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  • Erwachet! 1999
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Erwachet! 1999
g99 22. 2. S. 31

Ein Rückblick auf die schreckliche Geschichte der Sklaverei

VOR der Küste des afrikanischen Landes Senegal, unweit der Stadt Dakar, liegt die Insel Gorée. 312 Jahre lang — bis zum Jahr 1848 — war sie der Dreh- und Angelpunkt eines blühenden Menschenhandels. In den Archiven des Hafens von Nantes (Frankreich) kann man nachlesen, daß allein zwischen 1763 und 1775 über 103 000 Sklaven von Gorée durch den Hafen von Nantes geschleust wurden.

Heute besuchen durchschnittlich 200 Menschen am Tag das Museum Maison des Esclaves (Sklavenhaus). Der Fremdenführer Joseph Ndiaye erzählte von den entsetzlichen Erlebnissen jener hilflosen Opfer: „Unsere Vorfahren wurden verschleppt, Familien riß man auseinander, und jeder wurde, als wäre er ein Stück Vieh, mit einem Brandmal versehen.“ Ganze Familien wurden in Ketten abgeführt. „Die Mutter kam vielleicht nach Amerika, der Vater nach Brasilien, die Kinder auf die Antillen“, erzählte der Fremdenführer.

„Nachdem die Männer gewogen worden waren“, erklärte Herr Ndiaye, „bestimmte man ihren Wert gemäß ihrem Alter und ihrer Herkunft; gewisse ethnische Gruppen schätzte man besonders wegen ihrer Zähigkeit oder ihrer vermeintlichen Fruchtbarkeit. Die Yoruba wurden beispielsweise als ‚Zuchtbullen‘ angepriesen.“

Untergewichtige Gefangene mästete man wie Tiere, bevor sie versteigert wurden. Die Sklavenhändler suchten sich für ihr allnächtliches sexuelles Vergnügen junge Frauen aus. Rebellische Sklaven wurden am Brustkorb statt am Hals aufgehängt, um ihren Todeskampf zu verlängern.

Im Jahr 1992 besuchte Papst Johannes Paul II. Gorée. Wie die New York Times berichtete, „entschuldigte er sich für den Sklavenhandel und bat um Vergebung für alle, die sich daran beteiligt hatten, einschließlich der katholischen Missionare, die die Gefangennahme von Afrikanern als normalen Vorgang hingenommen hatten“.

Nicht jeder ist allerdings gewillt, anzuerkennen, was damals passiert ist. Vor zweieinhalb Jahren, als die Aufzeichnungen in Nantes noch nicht entdeckt worden waren, behauptete ein französischer Jesuit, auf Gorée seien nur 200 bis 500 Sklaven im Jahr verkauft worden. Bis heute, so bemerkte Herr Ndiaye „hat die Welt die ungeheuren Ausmaße des Verbrechens nicht erfaßt und aufgearbeitet“.

[Bildnachweis auf Seite 31]

Gianni Dagli Orti/Corbis

Yann Arthus-Bertrand/Corbis

Reproduced from DESPOTISM—A Pictorial History of Tyranny

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