auf Tonkassetten gibt, haben Blinde Zugriff zu vielen literarischen Schätzen. Herausragend darunter ist die Bibel, die bei den Herausgebern dieser Zeitschrift sowohl in Blindenschrift (in Englisch) als auch auf Kassette erhältlich ist. Außerdem gibt es die Bücher Auf den Großen Lehrer hören und Mein Buch mit biblischen Geschichten auf Kassette mit Blindenschriftaufkleber. Und beginnend mit dem nächsten Jahr, wird in Deutsch auch Der Wachtturm auf Kassette hergestellt.

      Über die Zeichensprache sagen die Forscher J. G. Kyle und B. Woll, daß ihre Beherrschung „für alle, die sich in der tauben Welt befinden, der erste Schritt zum Umstoßen der Schranken ist“. Durch dieses sehr wirkungsvolle Verständigungsmittel fühlen sich Taube im Umgang miteinander wohl. Es ist zu loben, wenn sich Personen mit normalem Hör- und Sprechvermögen die Mühe machen, die Zeichensprache zu erlernen. Dies gewährleistet einen besseren Zusammenschluß von Tauben und Hörenden zu beiderseitigem Nutzen. Hörende lernen eine neue Sprache und bereichern ihren kulturellen Erfahrungsschatz, und Taube erlangen einen besseren Zugang zur Welt der Hörenden.

      Interessanterweise betrachten sich viele, die von Geburt oder früher Kindheit an taub sind, nicht als behindert. Für sie ist der Unterschied zwischen sich und Hörenden lediglich sprachlicher und kultureller Art. Andererseits hat die in späteren Jahren durch Unfall oder Krankheit erworbene Gehörlosigkeit meist eine starke psychologische Wirkung — sie bewirkt ein tiefes Verlustgefühl. Für die Betroffenen ist die Zeichensprache oft ein schwieriges Hilfsmittel, da es sich um eine völlig neue Sprache handelt. Viele bevorzugen Unterricht im Ablesen vom Mund und ständige Übung in ihrer bereits erlernten Sprache.

      Durch Verständnis für die Gefühle Seh- oder Hörbehinderter und die Kommunikation mit ihnen wird das Problem allerdings nicht an der Wurzel angepackt. Die Behinderung bleibt. Wenn sie aus der Welt geschafft werden könnte, würden alle Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und Probleme verschwinden, unter denen die Betroffenen leiden. Wird das je der Fall sein?

      [Kasten auf Seite 5]

      Hilf dir selbst

      1. Wissen. Versuche soviel wie möglich über deine Behinderung und über Hilfsmittel zu erfahren.

      2. Ehrlichkeit. Sei so offen, deine Behinderung einzugestehen.

      3. Einfühlung. Ergreife die Initiative und mache es anderen leichter, indem du ihnen erklärst, wie sie am besten helfen können.

      4. Betätigung. Betätige dich körperlich oder geistig, um Depressionen entgegenzuwirken.

      5. Mut. Bekämpfe Unterlegenheitsgefühle, indem du deine Energie für Betätigungen einsetzt, die dir liegen.

      [Kasten auf Seite 6]

      Wie andere helfen können

      1. Versuche Situationen vom Standpunkt Seh- oder Hör- geschädigter aus zu betrachten.

      2. Schließe sie in deine regelmäßigen Betätigungen mit ein. Isoliere sie nicht.

      3. Laß sie etwas tun, was ihnen ein Selbstwertgefühl verleiht.

      4. Höre zu, wenn sie ihre Gefühle mitteilen möchten.

      5. Bemühe dich, durch Zusammenarbeit mit Behinderten ihren besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden.

      [Bild auf Seite 7]

      Janice (links) ist blind und taub, doch sie steht im Vollzeitdienst

      [Bild auf Seite 8]

      Ein Tier ermöglicht ein gewisses Maß an Gesellschaft

  • Wenn es keine Behinderungen mehr gibt
    Erwachet! 1989 | 22. August
    • Wenn es keine Behinderungen mehr gibt

      VOR vielen Jahren wurde verheißen: „Die Augen der Blinden [werden] geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan.“

      Wer das für unmöglich hält, den wird es wahrscheinlich überraschen, daß viele Biotechniker des 20. Jahrhunderts dies nicht mehr für ausgeschlossen halten. Warum nicht?

      Sehkraft für die Blinden?

      Auf die Frage, mit welchem Organ man Gegenstände sieht, würden die meisten wohl antworten: „Mit den Augen.“ Ein Biotechniker hingegen würde eher sagen: „Mit dem Gehirn.“ Das wäre auch die korrektere Antwort. Das Auge ist zwar das Sinnesorgan, das Licht aufnimmt und elektrische Impulse erzeugt, doch das Gehirn, und zwar der hintere Teil, sorgt für die visuelle Wahrnehmung.

      In dem französischen Journal Science et Vie wurden unlängst die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des künstlichen Sehens für Blinde zusammengefaßt. Winzige Elektroden, die in das Sehzentrum des Gehirns implantiert werden und mit einer Videokamera verbunden sind, können Signale von der Kamera direkt an das Gehirn senden. Es wird eine Lichtwahrnehmung erzeugt, vergleichbar damit, daß man „Sterne sieht“, wenn man einen Schlag auf den Kopf erhält. Dadurch, daß das Gehirn die richtigen Verbindungen herstellt, kann es die Lichtblitze lesen, ebenso wie wir eine Leuchtschrift lesen können, die sich aus vielen einzelnen Glühlampen zusammensetzt. Personen, deren Augen erblindet sind, könnte so vielleicht geholfen werden zu sehen, doch Menschen, deren Sehzentrum im Gehirn geschädigt ist, kommt diese Methode nicht zugute.

      Gehör für die Tauben?

      „Beim Ohr ist das Problem wahrscheinlich geringer als beim Auge“, behauptet Dr. Jean-Michel Bader. Bei der Herstellung von Cochleaimplantaten zur Wiederherstellung einer gewissen Hörfähigkeit bei Hörbehinderten wurden große Fortschritte gemacht. Aber wie steht es mit Menschen, deren Taubheit auf eine fehlerhafte Umwandlung von Schallwellen in elektrische Impulse zur Weiterleitung an das Gehirn zurückzuführen ist?

      Ihnen sollen Fortschritte in der Anfertigung eines elektronischen Innenohrs zugute kommen. Durch ein Gerät mit einem Taschenmikrofon, das Geräusche in elektrische Impulse umwandelt, werden Signale über einen Draht einem kleinen Sender zugeführt, der in der Nähe des Ohres auf der Haut befestigt ist. Ein unter der Haut implantierter Miniempfänger, der direkt mit dem Hörnerv verbunden ist, gibt die Botschaft an das Gehirn weiter, wobei der normale Weg umgangen wird.

      Eine verläßlichere Hilfe notwendig

      Trotz der Aussichten, die die Forschung auf diesem Gebiet eröffnet, erkennen Wissenschaftler realistischerweise an, daß Versuche, Körperbehinderungen zu korrigieren, oft fehlschlagen, weil die Wissenschaft die komplizierte Wirkungsweise unserer Körperorgane und Sinne nicht völlig versteht. Deshalb geht es ihnen darum, ein vollständigeres Bild unserer Körpervorgänge zu schaffen.

      Viele hoffen zwar auf die Wissenschaft, was die Wiederherstellung des Augenlichts für die Blinden und des Gehörs für die Tauben angeht, doch es gibt einen weitaus verläßlicheren Grund zur Hoffnung. Dabei handelt es sich um eine Verheißung Jehovas, der die Sinne des Menschen erschaffen hat. Er ist es, der vor langer Zeit vorhersagen ließ: „Zu jener Zeit werden die Augen der Blinden geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan“ (Jesaja 35:5). Aber wieso können wir sicher sein, daß sich dies bewahrheiten wird? Wann ist „jene Zeit“, in der das geschehen soll?

      Vorausschau auf die Zukunft

      Wenn etwas in der Vergangenheit schon einmal geschehen wäre, hätte man dann nicht Grund zu der Annahme, daß es erneut geschehen könnte, besonders wenn der Verantwortliche dies versichern würde? Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gab Jesus Christus Menschen das Augenlicht und das Gehör zurück. Er berichtete: „Blinde erhalten das Augenlicht, Lahme gehen umher, Aussätzige werden gereinigt, und Taube hören“ (Lukas 7:22). Diese Heilungen waren nicht von der modernen Technik abhängig.

      Einmal heilte Jesus sogar einen Blindgeborenen. Viele Nachbarn und Bekannte anerkannten dieses Wunder. Der Mann, der das Augenlicht erhalten hatte, sagte: „Seit alters hat man nie davon gehört, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hat. Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, so könnte er gar nichts tun.“ Ja, Jesus schenkte dem Mann durch Gottes Macht das Augenlicht (Johannes 9:32, 33).

      Was beweist das? Daß durch Gottes Macht alle Behinderten geheilt werden können. Jesus Christus wirkte diese Wunder, um im kleinen zu zeigen, was weltweit unter der Herrschaft des Königreiches Gottes geschehen wird. „Zu jener Zeit“, während der Herrschaft des Königreiches Gottes, wird sich im großen die biblische Prophezeiung buchstäblich erfüllen: „Die Augen der Blinden [werden] geöffnet, und die Ohren der Tauben, sie werden aufgetan“ (Jesaja 35:5).

      Gottes Verheißung für die Zukunft zu kennen und ein persönliches Verhältnis zu ihm aufzubauen hilft einem Behinderten, zu der Überzeugung zu gelangen, daß sein Leiden nichts Unüberwindliches ist. Er hat dadurch heute schon ein glücklicheres, ausgefüllteres Leben. Und wie wunderbar wird es doch sein, wenn alle einst Behinderten vor Freude jubeln werden und wenn es keinen Kummer und kein Seufzen mehr geben wird! (Jesaja 35:10).

      [Bild auf Seite 10]

      Wie wunderbar wird es sein, wenn alle einst Behinderten vor Freude jubeln!

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