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Kenia und benachbarte LänderJahrbuch der Zeugen Jehovas 1992
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Durch halb Afrika
Im Jahre 1935, dem Jahr, als das Verständnis über die Einsammlung der großen Volksmenge, die in einem irdischen Paradies leben wird, immer klarer wurde, unternahm eine Gruppe von vier Zeugen Jehovas den dritten Predigtfeldzug nach Ostafrika. Es waren Gray Smith, der den ersten Feldzug überlebt hatte, und seine Frau Olga sowie die Brüder Robert und George Nisbet. George war im März nach Kapstadt gekommen.b
Diesmal waren sie gut ausgerüstet; sie fuhren in zwei dreiviertel Tonnen schweren Wohnmobilen, die einen Wohnraum hatten, der mit Betten, einer Kochecke, einem Wasservorrat, einem Reservetank für Benzin und abnehmbaren Fliegengittern zum Schutz gegen Moskitos ausgestattet war. Jetzt konnten weitere Städte erreicht werden, obwohl die Straßen manchmal von Gras überwuchert waren, das bis zu 3 m hoch war. Die Pioniere schliefen oft in der Wildnis und konnten sehen, hören und fühlen, wie Afrika wirklich ist — seine Weite und die Unzahl wildlebender Tiere: in der Nacht die brüllenden Löwen und am Tag die friedlich grasenden Zebras, Gazellen und Giraffen. Zudem drohte ständig Gefahr von Nashörnern und Elefanten.
Die Brüder ratterten mit ihrem Fahrzeug einen Teil der Straße entlang, die von Kapstadt nach Kairo (Ägypten) führt. In Wirklichkeit war es ein langer, einsamer und staubiger Weg, der oft von Steinen, Schlammlöchern, feinem Sand und zu durchquerenden Flüssen blockiert war. In Tanganjika angekommen, trennten sich die vier. Die Brüder Nisbet machten sich nach Nairobi auf, während Bruder und Schwester Smith sich auf Tanganjika konzentrierten, das damals unter britischer Verwaltung stand.
Bald darauf wurden die Smiths von der Polizei festgenommen, und man befahl ihnen, nach Südafrika zurückzukehren. Sie gingen aber statt dessen in Richtung Norden und folgten den Brüdern Nisbet nach Nairobi. Erst als sie dort einen Betrag von 160 Dollar bei der Ortspolizei hinterlegt hatten, erhielten sie eine Aufenthaltsgenehmigung. Die Pioniere arbeiteten angestrengt und verbreiteten über 3 000 Bücher und rund 7 000 Broschüren; darüber hinaus nahmen sie zahlreiche Abonnements für die Zeitschrift Das Goldene Zeitalter auf. Schließlich führte der immer heftiger werdende religiöse Widerstand zu ihrer Ausweisung. Die Pioniere protestierten zwar heftig dagegen, doch vergeblich; und so traten dann drei von ihnen den Rückweg nach Südafrika an. Robert Nisbet mußten sie zurücklassen, denn er lag mit Typhus in einem Krankenhaus in Nairobi.
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Kenia und benachbarte LänderJahrbuch der Zeugen Jehovas 1992
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George Nisbet, Gray und Olga Smith und Robert Nisbet durchqueren 1935 den Limpopo und machen auf dem Weg nach Ostafrika eine Pause
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